Der Heilige Stuhl
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Katechismus der Katholischen Kirche

1997
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  • ERSTER TEIL DAS GLAUBENSBEKENNTNIS
    • ZWEITER ABSCHNITT DAS CHRISTLICHE GLAUBENSBEKENNTNIS
      • ZWEITES KAPITEL ICH GLAUBE AN JESUS CHRISTUS, GOTTES EINGEBORENEN SOHN
        • ARTIKEL 2 ,,UND AN JESUS CHRISTUS, SEINEN EINGEBORENEN SOHN, UNSEREN HERRN"
          • I Jesus
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ARTIKEL 2

,,UND AN JESUS CHRISTUS, SEINEN EINGEBORENEN SOHN, UNSEREN HERRN"

 

I Jesus

 

 

430 ,,Jesus" bedeutet auf hebräisch ,,Gott rettet". Bei der Verkündigung gibt der Engel Gabriel ihm den Namen Jesus, der besagt, wer er ist, und zugleich, wozu er gesandt ist [Vgl. Lk 1,31.]. Weil niemand ,,Sünden vergeben" kann ,,außer dem einen Gott" (Mk 2,7), ist er es, der in Jesus, seinem menschgewordenen ewigen Sohn, ,,sein Volk von seinen Sünden erlösen" wird (Mt 1,21). In Jesus faßt also Gott sein ganzes Heilswirken für die Menschen zusammen.

 

431 In der Geschichte des Heils begnügte Gott sich nicht damit, Israel aus dem ,,Sklavenhaus" zu befreien (Dtn 5,6), indem er es aus Ägypten herausführte. Er rettet Israel auch aus seiner Sünde. Weil die Sünde stets eine Beleidigung Gottes ist [Vgl. Ps 51,6.], kann allein er von ihr lossprechen [Vgl. Ps 51,12.]. Darum wird Israel, das sich der allgemeinen Verbreitung der Sünde immer mehr bewußt wird, das Heil nur darin finden, daß es den Namen des Erlösergottes anruft [Vgl. Ps 79,9.].

 

432 Der Name Jesus besagt, daß der Name Gottes in der Person seines Sohnes zugegen ist [Vgl. Apg 5,41; 3 Job 7.]. Er wurde Mensch, um alle endgültig von den Sünden zu erlösen. Jesus ist der göttliche Name, der allein Heil bringt [Vgl. Job 3,18; Apg 2,21.]. Er kann nunmehr von allen angerufen werden, weil Gott sich durch die Fleischwerdung seines Sohnes mit allen Menschen sosehr vereint hat [Vgl. Röm 10,6-13.], daß ,,uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben ist, durch den wir gerettet werden sollen" (Apg 4, 12) [Vgl. Apg 9,14; Jak 2,7.].

 

 

433 Der Name des Rettergottes wurde zur Sühnung der Sünden Israels nur einmal im Jahr vom Hohenpriester angerufen, wenn er die Sühneplatte des Allerheiligsten mit dem Blut des Opfertieres besprengte [Vgl. Lev 16,15 -16; Sir 50,20; Hebr 9,7. 6,13.]. Die Sühneplatte war die Stätte der Gegenwart Gottes [Vgl. Ex 25,22; Lev 16,2; Num 7,89; Hebr 9,5]. Wenn der hl. Paulus von Jesus sagt:

,,Ihn hat Gott als Sühne hingestellt in seinem eigenen Blut" (Röm 3,25), meint er damit, daß es in dessen Menschennatur ,,Gott war ... der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat" (2 Kor 5, 19).

 

434 Die Auferstehung Jesu verherrlicht den Namen des Rettergottes [Vgl. Job 12,28], denn von nun an bekundet der Name Jesus voll und ganz die erhabene Macht des Namens, ,,der größer ist als alle Namen" (Phil 2,9). Die bösen Geister haben vor seinem Namen Angst [Vgl. Apg 16,16], und die Jünger Jesu wirken in seinem Namen Wunder [Vgl. Mk 16,17.], denn alles, worum sie den Vater in seinem Namen bitten, wird er ihnen gewähren. [Vgl. Job 15,16.]

 

435 Der Name Jesu ist das Herz des christlichen Betens. Liturgische Gebete schließen mit der Formel ,,durch [Jesus] Christus, [deinen Sohn,] unseren Herrn .. .,, Das ,,Ave Maria" gipfelt in ,,Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus". Das ostkirchliche Herzensgebet, das sogenannte Jesusgebet, lautet: ,,Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, hab‘ Erbarmen mit mir Sünder!". Viele Christen sterben, wie die hl. Jeanne d‘Arc, mit dem Wort ,,Jesus" auf den Lippen.

 

 

 





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