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SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XI. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
2.-23. Oktober 2005

Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

06 - 04.10.2005

INHALT

DRITTE GENERALKONGREGATION (DIENSTAG, 4. OKTOBER 2005 - VORMITTAG)
MITTEILUNGEN

DRITTE GENERALKONGREGATION (DIENSTAG, 4. OKTOBER 2005 - VORMITTAG)

BEITRAG DES DELEGIERTEN VORSITZENDEN
ZUSAMMENSETZUNG DER KOMMISSION FÜR INFORMATION
WAHL DER NACHRICHTENKOMMISSION
BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Heute am Dienstag, den 4. Oktober 2005, Gedenktag des Heiligen Franziskus von Assisi, um 9.00 Uhr, hat in der Synodenaula in Anwesenheit des Heiligen Vaters mit dem Gesang der Dritten Stunde, die Dritte Generalkongregation zur Weiterführung der Beiträge der Synodenväter zum Thema der Synode Eucharistia: fons et culmen vitae et missionis Ecclesiae, Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche, begonnen. Turnusmäßiger Vorsitzender ist S.Em. Kard. Juan SANDOVAL ÍÑIGUEZ, Erzbischof von Guadalajara (Mexiko).
Bei dieser Generalkongregation, die um 12.30 Uhr mit dem Gebet Angelus Domini beendet wurde, waren 243 Synodenväter anwesend.

BEITRAG DES DELEGIERTEN VORSITZENDEN

Bei der Eröffnung der Dritten Generalkongregation hat der turnusmäßige Delegierte Vorsitzende anläßlich des heutigen Festes, allen Synodenvätern, die diesen Namen tragen, seine Glückwünsche ausgesprochen.

ZUSAMMENSETZUNG DER KOMMISSION FÜR INFORMATION

Der Generalsekretär hat der Bischofssynode hat die Zusammensetzung der Kommission für Information bekanntgegeben:

Präsident

Bf. Mons. John Patrick FOLEY, Titularerzbischof von Neapel von Prokonsul, Präsident des Pontifikalen Rates der sozialen Kommunikationsmittel (VATIKANSTADT)

Vizepräsident
Bf. Mons. Sofron Stefan MUDRY, O.S.B.M., Emeritierter Bischof von Ivano-Frankivsk
Bf. Mons. Evaristus Thatho BITSOANE, Bischof von Qacha's Nek, Präsident der Bischofskonferenz (Lesotho)
Bf. Mons. Luciano Pedro MENDES DE ALMEIDA, S.I, Erzbischof von Mariana (BRASILIEN)
Bf. Mons. Joseph POWATHIL, Erzbischof von Changanacherry der Syrer-Malabaresen (Indien)
Bf. Mons. Arnold OREWAE, Bischofvon koadjutor von Papua-Neuguinea

Mitglieder ex-officio
Bf. Mons. Nikola ETEROVIĆ, Titularerzbischof von Sisak, Generalsekretär
Bf. Mons. Ronald MINNERATH, Erzbischof von Djion

Mitglied - Sekretär ex-officio
Prof. Joaquín NAVARRO-VALLS, Direktor für das Presseamt des Heiligen Stuhls (VATIKANSTADT)

WAHL DER NACHRICHTENKOMMISSION

Nach einer Pause hat die elektronische Wahl der Mitglieder der Nachrichtenkommission stattgefunden.

BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

In dieser Dritten Generalkongregation haben folgende Väter das Wort ergriffen:

- Bf. Mons. Juan Abelardo MATA GUEVARA, S.D.B., Bischof von Estelí (Nikaragua)
- Bf. Mons. Paul-André DUROCHER, Bischof von Alexandria-Cornwall (KANADA)
- Kardinal Javier LOZANO BARRAGÁN, Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst (VATIKANSTADT)
- Bf. Mons. Geraldo LYRIO ROCHA, Erzbischof von Vitória da Conquista (BRASILIEN)
- Bf. Mons. Pedro Ricardo BARRETO JIMENO, S.I., Erzbischof von Huancayo (Peru)
- Kardinal Jorge Arturo MEDINA ESTÉVEZ, Emeritierter Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordung (VATIKANSTADT)
- Kardinal Cormac MURPHY-O'CONNOR, Erzbischof von Westminster, Präsident der Bischofskonferenz (Großbritannien und Wales)
- Bf. Mons. Gerald William WIESNER, O.M.I., Bischof von Prince George (KANADA)
- Kardinal Justin Francis RIGALI, Erzbischof von Philadelphia (USA)
- Bf. Mons. Clément FECTEAU, Bischof von Sainte-Anne-de-la-Pocatière (KANADA)
- Kardinal Miguel OBANDO BRAVO, S.D.B., Emeritierter Erzbischof von Managua (Nikaragua)
- Bf. Mons. Peter KANG U-IL, Bischof von Cheju (KOREA)
- Bf. Mons. José Trinidad GONZÁLEZ RODRÍGUEZ, Titularbischof von Menefessi, Weihbischof von Guadalajara (Mexiko)
- Kardinal Telesphore Placidus TOPPO, Erzbischof von Ranchi (Indien)
- Kardinal James Francis STAFFORD, Großbeichtvater (VATIKANSTADT)
- P. Mark R. FRANCIS, C.S.V., Generaloberer der Kleriker vom Heiligen Vitus
- Bf. Mons. Laurent MONSENGWO PASINYA, Erzbischof von Kisangani, Präsident der Bischofskonferenz (KONGO)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:

- Bf. Mons. Juan Abelardo MATA GUEVARA, S.D.B., Bischof von Estelí (Nikaragua)

