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SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XII. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
5.-26. OKTOBER 2008

Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

08 - 08.10.2008

INHALT


- KLEINE ARBEITSGRUPPEN - ERSTE SITZUNG (MITTWOCH, 8. OKTOBER 2008 - VORMITTAG)
- FÜNFTE GENERALKONGREGATION (MITTWOCH, 8. OKTOBER 2008 - NACHMITTAG)
- GEDENKMESSE ANLÄSSLICH DES 50. TODESTAGES VON PAPST PIUS XII.
- MITTEILUNGEN

KLEINE ARBEITSGRUPPEN - ERSTE SITZUNG (MITTWOCH, 8. OKTOBER 2008 - VORMITTAG)

Am Mittwochmorgen, 8. Oktober 2008, haben die Arbeiten der kleinen Arbeitsgruppen der XII. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode, bei denen 239 Synodenväter anwesend waren, mit der Wahl der Moderatoren und Relatoren der kleinen Arbeitsgruppen und dem Beginn der Diskussion über das Synodenthema begonnen. Der Generalsekretär der Bischofssynode hat heute Nachmittag, im Verlauf der Fünften Generalkongregation, die Namen der gewählten Moderatoren der kleinen Arbeitsgruppen bekannt gegeben.

FÜNFTE GENERALKONGREGATION (MITTWOCH, 8. OKTOBER 2008 - NACHMITTAG)

- LISTE DER MODERATOREN UND RELATOREN DER KLEINEN ARBEITSGRUPPEN
- BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Am Mittwoch, 8. Oktober 2008 um 16.30, Uhr hat in Anwesenheit des Heiligen Vaters die Fünfte Generalkongregation zur Fortsetzung der Beiträge der Synodenväter in der Aula zum Thema Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche mit dem Gebet Actiones nostras qæsumus Domine aspirando præveni et adiuvando proseguere ut cuncta nostra oratio et operatio a te sempre incipiat et per te coepta finiatur (Komm unserem Tun, wir bitten Dich, o Herr, mit Deiner Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen, bei Dir seinen Anfang nehme und durch Dich vollendet werde) begonnen.

Turnusmäßiger Deligierter Präsident S. Em. Kardinal Odilo Pedro Scherer , Erzbischof von São Paulo (Brasilien)

LISTE DER MODERATOREN UND RELATOREN DER KLEINEN ARBEITSGRUPPEN

Bei der Eröffnung der Fünften Generalkongregation hat der Generalsekretär der Bischofssynode die Liste der Moderatoren und Relatoren der kleinen Arbeitsgruppen, die Mittwochmorgen in der ersten Sitzung gewählt wurden, verlesen.

Moderatoren

Anglicus A
- Kardinal Polycarp PENGO, Erzbischof von Dar-es-Salaam, Präsident der Symposium der Bischofskonferenzen Afrikas und Madagaskars (S.C.E.A.M.) (TANZANIA)

Anglicus B- Kardinal Francis Eugene GEORGE, O.M.I., Erzbischof von Chicago, Präsident der Bischofskonferenz (USA)

Anglicus C
- S.Exz. Michael Ernest PUTNEY, Bischof von Townsville (AUSTRALIEN)

Gallicus A
- Kardinal Jean-Louis TAURAN, Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog (VATIKANSTADT)

Gallicus B
- Kardinal André VINGT-TROIS, Erzbischof von Paris, Präsident der Bischofskonferenz (FRANKREICH)

Gallicus C
- Kardinal Philippe BARBARIN, Erzbischof von Lyon (FRANKREICH)

Germanicus
- S.Exz. Gregor Maria HANKE, O.S.B., Bischof von Eichstätt (DEUTSCHLAND)

Italicus A
- Kardinal Angelo BAGNASCO, Erzbischof von Genua, Präsident der Bischofskonferenz (ITALIEN)

Italicus B
- Kardinal Péter ERDŐ, Erzbischof von Esztergom-Budapest, Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (C.C.E.E.) (UNGARN)

Hispanicus A
- S.Exz. Raymondo DAMASCENO ASSIS, Erzbischof von Aparecida, Präsident des Rates der lateinamerikanischen Bischöfe (C.E.L.AM.) (BRASILIEN)

Hispanicus B
- S.Exz. Manuel Hilario DE CÉSPEDES GARCÍA-MENOCAL, Bischof von Matanzas (KUBA)

Hispanicus C
- S.Exz. Ricardo BLÁZQUEZ PÉREZ, Bischof von Bilbao (SPANIEN)
Berichterstatter

Anglicus A
- S.Exz. Mark Benedict COLERIDGE, Erzbischof von Canberra-Goulburn (AUSTRALIEN)

Anglicus B
- S.Exz. Gerald Frederick KICANAS, Erzbischof von Tucson, Vizepräsident der Bischofskonferenz (USA)

Anglicus C
- S.Exz. Patrick Altham KELLY, Erzbischof von Liverpool (GROßBRITANNIEN)

Gallicus A
- S.Exz. Fidèle AGBATCHI, Erzbischof von Parakou (BENIN)
Gallicus B
- S.Exz. Joseph Luc André BOUCHARD, Bischof von Saint Paul in Alberta (KANADA)

Gallicus C
- S.Exz. Pierre-Marie CARRÉ, Erzbischof von Albi (FRANKREICH)

Germanicus
- S.Exz. Friedhelm HOFMANN, Bischof von Würzburg (DEUTSCHLAND)

Hispanicus A
- P. Julián CARRÓN, Präsident von Comunione e Liberazione (SPANIEN)

Hispanicus B
- S.Exz. Freddy Antonio de Jesús BRETÓN MARTÍNEZ, Bischof von Baní (DOMINIKANISCH REPUBLIK)

Hispanicus C
- S.Exz. Víctor Hugo PALMA PAÚL, Bischof von Escuintla (GUATEMALA)

Italicus A
- S.Exz. Salvatore FISICHELLA, Titularbischof von Voghenza, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben; Großrektor der Päpstlichen Lateranuniversität (VATIKANSTADT)

Italicus B
- S.Exz. Vincenzo PAGLIA, Bischof von Terni-Narni-Amelia, Präsident der Katholischen Bibelföxderation (ITALIEN)

BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

In dieser Fünften Generalkongregation haben folgende Väter das Wort ergriffen:

