18 - 13.10.2008
INHALT
- PESTREPLATZ
(SONNTAG 12. OKTOBER 2008)
-
ZWÖLFTE GENERALKONGREGATION (MONTAG, 13. OKTOBER 2008 - VORMITTAG)
- MITTEILUNGEN
PETERSPLATZ (SONNTAG 12. OKTOBER 2008)
Gestern, am 12. Oktober 2008, XXVIII. Sonntag im Jahreskreis, um
10.00 Uhr stand der Heilige Vater Benedikt XVI. der heiligen Messe
vor und hat folgende Selige heiliggesprochen: Gaetano Errico,
Priester, Gründer der Missionare von den Heiligsten Herzen Jesu und
Mariä; Maria Bernarda (Verena) Bütler, Jungfrau, Gründerin der
Kongregation der Franziskaner-Missionsschwestern von Maria Hilf;
Alfonsa von der Unbefleckten Empfängnis (Anna Muttathupadathu),
Jungfrau der Kongregation der Klarissen des dritten Ordens des
heiligen Franziskus; Narcisa de Jesús Martillo Morán, Laiin.
Die Homilie des Heiligen Vaters Benedikt XVI. ist in der
Verlautbarung Nr. 17 des Komitees für Information der XII.
Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode veröffentlicht.
Zum Abschluss der heiligen Messe, vor dem Gebet Angelus Domini,hat
der Heilige Vater den Schutz von Maria, Königin der Heiligen auch
für die Arbeiten der Bischofssynode, die in diesen Tagen im Vatikan
versammelt ist, angerufen.
ZWÖLFTE GENERALKONGREGATION (MONTAG, 13. OKTOBER 2008
- VORMITTAG)
- BEITRÄGE IN DER AULA
(FORTSETZUNG)
Heute, am Montag, 13. Oktober, hat um 09.00 Uhr mit dem Gesang der
Terz die Zwölfte Generalkongregation zur Fortsetzung der Beiträge
der Synodenväter in der Aula zum Synodenthema Das Wort Gottes im
Leben und in der Sendung der Kirche begonnen.
Bei der Eröffnung der Zwölften Generalkongregation hat S. Exz.
Nikola ETEROVIĆ, Titularerzbischof von Sisak, Generalsekretär der
Bischofssynode, darauf hingewiesen, dass am Montagnachmittag, 13.
Oktober 2008, keine Generalkongregation stattfindet. Aus Anlass des
Paulinischen Jahres werden die Synodenväter sich zu der Basilika St.
Paul vor den Mauern begeben, um zum Grab des Apostels der Völker zu
pilgern.
Im Anschluss werden die Synodenväter gemeinsam mit dem Heiligen
Vater Benedikt XVI. um 18.00 Uhr in der Basilika St. Paul vor den
Mauern dem Konzert der Wiener Philharmoniker beiwohnen, das im
Paulinischen Jahr der XII. Ordentlichen Vollversammlung der
Bischofssynode gewidmet ist.
Turnusmäßiger Delegierter Präsident S. Em. Kardinal William Joseph
LEVADA, Prefekt der Kongregation für die Glaubenslehre (VATIKANSTADT).
Bei dieser Generalkongregation, die um 12.30 Uhr mit dem Gebet
Angelus Domini beendet wurde, waren 234 Synodenväter anwesend.
BEITRÄGE IN DER AULA
(FORTSETZUNG)
Es haben bei dieser Zwölften Generalkongregation folgende Väter das
Wort ergriffen:
-
Kardinal Peter Kodwo Appiah TURKSON, Erzbischof von Cape Coast,
Präsident der Vereinigung der Bischofskonferenzen (A.C.E.A.O.)