1. Eine schmerzliche Realität: Die Säkularisierung, eine Kultur, die entmenschlicht
- soziale Verschlechterung:
Die Säkularisierung als kultureller Prozess ist in unseren Umgebung eingedrungen. Es untergräbt das kulturelle Vermögen unseres Volkes und manche Zeichen sind schon in der Realität, in der wir leben, zu bemerken: es gibt eine soziale Plage, die die Umgebung entmenschlicht und sie unmoralisch macht auf Grund der Entfernung von Gott und der Zurückweisung der christlichen Grundsätze. Alkoholismus und Scheidung sind subtil in unserer Gesellschaft als etwas Normales eingedrungen und Rauschgiftsucht, Pornographie, Mord, Gewalt, usw. sind soziale Übel, die uns plagen.
- Moralische Krise:
Die Kirche ist angegriffen worden, es gibt keinen Respekt für ihre Vertreter, die ständig scharfer Kritik und sarkastischen Karikaturen ausgesetzt sind.
Außerdem erniedrigt die moralische Krise die Würde des Menschen. Wir sind von der erstickenden Massenkonsum-Propaganda, die mit unserer trüben Realität nicht übereinstimmt und die uns eine abgöttische Liebe für das Geld und den Genusses aufzwingt, überwältigt.
- Angriff auf unsere Kultur:
Diese destruktive Ideologie untergräbt die Familie, während sie den erotischen zügellosen Genuss begünstigt, eine egoistische Kultur die langsam Bräuche einführt, die abweichen von unserer Tradition wie zum Beispiel die Förderung der Vorstellungen, die die Würde der Frau in Misskredit bringen und zu einem maßlosen Alkoholkonsum antreiben. Diese Situation ist umso schmerzlicher für die Kirche, da diese Feiern, die man Karneval-Feiern nennen könnte, den Sinn der religiösen Feiern verdrehen und sie ideologisch zweckentfremden und so noch mehr Durcheinander bringen und noch mehr Gottlosigkeit.
- Kirchlicher Einsatz:
Die Schäden, die die Säkularisierung in diesen Umgebungen verursacht, heben die dringende Notwendigkeit einer mutigen Evangelisation in allen sozialen Bereichen hervor. Eine Evangelisation ist notwendig, die diese Strukturen verändern und vermenschlichen kann, so dass sie zurück zu einer Einheit mit Christus kommen (vgl. Eph. 1,10; Kirche in Amerika 67)
2. Eine Stunde der Vorsehung: die Feier dieses Eucharistischen Jahres
- Die Eucharistie: Geistige Nahrung, die unserem Weg Kraft gibt
In der Eucharistie, wie das zweite Vatikanisches Konzil bestimmt, finden wir Christen die Quelle und den Höhepunkt von all dem, was wir sind. In dieser Stunde der Vorsehung, lädt uns der Herr ein, unsere Realität zu beobachten und unseren Blick nach oben zu richten, damit wir die Hoffnung und den Mut wiederfinden, gegen all das zu kämpfen, was uns von Gott entfernt.
Der Herr ermahnt uns wie der Prophet Elias: Steh auf und iss! “Sonst ist der Weg zu weit für dich.” (1 Kön 19,7). Im Eucharistischen Sakrament finden wir die Nahrung die uns die Kraft gibt gegen die Sünde und gegen die Entmutigung zu kämpfen, gegen die Gleichgültigkeit und Hoffnungslosigkeit.
Der Weg ist noch zu lang, ohne diese Nahrung könnten wir die Prüfungen, die Schwierigkeiten und das Leiden, die im alltäglichen Leben vorkommen, nicht aushalten.
- Die Kommunion:
Das Jahr der Eucharistie hat uns immerzu zu einer Erneuerung des Gemeinschaftgeistes eingeladen; durch Wiederversöhnung und Brüderschaft, durch Solidarität und missionarischen Geist. Das geht über ein reines Ereignis, eine reine Feier hinaus. Es verlangt eine Vertiefung in dem innersten Teil unseres und des kirchlichen Lebens. Demnach ist für uns die Feier dieses Eucharistischen Jahres ein starker Aufruf zu Einheit und Kommunion der ganzen Kirche in Nicaragua, zurück zu den Wurzeln des kirchlichen Glaubens, der unsere Gemeinschaft fruchtbar gemacht hat.

[00039-05.75] [Originalsprache: Spanisch]

- Bf. Mons. Paul-André DUROCHER, Bischof von Alexandria-Cornwall (KANADA)

Das Kreuz Christi, gebildet aus einem Stamm und einem Balken, erinnert an die beiden Dimensionen des rettenden Todes Christi: vertikal die Verherrlichung des Vaters; horizontal die Rettung der Menschheit. Das Kreuz lädt die christliche Gemeinde, entsprechend dieser beiden Dimensionen - das Lob des Vaters und das Gebet für die Welt - zur Vereinigung mit Christus ein und verwandelt gleichzeitig die Eucharistie in eine liturgische doxologische und missionarische Handlung. In unserer heutigen Welt suchen wir vor allem die persönliche Verwirklichung und die unmittelbaren Befriedigungen. In einem solchen kulturellen Zusammenhang besteht die Gefahr, die Eucharistie auf eine bloße Dimension der eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu reduzieren. Man muss also diese doxologischen und missionarischen Dimensionen und die Kunst der Zelebration entwickeln und besondere Aufmerksamkeit auf die Möglichkeiten des Lobes und der Öffnung zur Welt lenken, die schon gegenwärtig sind im Herzen der Liturgie, dies mit der Freiheit, neue Wendungen für Gebete, neue Präfationen oder einen neuen Ritus der Entlassung zu entwickeln.. All dies in der Absicht, das was schon das Prozessionskreuz symbolisiert, während der Feier in die Tat umzusetzen.

[00042-05.04] [IN039] [Originalsprache: Französisch]

- Kardinal Javier LOZANO BARRAGÁN, Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst (VATIKANSTADT)

Die Eucharistie, empfangen als Viatikum, stellt uns in die Gegenwart des Heilsereignisses im Moment des Todes. Sie trägt also die Bedeutung von Leben, Gemeinschaft und Ewigkeit. Soweit sie Leben ist, vereinigt sich unser Tod im Viatikum mit dem Tod und der Auferstehung Christi. So vervollständigen wir in unserem Leib das, was zur Passion Christi fehlt und treten in seine glorreiche Auferstehung ein. Unser Leben wird Verdienst durch die Verdienste Christi, dank des Heiligen Geistes, der der Tugend Verdienst verleiht und uns in die ewige Freude einführt. Soweit sie Gemeinschaft ist, so hört der Tod mit dem Viatikum auf, Einsamkeit zu sein und wird die größte Gemeinschaft: Sie macht uns für uns selbst transparent, vereint uns mit Christus, Mittelpunkt des Universums, und öffnet uns mit dem gesamten Universum für die Gemeinschaft der gesamten Kirche durch die Gemeinschaft der Heiligen, sie vereint uns mit der Heiligen Jungfrau Maria, mit allen Heiligen, und mit allen Gliedern der Kirche. Mit dem Viatikum gelangen wir zum Moment der Vereinigung aller Dinge in Christus. Wir besiegen die Einsamkeit. Die Einsamkeit des Todes ist umgekehrt proportional zum Glauben an das Viatikum. Soweit die Eucharistie Ewigkeit ist, so überwinden wir mit dem Viatikum die Unbeständigkeit des Begehrens in der Fülle der Liebe der Dreifaltigkeit, an der wir teilnehmen, indem wir in Christus die immerwährende Freude besitzen, zur Fülle des göttlichen Lebens zu gelangen.

