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SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XI. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
2.-23. Oktober 2005

Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

16 - 10.10.2005

INHALT

♦ ZWÖLFTE GENERALKONGREGATION (MONTAG, 10. OKTOBER 2005 - NACHMITTAG)
♦ ZWEITE PRESSEKONFERENZ

♦ ZWÖLFTE GENERALKONGREGATION (MONTAG, 10. OKTOBER 2005 - NACHMITTAG)

● BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Um 16.30 Uhr hat heute, am Montag, den 10. Oktober 2005, mit dem Gebet Pro Felici Synodi Exitu die zwölfte Generalkongregation zur Fortsetzung der Beiträge der Synodenväter in der Aula zum Synodenthema Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche begonnen.

Turnusmäßiger Delegierter Präsident S. Em. Kardinal Francis ARINZE, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.

● BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Bei dieser zwölften Generalkongregation haben folgende Väter das Wort ergriffen:

- Bf. Mons. François-Xavier YOMBANDJE, Bischof von Bossangoa, Präsident der Bischofskonferenz (zentralafrikanische Republik)
- Kardinal Ivan DIAS, Erzbischof von Bombay (Indien)
- Mons. P. Abt. Andrea PANTALONI, O.S.B. Silv., Generalabt der Kongregation Silvestiner Benediktinerinnen
- Kardinal Julián HERRANZ, Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte (VATIKANSTADT)
- Bf. Mons. Joseph Anthony ZZIWA, Bischof von Kiyinda-Mityana (Uganda)
- Bf. Mons. Johannes Gerardus Maria van BURGSTEDEN, S.S.S., Titularbischof von Tibili, Weihbischof von Haarlem (Niederlande)
- Bf. Mons. Adalberto MARTÍNEZ FLORES, Bischof von San Lorenzo (Paraguay)
- Bf. Mons. Albino MAMEDE CLETO, Bischof von Coimbra (Portugal)
- Bf. Mons. Nicholas CHIA, Erzbischof von Singapur, Präsident der Bischofskonferenz (Singapur, Singapur)
- P. John CORRIVEAU, O.F.M. Cap., Generalminister des Franziskanerordens der Kleineren Brüder der Kappuziener
- Bf. Mons. Alfredo Víctor PETIT VERGEL, Titularbischof von Buslacena, Weihbischof von San Cristóbal de La Habana (KUBA)
- Bf. Mons. Karl-Heinz WIESEMANN, Titularbischof von Macriana minore, Weihbischof von Paderborn (Deutschland)
- Bf. Mons. Cornelius Kipng'eno ARAP KORIR, Bischof von Eldoret, Präsident der Bischofskonferenz (Kenya)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:

- Bf. Mons. François-Xavier YOMBANDJE, Bischof von Bossangoa, Präsident der Bischofskonferenz (zentralafrikanische Republik)

Ich gehe von der Feststellung bei Nr. 3 des Instrumentum Laboris aus: “...sehnt sich die Welt trotz Schwierigkeiten und Widersprüchen aller Art nach dem Glück und verlangt nach dem Brot des Lebens der Seele und des Leibes”.
Unsere Eucharistiefeiern sind Momente des Festes, der Begegnung, wo der Sinn des Heiligen dem, was man so erlebt, Tiefe gibt.
Leider kann eine Kategorie unserer Gläubigen nicht vollständig mit der Quelle dieses Lebens kommunizieren, wenn sie auch die wunderbare Erinnerung daran behalten, die sie in ihrem christlichen Einsatz unterstützt. Die Sekten und andere suchen immer unter unseren besten Christen, die sich in ihrem Leben in Schwierigkeiten befinden, zukünftige Adepten. Vielleicht ist es Zeit, an einen pastoralen Weg zu denken, der sie vor dem nicht wieder Gutzumachenden bewahrt.
Auf dass ihr ungestillter Hunger nach dem Brot des Lebens sie nicht dazu antreibe, anderswo zu suchen, was sie bei uns zu finden nicht mehr hoffen können.

[00212-05.02] [IN176] [Originalsprache: Französisch]

- Kardinal Ivan DIAS, Erzbischof von Bombay (Indien)

Jedesmal wenn ein Priester die Heilige Messe feiert, muss die mystische Dimension des eucharistischen Geheimnisses sichtbar werden. Es gibt Unmengen unsichtbarer Zeugen, die ihn umgeben, wenn er das höchste Opfer Jesu am Kreuz erneuert. In jeder Feier der heiligen Messe müssen der Zelebrant und seine Versammlung sich der “Gemeinschaft der Heiligen” bewußt sein, die den Glauben, die Hoffnung und die Liebe aller Glieder der universalen Kirche eint: der erwartungsfrohe Glaube des Volkes Gottes auf der Erde, die Hoffnung der heiligen Seelen im Purgatorium und die Liebe derer, die den Thron des allmächtigen Gottes umgeben. Das heilige Opfer der Messe verschmilzt das Magnificat der Heiligen Jungfrau Maria mit dem Halleluja und dem Hosanna der Engel und Heiligen im Himmel, dem Kyrie eleison der heiligen Seelen im Purgatorium und dem Maranatha der Gläubigen auf der Erde.
Die Anbetung des Allerheiligsten ist allen zugänglich, sogar den Katholiken, die aus irgendwelchen Gründen Jesus Christus in der Heiligen Kommunion nicht empfangen können, und Personen anderer Glaubensrichtungen. In den Synodensitzungen wurde unter den anderen Schatten auf der Kirche von heute auch die immer geringer werdende Anzahl derer, die in die Kirche gehen, das Desinteresse angesichts der sakramentalen Beichte und der Mangel an Katechesen erwähnt. Dieser Probleme mußte sich die Kirche schon immer stellen, wenn auch in anderer Weise. Andererseits hatte die Kirche auch Personen, die mit solchen Situationen in einer Art umgingen, die uns alle auch noch heute inspirieren kann. Jeder kennt die Heiligkeit des Pfarrers von Ars, des großen Apostels des Beichtstuhls, Jean-Marie Vianney, und des Erzbischofs Fulton Sheen, des großartigen Redners, der Millionen Menschen mit seinen Radio- und Fernsehübertragungen erreichte. Das Geheimnis ihres großen Erfolges waren die vielen Stunden, die sie im Gebet vor dem Allerheiligsten verbrachten. Sie können also exemplarische Modelle für die Priester und Bischöfe von heute darstellen.
Es gibt ein chinesisches Sprichwort, das besagt: anstatt das Dunkel zu verfluchen, entzünde eine Kerze. Da wir in das Dunkel des moralischen und spirituellen Bösen, das uns umgibt, eingetaucht sind, wäre es nicht wunderbar, wenn die Bischöfe und Priester der ganzen Welt eine Stunde am Tag in Gebet und Anbetung vor dem Allerheiligsten verbrächten, um für sich selbst, für die ihrer pastoralen Sorge anvertrauten Gläubigen und für die Bedürfnisse der Weltkirche einzutreten? Ihre Herde würde sicherlich erbaut und ermutigt werden, wenn sie ihre Hirten das, was sie über die Anbetung der Heiligen Eucharistie predigen, in die Praxis umsetzen sehen. Papst Paul VI. hat mit Verstand gesagt, dass “unsere Zeitgenossen lieber den Zeugen als den Lehrern zuhören und wenn sie den Lehrern zuhören, dann nur, weil diese Zeugen sind”.