(GHANA)
-
S.Exz. Anton LEICHTFRIED, Titularbischof von Rufiniana, Weihbischof
von Sankt Pölten (ÖSTERREICH)
-
Kardinal George PELL, Erzbischof von Sydney (AUSTRALIEN)
-
Kardinal Angelo SCOLA, Patriarch von Venedig (ITALIEN)
-
Kardinal Stanisław RYŁKO, Präsident des Päpstlichen Rates für die
Laien (VATIKANSTADT)
-
S.Exz. Evarist PINTO, Erzbischof von Karachi (PAKISTAN)
-
S.Exz. Christo PROYKOV, Titularbischof von Briula, Apostolischer
Exarch von Sofia für die in Bulgarien lebenden Katholiken des
byzantinisch-slawischen Ritus (BULGARIEN)
-
S.Exz. Freddy Antonio de Jesús BRETÓN MARTÍNEZ, Bischof von Baní
(DOMINIKANISCH REPUBLIK)
-
S.Exz. Guy-Paul NOUJAIM, Titularbischof von Cesarea di Filippo,
Weihbischof von Joubbé, Sarba und Jounieh der Maroniten (LIBANON)
-
Kardinal Renato Raffaele MARTINO, Präsident des Päpstlichen Rates
für Gerechtigkeit und Frieden; Präsident des Päpstlichen Rates für
die Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs
(VATIKANSTADT)
- S.Exz.
Joseph AKÉ, Bischof von Yamoussoukro
-
Kardinal Jean-Louis TAURAN, Präsident des Päpstlichen Rates für den
interreligiösen Dialog (VATIKANSTADT)
-
S.Exz. Walmor OLIVEIRA DE AZEVEDO, Erzbischof von Belo Horizonte
(BRASILIEN)
-
Kardinal Odilo Pedro SCHERER, Erzbischof von São Paulo
(BRASILIEN)
-
Kardinal Seán Baptist BRADY, Erzbischof von Armagh, Präsident der
Bischofskonferenz (IRLAND)
-
S. Exz. Thomas MENAMPARAMPIL, S.D.B., Erzbischof von Guwahati
(INDIEN)
-
S.Exz. Faustino ARMENDÁRIZ JIMÉNEZ, Bischof von Matamoros (MEXIKO)
-
P. Joseph William TOBIN, C.SS.R., Generaloberer der Kongregation des
Heiligsten Erlösers
-
Kardinal Agostino VALLINI, Generalvikar Seiner Heiligkeit für die
Diözese von Rom (ITALIEN)
-
S.Exz. Freddy Jesús FUENMAYOR SUÁREZ, Bischof von Los Teques
(VENEZUELA)
-
S.Exz. Fulgence MUTEBA MUGALU, Bischof von Kilwa-Kasenga
(DEMOCRATISCHE REPUBLIK KONGO)
-
S. Exz. Diarmuid MARTIN, Erzbischof von Dublin (IRLAND)
-
S.Exz. Stanisław GĄDECKI, Erzbischof von Poznań (POLEN)
-
Kardinal Nasrallah Pierre SFEIR, maronitischer Patriarch von
Antiochien, Vorsitzender der Synode der maronitischen Kirche
(LIBANON)
-
Kardinal Godfried DANNEELS, Erzbischof von Mechelen-Brüssel,
Präsident der Bischofskonferenz (BELGIEN)
- S.Exz.
Patrick Daniel KOROMA, Bischof von Kenema
-
S.Exz. Evaristus Thatho BITSOANE, Bischof von Qacha's Nek, Präsident
der Bischofskonferenz (LESOTHO)
-
S.Exz. Antony DEVOTTA, Bischof von Tiruchirapalli (INDIEN)
-
Kardinal Ivan DIAS, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung
der Völker (VATIKANSTADT)
Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:
- Kardinal Peter Kodwo Appiah TURKSON, Erzbischof von Cape Coast,
Präsident der Vereinigung der Bischofskonferenzen (A.C.E.A.O.)
(GHANA)
Adoro Te dovoto, latens deitas!
In dieser Hymne bekennen wir unseren Glauben daran, dass Jesus sich
in der Eucharistie in Brot verwandelt und beten ihn an. Während die
Hymne uns einerseits die Gegenwart Christi im Brot der Eucharistie
versichert, bestätigt sie andrerseits seine Abwesenheit: verborgen
im Brot der Eucharistie, das ihn offenbart. Wenn wir die wirkliche
Anwesenheit von Jesus im Brot der Eucharistie bestätigen, beziehen
wir uns auf eine andere Überzeugung, dass nämlich bei der Epiklese
während der Messe das Brot durch die Kraft des Heiligen Geistes zum
Körper Christi wird. Deshalb enthüllt das Brot eine Wirklichkeit (die
Person von Jesus); aber die Person Jesu macht das Brot in der
Eucharistie zu einem Zeichen seiner Anwesenheit. Die Anwesenheit von
Jesus in der Eucharistie wird also durch das Zeichen des Brotes
vermittelt und ist damit untrennbar verbunden.