[00044-05.04] [IN043] [Originalsprache: Spanisch]

- Bf. Mons. Geraldo LYRIO ROCHA, Erzbischof von Vitória da Conquista (BRASILIEN)

Es gibt Feiern der Heiligen Messe, die, übertragen vom Fernsehen, Grund zu ernsten und schweren Sorgen geben. Es wäre höchst empfehlenswert, wenn betreffend dieser Fragen bedacht würde, dass in der Liturgie das Ostergeheimnis gefeiert wird. Von allen ist Respekt und Treue gegenüber den Festsetzungen des kirchlichen Lehramts bezüglich der Heiligen Messe und der Eucharistiefeier gefordert, damit Abweichungen und Missbräuche vermieden werden, vor allem bei den Fernsehübertragungen. Diejenigen, welche der Messe am Fernsehen beiwohnen, sollen sich angetrieben fühlen, an der Feier in der liturgischen Versammlung teilzunehmen. Jede Feier soll immer eine Atmosphäre des Gebets aufweisen, damit eine sakrale Dimension vom gefeierten Geheimnis ausstrahlt. Den liturgischen Symbolen soll der angemessene Wert gegeben werden, der künstlerische Ausdruck des liturgischen Raums, der Gegenstände, der liturgischen Gewänder soll gepflegt werden. Gesang und Musik sollen der Art der Feier, der Zeit im Kirchenjahr und dem jeweiligen Moment innerhalb der Feier angemessen sein.

[00045-05.03] [IN044] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Pedro Ricardo BARRETO JIMENO, S.I., Erzbischof von Huancayo (Peru)

Es gibt in der Welt von heute Sorgen und Unzufriedenheit angesichts des Scheiterns der Hoffnungen der Menschheit bezüglich der Umwelt und der äussersten Armut, denn “Gott wurde aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen”, daher “stellt die ökologische Krise nicht nur ein wissenschaftliches und technisches Problem dar, sondern ist - auch und vor allem - ein ethisches und moralisches Problem”. Es ist die Meinung der Kirche, dass “die Technologie, die verschmutzt, auch dekontaminieren kann; die Produktion, die akkumuliert, auch gerecht verteilen kann, vorausgesetzt, dass die Ethik des Respekts für das Leben, für die Würde des Menschen und für die Rechte der Generationen der Menschheit vorherrschend ist.”
Die Klimaveränderungen stellen eine ernste Gefahr für den Weltfrieden dar. Sie ist ein wahrhaftes “Zeichen der Zeit”, die von uns eine ökologische Bekehrung erfordert. Die Kirche hat ein große Verantwortung auf diesem spirituellen Gebiet. Denn “die Eucharistie als Höhepunkt, dem die ganze Schöpfung zuneigt, ist die Antwort auf die Sorgen der heutigen Welt auch bezüglich des ökologischen Gleichgewichts”.
Als “Frucht der Erde” stellen Brot und Wein die Schöpfung dar, die uns vom Schöpfer anvertraut worden ist. Daher steht die Eucharistie in direkter Verbindung zum Leben und der Hoffnung der Menschheit und muss die dauernde Sorge der Kirche und Zeichen von eucharistischer Authentizität sein. “Nicht nur der Mensch, sondern auch die ganze Schöpfung erwarten einen neuen Himmel und eine neue Erde (vgl. 2 Petr 3,13) und die Vereinigung von allem, auch der Erde, in Christus (vgl. Eph 1,10)”.
Als Frucht der menschlichen Arbeit sind in vielen Teilen der Welt, wie es auch im Gebiet der Erzdiözese von Huancayo (Peru) geschieht, Luft, Boden und das Bett des Flusses Mantaro ernsthafter Verschmutzung ausgesetzt. Die Eucharistie verpflichtet uns, dafür zu sorgen, dass Brot und Wein Frucht der “fruchtbaren, reinen und unverschmutzten Erde” sind. Daher ist es notwendig, dass die “Kommunion” im Bischöflichen Kollegium, vereint unter dem Vikar Christi, und “die affektive und effektive Kollegialität, von der die Sorge von uns Bischöfen für die anderen Teilkirchen und die Gesamtkirche ausgeht...” immer sichtbarer gemacht wird, indem die Teilnahme der Laien gefördert wird.
Der Glaube an den auferstandenen Christus bewirkt, dass die Kirche zu einem “Projekt der Solidarität” wird, um die Güter mit den Ärmsten zu teilen und in der Kirche die eucharistische Spiritualität zu leben.

[00046-05.05] [IN046] [Originalsprache: Spanisch]

- Kardinal Jorge Arturo MEDINA ESTÉVEZ, Emeritierter Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordung (VATIKANSTADT)

Die drei Aspekte der Eucharistie, Opfer, wirkliche Präsenz und sakramentales Abendmahl sind keine aneinander gereihten Realitäten, sondern sie gliedern sich in der Weise, dass die zentrale Wirklichkeit jene sakrakale ist. Die reale Präsenz gibt dem eucharistischen Opfer seine volle Dimension, und das Heilige Abendmahl ist Teilhabe am Opfer. Keine dieser Realitäten kann getrennt werden von den anderen beiden, und zusammen bewirken sie, dass das gesamte christliche Leben dem Ruhm Gottes geweiht ist.
Eng verbunden mit der sakralen Natur ist die versöhnende Dimension der eucharistischen Feier, diese zugunsten der Lebenden und der Toten. Die Begräbnisliturgie beachtet vor allem die Fürbitte für die Seele des Verstorbenen, und es ist ein Missbrauch, die Totenpredigt zu einer Eulogie auf die verstorbene Person zu machen.