- S.Exz. Donald William WUERL, Erzbischof von Washington (USA)
- S.Exz. Tomash PETA, Erzbischof der Erzdiözese der Gottesmutter in Astana, Präsident der Bischofskonferenz (KAZAKHISTAN)
- S.Exz. Eduardo Porfirio PATIÑO LEAL, Bischof von Córdoba (MEXIKO)
- P. Julián CARRÓN, Präsident von Comunione e Liberazione (SPANIEN)
- P. Heinz Wilhelm STECKLING, O.M.I., Generaloberer der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria
- S.Exz. Orlando ROMERO CABRERA, Bischof von Canelones (URUGUAY)
- S.Exz. Terrence Thomas PRENDERGAST, S.I., Erzbischof von Ottawa (KANADA)
- S.Exz. Félix LÁZARO MARTÍNEZ, Sch. P., Bischof von Ponce (PUERTO RICO)
- Kardinal William Joseph LEVADA, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre (VATIKANSTADT)
- Kardinal Zenon GROCHOLEWSKI, Präfekt der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (VATIKANSTADT)
- S.Exz. Colin David CAMPBELL, Bischof von Dunedin (NEUESEELAND)
- S.Exz. Peter William INGHAM, Bischof von Wollongong, Präsident der Föderation der Katholischen Bischofskonferenzen Ozeaniens (F.C.B.C.O.) (AUSTRALIEN)
- S.Exz. Oswald Georg HIRMER, Bischof von Umtata (SÜDAFRIKA)
- S.Exz. Oscar Mario BROWN JIMÉNEZ, Bischof von Santiago de Veraguas (PANAMA)
- S.Exz. Peter LIU CHENG-CHUNG, Bischof von Kaohsiung (CHINA)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:

- S.Exz. Donald William WUERL, Erzbischof von Washington (USA)

Im Rahmen der Liturgie für ca. 50000 Menschen, die in den Washington National Park gekommen waren, hat der Heilige Vater über die Notwendigkeit zu uns gesprochen, das Heute im Licht des ersten Pfingstfests und als lebendigen Ausdruck desselben zu sehen. In meinen Überlegungen möchte ich gerne die Chance sowohl in unseren Homilien als auch in den katechetischen Bemühungen ergreifen, den Sinn der Verbundenheit mit Christus und Seinem Wort in und durch Seine Kirche zu erneuern.
Heute findet das Predigen und die Katechese in einem - wenigstens meiner Erfahrung nach- Rahmen äußerst säkularer und materialistischer Weltanschauung statt, in der der Mensch mehr als “abgetrenntes Individuum” denn als integriertes Mitglied einer Gemeinschaft gesehen wird. Diese individualistische Selbstwertigkeit ist für uns zusammen mit einer minimalen Kenntnis vom in der Kirche verkündeten Wort Gottes eine Herausforderung, wenn wir versuchen, Gottes Offenbarung - die offenbarte Wahrheit - zu verkündigen.
Die Homilie gibt uns die Chance, die Herzen unserer Gläubigen besser für das Gotteswort zu erschließen und das in einer Weise, in der Rahmen und Inhalt des Glaubens in die Überlegungen zu den jeweiligen Schriftstellen dieser besonderen Liturgie integriert werden. Zwanzig Jahrhunderte der Überlegungen zum Gotteswort geben genügend Stoff für den Inhalt bei der Verkündigung unseres Glaubens. Wir predigen das Gotteswort und seine Bedeutung im Rahmen der heutigen Umstände und engagieren unsere Leute in eine tiefgehende Einschätzung derselben, um auf die heutigen Fragen eine Antwort zu finden.
Die Liturgie ist beides: ein Akt der Anbetung und ein Pädagoge. Die Art, wie der Dreijahreszyklus des Lektionars die Heiligen Schriften vorstellt, gibt uns eine außerordentliche Chance, um die zwanzigjahrhundertealte Erfahrung der Schrift, die sich in dem Katechismus der Katholischen Kirche widerspiegelt, zu verknüpfen. Beide, das Lektionar und der Katechismus der Katholischen Kirche, sollten in ihren korrelativen Eigenschaften gesehen werden.
Davor steht die Aufgabe, unseren Gläubigen verständlich zu machen, dass sie Teil der Kirche und einer sichtbaren und gleichzeitig spirituellen Gemeinschaft sind. Die Homilie in der Liturgie ist die beste Gelegenheit für unsere Gläubigen, dem lebendigen Christus in einer wahrhaft kirchlichen und gemeinschaftlichen Umgebung zu begegnen. Die Integration von Elementen des Katechismus der Katholischen Kirche mit den Lesungen aus dem Lektionar gibt uns eine Chance zu beweisen, wie das Wort Gottes unser persönliches und gemeinschaftliches Leben mit Christus beleben kann, während es gleichzeitig den kirchlichen Glauben untergliedert, der durch die lebendige Tradition von zwanzig Jahrhunderten in unmessbarer Weise bereichert wird. So hilft die Homilie den Gläubigen, das Gotteswort besser zu verstehen, und zwar genau deshalb, weil es in dem eigenen Kontext, d.h. in der Liturgie, Doktrin und moralischen Tradition der Kirche verkündet und ausgelegt wird. Ein Verständnis des kirchlichen Rahmens der Offenbarung Gottes hilft dem Zuhörer nicht nur, das Gottesworte in der Homilie besser zu verstehen, sondern festigt das Bündnis mit und die Zugehörigkeit zu dem Körper Christi - der Kirche.
In dieser Rede möchte ich einfach nur sagen, dass wir - angesichts der Chancen, die in der Homilie und jeder Art religiöser Erziehung gegeben sind- den Katechismus der Katholischen Kirche als eine reiche Ressource sehen sollten. Das Kompendium des Glaubens ist ein fruchtbares Instrument für jeden Prediger und Katechisten, wenn er das Wort Gottes in all seinem Reichtum und der tiefen Bedeutung des kirchlichen Kontextes predigt. Danke.

[00073-05.06] [IN056] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Tomash PETA, Erzbischof der Erzdiözese der Gottesmutter in Astana, Präsident der Bischofskonferenz (KAZAKHISTAN)