[00217-05.02] [IN181] [Originalsprache: Englisch]

- Mons. P. Abt. Andrea PANTALONI, O.S.B. Silv., Generalabt der Kongregation Silvestiner Benediktinerinnen

Ich beziehe mich insbesondere auf die Nr. 68 und 69.
Für mich ist es wichtig zu unterstreichen, dass das eucharistische Geheimnis seinen Ursprung und seine Basis in der Passion, dem Tod und der Auferstehung Christi findet. Ein historisches Faktum. Ich lege nahe, dass die Synode die Gewissheit des Glaubens an die Auferstehung des Fleisches für die Gläubigen, die den Leib des Herrn essen und Sein Blut trinken, stärke. “Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.”(Joh 6, 58).
Die Väter der Kirche, die davon überzeugt waren, schreiben darüber. Der Hl. Kyrill von Alexandrien im “Kommentar zum Johannesevangelium”, Buch 10: “Eben jener Retter sagt: “Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm” (Joh 6, 56). Die weitreichende Bedeutung dieser Aktion ist der Aufmerksamkeit wert: Christus sagt nicht, dass er lediglich wegen einer gewissen affektiven Beziehung in uns komme, sondern auch wegen einer Teilnahme der Natur. In der Tat, wie wenn jemand über dem Feuer zwei Wachsteile miteinander verschmilzt, so aus zweien eines macht, in gleicher Weise werden wir durch die Kommunion mit dem Leib Christi und mit seinem kostbaren Blut eins, er in uns und wir in ihm. Es kann nicht auf andere Weise belebt werden, was durch seine Natur vergänglich ist, wenn nicht durch körperliche Vereinigung mit dem, der durch seine Natur das Leben ist, d.h. mit dem Eingeborenen Sohn”.
Die Heiligen erlebten das Eucharistiegeheimnis mit der Idee der Auferstehung. “...dilectus Domini Benedictus, corpore et sangui ne Dominico munitus, ..., erectis in coelum manibus, inter verba orationis spiritum efflavit,...”. Es ist gleichermaßen Gebet und Lob, das die über 4o.ooo Frauen und Männer, die Anhänger der Benediktinerregel in der ganzen Welt sind, auch heute noch jeden Tag beten.
In den Nr. 68 und 69 und im ganzen Instrumentum Laboris ist die Eschatologie im Schatten. “Das Warten auf den Herrn” ist der Titel, aber dann spricht man nicht vom Tod als Übergang in die Ewigkeit; vom Viatikum als Unterpfand der zukünftigen Auferstehung des Fleisches...In Nr. 9 spricht man von dem “christlichen Sinn des Lebens”, aber dann ist kein Verweis auf die Auferstehung im Fleisch des Gläubigen. Ich teile folglich die Unzulänglichkeit des Instrumentum Laboris hinsichtlich der Eschatologie, die in No. 68 ausgedrückt ist. Diese Unzulänglichkeit stellt die Notwendigkeit heraus, aus der Proklamation der Auferstehung und aus der Glaubenssicherheit an unsere persönliche Auferstehung einen Brennpunkt der Synode zu machen. Das Essen des Fleisches und das Trinken des Blutes Christi - ist “würdevoll”, schreibt der Hl. Paulus, das Unterpfand, das Prinzip und der sichere Same der Auferstehung unseres Fleisches. Es ist die Sendung der Kirche, diese Auferstehung des Fleisches zu verkündigen, der ganze Rest reduziert sich auf herzlich wenig, es wird nie das Evangelium sein.
Auch die Welt strebt in diesem Jahre des Herrn 2005 zum Glück und zum Brot des Lebens der Seele und des Leibes trotz der Schwierigkeiten und Widersprüche verschiedener Natur. Das Fehlen und die Schwäche des Glaubens führen zu der Kreierung neuer Götzen. Nicht nur der Mensch, sondern die gesamte Schöpfung wartet auf die neuen Himmel und die neue Erde und die Vereinigung aller Dinge, auch die der Erde, in Christus. Ich bin der Meinung, dass das Hauptproblem der Menschen von heute vor allem die Sorge ist, ob nach dem Tode etwas sein wird! Und das ist wahrlich das Eigentliche des Christentums: die Auferstehung des Fleisches, die die Eucharistie verkündet und darbietet.
Andere Probleme, wie z.B. die Ökologie, sind wichtig, aber - bei der Synode - dienen sie, um die Aufmerksamkeit vom Wesentlichen abzubringen. Ich würde es nicht für opportun erachten, sie mit der Eucharistie zu verbinden, sie könnten die Aufmerksamkeit irreleiten.
Jenes Eigentliche kann und muss das Christentum der Welt darbieten. Wenn man nicht die Beziehung Eucharistie/Auferstehung des Fleisches versteht, besteht die Gefahr einer oberflächlichen und geschlossenen Verehrung oder eines Philanthropismus, der wenig gemein hat mit wirklicher Evangelisation - der fröhlichen Verkündigung des Lebens, das nicht stirbt -
folglich mit sehr wenig oder keinem missionarischen oder evangelisierenden Antrieb. Die anderen zu “retten”, heißt, dafür Sorge zu tragen, dass sie Kenntnis nähmen von und glaubten an das Leben, das nicht endet, dass sie glaubten an Den, den der Vater gesendet hat, damit wir das Leben hätten und es im Überfluss hätten. Das oberste Ziel der Eucharistie ist zu verkündigen und das Evangelium der Auferstehung des Fleisches ab jetzt lebendig werden zu lassen. Wenn man dieses Evangelium den Leuten nicht darbietet, interessiert die Eucharistie nicht oder wird Magie oder verschließt sich zu steriler sentimentaler Anbetung. Aber die Evangelisation muss darüber hinaus gehen, und zu jenem Darüberhinaus wird die verstandene, geglaubte, empfangene und als Saat des Ewigen Lebens, der Unsterblichkeit gelebte Eucharistie mit Macht antreiben.
Deshalb bitte ich demütig hinsichtlich der Eschatologie:
1.- eine oder zwei Schluss-“propositiones” ihr zu widmen;
2.- sie in der Botschaft zu aufzugreifen.