Dasselbe kann über die Heiligen Schriften (die Bibel!) gesagt werden,
denn auch sie sind inspiriert. Die Kraft des Heiligen Geistes
befähigt die Schriften, Jesus, das Ewige Wort Gottes, auszudrücken
und zu entdecken.
Die Heiligen Schriften: die Worte und Werke von Moses und den
Schriftgelehrten an Schreinen und Höfen, die Worte und Schriften von
Propheten, die Lehren und Schriften von Priestern an Schreinen und
am Tempel, die Werke von Weisen, die Briefe von Paulus, Jakob und
Johannes, die Apostelevangelien, etc., allen diesen menschlichen
Werken (menschlichen Wesen) wurde von dem Heiligen Geist inspiriert,
um zum Wort Gottes zu werden. Diese Schriften verloren nicht die
Begrenztheit und Fehlerhaftigkeiten ihrer Autoren, die Begrenztheit
ihrer Kulturen und Weltanschauungen und wurden vom Heiligen Geist
inspiriert, um das Wort Gottes zu werden. So enthüllen die Schriften
durch die Gnade der Inspiration und das Geschenk des Glaubens die
Person Jesu, das Ewige Wort Gottes, aber verhüllen ihn zugleich,
weil sie Menschenwerk sind. Dies ist der sakramentale Charakter des
Zeichens, welcher den Leser lockt, den Text und das Wort zu
hinterfragen, um im Glauben die Person von Jesus zu erkennen.
Diese Erkenntnis hat bedeutungsvolle Auswirkungen auf unsere
Auslegungen der Heiligen Schriften:
- Die Wahrheit der Schriften ist letztendlich die Wahrheit einer
Person, d.h. Jesu.
-Die Wahrheit ist für die Menschen sowohl zugänglich als auch
unzugänglich. Ihr Zugang erfordert Glauben.
- Die Suche nach der Bedeutung und der Wahrheit der Heiligen
Schriften darf nicht auf das Zeichen des Wortes und die Buchstabens
der Schriften begrenzt werden.
- Obwohl die Heiligen Schriften einem Zeichen gleichkommen,
vermitteln sie - weil sie inspiriert sind, die Anwesenheit des
Gottesworts; sie sind einzigartig, unersetzbar und müssen befolgt
und ernst genommen werden. Dieses ist letztendlich der Grund für das
große Interesse an dem Zeichen der Heiligen Schriften und die
einschlägigen kritischen Studien
[00204 05.04] [IN176] [Originalsprache: Englisch]
-
S.Exz. Anton LEICHTFRIED, Titularbischof von Rufiniana, Weihbischof
von Sankt Pölten (ÖSTERREICH)
Ich beziehe mich vor allem auf die Nummern 27 und 37 des
Instrumentum laboris. Mein Anliegen: Wie wird der "Tisch des Wortes
Gottes", der dank der liturgischen Reformen nun viel reicher gedeckt
ist, zur Nahrung der Gläubigen?!
1) Die Schriftlesungen in unseren Gottesdiensten
Die Texte aus der Heiligen Schrift klingen für viele Gläubige wie
eine Fremdsprache. Gestatten Sie mir einen etwas oberflächlichen
Vergleich: Wie wenn jemand in einem Bahnhof steht, und es fahren
Schnellzüge durch. So rauschen manchmal die Lesungen aus der HI.
Schrift an den Ohren und Augen der Gläubigen vorbei, ohne dass diese
einsteigen und mitfahren! Darum die Frage: Wie ernst nehmen wir die
HI. Schrift? Folgerung: Sorgfaltige Auswahl der Personen für den
Lektorendienst. Sorgfaltige Vorbereitung der Texte der HI. Schrift.
2) Die Bedeutung der Homilie
Erfreulicherweise ist nun weithin die Homilie üblich geworden, also
die Predigt in Form der Schriftauslegung. Allein vom genus
literarium her stecken darin aber auch zumindest 3 Tendenzen bzw.