Im “Instrumentum Laboris” unserer Synode, steht in Teil I, 3. Kapitel ein wunderschöner Text, der der seligen Jungfrau Maria gewidmet ist:”Maria, das Vorbild für alle, die das Wort Gottes empfangen”.
Der Text ist nicht nur ein frommer Zusatz. Meiner Meinung nach spricht er grundlegende Punkte an, die das Wort Gottes betreffen.
Einerseits erscheint Maria als das beste Beispiel dafür, wie man das Wort Gottes empfangen soll, nämlich mit einem Herz, das offen für das Wort Gottes ist.
Andrerseits wird sie selbst durch ihre tiefe und vollständige Union mit Jesus - dem “fleischgewordenen Wort” - zum wunderbaren Kommentar des Gottesworts.
Wir können ihr Leben sogar den “Schlüssel zum Verständnis der Bibel” nennen. Im Lichte ihres Lebens können wir die ganz Bibel lesen und so die Mysterien Christi und der Kirche, ja sogar den ganzen Heilsplan Gottes besser verstehen.
Das “Instrumentum Laboris” weist darauf hin, dass der Heilige Rosenkranz als “eine einfache und allgemeine Form des Hörens auf das Gottes Wort im Gebet angewendet werden kann”. Ich bin davon überzeugt, dass es für unsere Zeiten lebenswichtig ist, uns selbst an diese Form des Gebets zu erinnern und sie zu pflegen, denn es ist der Weg Mariae: sie verstand das Gotteswort besser als alle Anderen und war mit ihm vereint.
In unserem Land, Kazakhistan in Zentralasien,, lebt eine unbekannte Zahl von Katholiken, die man vor Jahrzehnten in diese Region deportiert hat, die seit damals keinen Zugang zu Priestern oder Kirchen, Bibeln oder Sakramentern hat (die Taufe von Kindern ausgenommen, die sie selber vornehmen), nur der Rosenkranz war ihnen geblieben. Dank der Rosenkranzgebete konnten sie ihren Glauben und auch ihr Verständnis der wesentlichen Wahrheiten des katholischen Glaubens, ihre Würde als Menschen und die Hoffnung auf bessere Zeiten wahren.
Jahrzehnte später schrieb die Enkelin, deren Großeltern deportiert worden waren, folgende Worte in einer religiösen Hymne:
“Maria, du hast in der Steppe Kazakhistans die Türen für mich geöffnet
und bist mir mit dem Rosenkranz begegnet.
Oh selige, oh selige
oh selige und heiligste Maria”.
Maria ist als “Schlüssel zum Verständnis des Gottesworts” nicht nur eine Hilfe in der Bibelseelsorge oder in der Entwicklung menschlicher Verehrung, sondern auch in allen anderen Bereichen, die mit dem Wort Gottes und der Bibel in Verbindung gebracht werden können.
Das Thema unserer Synode “Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche” würde ohne Maria nicht tief genug berücksichtigt werden.
Die Mutter Gottes - die Mutter der Kirche - lehrt uns, das Wort Gottes zu empfangen und anzunehmen, danach zu leben und es auch in seiner ganzen Fülle mit Mut zu verkünden; und Kompromisse mit der “gewöhnlichen Welt” zu vermeiden.
[00067-05.04] [IN059] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Eduardo Porfirio PATIÑO LEAL, Bischof von Córdoba (MEXIKO)

Heutzutage ist die Anleitung zum besseren Verständnis des Verhältnisses zwischen der offiziellen und konstitutiven Offenbarung des christlichen Glaubens und den Privatoffenbarungen von besonderer Bedeutung, wenn es darum geht zu unterscheiden, ob diese wirklich zum wahren Glauben (Lineamenta 8) gehören. Erhellende Beispiele hierfür finden wir in der Enzyklika Haurietis Aquas von Pius XII. und nachfolgend eine erklärende Notiz von Kardinal Ratzinger in Bezug auf das 3. Geheimnis von Fatima. Mit Dankbarkeit erkennen wir die spirituellen Früchte an, die Gott der Kirche zur Vermittlung dieser religiösen Erfahrungen geschenkt hat.
Im Instrumentum Laboris wird unter Nr. 7 festgestellt, dass die religiöse Erfahrung heute “auf Grund schlechter Kenntnisse der Lehre oft eher im Bereich der Emotionen und nicht der Überzeugung liegt”: Man neigt zu mehr Subjektivität und dazu, für jede Person eine maßgeschneiderte Religion zu haben. Einfache Menschen guten Willens werden von angeblichen Erscheinungen angezogen, bekehren sich aber manchmal in religiösen Gruppen, die im Inneren der katholischen Kirche isoliert sind und Frömmigkeits- und Spiritualitätsformen verbreiten, die aus “privaten Botschaften oder Offenbarungen” stammen, die mit Vorsicht zu bewerten sind und auf jeden Fall in die vollständige offizielle Offenbarung der lebendigen Tradition der Kirche einfließen müssen. Wirschlagen vor, die Lehre von Dei Verbum (Nr. 4) sowie den Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 66-67) zu bekräftigen und den Hirten zu empfehlen, diese religiösen Erfahrungen mit Hilfe von Kriterien zu regulieren, die in Bezug auf die mobile und globalisierte Welt, in der wir leben, angepasst werden.

[00083-05.04] [IN065] [Originalsprache: Spanisch]

- P. Julián CARRÓN, Präsident von Comunione e Liberazione (SPANIEN)

Eine der tiefsten Sorgen der heutigen Kirche ist die Auslegung der Bibel. Das wesentliche Merkmal der Herausforderung, vor der wir angesichts der Frage der modernen Interpretation der heiligen Schrift stehen, hat vor Jahren der damalige Kardinal Ratzinger herausgearbeitet: “Wie ist es mir möglich, ein Verständnis zu erreichen, das nicht auf der Willkür meiner Voraussetzungen gründet, ein Verständnis, das mir erlaubt, wirklich die Botschaft des Textes zu erfassen, um mir etwas zurückzugeben, dass nicht von mir selbst kommt?”
Die jüngeren Verlautbarungen des kirchlichen Lehramtes bieten uns in Bezug auf diese Schwierigkeit Elemente, die uns vor möglichen Verkürzungen bewahren. Es ist dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu verdanken, dass das Konzept von der Offenbarung als Kommen Gottes in der Geschichte wieder aufgenommen worden ist. In der Tat ermöglicht Dei Verbum, die Offenbarung als Ereignis der Selbstmitteilung der Dreifaltigkeit im Sohn zu verstehen, “der zugleich der Mittler und die Fülle der ganzen Offenbarung ist” (DV2). Es ist Christus, “der durch sein ganzes Dasein und seine ganze Erscheinung, durch Worte und Werke, durch Zeichen und Wunder, vor allem aber durch seinen Tod und seine herrliche Auferstehung von den Toten, schließlich durch die Sendung des Geistes der Wahrheit die Offenbarung erfüllt und abschließt und durch göttliches Zeugnis bekräftigt” (DV 4).
Dieses Ereignis gehört nicht nur der Vergangenheit an, einem Moment in Zeit und Raum, sondern es bleibt gegenwärtig in der Geschichte und teilt sich selbst mit durch die Gesamtheit des Lebens der Kirche, dies es aufnimmt. In der Tat: “das gleichzeitige Gegenwärtigsein Christi mit dem Menschen jeder Zeit verwirklicht sich im lebendigen Leib der Kirche”(VS 25; FR11).
Die Enzyklika Fides et Ratio beschreibt die Auswirkung, die die geoffenbarte Wahrheit im Menschen auslöst, der ihr durch einen zweifachen Impuls begegnet: a) Erweiterung der Vernunft, um sie dem Objekt anzupassen; b) die Aufnahme ihres tiefen Sinnes zu erleichtern. Anstatt die Vernunft und die Freiheit des Menschen zu erniedrigen, ermöglicht es die Offenbarung, beide in höchstem Maße von ihrem ursprünglichen Zustand aus weiterzuentwickeln.
Die Erfahrung der Begegnung mit Christus, der gegenwärtig ist in der lebendigen Tradition der Kirche, ist ein Ereignis und wird daher der entscheidende Faktor bei der Interpretation der Bibel. Es ist die einzige Art, um in Einklang mit der vom Text der Schrift bezeugten Erfahrung zu kommen. In der Tat ist “das richtige Verständnis des Bibeltextes nur demjenigen zugänglich, der eine gelebte innere Beziehung zu dem hat, wovon im Text die Rede ist” (PCB 70).Der heilige Augustinus fasst ikastisch zusammen: “in manibus nostris sunt codices, in oculis nostris facta”.