[00219-05.09] [IN183] [Originalsprache: Italienisch]

- Kardinal Julián HERRANZ, Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte (VATIKANSTADT)

Der Heilige Vater hat in seiner anrührenden Betrachtung am ersten Tag der Synode 5 Imperative von Paulus im Brief an die Korinther glossiert. Zwei davon möchte ich in Erinnerung rufen in Verbindung mit dem Grundrecht der Gläubigen auf die Heilige Eucharistie, und einen in Bezug auf unsere diesbezügliche Pflicht als Hirten.
Der erste Imperativ war: “Gaudete”, denn - so erinnerte der Papst “der Herr ist jedem von uns nahe. Für jeden von uns sind die Worte der Offenbarung wahr: Ich klopfe an deine Türe, höre auf mich, öffne mir”. Welche Freude für die Seele, als höchste Manifestation dieser göttlichen Liebe das unschätzbare Geschenk der Eucharistie zu empfangen!
Sicherlich kann man ein Geschenk nicht verwechseln mit einem Recht. Die Menschen haben gegenüber Gott keinerlei Recht, die Eucharistie zu empfangen, gerade deshalb, weil sie ein Akt unendlicher Freiheit und Barmherzigkeit ist. Aber nachdem einmal Gott der Kirche die Sakramente zum Wohl seines Volkes gegeben hat, erfreuen (“gaudere”) sich alle Gläubigen des folgenden Rechts, das im can. 213 des Kodex des Kirchenrechts mit denselben Worten der Konstitution Lumen Gentium Nr. 37 formuliert ist: “Die Laien haben wie alle Christgläubigen das Recht, aus den geistlichen Gütern der Kirche, vor allem die Hilfe des Wortes Gottes und der Sakramente, von den Heiligen Hirten reichlich zu empfangen”. Und was konkret die Heilige Eucharistie betrifft, sagt can. 912: “Jeder Gläubige, dem es nicht von Rechtes wegen verboten ist, kann und muss zur Heiligen Kommunion zugelassen werden”.
Wie man sieht, handelt es sich um ein grundlegendes, aber nicht ein absolutes Recht, wie einige denken. Es gibt in der Tat persönliche Voraussetzungen, die ein solches Recht begrenzen. Die Notwendigkeit, im Stande der Gnade zu sein, um die Heilige Kommunion zu empfangen (vgl. 1Kor 11,27; CIC, can. 916), die über den Intessierten urteilen muss, hat auch einige äußerliche Erscheinungsformen, welche die Heiligen Hirten miteinbeziehen. Dies ist so im Falle - wie im can. 915 und in der Enz. Ecclesia der Eucharistia erinnert - eines äußerlichen Verhaltens, das der Norm der Moral in schwerer, offenkundiger und dauernder Weise widerspricht (Nr. 37), was die Zulassung zur eucharistischen Kommunion verhindert. Diese Norm betrifft eine große Verschiedenheit irregulärer Fälle: Allen diesen muss aber mit liebevoller Geduld und pastoralem Eifer gefolgt werden, um zu versuchen, sie zu regulären zu machen, und um zu verhindern, dass irgendein Gläubiger sich von der Kirche entfernt oder sich gar als exkommuniziert betrachtet allein aufgrund der Tatsache, nicht die Kommunion empfangen zu können. Dieser Gedanke führt zum zweiten Imperativ, “perfecti estote”, den der Helige Vater glossiert hat: “Manchmal erscheint die Seele wie ein Musikinstrument, bei dem leider einige Saiten gerisssen sind, weshalb die Musik Gottes, die von der Tiefe der Seele erklingen müsste, nicht gut erhallen kann (...) Dieser Imperativ kann eine Einladung zur Gewissensprüfung sein und auch eine Einladung zum Sakrament der Versöhnung, bei dem Gott selbst dieses Instrument repariert.”
Der dritte Imperativ war “exhortamini invicem”. Der Heilige Vater sagte mit Bezugnahme auf unsere Verantwortung bei der pastoralen Leitung: “Die brüderliche Zurechtweisung ist ein Werk der Barmherzigkeit”. Vielleicht müssen wir, liebe Brüder, empfänglicher sein für die richtigen Anfragen der Gläubigen, die ihren Hunger nach der Eucharistie ausdrücken. Denn viele beklagen, dass sie fast nie Beichtväter finden können - obwohl es an Priestern in der Pfarrei nicht mangelt -; sie bringen liturgische Missbräuche und entweihende Banalitäten bei den Eucharistiefeiern vor; sie leiden, weil - im Widerspruch zu den kirchenrechtlichen Normen zum öffentlichen Kult - die Kirchen außerhalb der gemeinschaftlichen Feiern immer geschlossen sind und sie sich nicht in Anbetung vor dem Allerheiligsten aufhalten können, usw. Weil die Gerechtigkeit darin besteht, jedem das zu geben, was ihm zusteht (“unicuique suum tribuere”), bitten wir die Gottesmutter - Speculum laetitiae - uns zu helfen, unseren Laienbrüdern die Ausübung ihrer Rechte zu garantieren: zum Wohl ihrer Seelen, aber auch zum Wohl der apostolischen Kraft des gesamten Gottesvolkes.