Gefahren:
a) Die Homilie bleibt nur eine Nacherzählung der biblischen Texte,
eine Wiederholung und Verdoppelung.
b) Die Homilie ist nur eine Nacherzählung des alltaglichen Lebens,
eine Wiederholung und Verdoppelung, ohne das Licht des Evangeliums.
c) Die Homilie hat weder mit dem Evangelium noch mit dem Leben zu
tun. An sich hilfreiche Anregungen aus Predigtzeitschriften werden
1:1 übernommen. Es fehlt das persönliche Zeugnis.
Die Schriftlesungen der Sonntagsmesse haben eine besondere Bedeutung.
Mein Minimal-Vorschlag für die Gläubigen lautet hier: Das
Sonntagsevangelium schon vorher durchlesen, und wenn es nur 1 Minute
ist.
Folgerung: Die große Verantwortung und Chance der Homilie: Davon
sollen die Gläubigen eine Woche leben können! Für das Evangelium
Jesu Christi wollen wir die besten Kräfte geben. Dafür wollen wir
uns als Prediger gut vorbereiten: durch Gebet, durch exegetische und
theologische Auseinandersetzung - und durch das tägliche Leben aus
dem Evangelium.
[00205-05.02] [IN174] [Originalsprache: Deutsch]
-
Kardinal George PELL, Erzbischof von Sydney (AUSTRALIEN)
Bischöfe sind aufgerufen, den Weg für den Geist zu bereiten, damit
er wirksam tätig werden kann, wenn das Wort Gottes mit der
Einzelperson und der Gemeinschaft zusammentrifft. Daraus ergeben
sich die folgenden Empfehlungen:
1. Die Bildung von Teams junger, erwachsener Laien, um über Christus
Zeugnis in jungen Gruppen, Pfarreien, Schulen und Universitäten
abzulegen.
2. Die Entwicklung von modernen Formen der mittelalterlichen “Bibelspiele”,
um das Wort Gottes den Menschen nahe zu bringen. Die Kreuzeswege des
W.Y.D. in Sydney und Toronto sind zwei Beispiele, wie auch
Oberammergau und der Film “Die Passion Christi”.
3. Entwicklung und Förderung von katholischen, sozialen
Online-Netzwerken im Internet wie XT3, Christus für das Dritte
Jahrtausend (www.xt3.com) ein katholisches “facebook”mit ca. 40.000
Mitgliedern, das von der W.Y.D. in Sydney initiiert wurde. Seine
Heiligkeit Papst Benedikt sandte am 8. Oktober eine kleine Botschaft
an dieBenutzer.
4. Die Entwicklung eines zentralen Institutes für Bibelübersetzungen,
so dass die Bibel schneller und genauer in lokale Sprachen Asiens,
Afrikas und Ozeaniens übersetzt werden kann. Eine Sammlung, die
hilft, die Übersetzungsarbeit zu finanzieren, wäre hilfreich.
5. Die Kongregation für Glaubensfragen zu bitten, eine Richtlinie
zur Unfehlbarkeit der Schrift zu entwickeln.
[00207-05.02] [IN173] [Originalsprache: Englisch]
-
Kardinal Angelo SCOLA, Patriarch von Venedig (ITALIEN)
Dei Verbum 25 fordert alle Gläubigen auf, sich dem Text durch
gottesfürchtiges Lesen "per piam lectionem" zu nähern und mit dem
Gebet zu verbinden, damit es zu einem Gespräch zwischen Gott und dem
Menschen komme. Das gottesfürchtige Lesen der Schriften kann weder
auf reines Studium, noch auf eine einfache, unmittelbare Reaktion
reduziert werden. Es ist eine personale Beziehung mit dem Herrn,
weil man die Bibel ohne Glauben lesen , aber ohne Glauben nicht das
Wort Gottes erforschen kann (IL 26a). Das gottesfürchtige Lesen
erkennt, dass die Heilige Schrift inspiriertes Zeugnis und Norm der
Offenbarung ist. Die Wurzel des Zeugnisses, das durch die Schrift
gegeben wird, ist Jesus Christus selbst, der treue Zeuge für das
Bündnis Gottes mit den Menschen. Somit kann die Schrift nur vom
Zeugen auf angemessene Weise verstanden werden. Deshalb muss das
Lesen der Schrift, um gottesfürchtig zu sein, von einem Zeugen an
den nächsten weitergegeben werden. Der Zeugnis-Charakter stellt das
kirchliche (persönliche und gemeinschaftliche) Subjekt des
gottesfürchtigen Lesens an erste Stelle. Dies ist der Weg des
Realismus, bei dem jedes fundamentalistische und
intellektualistische Abdriften vermieden wird, nämlich das Risiko
von Lesarten, die vom Zeugnis der Kirche absehen, die der Ort ist,
wo dem Wort im Glauben zugehört wird. Ein solches Verständnis der
Schrift gewährleistet eine authentische christliche Erfahrung,
verlangt jedoch, dass die kirchliche Gemeinschaft täglich gelebt
wird.