[00093-05.05] [IN072] [Originalsprache: Italienisch]

- P. Heinz Wilhelm STECKLING, O.M.I., Generaloberer der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria

Es ist gut, sich daran zu erinnern, dass das “Wort Gottes” mehr als ein Synonym für die Heilige Schrift ist. Gott entdeckt sich uns auf vielfache Weise, nicht nur durch die Bibel. Aber hören wir Gott sprechen? Entdecken wir wirklich ”die Funken des Wortes” in der menschlichen Kultur, im interreligiösen Dialog, in unserer eigenen Lebensgeschichte?
Es gibt viele positive Beispiele dafür, wie man Gottes Stimme anhören, wir finden sie sowohl in der Heiligen Schrift als auch im Leben der Stifter von Ordensinstituten. Die Bibel trainierte ihr Zuhören, indem sie ihnen das das Vokabular und die Grammatik zum Verstehen von Gottes Sprache gab. Deshalb waren sie in der Lage, Gottes Wort im Leben auf neue Arten zu hören, wie zum Beispiel im Falle meines Gründers, Saint Eugene de Mazenod, in den Wirren des postrevolutionären Frankreichs.
Was hat es denn mit der Beziehung zwischen dem biblischen und außer-biblischen Wort Gottes an sich? Man könnte sagen, dass die Bibel ein Sprachkurs ist, in welchem wir zuzuhören lernen. Die Schrift würde jedoch tote Literatur auf Papier bleiben, wenn wir unser gesamtes Leben in der Schule verbringen würden, ohne hinaus zu gehen, um Gottes Stimme in der Welt um uns herum zu hören. Man könnte sagen, dass Kontakte mit den Schätzen der Bibel herzustellen dienlich sein könnte als “sprachlicher Grundkurs”, um so die vielen Worte und Ratschläge Gottes heute für jedes persönliche Leben und für die Welt um uns herum zu hören und ihnen zu gehorchen.
Das immer währende Wort des Vaters sendet seine Saat weitgestreuter aus als das, was in der Bibel Raum gefunden hat. Möge sein Wort überall gehört und befolgt werden; nicht nur in der Schrift, sondern auch in den vielen Stimmen, die in der Schöpfung und in unseren täglichen ‘Leben widerhallen, damit Sein Wille geschehe und Sein Königreich komme.

[00095-05.02] [IN073] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Orlando ROMERO CABRERA, Bischof von Canelones (URUGUAY)

1. Gott begegnet uns in seinem Wort, so wie Jesus das Haus von Marta und Maria besuchte.
In der Bibel liest die Kirche nicht nur das Wort Gottes, sondern sie erkennt auch, dass Gott uns als Gott des Wortes begegnet.2.Unsere Haltung gegenüber Gott, der spricht, ist eine Haltung des Zuhörens. Die Kirche ist die Jüngerin, die, zu Füßen des Meisters sitzend, zuhört und die selbst Meisterin im Zuhören sein muss.
Im Zeugnis des Zuhörens auf das Wort Gottes, der in menschlichen Sprachen spricht, wird die Kirche im gleichen Geiste wie der, der das Wort Gottes inspirierte, zur Meisterin im Zuhören (DV 12).
3. Das Wort Gottes muss das ganze Leben und die Seelsorge der Kirche inspirieren, deshalb schlagen wir eine biblische Animation im Rahmen der Seelsorge vor.
Das Wort Gottes ist ein weiteres Element im Leben und in der Seelsorge der Kirche wie auch eine unterstützende Querverbindung, die ihr Dynamik verleiht.
4. Mit diesem Schlüssel der biblischen Animation in der Seelsorge erweist sich der Weg der Lectio Divina als privilegierter Ort, um das Wort Gottes in den Jüngern zum Leben zu erwecken.

[00094-05.04] [IN074] [Originalsprache: Spanisch]

- S.Exz. Terrence Thomas PRENDERGAST, S.I., Erzbischof von Ottawa (KANADA)

Wir beraten gerade über Nr. 17 des Instrumentum Laboris und die Schwierigkeiten, die viele Katholiken mit dem Alten Testament haben.
Ich schlage vor, dass die Synode untersucht, wie viel Vertrauen bei den Katholiken verloren ging im Hinblick auf die Überzeugung, dass die Heilige Schrift wirklich die Selbstoffenbarung Gottes ist. Auch soll sie darüber nachdenken, ob dies vielleicht durch den Einfluss der modernen Bibelwissenschaft auf die Predigttätigkeit gekommen ist. Das Verständnis der Kirche im Hinblick auf den geistlichen Sinn der Heiligen Schrift als Heilmittel sollte neu untersucht werden.

[00122-05.02] [IN079] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Félix LÁZARO MARTÍNEZ, Sch. P., Bischof von Ponce (PUERTO RICO)