[00221-05.03] [IN185] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Joseph Anthony ZZIWA, Bischof von Kiyinda-Mityana (Uganda)

Ich nehme Bezug auf die sonntägliche Messe und den Sonntag als vorgeschriebenen Feiertag, als Ruhetag für die Christen (vgl. Instrumentum laboris Nr. 6 und 70).
Von der Bevölkerung Ugandas sind ca. 80 % Christen und von diesen sind ca. 42 % katholisch. Die Muslime machen ca. 10 % der Bevölkerung aus. Die Verfassung von Uganda anerkennt und garantiert die Religionsfreiheit.
Wir sind Gott für lebendige und kraftvolle Kirche in Uganda dankbar. Am Sonntag - dies Domini - gehen viele Katholiken in die Kirche, um die Eucharistie zu feiern. In fast allen Pfarrkirchen werden am Sonntag zwei Messen gefeiert und die Kirchen sind im Allgemeinen überfüllt. Einige Christen müssen Distanzen von 5, 10 km hinter sich lassen, um den Ort der Zusammenkunft (Kirche) zu erreichen, an dem die sonntägliche Messe gefeiert wird. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Katholiken in Uganda das sonntägliche Gebot, was die Liturgie betrifft, einhalten.
Jedoch steht dieser guten Gewohnheit die Herausforderung gegenüber, dass am Sonntag gearbeitet wird. Während am Sonntagmorgen die Christen zur Messe gehen, kehren viele von ihnen nach der Zelebration der Messe nach Hause zurück und verrichten ihre Arbeit, wie auch an anderen Tagen in der Woche. Auch wenn die Priester lehren, dass der Sonntag der Tag des Herrn ist, der Tag der Erholung, sagen heute viele Laienchristen: “Ich habe die Pflicht erfüllt am Sonntag zur Messe zu gehen, aber nachher muss ich arbeiten, um mir mein tägliches Brot zu verdienen”. Das gilt wohl am meisten für die Landwirte, die auf ihren Plantagen arbeiten und für die Geschäftsleute, wie etwa Geschäftsinhaber in Einkaufszentren (kleinen Städten).
Diese Personen werden irgendwie angetrieben oder gedrängt von einer anderen Kategorie von Personen, am Sonntag zu arbeiten, da diese sonntägliche Arbeit im allgemeinen von der Gesellschaft als normal betrachtet wird. Man betrachte zum Beispiel die Taxifahrer, die Eigentümer der Restaurants, die Fischer und die Studenten (vor allem jene der Internate, die am Sonntag in die Bibliotheken gehen, um die Texte zu lesen).
Paradoxerweise sind es die Reichen und die Wohlhabenden, von denen einige noch nicht einmal in die Kirche gehen, welche sich am Sonntag wirklich ausruhen können. Sie stehen spät auf, schauen Stunden fern, gehen ins Kino oder ins Theater, sie treffen sich mit Freunden...
In dieser Lebenssituation taucht das pastorale Bedürfnis auf, wieder die Lehre zur Achtung des Sonntags als einen verpflichtenden Feiertag zu beteuern, als Ruhetag für die Christen.

[00222-05.02] [IN186] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Johannes Gerardus Maria van BURGSTEDEN, S.S.S., Titularbischof von Tibili, Weihbischof von Haarlem (Niederlande)

Im Jahr 2000 leben wir in einer Welt, in der die Kultur des Bildes vorherrschend ist. Einerseits bedeutet dies, dass gut gepflegte Liturgien entsprechend den ästhetischen Kanons in den Menschen Interesse auslösen können. Andererseits müssen wir feststellenn, das es keinen massenhaften Zulauf zu den sonntäglichen Eucharistiefeiern gibt (in den Niederlanden im Durchschnitt 10 %). Die Weise, in der das Geheimnis der Eucharistie erklärt wird, bezieht sich auf ein Bild aus philosophischen Begriffen, die dem modernen Menschen fremd erscheinen. Deshalb kann die Aufmerksamkeit der Menschen für den Inhalt - die Lehre- nur unter großen Schwierigkeiten erregt werden. Die Praxis der religiösen Feier ist für den modernen Menschen oft keine Quelle der Inspiration. Das Gleichgewicht zwischen Inhalt und Erfahrung, zwischen Theorie und dem Gelebten zu finden, scheint mir eine der größten Herausforderungen zu sein, denen wir uns stellen müssen..
Um dieses Gleichgewicht zu finden und um die Eucharistiefeier näher an den modernen Menschen heranzubringen, sind meiner Meinung nach wenigstens die folgenden drei Punkte bedeutsam:
1. Die Katechese dauert um den Mittelpunkt und den Höhepunkt unseres Glaubens herum an. Eine eucharistische Katechese ist von Natur aus eine christozentrische Katechese. Er selbst ist das Herz und der Höhepunkt unseres Glaubens. Wir bekennen tatsächlich seinen Tod und seine Auferstehung als mysterium fidei. Eine andauernde eucharistische Katechese muss deshalb eine österliche Katechese sein, weil von ihr Jesus Christus wiedererkannt wird, wie von den Jüngern von Emmaus, im Brechen des Brotes, in der fractio panis.
2. An zweiter Stelle verdient die würdige Feier der Eucharistie unsere Aufmerksamkeit. Hier tragen sowohl die Zelebranten als auch die Gläubigen eine große Verantwortung. Mit würdiger Feier meine ich, dass die Regeln und Verzeichnisse treu befolgt werden. Zusammen mit dieser Einstellung muss man auch betonen, dass die wahre Würde vor allem anderen, von der inneren Empfänglichkeit sowohl der Gläubigen als auch der Zelebranten abhängt. In der Sakristei einer alten Kirche in den Niederlanden las ich einmal diesen Text: “Feiere diese Heilige Messe, als wenn es Deine erste, einzige und letzte wäre”. Dieser Text ließ in mir die Idee aufkommen, dass es nicht schlecht wäre, ihn auch an die Hauptpforte der Kirche zu hängen.
3. Als dritten und letzten Punkt möchte ich die Anbetung des Allerheiligsten erwähnen. Mir ist bekannt, dass in unseren Gebieten sich der eucharistische Kult in wachsender Weise auf die Feier der Eucharistie beschränkt. In der Vorstellung der Gläubigen wird die aktive Teilnahme an einer Eucharistiefeier fast ausschließlich auf den Empfang der Kommunion reduziert. Das eucharistische Fasten, die feierliche Aussetzung des Allerheiligsten, aber auch die stille Anbetung vor dem Tabernakel können uns sehr dabei helfen, den Wunsch, uns mit Christus zu einen, wachsen zu lassen. Auf solche Weise tragen diese Formen dazu bei, die Eucharistie ein sacramentum unitatis par excellence werden zu lassen.

