Der Heilige Stuhl
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Katechismus der Katholischen Kirche

1997
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  • ERSTER TEIL DAS GLAUBENSBEKENNTNIS
    • ZWEITER ABSCHNITT DAS CHRISTLICHE GLAUBENSBEKENNTNIS
      • DRITTES KAPITEL ICH GLAUBE AN DEN HEILIGEN GEIST
        • ARTIKEL 10 „ICH GLAUBE DIE VERGEBUNG DER SÜNDEN"
          • II Die Schlüsselgewalt
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II Die Schlüsselgewalt

 

981 Nach seiner Auferstehung hat Christus die Apostel ausgesandt, um „allen Völkern zu verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden" (Lk 24,47). Die Apostel und ihre Nachfolger leisten darum einen „Dienst der Versöhnung" (2 Kor 5,18): Sie verkünden einerseits den Menschen die Vergebung durch Gott, die Christus uns verdient hat, und rufen zur Umkehr und zum Glauben auf. Durch die Taufe vermitteln sie ihnen andererseits auch die Sündenvergebung und versöhnen sie dank der von Christus erhaltenen Schlüsselgewalt mit Gott und der Kirche.

 

„Die Kirche hat die Schlüssel des Himmelreiches erhalten, damit in ihr durch das Blut Christi und das Wirken des Heiligen Geistes die Sündenvergebung geschehe. In dieser Kirche lebt die Seele, die durch die Sünde tot war, wieder auf, um mit Christus zu leben, dessen Gnade uns gerettet hat" (Augustinus, serm. 214,11).

 

982 Es gibt keine Verfehlung, mag sie auch noch so schlimm sein, die durch die heilige Kirche nicht vergeben werden könnte. „Es kann keinen Menschen geben, der so schlecht und verworfen wäre, daß ihm nicht die sichere Hoffnung auf Vergebung in Aussicht stehen müßte, wenn er seine Verirrungen wahrhaft bereut" (Catech. R. 1,11,5). Christus, der für alle Menschen gestorben ist, will, daß in seiner Kirche jedem, der sich von der Sünde abwendet, die Pforten zur Vergebung immer offenstehen [Vgl. Mt 18, 21-22]

 

983 Die Katechese soll sich bemühen, bei den Gläubigen den Glauben an das unschätzbare Geschenk zu wecken und lebendig zu erhalten, das der auferstandene Christus seiner Kirche gemacht hat: den Auftrag und die Vollmacht, durch den Dienst der Apostel und ihrer Nachfolger die Sünden wahrhaft zu vergeben:

 

„Der Herr will, daß seine Jünger eine gewaltige Macht haben; er will, daß seine armseligen Diener in seinem Namen all das vollziehen, was er gemacht hat, als er auf Erden war" (Ambrosius, pcenit. 1,34).

 

„Die Priester haben eine Vollmacht empfangen, die Gott weder den Engeln noch den Erzengeln gegeben hat ... Gott bestätigt dort oben alles, was die Priester auf dieser Erde tun" (Johannes Chrysostomus, sac. 3,5).

 

„Gäbe es in der Kirche nicht die Sündenvergebung, so bestünde keine Hoffnung auf ein ewiges Leben und eine ewige Befreiung. Danken wir Gott, der seiner Kirche ein solches Geschenk gemacht hat" (Augustinus, serm. 213,8).

 

 





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