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SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XI. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
2.-23. Oktober 2005

Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

09 - 06.10.2005

INHALT

♦ SECHSTE GENERALKONGREGATION (DONNERSTAG; 6. OKTOBER 2005 - VORMITTAG)

● BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Heute, am Donnerstag 6. Oktober 2005, am Gedenktag des Hl. Bruno von Kalabrien, hat in Gegenwart des Heiligen Vaters und mit dem Gesang der Terz die Sechste Generalkongregation zur Fortsetzung der Beiträge der Synodenväter in der Aula zum Thema Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche, begonnen.
Turnusmäßiger Deligierter Präsident S. Em. Kardinal Francis ARINZE, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung
Mit der Eröffnung der Dritten Generalkongregation hat der Generalsekretär der Bischofssynode auf Grund des heutigen Gedenktages Glückwünsche zum Namenstag den Synodenvätern und anderen Teilnehmern entgegengebracht.
Bei dieser Generalkongregation, die um 12.30 Uhr mit dem Gebet Angelus Domini geschlossen wurde, waren 243 Väter anwesend.

● BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

- Kardinal Eduardo MARTÍNEZ SOMALO, Kamerlengo der Heiligen Römischen Kirche (VATIKANSTADT)
- Bf. Mons. Manfred SCHEUER, Bischof von Innsbruck (Österreich)
- Bf. Mons. Lucian MUREŞAN, Metropolitischer Erzbischof von Făgăraş und Alba Julia der Rumänen, Präsident der Bischofskonferenz, Präsident des Rates der rumänischen Kirche (Rumänien)
- Kardinal Adrianus Johannes SIMONIS, Erzbischof von Utrecht (Niederlande)
- Bf. Mons. Javier ECHEVARRÍA RODRÍGUEZ, Titularbischof von Cilibia, Prälat der Personalprälatur vom Heiligen Kreuz und vom Opus Dei (Spanien)
- Bf. Mons. Arthur ROCHE, Bischof von Leeds (Großbritannien und Wales)
- Kardinal Giovanni Battista RE, Präfekt der Kongregation für die Bischöfe (VATIKANSTADT)
- Bf. Mons. Edward OZOROWSKI, Titularbischof von Bitetto, Weihbischof von Białystok (Polen)
- Kardinal Joachim MEISNER, Erzbischof von Köln (Colonia, Deutschland)
- Bf. Mons. Gerhard Ludwig MÜLLER, Bischof von Regensburg (Deutschland)
- Bf. Mons. Arnold OROWAE, Koadiyutor von Bischof Wabag (Papua Neuguinea)
- Bf. Mons. Miguel Angel MORÁN AQUINO, Bischof von San Miguel (Salvadorianer)
- Kardinal Ignace Moussa I DAOUD, Präfekt der Kongregation für die orientalischen Kirchen (VATIKANSTADT)
- Bf. Mons. Paul Josef CORDES, Titularerzbischof von Naisso, Präsident des Päpstlichen Rates "Cor Unum" (VATIKANSTADT)
- Kardinal Camillo RUINI, Generalvikar Seiner Heiligkeit für die Diözese von Rom, Präsident der Bischofskonferenz (Italien)
- Bf. Mons. Michel Christian CARTATÉGUY, S.M.A., Bischof von Niamey (Niger)
- Bf. Mons. Jacques PERRIER, Bischof von Tarbes et Lourdes (Frankreich)
- Bf. Mons. Jean-Pierre RICARD, Erzbischof von Bordeaux, Präsident der Bischofskonferenz (Frankreich)
- Bf. Mons. José Guadalupe MARTÍN RÁBAGO, Bischof von León, Präsident der Bischofskonferenz (Mexiko)
- Bf. Mons. Anthony Sablan APURON, O.F.M. CAP., Erzbischof von Agaña, Präsident der Bischofskonferenz der Pazifik (Guam Ozeanien)
- Bf. Mons. Pierre-Antoine PAULO, O.M.I., Erzbischof Koadjutor von Port-de-Paix (Haiti)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:

- Kardinal Eduardo MARTÍNEZ SOMALO, Kamerlengo der Heiligen Römischen Kirche (VATIKANSTADT)

Das II. Vatikanische Konzil erinnert uns daran, wie wohl bekannt, dass wir Priester geweiht worden sind, um vor allem das eucharistische Opfer zu feiern als Repräsentanten Christi, “in persona Christi agentes” (LG 28).
Der Priester, insofern er Diener Christi ist, ist er selbst in dem Maße, in dem er in der Kirche nicht Repräsentant seines Selbst, sondern von Christus ist; er agiert nicht aus sich selbst heraus, sondern als Instrument Christi.
All dies bestimmt das Leben des Priesters und seine Aktivität. In der Tat, es hätte keinen eigentlichen Sinn, die eigene Intelligenz, den Willen, unsere eigene Stimme Christus zur Verfügung zu stellen und dann nicht mit Ihm eine reale Verbindung des Lebens, von Absichten, von Gefühlen zu etablieren.
Man kann den Gnadendienst durch die Verwaltung der Sakramente nicht zu menschlicher Geschichte machen, ohne dass dieser das Leben erleuchte, es inspiriere und es befruchte. All dies gilt in besonderem Maße, wenn es sich um die Eucharistiefeier handelt, bei der auch die Ausübung des heiligen Amtes ihren Höhepunkt erfährt.
Zu handeln “in persona Christi”, ohne dass dies in uns seine Spuren hinterließe, wäre geradezu ein Widerspruch. Man kann nicht Instrument und Mittler von Liebe und Barmherzigkeit sein, ohne dass man nicht auch selbst Barmherzigkeit und Liebe wird: amoris officium (Hl. Augustin).
Der Priester ist der Mensch des “Opfers” - dies nicht nur in dem Sinn, dass er das Opfer Christi darbiete, sondern er bietet “sich selbst” dar. Das gesamte priesterliche Leben ist aufopferungsvoll, gerade weil es fortwährend geschenkt werden muss. Und es ist das eucharistische Opfer, das von diesem das Zentrum ist, der Höhepunkt und die Quelle. Es ist vor allem hier, dass der Priester lernt, aus seiner Existenz eine freudvolle Opfergabe zu machen. “Vom Herrn Jesus Christus, der sich selbst geopfert hat ... - sagte der Heilige Vater bei dem Zusammentreffen mit dem Römischen Klerus am 13. Mai dieses Jahres - lernen wir darüber hinaus die Kunst der priesterlichen Askese”.

[00129-05.04] [IN121] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Manfred SCHEUER, Bischof von Innsbruck (Österreich)

Die Not der Eucharistie ist weithin auch eine Konsequenz der theologisch-dogmatischen Orientierungslosigkeit. Es fehlt eine Einheit stiftende Verbindung zwischen den Aspekten der Eucharistie: Epiklese, Anamnese, Koinonia und Prosphora; Realpräsenz, Opfer und Kommunion; Gegenwartsformen Jesu Christi im Wort, in den sakramentalen Gaben, in der Gemeinschaft, im Priester.
Kirche wird geeint und aufgebaut durch das Wort des lebendigen Gottes, das man mit Recht vom Priester verlangt. Leitung und Hirtenamt werden gerade in der Eucharistie verwirklicht, aus der die Kirche immerfort lebt und wächst (LG 26). Kirchliche Gemeinschaft hat sich von der inneren Logik der Inkarnation und der Eucharistie her personal und konkret zu verleiblichen. Pfarrgemeinden, in denen nur selten oder gar nicht Eucharistie gefeiert wird, lösen sich faktisch vom sakramentalen Amt. Wie werden wir unserer Verpflichtung gegenüber dem Volk Gottes zur Verkündigung des Wortes und zur Feier der Sakramente gerecht? Diese Frage betrifft angesichts des Priestermangels in vielen Ländern auch das Zeugnis, die Lebbarkeit und die Lebensform des priesterlichen Dienstes.