[00022-05.04] [IN002] [Originalsprache: Spanisch]

- Kardinal Cormac MURPHY-O'CONNOR, Erzbischof von Westminster, Präsident der Bischofskonferenz (Großbritannien und Wales)

Es ist meine ehrliche Hoffnung, dass unsere Debatte sich auf die Implikationen der Eucharistie für die kirchliche Gemeinschaft und ihre Sendung in der Welt konzentrieren wird. Der Schlussbericht der Synode von 1985 wählte als Titel: Ecclesia sub Verbo Dei celebrans mysteria Christi pro salute mundi. In diesem Titel finden wir, miteinander verbunden, die vier grundlegenden Komponenten des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Indem ich Bezug nehme auf die Außerordentliche Synode von 1985 verweise ich sehr direkt auf eines der hauptsächlichen Resultate, die dank ihr erzielt worden sind, d.h. auf die koinonia/Kommunion - Ecclesiologia communionis.
Ich bin überzeugt, dass eine Wiedererlangung der Theologie und der Ekklesiologie der koinonia in ihren verschiedenen Aspekten tatsächlich eine Frucht der Präsenz des Geistes des auferstandenen Christus in seiner Kirche ist und dass dies ein Thema von immensem ökumenischem Wert darstellt.
Es ist grundlegend, dass die tiefe Verbindung zwischen Gemeinschaft/koinonia und der Eucharistie und jedes Dokuments, das aus dieser Versammlung hervorgehen wird, eine zentrale Charakteristik unserer Diskussionen werde. Wir können unsere Überlegungen während dieser Synode nicht reduzieren auf die begrenzte Diskussion praktischer Normen oder katechetischer Anweisungen, so wichtig diese auch sein mögen. Diese Synode über die Eucharistie führt uns zum Herzen dessen, was das Zweite Vatikanische Konzil zu sagen suchte über die Kirche, über die Welt und über die Bestimmung der ganzen Menschheitsgeschichte im Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit.

[00023-05.05] [IN003] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Gerald William WIESNER, O.M.I., Bischof von Prince George (KANADA)

Im apostolischen Brief Novo Millennio Ineunte bezeichnet Papst Johannes Paul II. die Feier des Heiligen Jahres 2000 als Gelegenheit für die Kirche zu analysieren, bis zu welchem Punkt sie sich im Licht der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils erneuert hat.
Das Konzil fordert auf klare und wiederholte Weise die volle, bewußte und aktive Teilnahme der Gläubigen an der Feier der Liturgie ein. Diese Art der Teilnahme ist sowohl aufgrund der Natur der Liturgie selbst als auch kraft der Taufe gefordert.
Das königliche Priestertum, das den Gläubigen durch das Sakrament der Taufe verliehen wird, erfordert von ihnen und befähigt sie, das göttliche Opfer und sich selbst zusammen mit dem göttlichen Opfer dem Vater darzubringen.
Wie im Instrumentum Laboris vermerkt ist, haben viele kein richtiges Eucharistieverständnis und können deshalb nicht angemessen an ihr teilnehmen. Dieser kurze Beitrag soll eine Aufforderung sein, um diese Frage zu unterstreichen und sich ihr zu stellen.

[00031-05.03] [IN021] [Originalsprache: Englisch]

- Kardinal Justin Francis RIGALI, Erzbischof von Philadelphia (USA)

Über die “Eucharistie: Das Geheimnis des Glaubens” (Nr. 28) zu sprechen, bedeutet auch über “Eucharistie: Das Geheimnis der Trinitarischen Liebe” zu sprechen. Das gilt auch, wenn man über das Opfer Jesu spricht.(Nr. 37).
Wenn man das Verhältnis Jesu mit seinem Vater behandelt, findet man die tiefste Erklärung in der Eucharistie, besonders als Opfer, ein Opfer das durch die Eucharistie erneuert wird.
Die Liebe Christi für uns und die Liebe des Vaters, der seinen Sohn in die Welt geschickt hat, um uns zu erlösen, erklärt in reichlichem Maße die Eucharistie. Zwei weitere Aspekte von Gottes Liebe sind aber noch wesentlicher, um die Eucharistie und das Leiden, das Christus für uns auf dem Leidensweg ertragen hat, zu verstehen. Die Eucharistie entspringt unmittelbar aus der Liebe des Sohnes Gottes für den Vater als Erwiderung auf die unendliche Liebe, die sein Vater für ihn empfindet im Heiligen Geist.
Die wichtigste Aussage Jesu ist die Liebe, die sein Vater für Ihn und die Liebe die Er für seinen Vater empfindet. Jesus sagt: “Der Vater liebt den Sohn” (Joh 3,35; 5,20). “Der Vater liebt mich” (Joh 10,17). “Ich liebe den Vater” (Joh 14,31)
Das Opfer Jesu ist hervorgerufen von der Liebe und Gehorsamkeit gegenüber seinem Vater. Der Leidensweg und die Eucharistie, die den Kreuzweg erneuert und wiedergibt, äußern den Austausch von Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn im Heiligen Geist. Die Auferstehung ist die Erwiderung des Vaters für das Opfer Christi und die größte Erklärung seiner unendlichen Liebe für seinen Sohn.
Als Geheimnis des Glauben ist die Eucharistie hauptsächlich das Geheimnis der Trinitarischen Liebe.

[00035-05.03] [IN028] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Clément FECTEAU, Bischof von Sainte-Anne-de-la-Pocatière (KANADA)

Rechterweise empfiehlt das Dokument, das dieser synodalen Versammlung zum Studium vorgelegt worden ist, mit Eindringlichkeit festzuhalten, dass Jesus Christus real präsent ist im Sakrament der Eucharistie.
Das Instrumentum Laboris fordert bei Nummer 38 die Synodalversammlung auf festzuhalten, dass “die ständige und substantielle Gegenwart des Herrn im Sakrament nicht typologisch oder metaphorisch ist”.
In diesem Zusammenhang ist es richtig, dass um “die Erklärung der Theologie der Konsekration” gebeten wird, um den ökumenischen Dialog zu erleichtern und das Verständnis für die Katholiken selber zu erleichtern. Es wäre auch angemessen, Spezialisten um die Entwicklung einer Sprache zu bitten, die passender ist für die Katechese dieses großen Geheimnisses.
Oft geschieht es, dass die Eucharistie für etwas Statisches gehalten wird, während es sich dagegen um eine dynamische Wirklichkeit handelt. Die Eucharistie ist nicht nur die Person Christi - nicht nur deren Gegenwart - sondern in anhaltender und permanenter Opfertat, wenn auch unter der Form der Erinnerung.
Es ist wünschenswert, dass Spezialisten eine neue Sprache zu diesem Aspekt vorschlagen, damit die Pastoren, die Katecheten und die Gläubigen zu einem tieferen und wahrhafteren Verständnis der Gegenwart des Herrn in der Eucharistie gelangen.
Der Akt der Anbetung, die innere Haltung der Anbetung, stellt den Ort dar, wo der Glauben an die Gegenwart des Herrn im Heiligen Sakrament seinen höchsten Ausdruck findet. Dennoch müsste vermieden werden, diese Feststellung dahingehend zu interpretieren, dass die Feiern der Anbetung außerhalb der Messe einen höheren Ausdruck des Glaubens darstellen als letzere selbst. Wir wünschen uns, dass diese Synodalversammlung diese Frage der Eucharistischen Anbetung vertiefe; im Bemühen, diese Praxis zu erneuern, indem man ihren Sinn erklärt und Texte und Gebete liefert, die geeignet sind, das spontane Gebet der Personen zu unterstützen, die in diesem noch keine Gewohnheit haben.