[00195-05.02] [IN164] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Adalberto MARTÍNEZ FLORES, Bischof von San Lorenzo (Paraguay)

Als Frucht der Feier und des Teilens der Eucharistie brachten die ersten christlichen Gemeinschaften ihre Gaben vor, um die Nöte der Bedürftigsten zu lindern (vgl. 1Kor 16,1).
Ich komme aus einem Land, dessen Boden im Laufe seiner Geschichte durch das Blut der christlichen Märtyrer getränkt wurde, das fruchtbar war und den Glauben an den Herrn und den Einsatz in seiner Kirche reichlich wachsen ließ. Ein Beispiel für die Verteidigung der Gerechtigkeit und der Gleichheit für die Ureinwohner war das Leben und das Zeugnis des hl. Rocco González de Santa Cruz, dem ersten Heiligen Paragauys zusammen mit Alfonso Rodríguez und Juan del Castillo; er wurde von Johannes Paul II. im Jahr 1988 heiliggesprochen. Noch heute wird (in der Kapelle der Märtyrer) das Zeugnis seines als Opfer verbranntenen und zerrissenen Herzens aufbewahrt als sprechende Reliquie der Barmherzigkeit dessen, der fähig war, sein eigenes Leben für seine Geschwister, für die Ärmsten und Ausgeschlossenen, hinzugeben. Ein solches gemartertes Herz, ein Herz aus Fleisch, das Eucharistie geworden ist, kann nicht anders, als Früchte des Lebens, des Lichts, der Bekehrungen hervorzubringen als Beispiel und Weg, die uns herausfordern und uns zum Erlöser und Herrn des Lebens hinführen.
In unserer Nation gibt es bis heute schwere Situationen der Ausgrenzung aufgrund der sozialen Ungerechtigkeit, der mangelnden Möglichkeit des Zugangs zur medizinischen Versorgung, der ungerechten Verteilung der Güter und des Bodens, der Herabsetzung der Würde des menschlichen Lebens, der Arbeitslosigkeit, der Korruption und der wachsenden Armut, die vor allem Frauen, Jugendliche und Kinder treffen, welche das stille Martyrium der Sklaverei, der Ungerechtigkeit und der Naturkatastrophen erleiden. Gleichzeitig stellen wir heroische Bemühungen von Christen fest - Männern und Frauen -, die sich in ihren Gemeinden für die Sache der Bedürftigsten einsetzen.
Die in unseren Gemeinden mit großer Anteilnahme gefeierten, tief empfundenen und fröhlichen Messen stellen vorzügliche Orte der Geschwisterlichkeit dar, Gelegenheiten, um Körbe mit Lebensmitteln, Medikamenten, Kleidern und anderen Dingen zu sammeln und zu füllen durch die gebrachten Gaben, um dann unter den Bedürftigen verteilt zu werden. Es entstehen um den Altar herum Initiativen der Solidarität, um die ausgesetzten Kinder aufzunehmen, Heime und Mensen zu errichten, um sie zu ernähren, Inititiativen der Förderung, die auf die Selbstverwaltung, die Unterstützung und Entwicklung der Familien in ihren wirtschaftlichen Nöten ausgerichtet sind. Die Eucharistie ist also das vorzügliche Sakrament als Ort und Quelle der sozialen Solidarität.
Auf der anderen Seit müssten wir, wenn wir unseren Blick weiten, als Kirche heute mehr denn je absolut und mit größerem Einsatz die Dringlichkeit einer weltweiten Umkehr (metanoia) angehen, um in der sozialen Solidarität zu wachsen und gegen die furchtbare und dringende Geißel des Hungers in der Welt zu kämpfen. Das II. Vatikanische Konzil bekräftigt: Mit vielen Personen, die derzeit in der Welt vom Hunger unterdrückt werden, bittet das Heilige Konzil eindringlich alle, gewöhnliche Leute und Autoritäten, sie mögen sich jenes Satzes der Kirchenväter erinnern: “Gib dem zu essen, der vor Hunger stirbt, denn wenn du ihm nicht zu essen gibst, tötest du ihn”. In Gehorsam zum Auftrag des Herrn:”Gebt ihnen zu essen” (vgl. Mk 6,37), können wir nur beten, ermahnen und arbeiten für ein Pfingsten der Solidarität auf dem ganzen Planeten, mit einer Vermehrung der Gaben des Brotes und der Medikamente, um den durch Hunger und Krankheiten ernsthaft vom Aussterben bedrohten Völkern zu helfen. Als Frucht dieser Synode möchte ich darum bitten, dass dieses Projekt mit größerer Energie und Entschiedenheit angegangen werde.
Johannes Paul II. sagt uns in Mane Nobiscum Domine: Die Eucharistie ist nicht nur Ausdruck der Gemeinschaft im Leben der Kirche; sie ist auch ein Projekt der Solidarität (...). Der Christ, der an der Eucharistie teilnimmt, lernt von ihr, Förderer der Gemeinschaft, des Friedens und der Solidarität in allen Lebensbedingungen zu werden.
Das Thema des IL ist: Die Eucharstie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche. Im Kontext meiner kurzen Reflexion könnte man vorschlagen: Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens, der Sendung und der Solidarität der Kirche.