[00130-05.03] [IN122] [Originalsprache: Deutsch]

- Bf. Mons. Lucian MUREŞAN, Metropolitischer Erzbischof von Făgăraş und Alba Julia der Rumänen, Präsident der Bischofskonferenz, Präsident des Rates der rumänischen Kirche (Rumänien)

Ich nehme Bezug auf das erste Kapitel des Instrumentum Laboris, Nr. 3: Hunger nach dem Brot Gottes. “Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben” (Joh 6,33)
In unserem Land Rumänien versuchten die Kommunisten, dem Menschen nur das materielle Brot zu geben und wollten das “Brot Gottes” aus der Gesellschaft und aus dem Herz der menschlichen Person vertreiben. Heute werden wir uns bewusst, dass sie, als sie unsere griechisch-katholische Kirche gesetzlich verboten, große Angst vor dem in der Eucharistie gegenwärtigen Gott hatten.
Damit die Bischöfe nicht mehr die Messe feiern und von Gott sprechen könnten, wurden sie ins Gefängnis geworfen, nur weil sie Katholiken waren. Dasselbe Schicksal teilten die Laien, die an den heimlich gefeierten Heiligen Messen teilnahmen. In der berühmten Phase der “Umerziehung” und der “Gehirnwäsche” in den Gefängnissen Rumäniens zwangen die Verfolger die Priester, um sie bloßzustellen, um die Eucharistie lächerlich zu machen und um die menschliche Würde zu zerstören, mit Exkrementen die Messe zu feiern, aber sie schafften es nicht, ihnen den Glauben zu nehmen.
Dagegen: Wie viele heilige Messen, die heimlich in einem Löffel als Kelch gefeiert wurden und mit Wein, der aus einigen auf der Straße gefundenen Weinbeeren gewonnen war; wie viele Rosenkränze, hergestellt auf einem Draht mit einigen Stücken Brot; wie viele Erniedrigungen, als sie während des Winters bei minus 30 Grad bis auf die Haut zur Durchsuchung entkleidet wurden; wie viele Tage, die in der berühmten schwarzen Kammer zugebracht wurden, weil sie beim Gebet entdeckt worden waren. Niemand wird es je wissen. Diese modernen Märtyrer des 20. Jahrhunderts haben ihr ganzes Leiden dem Herrn dargeboten für die menschliche Würde und Freiheit. Wir erleben heute die Freiheit der Gotteskinder, die wirklich “hungern nach dem eucharistischen Brot”. Ich bestätige diese Behauptung durch die Teilnahme an der Göttlichen Liturgie von 80 % unserer Gläubigen; durch die Berufungen zum priesterlichen und Ordensleben, die nicht fehlen; durch viele Leute mit großen intellektuellen Fähigkeiten, die der Kirche sehr nahestehen.
Leider sind nach dem Fall des Regimes in unserem Land sehr schwere Plagen aufgetreten: die Abtreibung, die Aussetzung von Kindern, die Korruption, die Immigration. Der Konsumismus versprach dem Menschen das Paradies auf Erden und hat es fertiggebracht, das Gewissen unserer Völker Osteuropas zu zerstören; um es heute wiederherzustellen braucht es viel Zeit. Die katholische Kirche in Rumänien ist eine Minorität (12 %), und gemeinsam mit unseren orthodoxen Geschwistern versuchen wir diese Plagen einzudämmen.
Die Hoffnungen fehlen nicht, und ich denke zuerst an den tiefen Sinn für das Religiöse in unserem Volk, an die tiefe Verehrung, mit der dieses Volk sich zu den liturgischen Feiern und der Eucharistie begibt, an das Blut unserer Märtyrer, die für uns vor dem Herrn Fürbitte leisten, und die durch ihr Blut neue Generationen von Gläubigen hervorbringen.

[00126-05.08] [IN126] [Originalsprache: Italienisch]

- Kardinal Adrianus Johannes SIMONIS, Erzbischof von Utrecht (Niederlande)

Die Gläubigen sind von Einflüssen und äußeren Impulsen einer säkularisierten und individualisierten Welt bestimmt. Die heutigen komplexen Probleme sind imstande, den Gläubigen in verschiedenem Maß zu belasten, je nachdem, wie gut es ihm gelingt, das Geheimnis der Eucharistie zu leben.
Die Teilnahme am Sakrament und die Bedürfnisse der Gläubigen bezüglich des Ausdrucks der eucharistischen Einheit bedingen, die Glaubensvorstellungen bezüglich des Sakraments neu zu sehen, oder leiten zumindest dazu an.
Viele geben am Tag des Herrn, gewisse Male gezwungen, anderen Aktivitäten den Vorzug, die leider gegenüber der Begegnung mit dem Herrn vordringlich werden.
All dies greift den zentralen Sinn der Eucharistie an. Es greift auch das soziale Geflecht der Glaubensgemeinschaft an.
Allgemein gesprochen zeichnet sich ein Bild der Entwertung, des Wertverlustes gegenüber der Eucharistie ab.
Zuerst bedarf es des Mitgefühls, indem man die Bedingungen in Rechnung stellt, denen die Männer und Frauen ausgesetzt sind.
Die Krise geht viel mehr in die Tiefe. Sie muss im Fühlen und Verstehen dessen identifiziert werden, was Gabe und was Opfer ist. Eine Person, die erhält und dankt, weiß, was das Schenken bedeutet und hat eine Sensibilität für das Opfer, auch für die Opferhingabe, die Christus ist.
Müssen wir nicht fortfahren, an jenes grundlegende Verständnis des Lebens als Geschenk und
(aufgezeigtes) Opfer zu erinnern?
Strukturelle Änderungen wie etwa verheiratete Männer zum Priestertum zuzulassen scheinen keine Lösung zu sein.
Ist nicht vielleicht das zölibatäre Priestertum, wie das Ordensleben, ein Zeugnis dieses grundlegenden Verständnisses? Dies bedeutet, dass wir beginnen würden, mehr eucharistisch zu leben um so “den Weg zu bereiten, um den Wert der Eucharistie wiederzufinden”.