[00040-05.02] [IN034] [Originalsprache: Französisch]

- Kardinal Miguel OBANDO BRAVO, S.D.B., Emeritierter Erzbischof von Managua (Nikaragua)

Jesus lehrt uns, dass das fundamentale Gesetz der menschlichen Vollkommenheit und folglich der Verwandlung der Welt das neue Gebot der Liebe ist.
Das Verhalten der Person ist vollgültig menschlich, wenn es aus der Liebe entspringt und ihr untergeordnet ist. Diese Wahrheit ist auch im sozialen Kontext gültig: Es ist notwendig, dass die Christen zutiefst davon überzeugt sind und mit ihrem Leben zu bezeugen wissen, dass die Liebe die einzige Kraft ist, die zur persönlichen und sozialen Vollkommenheit führen und die Geschichte in Richtung auf das Gute leiten kann.
Um eine menschlichere Gesellschaft zu bilden, die der Person würdiger ist, ist es notwendig, die Liebe im sozialen Leben höher zu bewerten - auf politischem, ökonomischem, kulturellem Niveau - und sie als konstante Norm und als dem Tun übergeordnet zu sehen..
Lediglich die Nächstenliebe kann den Menschen völlig verändern. Solche Veränderung bedeutet nicht, die weltliche Dimension in einer uninkarnierten Spiritualität zu aufzuheben. Wer denkt, sich an die übernatürliche Tugend der Liebe zu halten, ohne das entsprechende natürliche Fundament zu berücksichtigen, das die Pflichten der Gerechtigkeit einschließt, betrügt sich selbst: Die Nächstenliebe ist das wichtigste soziale Gebot. Es respektiert den Nächsten und seine Rechte.
Die Nächstenliebe kann sich jedoch nicht auflösen in der weltlichen Dimension der menschlichen und sozialen Beziehungen, weil ihre ganze Wirksamkeit sich von ihrem Bezug zu Gott ableitet.
Man kann nicht von Eucharistie ohne Brüderlichkeit reden, ohne wenigstens eine Haltung der Öffnung, einen Willen zur Vereinigung und gegenseitiger Zueignung.
In der eucharistischen Feier verbinden sich Elemente der Brüderlichkeit (das Vater Unser, der Friedensgruß, die Brotbrechung). Damit soll einfach der “horizontale” Aspekt unserer Gemeinschaft unterstrichen werden.

[00041-05.03] [IN038] [Originalsprache: Spanisch]

- Bf. Mons. Peter KANG U-IL, Bischof von Cheju (KOREA)

Die Tatsache, dass in der heutigen Zeit, die Schönheit, das Licht und der Wert der Eucharistie vergessen wird, hängt nicht so sehr davon ab, dass wir nicht mehr auf die Regeln achten, wohl aber von der Säkularisierung der modernen, materialistischen und hedonistischen Kultur .Die ganze Gesellschaft ist dem Einfluss dieser Bilder ausgesetzt und im Laufe Zeit bleibt das Volk im Allgemeinen dem “Geheimnis”gegenüber gleichgültig. Was die Kirche in Korea betrifft, sinkt die Teilnahme der Kinder an der Eucharistie drastisch mit der Zunahme des Alters. Die Kinder, die nicht zur Messe kommen, sagen, dass sie es nicht tun, weil die Messe zu langweilig und uninteressant sei. Auch die Erwachsenen behaupten dies, und da sie diese sehr langweilig finden, spüren sie keine Motivation, daran teilzunehmen. Folglich ist es unsere Priorität, im Herzen der Katholiken den Wunsch und die Sehnsucht der Teilnahme an der Eucharistie zu rechtfertigen und wachsen zu lassen.
Bis heute ist im Bereich der Gemeindestruktur noch kein tiefes persönliches Verhältnis unter den Katholiken entstanden. Aber in den letzten Jahren ist unter den asiatischen Gläubigen ein Sinn von Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern im Glauben dank kleiner christlicher Gemeinschaften entstanden. Die Personen, die diese Erfahrung im Sinne der Gemeinschaft mit ihrem Nächsten gemacht haben, sind besser vorbereitet, den Sinn von Gemeinschaft innerhalb der Eucharistie zu vertiefen. Aus dieser Sicht stellt die Animation durch die kleinen christlichen Gemeinschaften (SCC) ein hervorragendes Werkzeug dar, um den Gläubigen zu helfen, den Wert der Eucharistie tiefer zu erfassen und an ihrer Feier stärker teilzunehmen
Um dem modernen Volk das Eucharistische Geheimnis nahezubringen, ist es nicht ausreichend, genau die Regeln und Vorschriften, die die Feier des Sakramentes betreffen, anzuwenden. Für unseren Teil müssen wir Bischöfe uns verstärkt für die Suche nach Werkzeugen einsetzen, die den Katholiken von heute die Erfahrung vom authentischen Wert der Eucharistie, die volle Teilnahme an ihr und die Erfahrung von der Freude, die sie gibt, zugänglich machen.

[00043-05.05] [IN042] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. José Trinidad GONZÁLEZ RODRÍGUEZ, Titularbischof von Menefessi, Weihbischof von Guadalajara (Mexiko)

Die Gerechtigkeit, vereint mit der Nächstenliebe, wozu uns die Eucharistie auffordert, führt uns zu einer tätigen, konkreten und wirkungsvollen Liebe für jedes Lebewesen, die in unserem kirchlichen christlichen Lebenstil und in unseren pastoralen Programmen nicht fehlen darf. Denn wenn wir wirklich von der Kontemplation Christi in der Eucharistie ausgehen, “sollten wir Ihn vor allem in den Gesichtern von denen, die er als seinesgleichen ansah, erblicken:’Ich war hungrig und ihr gabt mir zu essen....’ (Mt. 25,35-36). Diese Stelle ist nicht eine einfache Einladung zur Nächstenliebe: es ist eine christologische Stelle, die einen Lichtstrahl auf das Geheimnis Christi wirft. An dieser Stelle, nicht weniger als in der Orthodoxie, bemißt die Kirche ihre Treue als Braut Christi”, sprach Seine Heiligkeit Johannes Paul II. (Nuovo millennio ineunte, 49).
Die gegenwärtige Synode bietet eine großartige Gelegenheit, die eucharistische Verpflichtung zu verwirklichen, in der Freude auszurufen dass, vor allem in der Eucharistie, “Der Heiland, im Schoß Marias vor zwanzig Jahrhunderten fleischgeworden, sich der Menschheit weiterhin wie eine Quelle des himmlischen Lebens darbringt (Tertio millennio adveniente, 55), und uns daran zu erinnern, dass das Opfer Christi wirklich darzubringen bedeutet, dieses Opfer durch ein Leben in Hingabe an die Anderen weiterzuführen.
Auf diese Weise also, treibt uns Jesus, das Brot des Lebens, an zu arbeiten, damit niemandem und keiner Nation dieses Brot fehlt, das doch noch so viele nicht haben:
-Das Brot des Friedens und der Gerechtigkeit, dort wo Krieg ist und die Rechte der Menschen, der Familie und der Völker noch nicht respektiert werden.
-Das Brot des Wortes Gottes, dort wo Christus, Brot des Lebens, noch nicht verkündigt worden ist und die Menschen noch ohne die Nahrung und den Trank sind, die den Hunger und den Durst des Geistes stillen.

