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PASTORALBESUCH IN ÖSTERREICH

ABSCHIEDSZEREMONIE

ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.

Internationaler Flughafen Schwechat - Wien
Dienstag, 13. September 1983

 

Sehr verehrter Herr Bundespräsident!
Verehrter Herr Kardinal, liebe Mitbrüder im Bischofsamt!
Meine Damen und Herren!

1. Gekommen ist die Stunde des Abschieds. Voll dankbarer Freude blicke ich auf die zurückliegenden erlebnisreichen Tage, in denen ich als Pilger im Volke Gottes, als Zeuge des Glaubens und christlicher Hoffnung sowie als Freund Ihres Landes in Ihrer Mitte weilen durfte. Ich war gekommen, um dem Auftrag des Herrn entsprechend meine Brüder und Schwestern in ihrer christlichen Berufung zu bestärken. Reich beschenkt und voll tiefer Erinnerungen kehre ich nun wieder in meine Bischofsstadt Rom zurück. Wir alle haben wohl aus den Begegnungen dieser Tage, aus dem feierlichen Bekenntnis zu Christus und aus dem gemeinsamen Gotteslob viel empfangen. Dafür gebührt Gott, dem Geber alles Guten, unser Preis und Dank.

2. Aufrichtig danke ich allen, die zum guten Gelingen dieser meiner Pastoralreise beigetragen haben: Ihnen, sehr verehrter Herr Bundespräsident, und den Bürgern des Landes für die mir gewährte herzliche Gastfreundschaft; meinen Mitbrüdern im Bischofs- und Priesteramt sowie allen Gläubigen, die den Österreichischen Katholikentag und meinen Besuch so sorgfältig vorbereitet haben. Allen beteiligten Stellen aus Staat und Kirche, dem Sicherheits- und Ordnungsdienst, der Ersten Hilfe sowie den unzähligen verborgenen Helfern gilt mein herzliches »Vergelt's Gott« !

3. Im Zeichen des Kreuzes haben wir uns auf die Geschichte und Sendung Europas besonnen und in diesem Licht die Geschichte und Sendung Österreichs bedacht. Wir sind uns neu bewußt geworden, daß Gegenwart und Zukunft Europas kraftvoller Impulse aus der Mitte unseres Christseins bedürfen; daß es wache Herzen braucht, solche Impulse aufzunehmen und in die Tat umzusetzen. Unter diesem Anliegen standen die Begegnungen im Raum der Kirche und die feierlichen Gottesdienste; diesem Anliegen wollten auch meine Begegnungen mit den Vertretern des internationalen, öffentlichen und kulturellen Lebens dienen.

4. Und nun heißt es Abschied nehmen. Möge Gott den Samen seines Wortes, den er durch den Katholikentag und durch meinen Dienst in Ihrer Mitte über Ihr Vaterland ausgestreut hat, in den Herzen Wurzel schlagen lassen und für alle fruchtbar machen! Möge er auch in mir die vielen tiefen Eindrücke, die mir hier geschenkt wurden, lebendig erhalten und so zu einem Geschenk an die ganze Kirche machen!

Ich wünsche Österreich Frieden und Wohlergehen. Ich wünsche ihm jene Haltungen und Tugenden, auf denen Frieden und Wohlergehen gedeihen können, in denen alle materiellen Güter und Strukturen ihre Sinnerfüllung finden. Ich wünsche ihm auch weiterhin jene Heiterkeit des Gemütes, der es wohl zuzuschreiben ist, daß sich die Künste und die Gäste seit eh und je in seinen Grenzen so zu Hause fühlen. Ich wünsche ihm den Schutz der Heiligen, deren Wirkungsfeld es war. Ich habe es in Mariazell der Mutter unseres Herrn anempfohlen, der es mit besonderer Liebe an so vielen Stellen seiner gesegneten Landschaft Kapellen und Kirchen geweiht hat.

Der Herr der Geschichte, der Österreich nach dem Krieg eine neue Blüte gewährt hat, möge auch in Zukunft seine schützende Hand darüberhalten, ja, es zu einem Segen für ganz Europa machen!

Liebe Österreicher! Lebt wohl! Gott segne Euch!

© Copyright 1983 - Libreria Editrice Vaticana

 



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