[00062-05.04] [IN053] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Javier ECHEVARRÍA RODRÍGUEZ, Titularbischof von Cilibia, Prälat der Personalprälatur vom Heiligen Kreuz und vom Opus Dei (Spanien)

Das Instrumentum laboris unterstreicht in Nr. 34 die Wichtigkeit des Sinnes der Heiligkeit bei der Feier der Eucharistie. Es ist nützlich, konkrete Weisen zu studieren, die den Gläubigen helfen, in offensichtlicherer Weise die Heiligkeit des eucharistischen Opfers zu verstehen, damit das Volk Gottes in seinem Glauben gestärkt und ihm geholfen werde, heilig zu leben. Es wäre folglich nützlich, auf der Basis der Unterweisung Redemptionis sacramentum sich einzusetzen, um die Mißbräuche abzustellen, die der Heiligkeit der eucharistischen Feiern Schaden zufügen. Ebenso wäre es auch nützlich einige Normen zu überdenken, deren Anwendung einer mißbräuchlichen Interpretation Vorschub leisten. Als Beispiel schlägt man vor, die Gelegenheit von Eucharistiefeiern mit einer zu hohen Zahl von Konzelebranten zu überdenken, die eine würdevolle Durchführung des liturgischen Aktes verhindert; oder neu einzuschätzen die wirkliche Zweckmäßigkeit, das Abendmahl an alle Teilnehmer einer Messe bei einer sehr großen Zahl von Gläubigen auszuteilen, wenn die allgemeine Austeilung zum Nachteil der Würde des Kultes geht. Den Stellenwert abzustimmen zur Wahrung der Heiligkeit bei eucharistischen Liturgien wird der gesamten Kirche von großem Dienst sein.

[00075-05.08] [IN058] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Arthur ROCHE, Bischof von Leeds (Großbritannien und Wales)

Die Entwicklungen bei einigen nach-konziliaren Versuchen hinsichtlich der eucharistischen Katechese haben angestrebt, einen experimentellen Ansatzpunkt zu schaffen, indem sie das Konzept des “Mahles” als vorherrschende Kategorie des Verstehens benutzten. Einer Theologie der Eucharistie, in erster Linie durch die Brille des Mahls gesehen, fehlt die notwendige und innige Verbindung zwischen der Eucharistie, dem Kalvarienberg und dem Opfer Christi. Eines der Ergebnisse einer Katechese der eucharistischen Gegenwart, aber nicht des Opfers, ist die Schwierigkeit, die Vorrangigkeit der Messfeier gegenüber der Feier des Wortes und der Heiligen Kommunion zu entscheiden. Das bedeutsame Element wird, die Heilige Kommunion zu empfangen und nicht, durch die Messe, am Opfer Jesu Christi auf dem Kalvarienberg, einmal und für immer, teilzunehmen. Ich bin der Meinung, dass das problematisch ist, nicht zuletzt für alle diejenigen, die sich durch die Umstände ihres Lebens in der Situation befinden, dass sie die Sakramente nicht empfangen.
Die eingeschränkte Wertschätzung der unersetzlichen Natur des Eucharistischen Opfers hat auch einige logische Implikationen hinsichtlich der Art, wie das Priestertum verstanden wird. Den Zugang zur Heiligen Kommunion zu erleichtern, wird so relevant und wichtig wie bei der Feier der Messe präsent zu sein. Wir müssen erneuert den Zugang zur Heiligen Kommunion mit der Darbringung der Messe verbinden, mit Hilfe derer wir am Opfer Christi am Kreuz teilnehmen. Die Heilige Kommunion ist wahrhaftig Teil der Messe als Frucht eines sakramentalen Aktes, bei dem wir mit dem Opfer Christi am Kreuz zusammentreffen.
In dieser Debatte wird der Wert des Ortes der Eucharistischen Anbetung noch wichtiger für unser Gebet und für unsere Kontemplation. Die Gegenwart Christi und sein Opfersein sind eins, ableitend und sich bewegend auf die Messe hin, oder anders gesagt: in der sakramentalen Feier, bei der die Darbringung des Opfers und die Gegenwart Christi in der Heiligen Kommunion eng miteinander verbunden sind.

[00078-05.08] [IN065] [Originalsprache: Englisch]

- Kardinal Giovanni Battista RE, Präfekt der Kongregation für die Bischöfe (VATIKANSTADT)

Ich spreche über die Verantwortung der Bischöfe gegenüber der Eucharistie.
1) Wir Bischöfe können keine gute Hirten sein, wenn die Eucharistie nicht die Mitte und Wurzel unseres Lebens ist, die inspirierende Kraft unseres apostolischen Wirkens. Erleuchtend ist diesbezüglich das Zeugnis von Papst Johannes Paul II.
2) Der Bischof ist der Hüter der Eucharistie. Er muss eine neue Pastoral fördern, die den Gläubigen hilft, einen Lebensstil zu finden, in dessen Zentrum die Eucharistie steht. Die Art und Weise, wie der Bischof die Messe feiert, nährt den Glauben der Priester und des Volkes. Es ist besonders wichtig, jeden Einsatz für die Teilnahme der Gläubigen an der sonntäglichen Messe zu erbringen und darüber zu wachen, dass die Eucharistiefeiern immer würdig und schön sind.
3) Wir Bischöfe müssen uns für die Wiederaufnahme einer Pädagogik der Bekehrung einsetzen, die von der Eucharistie ausgeht, wie es der innere Konnex zwischen Eucharistie und dem Sakrament der Versöhnung erfordert. Im Übrigen muss der Bischof sich darin ergehen, den häufigen Gebrauch der Einzelbeichte zu verbreiten.
4) Die Pflichten des Bischofs gegenüber der Eucharistie erstrecken sich auch auf die Verpflichtung, keine missbräuchliche Anwendung der kollektiven oder Generalabsolution in den Diözesen zu erlauben, indem er sich dabei an die Vorgaben des Motu Proprio “Misericordia Dei” von Papst Johannes Paul II. hält.
Wenn die Eucharistie so in den wahrhaften, von ihr selbst angeregten Glaubensweg eingefügt wird, so wird sie in der Kirche Quelle der Kraft, um die Sünde zu besiegen, Quelle des Lebens und der Hoffnung, Licht, das die Kulturen verwandelt und wird zum Saatkorn einer neuen Welt.

[00131-05.04] [IN076] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Edward OZOROWSKI, Titularbischof von Bitetto, Weihbischof von Białystok (Polen)

Die Eucharistie als Sakrament des Leibes und Blutes Jesu Christi vergegenwärtigt das Opfer am Kreuz. Das Opfer ist das primum principium der Eucharistie, das alle mit dieser verbundenen Wahrheiten hierarchisch ordnet. Es ist auch der Schlüssel, um den Menschen und Gott zu verstehen. Für eine Definition der Person ist die Liebe nötig, um die Liebe zu definieren, braucht es das Opfer. Ohne Opfer gibt es weder die Liebe noch die Person. Daraus folgt, dass das Opfer das innertrinitarische Leben Gottes, die Beziehung Gottes zur Menschheit und die Gemeinschaft der Personen untereinander erleuchtet.
Die wirtschaftliche Globalisierung und der freie Markt bewirken, dass es in der Welt immer weniger Raum für den Opfergeist gibt. Das menschliche Wesen wird oft wie eine Ware oder wie ein Untersuchungsgegenstand behandelt, man hört auf, ihn als eine wertvolles Gut an sich zu betrachten, mit der hieraus folgenden Entmenschlichung der interpersonalen Beziehungen. Schließlich geben auch die Christen diesem Druck nach. Sie suchen eine einfache, bequeme Religion ohne Vorschriften und ohne Kreuz. Zuletzt werden diese Tendenzen auch in der Lehre zur Eucharistie sichtbar. Man unterstreicht darin viele wichtige Themen: das Mahl, die Gemeinschaft, das Hören auf das Wort Gottes, das Sakrament und so weiter. Diese haben indes keinen “Schlussstein”.
Daraus folgt ein gewisser Widerstand gegen die Eucharistietheologie, die in einer solchen Lehre sich als ein schöner Ritus, doch mit wenig Bedeutung für das Leben erweist.
Dagegen ist das Kreuzesopfer Christi, zu dem der Mensch mittels der Eucharistie Zugang hat, das Wichtigste, was es in diesem Geheimnis gibt. Das Opfer Christi am Kreuz hat den Menschen das Heil gebracht. Die Eucharistie erlaubt dem Menschen, daran wirklich teilzunehmen. Indem der Mensch den Leib Christi empfängt, wird er mit ihm ein Leib, und indem er sein Blut trinkt, wird er mit Christus dasselbe Blut (Cyrill v. Jerusalem, Mystagogische Katechesen 4). Dank der Eucharistie verwandelt sich das, was im menschlichen Leben Opfer ist, in das Opfer Christi. Nur im Durchschreiten des Weges des Kreuzes kann man zum Ruhm der Auferstehung gelangen.