Heute ist die Reflexion über das geschriebene Wort aufgrund seiner Bedeutung in der Zeit, in der die Kirche lebt, notwendig. Die Kirche als Hüterin einer so kostbaren Hinterlassenschaft hat die Aufgabe, diese zu bewahren, zu vermitteln und auszulegen.
Damit die Gläubigen die Möglichkeit haben, das schriftliche Wort zu lesen und kennen zu lernen und sich den offenbarten Schriften in der Lesung und im Gebet anzunehmen, ist es an erster Stelle notwendig, dass die Bischofskonferenzen Verantwortung dafür tragen ,dass anerkannte und approbierte Bibeln herausgegeben werden, die für einen jeden finanziell erschwinglich.
Natürlich ist das Wort Gottes, das vom Lehramt der Kirche wahrheitsgetreu ausgelegt wird, in der Einheit von Tradition und Schrift zu finden. Über die zwischen Tradition und Schrift bestehende Dynamik wurde jedoch zweifellos noch nicht nachgedacht.
Die Beziehung zwischen Schrift, Tradition und Lehramt würde durch eine gegenseitige Befruchtung von Theologie und Exegese bereichert. Das Gottesvolk muss die Folgen der zwischen Theologie und Exegese bestehenden Dichotomie tragen. Es wäre von Vorteil, wenn die Gläubigen die Beziehung zwischen Schrift und Credo verständen.
Es ist wichtig, dass die aus dem Wort Gottes entstehende Spiritualität im Leben umgesetzt wird. Die Spiritualität von und in dem Wort bringt die Bereitschaft des Geistes mit sich, dem Wort zu lauschen (Prophet Elias). Wenn der Gläubige im Glauben antwortet, fühlt er, dass Gott zu ihm spricht und dass er antworten kann . So war es immer in der Geschichte der heiligen Männer und Frauen in den Schriften, und das ist die Geschichte der Kirche (Hebr. 11, 1-40).Man kann das auf verschiedene Weise tun, z. B. mit der Lectio Divina, der Sonntagsmesse, dem Stundenliturgiegebet und der Liturgie.

[00118-05.05] [IN097] [Originalsprache: Spanisch]

- Kardinal William Joseph LEVADA, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre (VATIKANSTADT)

Eine erste Beobachtung bezieht sich auf die Notwendigkeit, die Beziehung zwischen der Bibel und der Kirche zu klären. In der Fides ecclesiae kann man das richtige Verständnis des heiligen Buches erhalten und ein häufiges liebevolles Lesen des Buches kann nichts anderes erreichen, als ein kirchliches Glaubensgefühl.
. Eine zweite Beobachtung bezieht sich auf die Interpretation der Heiligen Schriften, die nicht nur eine individuelle wissenschaftliche Anstrengung sein darf, sondern immer mit der lebenden Tradition der Kirche abgestimmt, in die lebende Tradition der Kirche einbezogen und von der lebenden Tradition der Kirche authentifiziert sein müssen. Obwohl die Auslegung der biblischen Texte immer die wissenschaftliche Arbeit der Exegeten beherzigen muss, braucht sie doch auch die Hermeneutik, die den engen Zusammenhang zwischen dem Wort Gottes und dem Glauben der Kirche, der im Glaubensbekenntnis bekannt wird und durch die Jahrhunderte in der doktrinären Lehre des Lehramts Ausdruck gefunden hat, weiter entwickelt .
Als dritte Beobachtung würde ich gerne auf den engen Zusammenhang hinweisen, der zwischen Heiliger Schrift und Ökumene besteht. Es ist festgestellt worden, dass die Bibel wirklich ein Gebiet der Einheit ist. Gleichermaßen darf man nicht die historische Tatsache ignorieren, dass gerade die kontroverse Auslegung einiger wichtiger und fundamentaler biblischer Texte zur Trennung der Christen führte. Es genügt, an die arianische Krise im in den frühen Zeiten der Kirche und zu Beginn der Neuzeit an die protestantische Reformation zu denken. Die Synode muss sich diesen ökumenischen Aspekt vor Augen halten, denn die Beachtung des geschriebenen Wortes in der gemeinsamen Studienarbeit ist sicherlich eine sehr starkes Band zwischen der katholischen Kirche und den anderen Konfessionen
Zum Schluss möchte ich mit einer vierten und letzten Beobachtung Bezug nehmen auf die Beziehung zwischen Heiliger Schrift und Liturgie. Es ist gut, sich zu vergegenwärtigen, wie in der Liturgie die biblische Erzählung aktueller Anlass der Erlösung wird.

[00121-05.02] [IN100] [Originalsprache: Italienisch]

- Kardinal Zenon GROCHOLEWSKI, Präfekt der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (VATIKANSTADT)

Ich möchte nun über die verschiedenen Formen des höheren kirchlichen Lehrens sprechen, bei denen das Wort Gottes die Grundlage für die Kenntnis aller Glaubenswahrheiten und die Quelle des Lebens ausmacht.
1. Heutzutage gibt es immer mehr Studieneinrichtungen für Laien und geweihte Personen, aber gleichzeitig scheint auch die religiöse Unwissenheit zuzunehmen. Eine kürzlich von der Katholischen Bibelföderation in Auftrag gegebene Studie in 10 europäischen Ländern hat eine unglaubliche Unwissenheit der Gläubigen im Hinblick auf die elementarsten Kenntnisse der Bibel ergeben, wie z.B.: “Sind die Evangelien Teil der Bibel?”, “Hat Jesus Bücher der Bibel geschrieben?”, “Wer war eine Persönlichkeit des Alten Testaments, Moses oder Paulus?”, etc. Diese Unwissenheit ist ein fruchtbarer Boden für die Sekten. In dieser Hinsicht wollen wir die Aufmerksamkeit auf einige Aspekte lenken, die gemeinsam betrachtet werden müssen:
a. Wir geben uns viel Mühe, aber vielleicht verteilen wir nicht rationell genug die Kräfte hinsichtlich der verschiedenen Formen und Grade der Lehre. Die quantitative Zunahme der Institute geht häufig zu Lasten einer stärkeren Verbreitung in der alltäglichen Seelsorge. Die Zahl der Priester nimmt ab, aber die Zahl jener Priester, die sich dazu berufen fühlen, Professoren zu werden, nimmt zu. Dadurch verliert die Ausübung der ordentlichen Seelsorge an Wert, und genau davon spricht das Instrumentum laboris hauptsächlich. Das Wort Gottes ist an alle gerichtet und ist dazu bestimmt, in allen Früchte zu tragen. Wir sind auch verantwortlich für eine richtige Ökonomie beim Einsatz der Lehrkräfte, die uns zur Verfügung stehen, um wirksam den ganzen mystischen Leib Christi wachsen und wirken zu lassen.
In dieser Hinsicht wären angemessene Kurse zu Themen des Glaubens zu unterstützen und zu verbreiten, ohne dabei akademische Titel zu verleihen, da sie dann leichter für ein breiteres Publikum zugänglich sind.
b. Die verschiedenen höheren Lehrinstitute werden mit monografischen Kursen beauftragt, jedoch zum Nachteil der fundamentalen biblischen, dogmatischen und moralischen Kenntnisse. Man setzt naiverweise diese Kennnisse voraus, die jedoch die Studenten oft nicht haben. Folglich ist die intellektuelle Bildung, vom religiösen Standpunkt gesehen, weder organisch, noch kohärent und fruchtbringend; und ist folglich keine Vorbereitung auf das, was im Instrumentum laboris angesichts der biblischen Seelsorge gefordert wird. Wir müssen den fundamentalen Glaubenswahrheiten, die mit dem Wort Gottes in Verbindung stehen, unsere besondere Aufmerksamkeit widmen, denn sie bestimmen unser christliches Leben, unsere Beziehung zum Herrn, unsere christliche Freude.
2.Im Hinblick auf das zuvor Gesagte bin ich sehr erfreut darüber, dass im Instrumentum laboris Elemente ins Licht gerückt worden sind, die der Methodologie der Studien und der Lehre der kirchlichen Wissenschaften zugehören, die in unseren Zeiten eine Förderung der richtigen Gestaltung der Lehre erfordern : a. Eine klare Unterscheidung zwischen den Trägern des “munus docendi” in der Kirche und allen anderen, die ohnehin Verkünder des Wortes Gottes sein müssen; b. Die grundlegende Bedeutung des Lehramts - sie wird aufgezeigt in Dei Verbum 10 - für das Verständnis, die Auslegung und die Lehre des Wortes Gottes; c. Die Notwendigkeit des Gebets, des Zuhörens, des Glaubens, der Demut gegenüber dem Heiligen Geist, um den wahren theologisch-spirituellen Sinn des Wortes Gottes zu erkennen; d. Der Primat der Zeugenschaft bei der Verkündigung des Wortes Gottes.

