Der Heilige Stuhl
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Katechismus der Katholischen Kirche

1997
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  • DRITTER TEIL DAS LEBEN IN CHRISTUS
    • ZWEITER ABSCHNITT DIE ZEHN GEBOTE
      • ZWEITES KAPITEL „DU SOLLST DEINEN NÄCHSTEN LIEBEN WIE DICH SELBST"
        • ARTIKEL 9 DAS NEUNTE GEBOT
          • I Läuterung des Herzens
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I Läuterung des Herzens

 

2517 Das Herz ist der Sitz der sittlichen Persönlichkeit: „Aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht" (Mt 15,19). Beim Kampf gegen das Begehren des Fleisches bedarf es der Läuterung des Herzens und des Maßhaltens.

„Bewahre dich in Einfachheit und Unschuld, und du wirst wie die kleinen Kinder sein, die das Böse, das das Menschenleben zerstört, nicht kennen." (Hermas, mand. 2,1).

 

2518 Die sechste Seligpreisung verkündet: „Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen" (Mt 5,8). Ein „reines Herz" haben jene, die ihren Verstand und ihren Willen mit den Forderungen der Heiligkeit Gottes in Einklang gebracht haben, vor allem in drei Bereichen: in dem der christlichen Liebe [Vgl. 1 Tim 4,3-9; 2 Tim 2,22], dem der Keuschheit oder geschlechtlichen Lauterkeit [Vgl. 1 Thess 4,7; Kol 3,5; Eph 4,19], und in dem der Wahrheitsliebe und der Rechtgläubigkeit [Vgl. Tit 1,15;1 Tim 1,3-4; 2Tim 2,23-26]. Die Reinheit des Herzens, des Leibes und des Glaubens stehen miteinander in Verbindung.

Die Christen müssen die Artikel des Symbolum glauben, „damit. sie als Glaubende Gott gehorchen; als Gehorchende sittlich gut leben; als sittlich gut Lebende ihr Herz läutern, und als ihr Herz Läuternde das, was sie glauben, erfassen" (Augustinus, fid. et symb. 10,25).

 

2519 Den „Herzensreinen" ist verheißen, daß sie Gott von Angesicht zu Angesicht schauen und ihm ähnlich sein werden [Vgl. 1 Kor 13,12; 1 Joh 3,2]. Ein reines Herz ist Voraussetzung der Gottesschau. Schon heute befähigt es uns, die Dinge im Lichte Gottes zu sehen und andere als „Nächste" anzunehmen. Es läßt uns den menschlichen Leib, unseren eigenen wie den des Nächsten, als Tempel des Heiligen Geistes, als Spur der göttlichen Schönheit wahrnehmen.

 





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