[00086-05.03] [IN080] [Originalsprache: Italienisch]

- Kardinal Joachim MEISNER, Erzbischof von Köln (Colonia, Deutschland)

Ich beziehe mich auf das Mysterium der Transsubstantiation durch das unser Herr Jesus Christus mit Leib und Blut in den eucharistischen Gestalten gegenwärtig wird. Von den anderen Formen der Gegenwart Christi - selbst von den anderen sakramentalen - setzt sich die eucharistische Realpräsenz dadurch ab, dass in Brot und Wein "wahrhaft, wirklich und substanzhaft der Leib und das Blut zusammen mit der Seele und Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und daher der ganze Christus enthalten" sind (Konzil von Trient, DH 1651). Dieser Eucharistieglauben hat vitale Bedeutung für die katholische Kirche und sollte von daher als selbstverständlich betrachtet werden; tatsächlich aber ist er gegenwärtig im Schwinden begriffen. Durch ein säkularisiertes Wandlungsverständnis, das die substantielle, leibliche Gegenwart Christi ignoriert oder gar leugnet, verliert die Eucharistie ihre singuläre Rolle.
Die Wandlung der eucharistischen Gaben in den Leib und das Blut des Herrn wird “treffend und im eigentlichen Sinne Wesensverwandlung (Transsubstantiation) genannt" (Konzil von Trient, DH 1642). Die Öffentlichkeit versteht diesen Begriff mittlerweile leicht falsch, weil "Substanz" heute allgemein die Materie bezeichnet, also das, was - cum grano salis - die Scholastik gerade nicht unter “substantia", sondern eher unter "accidentiae" fasste. Wie auch immer man diesen Wechsel der Sprachgestalt beurteilen mag: Die dem Begriff der Transsubstantiation zugrunde liegende Wirklichkeit “jene wunderbare und einzigartige Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in den Leib und der ganzen Substanz des Weines in das Blut" (Konzil von Trient, DB 1652), ist vom Trienter Konzil dogmatisiert worden und gehört zum Grundbestand des katholischen Glaubens.

[00088-05.06] [IN082] [Originalsprache: Deutsch]

- Bf. Mons. Gerhard Ludwig MÜLLER, Bischof von Regensburg (Deutschland)

Luther sagt: Man hat aus einer Gabe Gottes (testamentum seu sacrarnentum) an uns ein Opfer der Menschen (sacrificium seu bonum opus) rur Gott gemacht. (cap.babyl. W A 6,25).
Das Tridentinurn dagegen: "Unser Herr Jesus Christus hat beim letzten Abendmahl, ... seiner geliebten Braut, der Kirche, ein sichtbares Opfer hinterlassen, wie es die Natur des Menschen erfordert (D 1740).
Was ist das Opfer - sicut hominum natura exigit?
Das Opfer ist die der menschlichen Natur entsprechende Weise wie er die Gabe Gottes annimmt.
Das Wort Gottes hat Fleisch angenommen, aber in came peccati zur Sühne für unsere Sünden (Rom 8,39). Das sacrificium des Hohenpriesters, der sich selbst hingibt, wird victima wegen der Gewalt der Sünde.
Im Abendmahlsaal dankt Jesus dem Vater und schenkt uns seinen Leib und sein Blut, die für uns dahingegeben werden. Wer in der Eucharistie die Gabe Gottes empfängt durch Christus, der wird in ihm auch zu einer neuen Kreatur. Inkorporiert in Christus bringt der Getaufte sich selbst Gott dar. Das Opfer der Kirche entspricht nun der erlösten Natur des Menschen. Es gibt in Christus eine echte und heilsnotwendige co-operatio mit Gott. Christus totus, caput et membra, ist kraft der unio hypostatica die Einheit des Opfers Christi und des Opfers der Kirche. Der Mensch wird befähigt, seiner Natur und seiner Berufung nach, "angesichts des Erbarmens Gottes seinen Leib als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt." (Rom 12, I).

[00091-05.04] [IN085] [Originalsprache: Deutsch]

- Bf. Mons. Arnold OROWAE, Koadiyutor von Bischof Wabag (Papua Neuguinea)

a) Es ist nötig, der Inkulturation noch viel Aufmerksamkeit zu schenken. In der Liturgie der Eucharistie könnte eine bedeutungsvolle Aufnahme kultureller Elemente, die eine religiöse Atmosphäre schaffen, mit einer geeigneten Sprache, Symbolen, Hymnen, Gesten etc. als Teil der Liturgie angenommen werden.
b) Während die Wichtigkeit der Eucharistie betont wird, lassen die pastoralen Notwendigkeiten die Personen in einer Situation, in der verschiedene Meinungen geglaubt und ausgedrückt werden. Einige meinen, der Empfang der Eucharistie sei wichtig. Die Eucharistie ist Speise für die Hungrigen, nicht Lohn für die Guten. Sie halten fest, dass die Eucharistie nicht ein elitäres Sakrament sein sollte, vielmehr eine Feier der Großzügigkeit Gottes. Andere sagen, die Eucharistie könne nur denen gegeben werden, die in geeigneter Weise vorbereitet sind. Wie erklärt die Kirche alle diese so verschiedenen Meinungen?
c) Die Beziehung zwischen Eucharistie und Leben sollte einbezogen werden, insofern erstere wirklich verwandelt und eine wirkliche Gemeinschaft unter den Personen schafft, die mit Liebe, Friede, Freude, Gerechtigkeit usw. charakterisiert werden kann (vgl. Röm 14,17). Aber Erfahrungen der Ungerechtigkeit, Gewalt, Korruption, Armut usw. zeigen, dass es eine Trennung zwischen Eucharistie und Leben gibt. So sollte die wirklich rettende und verwandelnde Gegenwart Jesu in der Eucharistie nicht vage verstanden und leicht genommen werden, sondern die Katholiken sollten fest sein in ihrem Glauben mit dem nötigen Respekt, der Anbetung und persönlichen Beziehung.
d) Die Kirche glaubt und lehrt, dass die Eucharistie Quelle und Höhepunkt ihres Lebens ist. Sie ist auch wichtig als ihre geistige Nahrung. Wie kann dies gelten für Gemeinschaften, die in entfernten Dörfern leben, welche nicht die Möglichkeit zu häufiger Feier und Empfang der Eucharistie haben? Dies führt zur Frage, welche Art von Priester brauchen wir in unserer Situation? Braucht jemand eine jahrelange intellektuelle Ausbildung in Philosophie und Theologie, um den nötigen Dienst an armen Leuten, die nicht gleiche intellektuelle Fähigkeiten haben, in entfernten Gegenden zu leisten? Das Problem ist hier nicht, mehr Berufungen zu haben, sondern es ist das der Gerechtigkeit und der Gleichheit aller Kinder Gottes, die das Recht haben, die Eucharistie zur Mitte ihres Lebens zu machen in möglichst häufiger Feier und Empfang. Es ist das, Amtsträger vorzubereiten, die fähig sind, die Eucharistie für die Leute zu feiern. Der
Amtsträger für diese Art von Dienst würde die nötige Ausbildung erhalten und dann offiziell für diesen Zweck allein geweiht, um die Dinge zu vereinfachen, indem man sie der Situation, wie etwa der unsrigen, anpasst und um für die Leute zu verwirklichen, was die Kirche bezüglich der Eucharistie glaubt. Einerseits betonen wir die Wichtigkeit der Eucharistie als Mitte des christlichen Lebens, andererseits haben wir Regeln, die die Leute vom Empfang der Eucharistie abhalten. Sollte die Kirche reifen Christen, die stark im Glauben sind und sehr engagiert und die Respekt haben gegenüber den Leuten, erlauben, eine einfache Ausbildung zu erhalten, um der Eucharistiefeier vorzustehen, was den Leuten erleichtern würde, an der Eucharistiefeier teilzunehmen, so dass die Wichtigkeit und Zentralität der Eucharistie für die Leute Wirklichkeit werden würde?