N[00047-05062] [IN005] [Originalsprache: Spanisch]

- Kardinal Telesphore Placidus TOPPO, Erzbischof von Ranchi (Indien)

Die Ortskirche der Stammesgebiete im Landesinneren Indiens, die jetzt über 2 Millionen Gläubige zählt, ist ohne Frage eine der besten Erfolgsgeschichten der Mission der Katholischen Kirche. In 130 Jahren hat die Erzdiözese Ranchi 12 Diözesen ins Leben gerufen und 23 Bischöfe, Hunderte Priester und Tausende Ordensleute hervorgebracht. Ich schreibe diese Dynamik und dieses Anwachsen völlig unserer besonderen Verehrung der Eucharistie zu. Diese bildet unsere wahre “Identität”. Seitdem die Stammespopulationen das Evangelium angenommen haben, hat die “Realpräsenz” des Auferstandenen Herrn in der Eucharistie sie befreit, bringt ihnen Heil und verwandelt sie zu einer “neuen Schöpfung” in Christus.
Ich möchte folglich die Aufmerksamkeit dieser Synode auf den Heilsaspekt der Eucharistie lenken und davon mitteilen, was der christliche Glaube für uns getan hat. Erstens nenne ich die Realität von Gottes Liebe, symbolisiert in der katholischen Tradition durch das heilige Herz Jesu, welches uns direkt zum Ostergeheimnis und zur Eucharistie führt.(vgl. Joh 19, 34).
Dann ist da die Realität der “anamnesis”, was bedeutet, dass der Glaube der Kirche das Ostergeheimnis unseres Heilands Jesus Christus den Gläubigen geistig präsent werden lässt. Das hat uns unser Gründer, der Missionar Constant Lievens, gelehrt. Zeitlich näher haben der vielgeliebte Papst Johannes Paul II. Seligen Angedenkens und die Selige Mutter Theresa von Kalkutta diese Realität der Teilnahme an der Eucharistie unterstrichen. Die Christen unserer Stammesgebiete haben heute volles Vertrauen, dass der erlösende Tod und die Auferstehung Jesu die Herrscher und Gewalten des Universums ihrer Kraft beraubt und ihre Macht zerstört haben (vgl. Kol 2,14-15). Bei dieser Glaubenserfahrung unseres Volkes hat die Eucharistie eine beispielhafte Veränderung bewirkt und es von den blutigen Opfern vergangener Zeiten weggeführt, mit denen es die sogenannten “bösen Geister” beschwichtigen wollte, und wendete es zum neuen und ewigen Bund hin, der in Jesus Christus aufgerichtet wurde.
Da ist ferner die Realität des “admirabile commercium”, mit Hilfe dessen wir “der Göttlichkeit Christi teilhaftig werden, der sich erniedrigt hat, um unsere Menschlichkeit zu teilen”. Diese Realität bringt nicht einfach das Heil, sondern einen “wunderbaren Tausch”, will heißen, eine Verwandlung in “Erben Gottes” und “Miterben mit Jesus Christus”. Die Gläubigen sind wirklich von allen Fesseln befreit worden und haben die “Freiheit der Gotteskinder” erhalten.
Diese Synode muss, vorausschauend, alle Christen dazu bringen, an der Eucharistie mit einer neuen Intensität und Tiefe des Glaubens teilzunehmen. Auf dass die Fürsprache Mariens, der “Frau der Eucharistie”, der Welt andauerndes Heil, wahre Freiheit und Leben in Fülle bringe von ihrem Sohn Jesus Christus, dem Brot des Lebens!

[00051-05.08] [IN047] [Originalsprache: Englisch]

- Kardinal James Francis STAFFORD, Großbeichtvater (VATIKANSTADT)

Meine Reflexionen nehmen ihren Ausgang vom Ostergeheimnis, das in der Eucharistie gefeiert wird. Im Besonderen möchte ich, durch meinen Dienst an der Kirche als Grosspönitentiar und folglich durch meine Erfahrung in der Apostolischen Pönitentiarie die Wichtigkeit der Verbindung zwischen Eucharistie und Buße unterstreichen.
1. Das ganze Leben und die Sendung der Kirche erhält ihren Seinsgrund und ihre Kraft aus der Eucharistie und ist ganz darauf ausgerichtet, in der Menschheitsgeschichte die Heilswirksamkeit des Geheimnisses von Tod und Auferstehung Christi gegenwärtig zu halten. In der Erfüllung des Auftrags Christi (“Tut dies zu meinem Gedächtnis” [Lk 22,19]) erkennt sich die Kirche als Volk der Erlösten, der Befreiten, der Versöhnten mit dem Vater im Blut des Sohnes. Gleichzeitig erkennt sich die Kirche als neues Volk Gottes, als Pilger, der Versuchungen und Fallen auf dem Weg erfährt und auch die Untreue seiner Glieder. Daraus ergibt sich ein andauerndes Bedürfnis zur Umkehr und eine permanente Notwendigkeit der Versöhnung.
2. Das christliche Leben ist folglich wahrhaftig, wenn es in einer Haltung fortwährender persönlicher und gemeinschaftlicher Umkehr gelebt wird, die ihren höchsten Ausdruck im sakramentalen Zeichen der Versöhnung findet. Den Bund der Freundschaft mit Gott zu erneuern ist nicht nur eine innerliche Entscheidung des bußfertigen Christen, sondern bedarf eines Zeichens, das in und von der kirchlichen Gemeinschaft in der Person des Amtsträgers anerkannt ist, denn die Sünde hat das Band der Freundschaft mit dem Herrn und mit der Kirche zerrissen. Die Teilnahme an der eucharistischen Tafel mit den Geschwistern bringt als unumstößliche Bedingung ein öffentliches Zeichen der Versöhnung mit sich.
3. Ich schließe meinen Beitrag mit einer Empfehlung: Es ist wünschenswert, dass in jeder Diözese ein Pönitentiar oder zumindest ein Priester, der dieselbe Aufgabe wahrnimmt, vorhanden ist, wie c. 508 des Codex Juris Canonici vorsieht. Diese können den Beichtvätern bei ihrem Dienst helfen und sie unterrichten über eventuelle Rekurse an die Apostolische Pönitentiarie. Es ist dies ein wertvoller Dienst zugunsten der Heiterkeit des Gewissens vieler Gläubiger, wie die tägliche Arbeit der Apostolischen Pönitentiarie bezeugt.