[00104-05.02] [IN083] [Originalsprache: Italienisch]
-
Kardinal Stanisław RYŁKO, Präsident des Päpstlichen Rates für die
Laien (VATIKANSTADT)
Eine der kostbarsten Früchte des Zweiten Vatikanischen Konzils war
zweifelsohne die größere Verbreitung der Heiligen Schrift und die
tiefere Kenntnis, die das Volk Gottes von ihr erworben hat, gemäß
den in der dogmatischen Konstitution “Dei Verbum” angegebenen
theologischen und pastoralen Richtlinien. Das bedeutete ebenso die
Wiederentdeckung des “munus propheticum” als wesentliche Dimension
der Identität der Laien (vgl. Lumen gentium, 35).
Die Wiederentdeckung der Bedeutung des Wortes Gottes im Leben der
Getauften wurde dann besonders von den kirchlichen Bewegungen und
neuen Gemeinschaften begünstigt. Die vom Heiligen Geist in unserer
Zeit so reich erweckten Charismen -als prompte Antwort auf die von
der Welt an die Sendung der Kirche gestellten Herausforderungen -
haben pädagogische Vorgehensweisen und Wege der christlichen
Initiation eröffnet, die das gelesene, meditierte, gefeierte und
verkündete (kerygma) Wort Gottes in den Mittelpunkt stellen. Sie
erweisen sich als äußerst wirksam. Für Scharen von Laien, Bewegungen
und neue Gemeinschaften sind sie echte “Werkstätten des Wortes
Gottes” geworden, in dem man Vertrautheit mit der Heiligen Schrift
erwirbt und lernt, das Wort Gottes wert zu schätzen und es in den
gewöhnlichen Lebensumständen der Laien im Herzen der Welt zu leben.
Für die Beziehung der Getauften zum Wort Gottes kommt ein anderes
großes Zeichen der Hoffnung von den jungen Generationen. Die
Weltjugendtage haben einen bemerkenswerten Beitrag zur Verbreitung
der Kenntnis des Wortes Gottes unter den Jugendlichen geleistet und
tun dies weiterhin. In der Botschaft zum Weltjugendtag 2006 schrieb
Benedikt XVI. an die Jugendlichen: “Das Leben auf Christus aufbauen,
freudig sein Wort annehmen und seine Lehre in die Tat umsetzen: das,
liebe Jugendliche des dritten Jahrtausends, muss Euer Programm sein!”
[00105-05.06] [IN084] [Originalsprache: Italienisch]
-
S.Exz. Evarist PINTO, Erzbischof von Karachi (PAKISTAN)
Der Prophet Amos spricht vom Hunger nach dem Hören des Wortes Gottes
(Amos 8,11). Viele Katholiken hungern und dürsten heute nach dem
Wort Gottes. In unserem Land, Pakistan, sind mehr als 60%
Analphabeten und können deshalb die Bibel nicht lesen, aber sie
sehnen sich danach, das Wort Gottes zu hören. Auf der anderen Seite
gibt es viele, die zwar auf akademischem Niveau große Erfolge
verzeichnen, aber hinsichtlich des Wortes Gottes Analphabeten sind.
Viele Menschen unseres Volkes, Priester und Gottgeweihte
eingeschlossen, sind Experten in weltlichen Themen, aber sie sind
nicht in der Lage, die erhabene Kenntnis der Bibel den Menschen, die
nach dem Wort Gottes hungern und dürsten, weiterzugeben.