[00107-05.05] [IN089] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Miguel Angel MORÁN AQUINO, Bischof von San Miguel (Salvadorianer)

Die No. 36 des Instrumentum laboris führt die Namen, mit denen dieses Sakrament benannt worden ist, auf: Eucharistie, Herrenmahl, Brotbrechung, Gedächtnis, heiliges Opfer, heilige und göttliche Liturgie, heilige Mysterien, Kommunion, Heilige Messe. Die wirklich bewusste Teilnahme an der Liturgie hängt ab von einer vollständigen Katechese und von einem Verständnis der Bedeutung dieser Termini. Aber in Nr. 37 wird gesagt, den Katechismus zitierend, dass der Terminus, der vorherrscht und der die anderen einschließt, der des sakramentalen Opfers ist, der hilft, die Dialektik zwischen Opfer und Festmahl zu überwinden.
Unter Berücksichtigung des Aufrufs, den Papst Johannes Paul II. in Mane nobiscum Domine, 14 macht: “dass keine Dimension dieses Sakraments vernachlässigt werde” und dass es “ein zu großes Geschenk ist, um Zweideutigkeiten und Minderungen zu ertragen”, meine ich, dass wir Gefahr laufen, nicht die Ausgewogenheit zwischen den zwei Dimensionen der Eucharistie zu wahren: zwischen dem Opfer und dem Abendmahl des Herrn.
Wie S.E. Mons. Nicola ETEROVIC in seiner Einleitung des Instrumentum laboris gut dargestellt hat: In der Eucharistie “findet [die Kirche] die Vorwegnahme ihrer Herrlichkeit im ewigen Hochzeitsmahl des Lammes (vgl. Offb 19, 7-9). (...) Dieses kostbare Geschenk und große Geheimnis fand seine Vollendung im letzten Abendmahl (...). Es handelt sich um die kirchliche Tradition, die getreu von Generation zu Generation bis in unsere Tage weitergegeben wurde” Das Mahl oder das Herrenmahl ist nicht synonym mit Gastmahl, das dem Opfer gegenübergesetzt ist, denn es ist das Abendmahl des Opferlammes und darüber hinaus ist es synonym zu Kommunion, welche das Ziel und den Höhepunkt der Eucharistie darstellt.
Die Evangelien beschreiben die Eucharistie als das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern vor seinem Tod am Kreuz. Dieses erinnert uns daran, wie Jesus gewollt hat, dass wir an seinem Pascha teilnehmen sollten: in der Feier eines Mahles, ein Abendessen mit Brot (Symbol des Lebens) und Wein (Symbol der Freude, der Freundschaft und des Bundes). Jesus nimmt diese Elemente, gibt ihnen aber eine neue Bedeutung: Sie sind sein hingegebener Leib und sein vergossenes Blut, anders gesagt: Er selbst opfert sich für die Menschen
Seinen Leib als Speise und sein Blut als Trank darzubieten ist Grund für einen Skandal unter seinen Zeitgenossen gewesen, denn es handelt sich nicht um metaphorische Speise:”Mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank” (Joh 6,55). Was wir erhalten, ist der Leib und das Blut des Herrn, will heißen, Ihn selbst, der sich für uns geopfert hat. Um dies seinen Zuhörern zu erklären, verglich sich Jesus selbst mit dem Manna, mit dem Jahwe das Volk Israel während seiner Durchquerung der Wüste nährte: “Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben; So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herab kommt: Wenn jemand davon ißt, wird er nicht sterben” (Joh 6,48-50).
Jesus ist das Brot des Lebens, weil er unser Pascha ist, ‘das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt tilgt’ (Joh 1,29). Der brennende Wunsch, dieses Brot mit uns zu essen (Lk 22,15) manifestiert seinen brennenden Wunsch nach ‘Kommunion’ mit uns.
Die Eucharistie ist also ein Mahl. Sie ist nicht ein einfaches Zeichen, wie ein Abendessen in der Familie, sondern eine Wirklichkeit. Der in der Eucharistie gegenwärtige Jesus macht sich zu unserer geistigen Speise.
Wenn wir bei den Mahlerzählungen Jesu im Lukasevangelium verweilen, können wir verstehen, in welchem Sinn die Eucharistie Gemeinschaft schafft. Das erste Mahl, das Lukas uns erzählt, ist jenes von Jesus mit Levi (Lk 5,27-32). Das zweite ist im Haus des Pharisäers Simon, wo eine Sünderin ihm die Füsse mit einem wertvollen Öl salbt (Lk 7,36-50. Das dritte Mahl fand im Haus von Marta, Maria und Lazarus statt (Lk 10-38-42). Das vierte im Haus eines anderen Pharisäers, wo Jesus einen Kranken am Sabbat heilte (Lk 14,1-24). Das letzte Mahl fand vor dem letzten Abendmahl mit einem anderen Zöllner, Zachäus, statt (Lk 19,1-10). All diese Mähler erklären das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Er sandte Petrus und Johannes ausdrücklich, das Paschamahl vorzubereiten: “Sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister läßt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?” (Lk 22,7-23). Als Auferstandener hält er einmal bei Sonnenuntergang mit den Jüngern von Emmaus Abendmahl und sie erkennen ihn im Moment des “Brechens des Brotes” (Lk 24,13-35). In der Eucharistie begegnen wir dem auferstandenen Christus.
Jesus hat sich bei der Einsetzung der Eucharistie nicht darauf beschränkt zu sagen: Dies ist mein Leib, dies ist das Blut des neuen Bundes, sondern er hat hinzugefügt: “der für euch hingegeben wird” und “das für euch vergossen wird” (Lk 22,19-20; Ecclesia de Eucharistia 12) oder, wie der Katechismus sagt: “Die Messe ist zugleich und untrennbar das Gedächtnis des Opfers, in dem sich das Kreuzesopfer fortsetzt, und das heilige Mahl der Kommunion mit dem Leib und dem Blut des Herrn” (1382).
Die Kongregation für den göttlichen Kult wurde, als sie die erste Redaktion der Allgemeinen Einleitung des Missale Romanum am 18. November 1969 vorstellte, nach vorheriger Erklärung, dass diese nicht als ein doktrinales oder dogmatisches Dokument, sondern als pastorale oder rituelle Instruktion zu betrachten sei, die aber den in den Dokumenten des Lehramts enthaltenen doktrinalen Prinzipien Rechnung trage, Zielscheibe starker Attacken, die einklagten, dass die Opferlehre der Messe darin nicht angemessen zum Ausdruck komme und auch weder die Realpräsenz Christi in der Eucharistie noch die Existenz des Amtspriestertums; im Übrigen hielten sie einige Ausdrücke wie “Herrenmahl” für unangebracht.
Die Kongregation fand aber, als sie die Frage untersuchte, keinen Irrtum bezüglich der Lehre. Aber in der ersten Ausgabe des Missale Romanum (1970) fügte die Kongregation einige Veränderungen am Text ein.
Wenn man die Mahldimension vernachlässigt, werden die Kräfte der Einheit und der Gemeinschaft unter denen geschwächt, die sich vom Leib und Blut Christi nähren und folglich nicht “Jünger und Missionare Jesu Christi, damit die Völker in Ihm das Leben haben” (Thema der V. Generalkonferenz der Bischöfe Lateinamerikas) werden können.