[00193-05.03] [IN167] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Albino MAMEDE CLETO, Bischof von Coimbra (Portugal)

Ich denke, dass von dieser Synode ein Wort der Achtung und des Ansporns für unsere Priester gemeinsam mit ihren Mitarbeitern ausgehen muss, die viele Opfer bringen, um die Feier des Sonntags für das Volk Gottes zu garantieren.
In diesem Geist von wachsamen Hirten und von Brüdern, die helfen, müssen wir mittlerweile vor Abweichungen vorsichtig sein, die sich zumindest in meinem Land hervorheben.
Ich präsentiere drei Tendenzen, die in sich gut sind, aber wo die Eucharistie von dem abweicht, was sie ist - die liturgische und heilige Feier des einen sakramentalen Geheimnisses -, um ein reiner religiöser Dienst zu werden:
1. Die Hauptsorge der Pfarrer, die Messe zu garantieren, die die Gläubigen fordern, unter Vernachlässigung der Qualität der Feier.
In einer säkularisierten Gesellschaft reicht es nicht, nur die Speise zu haben, man muss auch wissen, wie man den Tisch bereitet. Wichtiger als das Legen der Hostie in die Hand oder auf die Zunge ist es, dies mit der Würde zu tun, die den Glauben weitergibt.
2. Im Wunsch, von ihren Hörern angenommen zu sein, bewerten unsere Priester die Eucharistie als Gemeinschaft im Mahl der Gleichheit. Wir setzen uns ein für eine Katechese, wo die Kommunion vor allem eine mit dem geopferten und dargebrachten Lamm ist.
3. Es vermehren sich die sonntäglichen Feiern ohne Priester unter dem Vorstand von Diakonen und Laien. Sie sind ein Segen. Aber die Einfachheit, mit der man diese Ersetzung der Messe durch solche Feiern betreibt, besorgt mich.
Zumindest die Ordnung der Riten soll sich in markanter Weise unterscheiden.

[00208-05.02] [IN172] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Nicholas CHIA, Erzbischof von Singapur, Präsident der Bischofskonferenz (Singapur, Singapur)

Wir Bischöfe von Malaysia, Singapur und Brunei halten die Enzyklika “Ecclesia de Eucharistia”, den Internationalen eucharistischen Kongress, das Apostolische Schreiben “Mane Nobiscum Domine” und die gegenwärtige Synode als eine Zeit der Gnade, um uns ernsthaft über die Eucharistie, die Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche ist, nachdenken zu lassen. Für lange Zeit wurden Messe und Eucharistie als sichere Wirklichkeiten betrachtet. Im Allgemeinen erreicht in unseren Diözesen die Teilnahme der Gläubigen an Sonntagen oder an gebotenen Tagen zwischen 50 und 80 % in den städtischen Gebieten, während in den ländlichen Gebieten die Prozentzahl viel niedriger ist.
Der größte Teil der Katholiken besitzt eine elementare Kenntnis von der Messe und der Eucharistie. Man muss also ihre Kenntnisse und Wertschätzung vertiefen.
Die Messe: Viele gehen eher aus Pflichterfüllung zur Messe um eine Todsünde zu vermeiden, anstatt um an der Messe “teilzunehmen”.
Die Eucharistie:
I. Sie glauben an die Realpräsenz Christi in der Eucharistie und zeigen Respekt und Ehrfurcht mit der Kniebeuge oder Verbeugung, wenn sie in die Kirche eintreten.
II. Viele empfangen die Kommunion aus Gewohnheit und ohne innere Hingabe.
III. In vielen Kirchen gibt es wöchentliche Segnungen mit dem Allerheiligsten. Wenige Pfarrgemeinden haben Kapellen für die ewige Anbetung.
IV. Die Feier des Leibes Christi wird normalerweise mit der Prozession des Allerheiligsten gefeiert. In diesem Jahr der Eucharistie haben viele Diözesen einen Eucharistischen Kongress abgehalten.
Wir erachten es für wichtig, folgendes in Betracht zu ziehen:
1. Die Priester müssen wirklich “in persona Christi” handeln - indem sie versuchen, nicht nur die Ohren und Augen der Gläubigen zu erreichen, sondern ihr Herz zu berühren und sie bei dem Zusammentreffen mit Christus zu unterstützen. Sie müssen versuchen, verwandelt und nicht unterhalten zu werden!
2. Man muß die Gläubigen dazu bringen, die Bedeutung der Gemeinschaft mit dem Herrn und unter ihnen zu begreifen. “Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm”(Joh 6,56). “Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, so bin ich mitten unter ihnen” (Mt 18,20).
3. Die Nichtkatholiken, die Katechumenen und die Kinder in dem Moment, wenn sie nach vorne kommen, um die Kommunion zu empfangen segnen, als Zeichen ihrer spirituellen Kommunion. Diese Geste ist auch ein Zeichen der Sorge und Fürsorge, die wir für sie haben.
4. Wir müssen die missionarische Dimension der Eucharistie, wie es gut von den beiden Jüngern von Emmaus “Ite, missa est”ausgedrückt ist, betonen.