Es ist ermutigend zu wissen, dass unsere einfachen Leute, die mit
Hunger und Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben, nach der Hoffnung und
dem Trost hungern, den das Wort Gottes vermittelt. Wie die Kirche
den Leib Christi am Tisch der Eucharistie anbietet, so bietet sie
das Wort des Lebens am Tisch des Wortes Gottes an (Dei Verbum, 21).
Wir wissen, dass es die Hauptaufgabe der Bischöfe, Priester und
Diakone ist, das Volk Gottes zu lehren und zu unterweisen. Wie Dei
Verbum sagt, liegt es in der Verantwortung des Bischofs, die ihm
anvertrauten Gläubigen “zum rechten Gebrauch der Heiligen Bücher in
geeigneter Weise anzuleiten” (Nr. 25). In gleicher Weise ist die
Kenntnis und Vertrautheit mit dem Wort Gottes von grundlegender
Wichtigkeit für Priester und Diakone als Mitarbeiter des Bischofs.
Auch die Laien teilen die Verantwortlichkeit, das Wort Gottes zu den
Gläubigen zu bringen. Wir zollen den Laienbewegungen und kirchlichen
Gruppen Anerkennung, die das Studium und die Lehre der Bibel
übernommen haben. Gottgeweihte Personen können gegenüber dem Hunger
und Durst der einfachen Menschen nach dem Wort Gottes nicht
gleichgültig bleiben.
[00157-05.04] [IN133] [Originalsprache: Englisch]
-
S.Exz. Christo PROYKOV, Titularbischof von Briula, Apostolischer
Exarch von Sofia für die in Bulgarien lebenden Katholiken des
byzantinisch-slawischen Ritus (BULGARIEN)
Der Herr spricht zum Menschen in der Sprache des Menschen. In der
Heiligen Schrift kann sich jeder wiederfinden.
In Bulgarien verspüren die Menschen nach dem Zusammenbruch des
atheistischen Regimes im Jahr 1989 eine wahre Sehnsucht nach Gott
und möchten ihn kennen lernen. Die Kirche tut ihr Möglichstes, um
dieser Sehnsucht entgegen zu kommen. Daher erwarten sie sich von
dieser Synode neue Richtlinien, Programme und einen
Gedankenaustausch nicht nur über die Verkündigung des Wortes Gottes,
sondern vor allem über das im Alltag gelebte Wort Gottes.
Wir stellen fest, dass die Lectio divina die jungen Menschen anzieht.
Christus, das Wort Gottes, wird als Mittelpunkt der Offenbarung und
des Glaubens angenommen. Oft jedoch haben die Menschen verschwommene
Ideen hinsichtlich der Beziehung zwischen volkstümlicher
Überlieferung und Lehramt.
Schwierigkeiten ergeben sich nicht nur wegen der mangelhaften
Kenntnisse des christlichen Glaubens, sondern weil die Gesellschaft
in all ihren Bereichen vom Konsumismus mitgerissen wurde und es in
der Tat notwendig ist, dass wir für Gott Zeugnis geben durch ein
Leben, das seinem Wort entspricht.
Die Gläubigen nehmen das Wort Gottes im Glauben auf, und es wird
ersichtlich, welch große Rolle das Familienleben spielt und die
Spiritualität jener Menschen, die das Wort verkünden.
Es ist wichtig, dass die Predigt eng mit dem Wort Gottes verbunden
ist und allen auf eingängige und verständliche Weise erklärt wird.
Wenn die Gläubigen das Wort Gottes gut verstehen, fühlen sie sich
als Kinder Gottes, die voll Freude und neuer Hoffnung sind. Vorbild
aller Prediger ist Maria, die Mutter Jesus, die gesagt hat: “Tut das,
was er euch sagt!”
[00158-05.03] [IN134] [Originalsprache: Italienisch]
-
S.Exz. Freddy Antonio de Jesús BRETÓN MARTÍNEZ, Bischof von Baní
(DOMINIKANISCH REPUBLIK)
“Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen
Sohn hingab...” (Joh 3,16), und er hat seine Kirche so sehr geliebt,
dass er sie, insofern sie der Leib Christi, des menschgewordenen
Wortes ist, als Wort Gottes für die Welt eingesetzt hat - obwohl das
Fleisch noch auf seine Verherrlichung wartet. Das geschriebene Wort,
von dem sie sich ernährt und aus dem sie - wie der Herr des Hauses -
Altes und Neues hervorholt (Mt 13,52), ist der grundlegende Teil des
Schatzes, den der Heilige Geist in ihrem Schoß geformt hat und den
Gott ihr anvertraut hat.