[00115-05.09] [IN098] [Originalsprache: Spanisch]

- Kardinal Ignace Moussa I DAOUD, Präfekt der Kongregation für die orientalischen Kirchen (VATIKANSTADT)

Mit diesem Beitrag möchte ich mich mit einem Hinweis auf die Nr. 28 und 77 des Instrumentum Laboris mit den trinitarischen, marianischen und ekklesiologischen Dimensionen der Eucharistie beschäftigen.
Ich möchte mit einem Lob auf den Heiligen Bischof Ignatius von Antiochien, ein ausgezeichneter eucharistischer Lehrer, dessen Namen ich als emeritierter Patriarch trage, beginnen, mit einer Zitation entnommen aus seinem Brief an die Epheser. Mit Freude habe ich diese auch im Instrumentum Laboris gesehen (Nr. 23 und Fußnote Nr. 40). Sie ist kurz, aber sehr berühmt: “Ganz besonders (werde ich es tun), wenn der Herr mir offenbart, dass ihr alle Mann für Mann gemeinsam in der Gnade zufolge des Namens euch versammelt in einem Glauben und in Jesus Christus, der dem Fleische nach aus dem Geschlechte Davids stammt, dem Sohne des Menschen und dem Sohne Gottes, auf dass ihr untertänig seid dem Bischof und dem Presbyterium in ungeteilter Gesinnung, ein Brot brechend, das ist ein Heilmittel zur Unsterblichkeit, ein Gegengift, dass wir nicht sterben, sondern leben in Jesus Christus immerdar” (Hl. Ignatius an die Epheser 20,2).
In der katholischen Eucharistielehre unterstreiche ich vor allem die trinitarische Dimension. Wir erhalten die heilige Eucharistie vom himmlischen Vater der seinen Sohn gesandt hat, vom Sohn, der fleischgeworden ist und sich am Kreuz als Opfer darbrachte; vom Heiligen Geist, der auf Maria herabgestiegen ist und der Brot und Wein in der Feier der Eucharistie heiligt. Ohne das Handeln der Heiligsten Dreifaltigkeit hätten wir keine Inkarnation, Erlösung, Eucharistie und Kommunion.
Die marianische Dimension.
Auch durch die Hände Mariens erhalten wir das Geschenk der Eucharistie. Gott hat bestimmt, dass dank ihr die Inkarnation, die Erlösung, die Eucharistie und die Gemeinschaft auch zu uns kämen. Maria war die erste, die durch ihren Schoß das Fleisch und Blut Christi empfangen hat. Die Inkarnation war die erste Kommunion der Geschichte. Der erste Tabernakel war ihr unbeflecktes Herz. Die syrische Liturgie ruft Maria, die Jesuskind in ihrem Schoß trägt an und nennt sie “der zweite Himmel”. Vor allen Aposteln und allen Priestern ist es Maria, die Jesus der Welt geschenkt hat. Maria und die Eucharistie können nicht getrennt werden!
Die ekklesiologische Dimension des eucharistischen Geheimnisses.
Nur durch die enge Verbindung mit Maria kann die Kirche “den Herrn mittels der Eucharistiefeier gegenwärtig werden lassen, um ihn allen zu schenken, damit diese das Leben in Fülle haben (vgl. Joh 10, 10)”. Wir erhalten auch von der Kirche die heilige Eucharistie. Die Eucharistie macht die Kirche, aber gleichzeitig ist es die Kirche, die die Eucharistie durch die Amtsträger, die dafür bestellt sind, macht. Das eucharistische Zusammentreffen mit dem Herrn läßt die brüderliche Gemeinschaft mit denen wachsen, die die katholische Gemeinde, welche sich rund um den Nachfolger Petri und seine Brüder im Episkopat versammelt hat, bilden und öffnet Horizonte für die Gemeinschaft mit den Hirten und Gläubigen anderer Kirchen und christlicher Gemeinschaften. Die trinitarische, marianische und ekklesiologische Dimension der heiligen Eucharistie steht in enger Verbindung mit der orientalischen Tradition, welche in ihr den sichersten Weg zur erhofften Einheit mit allen Brüdern in Christus sehen.
Ich bin froh und dankbar für die Anteilnahme der ökumenischen Gesandten an unserem synodalen Weg und bitte den Herrn, die Hoffnung, die das Instrumentum laboris eröffnet, zu erfüllen:”...wenn die katholische Kirche mit zwei Lungen atmet - dafür dankt sie der göttlichen Vorsehung -, dann wartet sie auch auf den seligen Tag, an dem dieser geistliche Reichtum durch die volle und sichtbare Einheit mit den orientalischen Kirchen, die trotz der mangelnden vollen Gemeinschaft sich zum Großteil zu demselben Glauben an das eucharistische Geheimnis Jesu Christi bekennen, erweitert und belebt werden kann” (vgl. I.L.V.)

[00128-05.04] [IN117] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Paul Josef CORDES, Titularerzbischof von Naisso, Präsident des Päpstlichen Rates "Cor Unum" (VATIKANSTADT)

In Bezug auf die Nr. 31, 33 und 37 des Instrumentum Laboris ist es wichtig, die Dimension des Glaubens als Bedingung für die Annäherung an das Mysterium der Eucharistie zu unterstreichen. Der Glaube ist folglich nicht nur ein nebensächlicher, sondern ein zentraler Aspekt, um das Thema dieser Synode anzugehen.
Im Besonderen ist der Opfercharakter der Eucharistie zu unterstreichen.
Indem Jesus sich in die Tradition der Propheten, die ihre Botschaft durch Zeichen äußerten, stellt, nimmt auch er im letzten Abendmahl zeichenhaft voraus, was durch seine Person in den Tagen des Paschamysteriums geschieht.
Der Begriff der Anamnesis bedeutet nicht nur die Erinnerung an ein historisches Ereignis, sondern beinhaltet, dass in der Erinnerung das Ereignis selbst gegenwärtig und wirksam wird.
Der Theologe Odo Casel hat unterstrichen, wie das historisch einzigartige Opfer Christi in Wirklichkeit die Grenzen von Raum und Zeit übersteigt und so zu jeder Zeit jeden Menschen erreicht, der sich dem Glauben öffnet.