[00052-05.03] [IN049] [Originalsprache: Italienisch]

- P. Mark R. FRANCIS, C.S.V., Generaloberer der Kleriker vom Heiligen Vitus

Ich möchte den Paragraphen 8 des Instrumentum laboris kommentieren, in Anbetracht dessen, dass er einen der Schwachpunkte widerspiegelt, die ich in einer Annäherung an das gesamte Dokument erblicke, Schwachpunkte theologischer oder auch pastoraler Art. Wenn das Dokument die Wichtigkeit der Anbetung Christi in den beiden eucharistischen Gestalten betonen möchte, so scheint es der liturgischen Feier an sich und den Ausdrücken der Volksfrömmigkeit gegenüber der Eucharistie die gleiche Wichtigkeit zuzusprechen. Dies scheint zu einigen reduktiven Aussagen zu führen. Zum Beispiel liest man im Artikel 8, dass die Gegenwart Christi “das fundamentale Ergebnis des Sakraments ist”. Dies ist eine unvollständige und vereinfachte Weise, das “Ziel der Eucharistie” zu verstehen. Es handelt sich hier um die res sacramenti oder res tantum der scholastischen Sakramententheologie, die das Konzil von Trient - als eine maßgebende Quelle - in viel ausführlicherer Weise als Gemeinschaft des Gläubigen mit Christus und als Unterpfand einer glorreichen Zukunft beschreibt. Christus ist wirklich und wahrhaftig in der Eucharistie gegenwärtig, nicht nur um gegenwärtig zu sein, sondern um im Gläubigen eine Veränderung auszulösen. Diese Tatsache wird von vielen Gebeten, die im Missale Romanum nach der Kommunion wiedergegeben werden, bekräftigt. Sie stellt auch einen wichtigen Anteil zur Wiederentdeckung der pneumatologischen Grundlage der Eucharistie im lateinischen Ritus dar, die von der Epiklese der Kommunion der “neuen” Hochgebete ausgedrückt wird: zum Beispiel im Hochgebet III:”Spiritu eius Sancto repléti, unum corpus et unus spiritus inveniamur in Christo”.
Ich glaube, dass das Dokument die traditionelle Lehre der Kirche zur Eucharistie stärker betonen sollte: Die Anbetung des Allerheiligsten entspringt aus der Messe und führt in selbige. Die Worte zur Eröffnung der praenotanda der Riten der heiligen Kommunion und Anbetung der Eucharistie außerhalb der Messe (Eucharistiae Sacramentum), könnten hier gut wiedergegeben werden: “Erster und ursprünglicher Zweck der Aufbewahrung der Eucharistie außerhalb der Messe ist die Erteilung des Viaticum; an zweiter Stelle kommt die Austeilung der Kommunion und die Anbetung unseres Herrn Jesus Christus, der im Sakrament gegenwärtig ist.” (ES 5). Dies ist auch mit der Art, wie das Konzil von Trient an die Anbetung der Euchariste außerhalb der Messe herangeht, kohärent: Die Eucharistie wurde von Christus gestiftet...”ut sumatur” damit sie erhalten werden kann; an zweiter Stelle, dass sie richtig und angemessen im Sakrament, welches im Tabernakel aufbewahrt wird, angebetet werden kann (Vgl. Sixtus XIII., Caput V). Dies möchte auf keinem Fall den Wert der Aussetzung der Eucharistie und anderer volkstümlicher eucharistischer Praktiken der lateinischen Kirche verneinen. Ich denke einfach nur, dass es nötig ist, die eucharistische Handlung stärker zu schätzen, eine Handlung, die, wie das Sacrosantum Concilium betont, “Attamen Liturgia est culmen ad quod actio Ecclesiae tendit et simul fons unde eius virtus emanat” (SC 14).In der Betonung der Feier der Eucharistie, sowohl im Wortgottesdienst als auch in der Eucharistiefeier, glaube ich, dass ein anderer Schwachpunkt des Dokuments gestärkt werden könnte, das heißt der Mangel einer echten Aufmerksamkeit für die Verbesserung dessen, was das IL ars celebrandi (52) nennt. Wenn die Synode eine positive Auswirkung auf das eucharistische Leben des Gläubigen haben soll, dann ist es notwendig, in der Ausbildung in den Seminaren und in den Programmen für die Weiterbildung der Priester und Diakone mehr Wert auf die Hilfsmittel zu legen, die dazu dienen, die Priester zu einem besseren Verständnis der Heiligen Schrift zu führen und zu ermutigen, Predigten vorzubereiten, die wirklich die frohe Botschaft verkünden, und eine tiefwirkende Art der Feier zu pflegen. Wie viele unserer Seminare zum Beispiel widmen der Frage Zeit nach der Praxis der Predigt oder der Art, einer Liturgie vorzusitzen? Als ein Generalsuperior ist mein Eindruck bei der Überprüfung der Ausbildung meiner Kandidaten in den Seminaren in den 14 Ländern, in denen meine Gemeinschaft aktiv ist, dass von praktischer Seite her ihnen wenig Hilfe in der Homiletik oder im Vorsitz einer Liturgie vermittelt wird. Ohne Zweifel gibt es soziologische und andere Faktoren, die sich der Teilnahme der Christen an der Messe entgegenstellen. Aber anstatt einfach die in vielen Ländern niedrige Rate derer, die die Messe besuchen, einem Mangel an Glauben unserer Katholiken und der Säkularisierung zuzuschreiben, müssen wir mit Traurigkeit anerkennen, dass eine schlechte Predigt, verbunden mit wenig vorbereiteten und mittelmäßig ausgeführten Eucharistiefeiern, die Menschen von der Kirche fernhalten.

