Der Heilige Stuhl
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Katechismus der Katholischen Kirche

1997
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  • ERSTER TEIL DAS GLAUBENSBEKENNTNIS
    • ZWEITER ABSCHNITT DAS CHRISTLICHE GLAUBENSBEKENNTNIS
      • ZWEITES KAPITEL ICH GLAUBE AN JESUS CHRISTUS, GOTTES EINGEBORENEN SOHN
        • ARTIKEL 4 „JESUS CHRISTUS ... GELITTEN UNTER PONTIUS PILATUS, GEKREUZIGT, GESTORBEN UND BEGRABEN"
          • Absatz 3 JESUS CHRISTUS IST BEGRABEN WORDEN
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Absatz 3 JESUS CHRISTUS IST BEGRABEN WORDEN

 

624 „Es war nämlich Gottes gnädiger Wille, daß er für alle den Tod koste" (Hebr 2,9). In seinem Heilsplan hat Gott verfügt, daß sein Sohn nicht nur „für unsere Sünden" sterbe (1 Kor 15,3), sondern auch den Tod „koste", das heißt während der Zeit zwischen seinem Sterben am Kreuz und dem Moment seiner Auferstehung das Totsein, den Zustand der Trennung zwischen seiner Seele und seinem Leib erfahre. Dieser Todeszustand Christi ist das Mysterium des Begrabenseins und des Hinabstiegs in das Reich des Todes. Es ist das Mysterium des Karsamstags, an dem Christus, ins Grab gelegt [Vgl. Joh 19,42.], in die große Sabbatruhe Gottes eingeht [Vgl. Hebr 4,4-9.], nachdem er das Heil der Menschen vollbracht [Vgl. Joh 19,30.] und das ganze All versöhnt hat [Vgl. Kol 1,18-20.].

 

 

Christus seinem Leibe nach im Grab

 

625 Der Aufenthalt Christi im Grab bildet die reale Verbindung zwischen dem leidensfähigen Zustand Christi vor Ostern und seinem jetzigen verherrlichten Zustand als Auferstandener. Die Person des „Lebendigen" kann sagen: „Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit" (Offb 1,18).

 

„Weil er dem gewöhnlichen Gang der Natur nicht hindernd in den Weg trat, trennte sich zwar auch bei ihm durch den Tod die Seele vom Leibe, dann aber vereinigte er bei der Auferstehung beide wieder miteinander, damit er selbst der Treffpunkt von beiden, des Todes und des Lebens werde, indem er einerseits

der weiteren natürlichen Auflösung des von der Seele getrennten Körpers in sich Einhalt gebot, andererseits das Prinzip der Wiedervereinigung der getrennten menschlichen Wesensbestandteile wurde" (Gregor v. Nyssa, or. catech. 16).

 

626 Weil der „Urheber des Lebens", den man getötet hat (Apg 3,15), der gleiche ist wie der „Lebende", der „auferstanden" ist (Lk 24,5-6), muß offenbar die göttliche Person des Sohnes Gottes seine Seele und seinen Leib, die durch den Tod voneinander getrennt waren, weiterhin zu eigen gehabt haben:

 

„Wenn auch seine heilige Seele sich von dem unbefleckten Leib getrennt hat ward doch auch so die eine Person nicht in zwei Personen geschieden, denn der Leib und die Seele hatten zugleich von Anfang an in der Person des Wortes ihre Existenz, und obwohl im Tode voneinander getrennt, blieben beide in der einen Person des Wortes" (Johannes v. Damaskus, f. o. 3,27).

 

 

„Du wirst deinen Heiligen nicht die Verwesung schauen lassen"

 

627 Der Tod Christi war ein echter Tod; er machte seinem menschlichen Dasein auf Erden ein Ende. Weil aber sein Leib mit der Person des Sohnes Gottes vereinigt blieb, wurde er nicht ein gewöhnlicher Leichnam. „Um die göttliche Kraft zu zeigen, wollte [Christus], daß dieser Leib unverwest bleibe" (Thomas von Aquin, s. th. 3,51,3). Von Christus galt gleichzeitig: „Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten" (Jes 53,8) und „mein Leib wird in sicherer Hoffnung ruhen, denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis noch läßt du deinen Heiligen die Verwesung schauen" (Apg 2, 26_27) [Vgl. Ps 16,9-10.]. Die Auferstehung Jesu „am dritten Tag" (1 Kor 15,4; Lk 24, 46) [Vgl. Mt 12,40; Jon 2,1; Hos 6,2.] war der Beweis dafür, denn man nahm an, die Verwesung trete vom vierten Tag an ein [Vgl. Job 11,39.].

 

 

„Mit Christus begraben ..

 

628 Die Taufe, deren ursprüngliche und volle Zeichenhaftigkeit im Untergetauchtwerden hervortritt, ist das wirksame Zeichen für den Hinabstieg des Täuflings ins Grab, für das Sterben mit Christus, um zu einem neuen Leben zu gelangen: „Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben" (Röm 6,4) [Vgl. Kol 2,12; Epb 5,26.].

 

 

 

KURZTEXTE

 

 

629 Jesus hat für jeden Menschen den Tod gekostet [Vgl. Hebr 2,9.]. Der Sohn Gottes starb wirklich und wurde begraben.

 

630 Während Christus im Grabe lag, blieb seine göttliche Person weiterhin mit seiner Seele und auch mit seinem Leibe vereint, obwohl diese durch den Tod voneinander getrennt worden waren. Darum hat der Leib des toten Christus ..die Verwesung nicht gesehen" (Apg 13, 37).

 

 

 





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