Das Dogma des Opfercharakters der Eucharistie, das vom Konzil von Trient bestätigt worden war, ist vom Katechismus der Kirche bekräftigt worden, der es auch auf die Gaben der Kirche selbst mit ihrem Haupt zur Anwendung gebracht hat.

[00127-05.03] [IN119] [Originalsprache: Italienisch]

- Kardinal Camillo RUINI, Generalvikar Seiner Heiligkeit für die Diözese von Rom, Präsident der Bischofskonferenz (Italien)

Eine bedeutsame Entwicklung in der Art, sich mit der Eucharistie in Beziehung zu setzen, ist die Wiederentdeckung der eucharistischen Anbetung, besonders von Seiten der Jugendlichen: In der anhaltenden Stille der Anbetung finden sie eine bessere Möglichkeit, mit Christus und mit Gott-Vater in personale Beziehung zu treten.
Eine Erfahrung, die ich selbst gemacht habe, als ich vor vielen Jugendlichen aus Rom eine Katechese zum Thema “Christus in der Eucharistie begegnen” anlässlich des Weltjugendtages hielt, hat gezeigt, dass diese Jugendlichen, obwohl sie ehrlich gläubig und kulturell gut gebildet waren, große Schwierigkeiten hatten, die eucharistische Realpräsenz in ihrem wirklichen Sinn zu verstehen. Zwar war für sie der Unterschied zwischen wirklicher Wandlung und einfacher Bedeutungswandlung klar, aber es war dagegen schwierig zu verstehen, wie die eucharistische Präsenz Jesu wirklich real sein könne, da für unsere Sinne und auch nach eventuellen Experimenten immer das Brot und der Wein hervorgehen.
Ursache der Schwierigkeit war die - wenn auch nicht voll bewusste - Gleichsetzung von dem, was real, mit dem, was erfahrbar ist. Der einzige Weg, den ich als durchführbar fand, um die Jugendlichen diese Gleichsetzung überwinden zu lassen, war, ihnen die Realität Gottes vor Augen zu führen, als ein höchst wirkliches und doch durch kein physikalisches Experiment zugängliches Sein. Tatsächlich stellt die heute vorherrschende Art der Rationalität und Kultur die Glaubensweitergabe vor das Problem, zuerst klären zu müssen, dass die echte Realität viel weiter ist als das, was unserer Erfahrung zugänglich ist: Dies ist ein wichtiges Arbeitsfeld für die Katechese und die Theologie.

[00125-05.03] [IN124] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Michel Christian CARTATÉGUY, S.M.A., Bischof von Niamey (Niger)

Wir leben in einer überwiegend moslemischen Gegend. Die Christen machen nur 1,1% der Bevölkerung aus. Die christliche Gemeinde lebt jedoch nicht auf sich selbst gekrümmt und es gibt zahlreiche Fälle von moslemisch-christlichen Mischehen. Die Christinnen, die eine Ehe mit Muslimen eingehen, werden oft sowohl von der moslemischen Gemeinde als auch von der christlichen Gemeinde ausgeschlossen.
Die Christin kann das Sakrament der Ehe nicht erhalten. Für einen Moslem ist es schwierig, die christliche Handlungsweise zu akzeptieren. Die Frau ist also definitiv von der sakramentalen Kommunion ausgeschlossen. Als Christin wird sie auch von der moslemischen Gemeinde ausgeschlossen. Es wird von ihr erwartet, dass sie zum Islam konvertiert. Die Religionszugehörigkeit wird zu einer Frage der Identität. Hier laufen die Religionszugehörigkeit und die soziale Zugehörigkeit im Gleichschritt.
Uns wird die Lehre über die geistige Kommunion vorgestellt. Diese reicht nicht aus, um diese Frauen vollkommen in die kirchliche Gemeinschaft zu integrieren. Ist es nicht vielleicht notwendig zu kommunizieren, um die Gemeinschaft vollständig zu leben? Die Eucharistie ist ein wahrnehmbares Zusammentreffen mit Jesus Christus.
In Situationen des Ausschlusses und der Zerbrechlichkeit, in denen sich unsere Christinnen befinden, sind wir überzeugt, dass die Eucharistie die Art zu leben und das Zeugnis eines christlichen Lebens nähren und erkennbar machen kann.
Wir sind die Wortführer jener Frauen, die leiden und die sich in stagnierenden Situationen ohne Ausweg befinden. Kann ein Bischof diesen Frauen den Empfang der Eucharistie zugestehen? Ich übertrage meine Anfrage und das Leiden dieser Frauen, die sich in islamischen Gebieten befinden, an euch, liebe Synodenväter.

[00134-05.02] [IN007] [Originalsprache: Französisch]

- Bf. Mons. Jacques PERRIER, Bischof von Tarbes et Lourdes (Frankreich)

Die eucharistische Anbetung kommt besonders in den Nummern 41, 66, 67 und 75 zur Sprache.
In unseren Ländern beobachten wir, dass die eucharistische Anbetung von den jungen Generationen der Katholiken sehr geschätzt wird. Für diese jungen Generationen ist es keine Wiederentdeckung. Es ist eine reine und einfache Entdeckung.
1. Wie erklärt sich die Mode der eucharistischen Anbetung unter den Jugendlichen? Weil diese Generation nicht ohne Bilder leben kann. Wenn wir die Hostie anschauen, sehen wir sicherlich nicht Christus, weder in seiner Gottheit noch in seiner Menschlichkeit, doch wir fixieren unseren Blick auf das direkteste Zeichen seiner realen Präsenz.
2. Was ist der immense Vorteil der eucharistischen Anbetung? Es ist der, das christliche Gebet der Falle der Innenschau zu entziehen. Die eucharistische Anbetung lebt man wie von Angesicht zu Angesicht.
3. Könnte die eucharistische Anbetung eine Gefahr darstellen? Die eucharistische Anbetung trägt das Risiko, in individualistischer und wenig kirchlicher Weise gelebt zu werden. Zweite Gefahr: Das Fehlen von Worten. Denn die Jugendlichen haben das Bedürfnis, den Glauben ausgedrückt zu bekommen und ihn selbst auszudrücken. Dritte Gefahr: Die anderen realen, wenn auch verschiedenen Arten der Gegenwart des auferstandenen Christus zu vernachlässigen.
4. Die eucharistische Anbetung kann zur eucharistischen Handlung führen und zurückführen.