[00032-05.05] [IN006] [Originalsprache: Italienisch]

- S.Exz. Colin David CAMPBELL, Bischof von Dunedin (NEUESEELAND)

Das Evangelium - Ein Liebesbrief an die Welt
In Teil 2 des “Instrumentum laboris” wird am Anfang des IV. Kapitels (Seite 39) das Wort der Schrift beschrieben als “ein Wort, das Gott wie einen Brief in den konkreten Umständen des Lebens an jeden persönlich richtet.”. Das trifft umso mehr für das Evangelium zu, das direkt von Jesus, dem Wort Gottes, vermittelt wird. Für die Seelsorge müssen wir verstehen, wie Jesus dies getan hat, und als Hirten des Volkes Gottes müssen wir seiner Leitung folgen. Wir müssen die Voraussetzungen für den Glauben schaffen, damit die Menschen diesen “Liebesbrief”, der an sie gerichtet ist, auch hören können. Wir als Kirche, müssen für die Menschen mehr Möglichkeiten schaffen, damit sie das Wort hören, sehen und damit zusammen auch Gottes Liebe erfahren können. Empfehlungen, die sich daraus ergeben sind, dass die Synode sich dafür einsetzen soll, dass bei jeder Messe eine Homilie gehalten wird (wenn andere Gläubige anwesend sind), dass wir sehen, wie wir das Evangelium sichtbar und dramatisch in der Liturgie darstellen und in der Welt verkündigen können. Als Kirche müssen wir die Wahrheit der Lehre mit den Bildern der Schrift in Einklang bringen, so dass die Menschen die Wahrheiten des Reiches auf einfache, klare und unkomplizierte Weise begreifen können.

[00033-05.04] [INOO7] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Peter William INGHAM, Bischof von Wollongong, Präsident der Föderation der Katholischen Bischofskonferenzen Ozeaniens (F.C.B.C.O.) (AUSTRALIEN)

Wenn die Lektoren in der Liturgie die Heilige Schrift verkündigen, müssen sie dafür sorgen, dass das Wort Gottes gehört, verstanden und hoffentlich auch geschätzt wird. Der Lektor übt deshalb einen entscheidenden Dienst aus.
Für die Zuhörenden ist es gut, wenn das Wort Gottes so vermittelt wird, dass sich die Heilsbotschaft kraftvoll in ihrem Herz und Geist entfalten kann. Hingegen sollte das Wort bei denjenigen, die es verkündigen, schon stark in ihrem Leben präsent sein.
Viele Lektoren lesen so schnell, dass das Wort Gottes im Herz und im Geist der Zuhörer nicht aufgenommen werden kann.
Jedem Wort sollte in jedem Satz die richtige grammatikalische Bedeutung zukommen. Unter Berücksichtigung der Interpunktion kann die Stimme so betont werden, dass Interesse für das Gesagte erweckt wird.
Es gibt Lektoren, die ihre Stimme nicht gezielt einsetzen und das Mikrofon nicht richtig benutzen.
Der Schlüsselgedanke einer Schriftlesung kann verfehlt werden oder verlorengehen, wenn der Lektor nicht mit der richtigen Betonung liest, weil er den Inhalt der Textstelle nicht versteht.
Ein Grund für eine ausdrucksarme Predigt kann im mangelnden Vertrauen des Lektors gegenüber der Gemeinde liegen.
Deshalb besteht eine wesentliche Übung darin, laut vorzulesen.
Ich glaube, dass die Verkündigung des Wortes Gottes in der Liturgie, sowohl seitens der Klerus wie auch der Laien, stark verbessert werden muss, weil sonst “Gott, der zu uns spricht”, weder das bewirkt, was die Kirche wünscht, noch das, was die Gläubigen verdienen.

[00034-05.05] [INOO8] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Oswald Georg HIRMER, Bischof von Umtata (SÜDAFRIKA)

Die Methode der “Sieben-Schritte-gemeinsamen-Bibelstudiums ist keine andere Methode des Bibelstudiums, sondern eine Weiterführung der Liturgie des Gottesworts in der Eucharistie. Diese Art, mit der Heiligen Schrift umzugehen, hat sich als ein Schlüssel zur Begegnung mit Christus in dem Wort der Bibel erwiesen. In den Bibelstudiengruppen “sprechen wir gewöhnlich von Jesus”, während wir in den Sieben-Schritt-Bibelstudie versuchen, mit dem Herrn “in Kontakt” zu kommen. Kleine christliche Gemeinschaften und Nachbarschaftsgruppen nehmen die Sieben-Schritt-Methode als spirituelle Grundlage, um Leben und Wort Gottes miteinander zu verbinden.
Das Geheimnis der Sieben-Schritt-Methode liegt in der Tatsache, dass das Bibelwort nicht als reine Information ÜBER das Leben Jesu, sondern als ein sakramentales Zeichen der Präsenz Christi unter uns angesehen wird.In Kürze:
Im ersten Schritt laden wir den Herrn ein, wie es die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus taten.
In Schritt zwei und drei wird den Gläubigen geholfen, sich mit Jesus “zusammenzusetzen” und bei Ihm zu bleiben, so wie es Maria von Bethanien tat.
Im Schweigen von Schritt vier lassen sich die Gläubigen von einem Spruch Jesu berühren, das für sie wichtig geworden ist.
Auf das Schweigen folgt der persönliche Austausch, ohne dass anderen gepredigt oder eine Diskussion über ein Thema begonnen wird, was die gebetvolle Atmosphäre stören würde. Der hl. Paulus ist uns Vorbild im persönlichen Austausch:”Was bedeutet Leben? Für mich ist es Christus, sagte er z.B. zu den Philippern (Phil 1,21).
Im sechsten Schritt stellt eine Gruppe die Frage:”Was verlangt Gott, das wir tun sollen?”
Im siebten Schritt hat jeder Gelegenheit zum spontanen Gebet.
Wenn diese Sieben-Schritt-Methode gut vorgenommen wird, kann sie dazu führen, dass sich der Glaube in einer Pfarrei erneuert und bodenständige Gemeinschaften von innen her neu belebt werden. Sie kann so zu einer Schule werden, in der man lernt, dem Wort Gottes richtig zuzuhören ; eine Schule, in der der Glaube gestärkt und einer den anderen im Glauben bestärkt; eine Schule, in der die Kunst des Schweigens und die Erfahrung des Mysteriums der Präsenz Christi unter uns gelehrt wird.
Die Sieben-Schritt- Methode des Bibelaustauschs wird den Gläubigen auch helfen, im Privaten besser zu beten und die Eucharistie auf tiefere und bedeutendere Weise zu erfahren.