[00053-05.03] [IN055] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Laurent MONSENGWO PASINYA, Erzbischof von Kisangani, Präsident der Bischofskonferenz (KONGO)

Ich spreche im Namen der Bischofskonferenz des Kongo (CENCO).
Mein Beitrag handelt von der spirituellen Wirkung und den sozialen Implikationen der Eucharistie (Instrumentum Laboris Nr. 11 und 79).
1. In einem Land wie dem unseren, der Demokratischen Republik Kongo, wo die verarmte Bevölkerung seit neun Jahren die Qualen eines ungerechten und sinnlosen Krieges erlebt, bedeutet die Eucharistie, die immer in einer festlichen und freudvollen Atmosphäre, aber auch mit der Sorge um die Inkulturation gefeiert wird, für die Gläubigen folgendes:
- eine glühende Zelle der Nächstenliebe, wo der unvergleichliche Wert des Lebens und der unschätzbaren Liebe dessen gelernt wird, der so sehr das Leben liebt, dass er in freier Entscheidung den Tod wählt, um das Leben in Fülle zu geben (vgl. Joh 10,10);
- ein Ort, in dem fortwährend die Kirche als Familie Gottes auferbaut wird, Sakrament der Einheit und der Geschwisterlichkeit, der Versöhnung und des Friedens (vgl. SCEAM, Hirtenbrief “Le Christ est notre Paix (Eph 2,14)”, Accra, 2001);
- eine unversiegbare Quelle des Trostes, der Bestärkung und der Standhaftigkeit in den Prüfungen und Leiden, die mit dem Kreuz und der Auferstehung Christi vereint werden (vgl. “Tim 2,11-12a);
- eine Schule kollektiver Demut, wo wir als Volk das Ostergeheimnis der Reinigung erfahren durch die Erniedrigung und Demütigung: Königsweg zur Auferstehung und zur sowohl geistigen wie materiellen Erhöhung.
2. Bezüglich der Eucharistie lehrt die Kirche, dass die geistlichen Wirkungen der Eucharistie im Leben der Gläubigen die Eingliederung der verschiedenen Glieder seines Leibes in den Leib Christi und die Verschmelzung der einzelnen Glieder seines Leibes untereinander, was auch koinonia genannt wird: “Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.” (1Kor 10,16f; vgl. Ecclesia der Eucharistia, Nr. 22-24; Instr. Laboris Nr. 11). Dies ist die eigentliche sakramentale Gnadenwirkung der Eucharistie.
3. Im übrigen sprechen wir in der Eucharistiefeier: “Gepriesen bist du, Herr, Schöpfer der Welt, du schenkst uns das Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit....du schenkst uns den Wein, Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit” (Gabenbereitung). Das bedeutet, dass die Eucharistie den Reichtum und die Armut der Welt vereint, eine Armut, welche die Armut der eucharistischen Gaben deutlich unterstreicht. Die Eucharistie “vereint alles in Christus, dem einen Haupt” (vgl. Eph 1,10), die ganze Menschheit in ihrer Produktivität und ihrer Armut, das heisst die Welt der Reichen und die der Armen. So impliziert also die Vereinigung (anakephalaiosis) der Heilsökonomie auch die der Menschheitsfamilie in ihrem täglichen und sozialen Leben. Dies ist das gesamtheitliche Heil und die wahre Befreiung in Christus, dem Mittel- und Höhepunkt der Geschichte, Alpha und Omega.
4. Daher muss die tägliche Eucharistie für die Jünger Christi im Allgemeinen zu einer dringenden Einladung werden, eine geschwisterlichere und vereintere, eine gerechtere und solidarischere Welt aufzubauen. Im Besonderen muss die Kirche, indem sie sich der Wohltaten der täglichen Eucharistie bedient, die Experten in Ökonomie und Finanzen wie auch die Christen, die befähigt sind, geopolitische Entscheidungen zu treffen, einladen, unablässig für die Einrichtung einer neuen wirtschaftlichen Weltordnung zu arbeiten, in der die Solidarität und das Teilen über einen humanitären Aspekt hinausgehen, der oft an politische Interessen gebunden ist, um zu einer wesenseigenen Dimension des Systems selbst zu werden. So fordert der sehr geschätzte Erlass der Auslandsschulden der ärmsten Länder, als eine sehr glückreiche Initiative, heraus zur vertiefteren Prüfung neuer Mechanismen, die geeignet sind, nunmehr Verschuldungen dieser Art derselben Länder zu vermeiden.

[00065-05.05] [IN057] [Originalsprache: Französisch]

MITTEILUNGEN

BRIEFINGS DER SPRACHGRUPPEN
“POOLS” FÜR DIE SYNODENAULA
VERLAUTBARUNG

BRIEFINGS DER SPRACHGRUPPEN

Das zweite Briefing der Sprachgruppen wird am Mittwoch, den 5. Oktober 2005 um 13.10 Uhr (am Treffpunkt und mit den Presseattachés, wie in der 2. Verlautbarung angegeben) stattfinden.
Das Personal des Fernsehens (Kameramänner und Techniker) werden gebeten, sich für die Akkreditierung an den Päpstlichen Rat für die sozialen Kommunikationsmittel zu wenden (sehr beschränkt).

“POOLS” FÜR DIE SYNODENAULA

Der dritte “Pool” für die Synodenaula wird bei dem Eröffnungsgebet der Fünften Generalkongregation , am Mittwochmorgen, 5. Oktober 2005, gebildet.
Im Informations- und Akkreditierungsbüro des Presseamtes des Heiligen Stuhls (in der Eingangshalle rechts), stehen den Korrespondenten Listen zur Eintragung in die “Pools” bereit.
Es wird daran erinnert, dass das akkreditierte Fernsehpersonal (Kameramänner und Techniker) und die Fotografen gebeten werden, sich an den Päpstlichen Rat für die sozialen Kommunikationsmittel zu wenden, um an den “Pools” für die Synodenaula teilnehmen zu können.
Die Teilnehmer der “Pools” werden gebeten, sich um 08.30 Uhr im Pressesektor, der sich vor dem Eingang der Aula Paul VI. befindet, einzufinden. Von dort aus werden sie dann in die Synodenaula gerufen. Die Korrespondenten werden von einem Assistenten des Presseamtes des Heiligen Stuhls oder von einem Assistenten des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel begleitet.

VERLAUTBARUNG

Die nächste Verlautbarung Nr. 7, zur Arbeit der Vierten Generalkongregation der XI. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode, wird den akkreditierten Journalisten morgen, am Mittwoch, den 5. Oktober 2005, zur Öffnung des Presseamtes des Heiligen Stuhls, zur Verfügung stehen.

 

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- Verzeichnis Verlautbarungen Synodus Episcoporum - XI Ordentliche Geralversammlung - 2005
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- Verzeichnis Presseamt des Heiligen Stuhls
 
[Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch]

 

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