[00209-05.02] [IN173] [Originalsprache: Englisch]

- P. John CORRIVEAU, O.F.M. Cap., Generalminister des Franziskanerordens der Kleineren Brüder der Kappuziener

Unsere Epoche hat das Bedürfnis, die Ehrfurcht Gottes wieder zu entdecken. Der hl. Franziskus ruft uns zur Ehrfurcht Gottes zurück, zur Überraschung und zum Staunen, wie Gott auf konstante Weise uns gegenüber die Initiative ergreift. Das ist für die von uns sehr wichtig, die in einer Kultur leben, wo uns nichts mehr überrascht, weil jede Sache ein Produkt der Planung und der menschlichen Organisation ist. Die Menschheit erscheint als das Produkt der eigenen Experimente und sie lässt keinen Platz zur Überraschung und zur Neuigkeit.
Die Demut Gottes überrascht uns. Wir sind bewegt von seiner Initiative uns gegenüber, berührt in der Tiefe unseres Seins. Jesus Christus, “war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein” (Phil 2,6). Diese kenosis (Selbstentäußerung) geht in einem gewissen Sinn in der Eucharistie weiter. Die Ehrfurcht Gottes geht auf in unseren Herzen, wenn wir dieser demütigen Selbsterniedrigung Gottes in der Eucharistie erlauben, eine Resonanz in unserem Leben zu haben.
“Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt” (Mt 28,20). Franziskus verbindet das Versprechen Christi in der letzten Erscheinung vor den Aposteln mit seiner eucharistischen Gegenwart in der Kirche. Die Einfachheit, mit der Franziskus auf das Geheimnis der Eucharistie schaut, ist beeindruckend. Der hl. Franziskus stiftet eine ergreifende Analogie zwischen der Herabkunft Jesu in den Schoß der Jungfrau Maria und der Herabkunft auf den Altar während der Messe. Es ist dasselbe Ereignis, was sich auch heute noch vollzieht (vgl. Ermahnungen 1).
Es ist wichtig, dass die christliche Gemeinschaft die tiefe Verbindung zwischen dem Geheimnis der Eucharistie und den Umständen des Alltagslebens wiederentdeckt, beginnend bei den brüderlichen Beziehungen bis zur Miteinbeziehung der ganzen Schöpfung. So formt sich die innere kreisförmige Bewegung des christlichen Lebens: Die Eucharistie wird uns antreiben, brüderliche Beziehungen in der Kirche, in der Gesellschaft und mit der ganzen Schöpfung zu haben. Das Arbeiten für die Förderung einer wahren Geschwisterlichkeit des Friedens unter den Völkern und für die Bewahrung der Schöpfung wird uns ermutigen, in der einen Eucharistie ein angemessenes Fundament unseres Lebens und unserer Handlungen zu erkennen.

[00213-05.02] [IN177] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Alfredo Víctor PETIT VERGEL, Titularbischof von Buslacena, Weihbischof von San Cristóbal de La Habana (KUBA)

Während des Heiligen Jahres 2000 wurde in Havanna, Kuba, ein Eucharistischer Diözesankongress abgehalten, der jedoch praktisch einen nationalen Charakter hatte. Während des Kongresses
hat man in den Straßen eine Prozession veranstaltet mit einer Kutsche, mit der S. Em. Kardinal Jaime Ortega die Monstranz mit dem Allerheiligsten Sakrament zur Kathedrale gebracht hat. Auf dem Platz haben sich viele Gläubige für die erhabene Segnung versammelt. Es hat auch ein Theologisches Symposium zur Eucharistie stattgefunden, an dem u. a. S. Em. Kardinal Amigo Vallejo, Erzbischof von Sevilla, Spanien, teilgenommen hat.
Es wurde darüberhinaus die Erstkommunion für 2000 Kinder verschiedener Gemeinden mit einer Messe im Freien in der Avenida del Puerto, gegenüber dem Seminar, zelebriert.
Wir sind dabei, den Globalplan der Pastorale 2000-2005 zu Ende zu führen, in welchen seit vergangenem Oktober das Jahr der Eucharistie einbezogen wurde, welches mit dem Jahr der Mission zusammengefallen ist.
Wir sind der Meinung, dass die Eucharistie die Quelle und der Höhepunkt des Lebens der Kirche ist, deshalb vernachlässigen wir nicht ihre fundamentale Bedeutung bei unserem Globalplan der Pastorale, der, wenn es Gott gefällt, im kommenden Monat Februar beginnen wird und der sich mit der Eucharistie vereinigen wird, ohne den missionarischen Impuls zu verlassen.
Die auf Gemeindeebene befragten Gläubigen haben in der Tat neun wichtige Themen ausgewählt, die da sind: Spiritualität, Moral, Mission, liturgische Pastorale, soziale Pastorale, Bildung, Laien, Familie und die Jugendlichen. Diese bilden die Basis des Globalplans der Pastorale 2006-2011.
Andererseits besteht bei uns seit über einem Jahrhundert auch die Nächtliche Anbetung mit den- selben Charakteristiken, die vorher von S. E. Mons. José Guadalupe Martin Rabago, Präsident der mexikanischen Bischofskonferenz, dargelegt worden sind.
Trotz der geringen Anzahl von Priestern messen wir der Eucharistie große Bedeutung bei, die mit großem Respekt der liturgischen Normen gefeiert wird.
Auf jeden Fall, in Anbetracht der Schwierigkeiten und der fast vollständigen Unmöglichkeit, neue Kirchen zu bauen, haben wir sog. “Gebetshäuser” oder “Missionshäuser” in den Peripherievierteln und in den kleinen Dörfern und Städtchen, wo jede Woche oder nach möglicher Häufigkeit sich kleine Gruppen von Gläubigen, nicht mehr als 40 Personen unter der Leitung eines engagierten Laien, einer Gottesfürchtigen oder eines Diakons versammeln. Hierher kommt der Priester, und in diesen Häusern wird die Heilige Messe mit großer Frömmigkeit und unter Respektierung der liturgischen Normen gefeiert, der die jeweilige sakramentale Beichte für diejenigen vorausgeht, die mit rechter Einstellung am eucharistischen Brot teilzunehmen wünschen.