[00036-05.03] [IN012] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Oscar Mario BROWN JIMÉNEZ, Bischof von Santiago de Veraguas (PANAMA)

Im Instrumentum Laboris , 35, wird bestätigt, dass die heutige Synode über das Gotteswort im Leben und in der Sendung der Kirche eine Fortsetzung der vorhergegangenen Synode ist, die sich mit dem Thema: die Eucharistie, Quelle und Höhepunkt im Leben und der Sendung der Kirche, befasste.
Im Apostolischen Schreiben Sacramentum Caritatis, das Ergebnis jener Synode ist, wird uns lebhaft geraten, die innere Einheit im Ritus der Heiligen Messe hervorzuheben. Es heißt hier, dass man nicht zulassen darf, dass sich die beiden Teile des Ritus, die Liturgie des Gottesworts und die Liturgie der Eucharistie, überlappen, so, als wären sie voneinander unabhängig, obwohl beide eng miteinander verbunden sind und eine Einheit im Kult bilden, der noch eine Einleitung und einen Abschluss hat (vgl. Sacramentum Caritatis, 44- 49).
Das Instrumentum Laboris der jetzigen Synode bestätigt diese Doktrin, denn sie sagt, dass die innige Union zwischen Gotteswort und Eucharistie im Zeugnis der Heiligen Schrift verwurzelt ist und führtdas Zeugnis der Kirchenväter an, das von Vaticanum II. bekräftigt wurde.
Wir erinnern uns, dass die Eucharistie die Erinnerung an das Ostern des Herrn ist. In ihr sehen wir in unblutiger Weise in den verschiedenen Sakramenten das einzigartige Opfer Christi vor uns, das sich ein für alle mal blutig am Kalvarienberg vollzog.
Die Liturgie der Eucharistie beginnt mit dem eucharistischen Gebet, das mit einer Präfation eröffnet wird, das Ostermysterium des Herrn anspricht und auf einige konkrete Aspekte desselben hinweist. Die Epiklese ist dabei von ausschlaggebender Bedeutung: wir bitten Gott demütig darum, dass Er den Heiligen Geist über die gereichten Gaben senden möge, damit sie sich für uns in den Körper und das Blut Jesu Christi, unseres Herrn, verwandeln mögen.
Die Aktion des Heiligen Geistes macht in der Liturgie der Eucharistie wie in der Liturgie des Gottesworts den österlichen Herrn präsent, Ihn, Der das Fleisch gewordene Gotteswort ist, Der litt, starb und wiederauferstanden ist, um die Vergebung der Sünde zu erreichen und uns durch den Heiligen Geist zu Adoptivkindern Gottes macht.
In der Liturgie des Wortes wie auch in der Liturgie der Eucharistie ist der österliche Herr in der Messe wirklich gegenwärtig in einem Dialog, in dem Gott die Initiative ergreift, Sich dem Menschen mit Seinem Wort nähert und dieser Ihm in Glauben, Gehorsam und Bekehrung antwortet. Diese Präsenz ist im Alten Testament verborgen, aber im Neuen offensichtlich.
Die Bündnisse des Alten Testaments sind Vorbilder und Gestalten für den Neuen Bund, der mit dem Heiligen Geist geschlossen wurde, und sich im Ostergeheimnis von Jesus Christus vollendet, dem einzigen Vermittler zwischen Gott und Menschen. Deshalb beenden wir das eucharistische Gebet mit der großen Doxologie, in der wir den Vater durch den Sohn im Heiligen Geist loben.
Das Werk von Lukas, sein Evangelium und die Apostelgeschichte, sind theologisch für die Besprechung unseres Themas gut geeignet.
Abschließend bemerken wir, dass die Verbindung zwischen Liturgie des Wortes und Liturgie der Eucharistie in der Heiligen Messe durch das Wirken des Heiligen Geistes geschaffen wird, Der den österlichen Herrn in der Liturgie des Wortes durch die Gebete, die Heilige Schrift, die Homilie, Symbol des Glaubens, und das Gebet der Gläubigen präsent macht.
Der Herr ist aber ebenso in der Liturgie der Eucharistie durch die Epiklese präsent, die Brot und Wein in den Körper und das Blut des Herrn verwandelt. Manchmal kann man von einer doppelten Epiklese sprechen, wie es die Ostkirchen tun: eine implizite Epiklese der Liturgie des Wortes und die andere, die offensichtlich ist, nämlich die Liturgie der Eucharistie. Sie überlappen sich nicht. Die innere Einheit erklärt sich aus der Präsenz und dem Wirken des Einigen Heiligen Geistes in beiden Liturgien, dem Herrn und Spender des Lebens, Der vor dem Vater und Sohn kommt und uns mit einschließt in die Dynamik der Heiligen Dreieinigkeit. Dem Vorsitzenden der eucharistischen Feier, dem wahrhaften Mystagogen, dem Meister des Geheimnisses, obliegt es, der Versammlung zu helfen, damit sie die Heilige Messe in ihrem ganzen Reichtum erleben können.

