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BOTSCHAFT VON JOHANNES PAUL II.
AN DAS ÖKUMENISCHE TREFFEN IN BETHLEHEM

4. Dezember 1999

 

Ich bin voll Freude, da ich erfahre, daß so nahe vor Weihnachten an dem überaus geheiligten Ort, der den Sohn Gottes, geboren von einer Frau (vgl . Gal 4,4), aufnahm, die höchsten Vertreter der Christen des Heiligen Landes sich zu einer ökumenischen Begegnung versammelt haben. Sie gilt der Vorbereitung auf die Eröffnung des Jubiläumsjahres, des Gedächtnisses des zweitausendsten Jahres seit der Geburt unseres Herrn und Erlösers. Es ist das Jahr, in welchem wir unser inständigstes Flehen an den Heiligen Geist richten wollen, um die Gnade der vollen Einheit zu erbitten (vgl. Tertio millennio adveniente, 34).

Vor den Augen der Christen des Heiligen Landes und, in der Tat, vor den Christen in aller Welt bezeugt dieses Treffen in Betlehem, daß die Orte, an denen Jesus sein irdisches Leben verbrachte, sein Zeugnis ablegte, starb und auferstand, eine beständige Erinnerung an die Gnade sind, die wir in ihm empfangen haben, und zugleich eine dringende Aufforderung an uns, unseren Willen und unseren Einsatz zu verstärken, um treu seinem Gebet zu entsprechen: Alle sollen eins sein. Möge das Große Jubiläum alle Jünger Christi dahin führen, daß wir für unsere vergangenen Sünden gegen die Einheit Buße tun und daran arbeiten, daß bald die gesegnete Stunde kommt, in der wir unseren himmlischen Vater mit einer einzigen Stimme anrufen!

Durch ein glückliches Zusammentreffen wohnen der heutigen ökumenischen Feier die Sekretäre der »Christian World Communions« [Christlichen Weltgemeinschaften] bei. Auch ihnen sende ich meine herzlichen Grüße und ermutige sie zur Fortsetzung ihrer Bemühungen, die Bande der Brüderlichkeit und Zusammenarbeit weiter auszubreiten.

Ich bete, dieses feierliche ökumenische Ereignis in Betlehem am Vorabend des Jahrestages der Geburt Christi möge uns tiefer zum Bewußtsein bringen: »So wie damals bittet Christus auch heute, daß ein neuer Schwung den Einsatz jedes einzelnen für die volle und sichtbare Gemeinschaft beleben möge« (Ut unum sint, 100).Mit dieser glühenden Hoffnung grüße ich Sie alle im Herrn.

JOHANNES PAUL II.



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