[00214-05.04] [IN178] [Originalsprache: Spanisch]

- Bf. Mons. Karl-Heinz WIESEMANN, Titularbischof von Macriana minore, Weihbischof von Paderborn (Deutschland)

In meiner Stellungnahme beziehe ich mich vor allem auf das dritte Kapitel des Instrumentum Laboris zur Feier der Eucharistie und zur Anbetung und entfalte einen Gedanken zum Geheimnischarakter der Eucharistie.
Unsere Zeit durchzieht trotz Säkularisation eine tiefe mystische Sehnsucht. Gelingt es uns aber, die Eucharistie so zu feiern, dass die suchenden Menschen vom eucharistischen Geheimnis angezogen werden?
Die höchste Form der Gegenwart des Herrn, die wir mit den Begriffen der Realpräsenz und der Transsubstantiation am angemessensten umschreiben, zeigt sich für den hl. Thomas in dem berühmten Hymnus Adoro te devote, latens deitas im gleichen Akt als höchste Form sakramentaler Verborgenheit. Damit ist kein moderner Skeptizismus gemeint, sondern das genaue Gegenteil: das Eröffnen einer bräutlichen Dialektik des "Suchen, um zu finden" und "Finden, um zu suchen", die gerade durch das sich immer wieder verbergende, sich entziehenden Moment je neu den Durst nach der alles übersteigenden Verkostung, nach der "visio beata" als ewiges Ziel dieses Suchens und Findens, Verhüllens und Offenbarens, Verbergens und Sich-Schenkens entfacht.
Diese mystische Dimension muss in unserem Sprechen von der Eucharistie wie in deren Feier auch zum Ausdruck kommen. Nur so kann die Eucharistie sich als die einzig wahre Antwort auf die mystische Sehnsucht unserer Zeit wirksam erweisen, da sie den Menschen in die tiefe Liebesbeziehung zu Christus und damit in das Geheimnis des dreifaltigen Gottes hineinführt und daran Anteil gibt. So müssen wir liturgische Haltungen und Formen akzentuieren, die auch das Verborgene, nur im Schweigen Erahnbare und sich unserer Machbarkeit Entziehende ausdrücken.

[00218-05.04] [IN182] [Originalsprache: Deutsch]

- Bf. Mons. Cornelius Kipng'eno ARAP KORIR, Bischof von Eldoret, Präsident der Bischofskonferenz (Kenya)

Am Sonntag versammeln wir uns, um die Eucharistie zu feiern und in unserer Jüngerschaft erneuert zu werden. Durch das Feiern des Paschamysteriums Christi wird unser Leben verwandelt und wir werden erneuert und gestärkt in unserer Berufung, das Reich Gottes zu verbreiten. Unser uns Versammeln am Sonntag ist eine sehr wichtige Dimension unseres Glaubens und es enthüllt unseren Sinn der Zugehörigkeit zur Dreifaltigkeit und zur Kirche, ebenso wie unseren Einsatz, die vielen Schranken, die um uns herum aufgrund der sozialen, ethnischen oder finanziellen Stellung aufgerichtet sind, zu zerbrechen. Durch unser Teilen im Paschamysterium werden wir erneuert in unserer Berufung, Zeugen des Auferstandenen Herrn zu sein, indem wir die Schranken zerbrechen, die uns trennen. Durch das Bestreben zur Überwindung von Stammesdenken und Hass wachsen wir in unserem Bewusstsein, dass wir alle Glieder derselben Familie, Kinder desselben Vaters sind.
Die liturgische Verkündigung des Wortes Gottes ist zuallererst ein Dialog zwischen Gott und seinem Volk, ein Dialog, in welchem die Heilswunder verkündet und die Anforderungen des Bundes ständig neu formuliert werden. Dem Gott, der die Intiative ergreift, zu uns zu sprechen und in einen Dialog der Liebe einzutreten, antworten wir im Hören und Empfangen der Botschaft des Lebens in unseren Herzen. Der Dialog der Liebe, den Gott mit uns in der Zelebration beginnt, dauert in unserem Alltag fort und führt uns zur Feier zurück, wenn unser Verlangen, am Tisch des Wortes und der Eucharistie genährt zu werden, stärker und stärker wird.
Unsere Christen freuen sich auf die sonntägliche Messfeier. Der Sinn des Festes, der Feier und der Freude bei unseren eucharistischen Versammlungen muss mit der ganzen Kirche geteilt werden. Es ist die Freude des Zusammenseins als Familie Gottes.
“Afrikaner haben einen tiefen religiösen Sinn, einen Sinn für das Heilige, für die Existenz Gottes, des Schöpfers und für eine geistige Welt” (Ecclesia in Africa, 423). Die sonntägliche Eucharistiefeier sollte diesen innewohnenden Reichtum nutzen, um den christlichen Gemeinden zu ermöglichen, voll und tätig am Paschamysterium teilzunehmen.

[00220-05.02] [IN184] [Originalsprache: Englisch]

Schließlich folgten in der Gegenwart des Heiligen Vaters die freien Beiträge.

Bei dieser Generalkongregation, die um 19.00 Uhr mit dem Gebet Angelus Domini geschlossen wurde, waren 242 Väter anwesend.

♦ ZWEITE PRESSEKONFERENZ

Die akkredierten Journalisten werden informiert, dass am Donnerstag, den 13. Oktober 2005, um 12.45 Uhr in der Aula Johannes Paul II. des Presseamtes des Heiligen Stuhls die zweite Pressekonferenz über die Arbeiten der XI. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode (Relatio post disceptationem) stattfinden wird.

Interventen:

● S. Em. Mons. Kardinal Francis Arinze
Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung
Delegierter Präsident
● S. Em. Mons. Kardinal Juan Sandoval Íñiguez
Erzbischof von Guadalajara (Mexiko)
Delegierter Präsident
● S. Em. Mons. Kardinal Telesphore Placidus Toppo
Erzbischof von Ranchi (Indien)
Delegierter Präsident
● S. E. Mons. John Patrick Foley
Titular-Erzbischof von Neapoli von Proconsolare
Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel
Präsident der Informationskommission
● S. E. Mons. Sofron Stefan Mudry, O.S.B.M.
Emeritierter Bischof von Ivano-Frankivsk (Ukraine)
Vize-Präsident der Informationskommission

 

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