[00037-05.07] [IN016] [Originalsprache: Spanisch]

- S.Exz. Peter LIU CHENG-CHUNG, Bischof von Kaohsiung (CHINA)

Die Frage ist: Wie können wir das Kerygma und die Verkündigung des lebendigen Wortes Gottes den Gläubigen besser zugänglich machen? Wie kann dieses Kerygma - diese Begegnung mit dem Wort Gottes - zu einem wahren Dialog zwischen Christus und seinen Gläubigen werden? Die Antwort heißt: Wir müssen bei der Verkündigung des lebendigen Wortes Gottes die Gegenwart des Heiligen Geistes erkennen. Es ist der Heilige Geist, der jeden getauften Gläubigen mit Gaben und Charismen erfüllt, die ihrerseits Gaben an die Ortskirchen sind.
Die Bischöfe und Pfarrer sind dazu gerufen, den Versuch zu unternehmen, gegenüber diesen Realitäten in den jeweiligen Gemeinden ihrer Gläubigen offen zu sein. In eben diesen kleinen Gruppen und Gemeinden auf Pfarrgemeindeebene kann das verkündete Wort zu einer Lebenswirklichkeit werden. Schrittweise können die Gläubigen in diesen Gemeinschaften gemeinsam das Stundengebet und gemeinsame Bußgottesdienste (mit Einzelbeichten) feiern. In diesem Kontext sind die Heiligen Schriften eng verbunden mit der Liturgie als einem Zeichen Gottes, der vor allem in der Eucharistie mit seinem Volk in Dialog tritt.
Damit all das oben Genannte verwirklicht werden kann, muss eine klare, praktische und konkrete Katechese erfolgen unter der Leitung der Diözese und in Zusammenarbeit mit den Pfarrern - in einem Umfeld, in dem der Geist der Heiligen Schrift verinnerlicht, bezeugt und in den Prüfungen bewahrt werden und so gestärkt werden kann in den Gläubigen und denen, die sich auf die Aufnahme in die Kirche vorbereiten.

[00039-05.04] [IN020] [Originalsprache: Englisch]

Dann folgen die freien Beiträge.

Bei dieser Generalkongregation, die um 19.00 Uhr mit dem Gebet Angelus Domini beendet wurde, waren 243 Väter anwesend.

GEDENKMESSE ANLÄSSLICH DES 50. TODESTAGES VON PAPST PIUS XII.

Am morgigen Donnerstag, 9. Oktober 2008, wird der Heilige Vater Benedikt XVI. um 11.30 Uhr in der Vatikanbasilika eine Gedenkmesse anlässlich des 50. Todestages von Papst Pius XII. zelebrieren. Die Eingangsriten der Eucharistiefeier werden vom Eingangslied “In pace factus est locus eius, et in Sion habitatio eius” (Er ruht in Frieden und wohnt zu Sion) begleitet werden.

Mit dem Heiligen Vater die Hochwürdigsten Herren Kardinäle konzelebrieren.

MITTEILUNGEN

- BRIEFING DER SPRACHGRUPPEN
- POOLS FÜR DIE SYNODENAULA
- VERLAUTBARUNG
- TELEFONMITTEILUNG
- ÖFFNUNGSZEITEN DES PRESSEAMTES DES HEILIGEN STUHLS

BRIEFING DER SPRACHGRUPPEN

Das dritte Briefing der Sprachgruppen wird am Mittwoch, 8. Oktober 2008, um ca. 13.10 Uhr, (an den Briefingsstellen und mit den im Bollettino Nr. 2 erwähnten Pressevertretern) nach Abschluß der Gedenkmesse Anlässlich Des 50. Todestages Von Papst Pius Xii.stattfinden.
Es wird daran erinnert, dass das Personal des Fernsehens (Kameramänner und Techniker) und die Fotografen gebeten werden, sich für die Akkreditierung an den Päpstlichen Rat für die sozialen Kommunikationsmittel zu wenden (stark beschränkt).

POOLS FÜR DIE SYNODENAULA

Der zweite “Pool” für die Synodenaula wird für das Eröffnungsgebet der Sechsten Generalkongregation Donnerstagmorgen, 9. Oktober 2008, gebildet.
Im Informations- und Akkreditierungsbüro des Presseamtes des Heiligen Stuhls (in der Eingangshalle rechts) stehen den Korrespondenten Listen zur Eintragung in die “Pools” bereit.
Es wird daran erinnert, dass das akkreditierte Fernsehpersonal (Kameramänner und Techniker) und die Fotografen gebeten werden, sich an den Päpstlichen Rat für die sozialen Kommunikationsmittel zu wenden, um an den “Pools” für die Synodenaula teilnehmen zu können.
Die Teilnehmer der “Pools” werden gebeten, sich um 08.30 Uhr im Pressesektor, der sich vor dem Eingang der Aula Paul VI. befindet, einzufinden. Von dort aus werden sie dann in die Synodenaula gerufen. Die Korrespondenten werden von einem Assistenten des Presseamtes des Heiligen Stuhls oder von einem Assistenten des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel begleitet.

VERLAUTBARUNG

Die nächste Verlautbarung Nr. 9 zur Arbeit der Sechsten Generalkongregation der XII. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode am Donnerstagmorgen, 9. Oktober 2008 wird den akkreditierten Journalisten am Donnerstag, 9. Oktober 2008, nach Abschluß der Sechsten Generalkongregation zur Verfügung stehen.

TELEFONMITTEILUNGEN

Während der Bischofssynode wird eine Telefonmitteilung eingerichtet werden:
- +39-06-698.19 enthält die normalen Verlautbarungen des Presseamtes des Heiligen Stuhls;
- +39-06-698.84051 enthält die Verlautbarungen der Bischofssynode, Morgenausgabe;
- +39-06-698.84877 enthält die Verlautbarungen der Bischofssynode, Abendausgabe;


ÖFFNUNGSZEITEN DES PRESSEAMTES DES HEILIGEN STUHLS

Das Presseamt des Heiligen Stuhls wird während der Dauer der XII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode vom 3. bis 26. Oktober wie folgt geöffnet sein:

- Bis Samstag 11. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Sonntag 12. Oktober: 09.30 - 13.00 Uhr
- Montag 13. Oktober und Dienstag 14. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Mittwoch 15. Oktober: 09.00 - 20.00 Uhr
- Donnerstag 16. Oktober und Freitag 17. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Samstag 18. Oktober: 09.00 - 19.00 Uhr
- Sonntag 19. Oktober: 10.00 - 13.00 Uhr
- Von Montag 20. Oktober bis Samstag 25. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Sonntag 26. Oktober: 09.00 - 13.00 Uhr

Das Personal des Büros für Information und Akkreditierung wird wie folgt zur Verfügung stehen (am Eigang rechts):
- Montag-Freitag: 09.00-15.00 Uhr
- Samstag: 09.00-14.00 Uhr

Eventuelle Änderungen werden sobald wie möglich am schwarzen Brett des Journalistenraums im Presseamt des Heiligen Stuhls, in den Verlautbarungen des Informationsausschuss der XII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode und im Bereich Serviceinformationen auf der Internetseite des Heiligen Stuhl bekanntgegeben.
 

 

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- Verzeichnis Verlautbarungen Synodus Episcoporum - XII Ordentliche Geralversammlung - 2008
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- Verzeichnis Presseamt des Heiligen Stuhls
 
[Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch]

 

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