[00132-05.03] [IN012] [Originalsprache: Französisch]

- Bf. Mons. Jean-Pierre RICARD, Erzbischof von Bordeaux, Präsident der Bischofskonferenz (Frankreich)

In Frankreich, so wie in allen anderen Ländern Westeuropas auch, sehen wir uns einer sehr subjektiven Annäherung an die Teilnahme an der sonntäglichen Messe gegenübergestellt: “Ich gehe, wenn ich Lust habe; ich werde gehen, wenn ich das Bedürfnis danach verspüre”. Ist es nicht vielleicht wichtig zu entdecken, dass unsere Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistie sehr an unser Bekenntnis zum Glauben an den auferstandenen Christus gebunden ist? Wir dürfen nicht vergessen, dass der Auferstandene kein anderes Mittel besitzt, als den Leib, den er heute hat, die Gemeinde seiner Jünger, die Kirche, um sich der Welt zu offenbaren und sein Heilswerk fortzuführen. In der Eucharistie wandelt Christus die Gemeinde seiner Jünger, die er in seinem kirchlichen Leib versammelt. Jeder ist gerufen, ein lebendiges Glied dieses Körpers zu sein. Im Zentrum der Messliturgie lädt uns das eucharistische Hochgebet ein, den eucharistischen Leib des Herrn zu empfangen, um sein kirchlicher Leib in der Welt zu werden. Augustinus sagte zu den Neugetauften: du hörst ‘Der Leib Christi’ und antwortest ‘Amen’. Sei ein Glied des Leibes Christi, damit dein ‘Amen’ wahr werde (Predigt 272). Es ist notwendig die Dynamik des eucharistischen Hochgebets zu vertiefen, um stärker in die großen spirituellen Haltungen einzudringen, die es uns zu leben aufruft.

[00133-05.02] [IN015] [Originalsprache: Französisch]

- Bf. Mons. José Guadalupe MARTÍN RÁBAGO, Bischof von León, Präsident der Bischofskonferenz (Mexiko)

Ich möchte dem wohltätigen und nicht immer wohlgeschätzten geistigen Werk meine Anerkennung ausdrücken, das in vielen Teilen der Welt von der “Nächtlichen Anbetung” vollbracht wird, einer Gesellschaft, die im 19. Jahrhundert, ausgehend von einer unbedeutenden Gruppe einfacher Personen, entstanden ist und sich bald auf den fünf Kontinenten verbreitet hat. Heute existiert die Nächtliche Anbetung noch, aber mit vielen Schwierigkeiten aufgrund der Säkularisierung der Bräuche und der schwindenden Beachtung von Seiten einiger pastoraler Mitarbeiter, die sie als veraltet und für das Werk der Weltveränderung unwirksam erachten.
In Mexiko kann die Nächtliche Anbetung auf über vier Millionen Anbetende zählen; ihr Ziel ist es, nächtliche Wache im Gebet vor dem sakramentalen Jesus zu halten in einer Haltung der Anbetung, der Wiedergutmachung und der Buße. Auf diese Art beziehen sie sich auf den Geist der ersten christlichen Gemeinschaften zurück, die am Vorabend großer liturgischer Feste nächtliche Gebetswachen hielten.
Bei uns zählten die Nächtliche Anbetung und die Katholische Aktion in den tragischen Phasen der Religionsverfolgung zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine große Zahl von Märtyrern, die ihr Blut zum Zeugnis der Wahrhaftigkeit ihres Glaubens an Christus hingaben.
Heute gibt es eine absolute Notwendigkeit der Erneuerung der Nächtlichen Anbetung, die, unter Respektierung ihres Stils, Gebetsformen einfügen sollte, die den spirituellen Empfindungen unserer Zeit angemessener sind und eine Antwort bieten auf die Bedürfnisse der neuen Generation und ihren Empfindungen.
Es ist im Übrigen wichtig, diese Erneuerung zu erreichen, weil die Familien der Anbetenden traditionell Berufungen zum priesterlichen und zum geweihten Leben, die in unseren Tagen so nötig sind, hervorgebracht haben.

[00093-05.03] [IN018] [Originalsprache: Spanisch]

- Bf. Mons. Anthony Sablan APURON, O.F.M. CAP., Erzbischof von Agaña, Präsident der Bischofskonferenz der Pazifik (Guam Ozeanien)

Im Gebiet des Pazifiks bilden der Priestermangel und die Aggressivität der evangelikalen Sekten eine Herausforderung für das Überleben des katholischen Glaubens. Auf der Grundlage meiner Erfahrung ist die einzige Antwort auf dieses doppelte Hindernis die Bildung von “Gemeinden, die auf dem Glauben gründen”, wie es Papst Benedikt zu den Jugendlichen in Köln gesagt hat. Der Heilige Vater hat den Jugendlichen weiterhin gesagt, dass “die Macht des Evangeliums eindringlich” in den kleinen Glaubensgemeinschaften wahrgenommen wird. Es ist erforderlich, dass die Kirche von heute die eucharistischen Symbole deutlich sichtbar macht: vielleicht ist es notwendig, dass die Kirche zum “wahren Brot” zurückkehrt, zum Brot, das der Leib Christi wird und das alle essen, und der Wein, der zum Blut Christi und von allen getrunken wird. Diese Symbole repräsentieren vollständig und mit Kraft nicht nur eine Annäherung, sondern die Wirklichkeit, die sie ausdrücken. Wenn die Eucharistie darüber hinaus ein Festmahl ist, so ist die angemessene Haltung derer, die den Leib und das Blut Christi erhalten, die sitzende, nicht die stehende! (Instrumentum laboris, Nr. 13, 37, 50, 65)
Der “Friedensgruߔ müsste sofort vor der Gabenbereitung und vor Beginn der Anaphora am Ende des Wortgottesdienstes getauscht werden, anstatt unmittelbar vor der fractio panis. Andererseits verlieren sowohl die vom Friedensgruß dargestellte Vergebung wie auch die der fractio panis entsprechende Anbetung ihre Wirkung, wenn die Leute sich den Friedensgruß geben. All das kann durch eine angemessene Katechese in bedeutungsvoller und respektvoller Art erfüllt werden.
Die Erfahrungen, die ich mit den Gemeinschaften des Neokatechumenalen Weges gemacht habe, zeigen mir einen bemerkenswerten Anstieg des Glaubens im Leben tausender Menschen, die Jugendlichen eingeschlossen, die die Kirche lieben und Respekt und Liebe gegenüber dem Sakrament der Eucharistie ausdrücken.
Ich appelliere an die, die heute die Kirche leiten, damit sie das Mögliche tun, um den Menschen zu helfen, Jesus Christus wirklich durch die Symbole der Eucharistie und die Wirklichkeit, die sie darstellen, kennenzulernen.

[00094-05.03] [IN020] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Pierre-Antoine PAULO, O.M.I., Erzbischof Koadjutor von Port-de-Paix (Haiti)

Außerordentlicher Diener der Eucharistie oder der heiligen Kommunion?
Das Instrumentum laboris spricht in den Nummern 55 und 56 von “außerordentlichen Dienern der Eucharistie”, während in der Instruktion “Redemptionis Sacramentum” der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in den Nummern 158 und 159 der Ausdruck “außerordentlicher Diener der heiligen Kommunion” verwendet wird.
Es existiert folglich in diesen Dokumenten der Kirchenlehre eine terminologische Uneinigkeit. Welcher der beiden Ausdrücke ist auf doktrinaler Ebene der bessere?
Wenn man in Betracht zieht, dass die Eucharistie ein Sakrament und die Kommunion ein dem Sakrament innewohnender Ritus ist und wenn man in Betracht zieht, dass die außerordentlichen Diener, von denen man spricht, nicht in die Feier des Sakramentes eingreifen, sondern vor allem in die Erfüllung des Ritus, bei Bedarf in die Austeilung der Kommunion; scheint es folglich nach unserem Ermessen, was die vom theologischen Standpunkt aus korrektere Terminologie betrifft, genauer, für diese Art des Dienstes den Ausdruck “außerordentlicher Diener der heiligen Kommunion” zu verwenden.

[00096-05.02] [IN025] [Originalsprache: Französisch]

 

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