Die Heilige Schrift ist auch das Herz der Kirche, und es ist ihr
nicht gestattet, auf diesen, den ihrem theologischen Wesen eigenen
Herzschlag zu verzichten - auch wenn sie es allen öffnet.
Diese heilige Synode, auf der unsere Wege im Weg Christi zusammen
führen sollen, würde gut daran tun klarzustellen, dass es nicht
möglich ist, das Wort in echter Weise zu lieben, ohne die heilige
Mutter Kirche genauso zu lieben, wie wir die Heiligen lieben.
[00160-05.03] [IN136] [Originalsprache: Spanisch]
-
S.Exz. Guy-Paul NOUJAIM, Titularbischof von Cesarea di Filippo,
Weihbischof von Joubbé, Sarba und Jounieh der Maroniten (LIBANON)
Ich möchte über zwei Themen sprechen, die im Instrumentum laboris
aufgeführt sind.
Beim ersten geht es um die Notwendigkeit, dass die Lektüre der
Heiligen Schrift mit einer theologischen Ausbildung einhergeht, ohne
die das Verstehen der Heiligen Schrift eingeschränkt oder verzerrt
wäre, wie dies die Väter hervorgehoben haben. In rascher Folge
werden Argumente vorgelegt zum theologischen Begriff “Wort” als Name
des Sohnes Gottes, was für Außenstehende eher missverständlich ist.
Ein Text des hl. Ephräm des Syrers, der an die Schüler seiner Schule
für Bibelexegese und an das Volk gerichtet ist, veranschaulicht
diese Notwendigkeit, das Lesen der Heiligen Schrift und den Glauben
der Kirche miteinander zu verbinden.
Das zweite Thema bezieht sich auf das Hindernis, das durch eine
ideologische und politische Exegese der Heiligen Schrift
aufgerichtet wird, insbesondere im Hinblick auf die Frage des Landes,
das Gott dem Volk Israel in der Bibel verheißen hat. Einige
verstehen diese Verheißung auch für heute immer noch in wörtlichem
Sinn. Es ist dringend notwendig, dass die katholische Hermeneutik
diese Frage klärt, damit die betroffenen Gläubigen die Bibel in
ihrer Ganzheit und Wahrheit aufnehmen können.
[00161-05.03] [IN137] [Originalsprache: Französisch]
-
Kardinal Renato Raffaele MARTINO, Präsident des Päpstlichen Rates
für Gerechtigkeit und Frieden; Präsident des Päpstlichen Rates für
die Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs
(VATIKANSTADT)
Kardinal Martino behandelte in seinem Beitrag die Erfordernisse in
Hinblick auf die Beziehung zwischen dem Wort Gottes und der
Soziallehre der Kirche, jener Beziehung, die nötig ist, um die Natur
dieser Lehre zu definieren, auch wenn es einer weiteren vertieften
Betrachtung und Präzisierung bedarf. Wenn sich die Kirche in ihrer
Soziallehre an den Menschen richtet, denkt sie an ihn nicht nur im
Licht der geschichtlichen Erfahrung, nicht nur mit Hilfe der
verschiedenartigen Methoden der wissenschaftlichen Erkenntnis,
sondern in erster Linie im Licht des offenbarten Wortes des
lebendigen Gottes”. Der vom Wort Gottes erweckte Glaube muss daher,
wie es aus den ersten Kapiteln des Kompendiums der Soziallehre der
Kirche klar deutlich wird, den allgegenwärtigen und unerlässlichen
Horizont der Soziallehre bilden. Der zweite Punkt, der behandelt
wurde, bezieht sich auf die Beziehung zwischen dem Studium der
Heiligen Schrift und der kirchlichen Soziallehre, um falsche und
extreme Positionen zu vermeiden. Man muss sich vor Augen halten,
dass sowohl das Studium der Heiligen Schrift als auch das Studium
der Soziallehre, obgleich sie unterschiedliche begriffliche und
methodologische Vorgehensweisen haben, ein “Erkennen” im Glauben
sind. Der Kardinal brachte den Wunsch nach einer größeren und
fruchtbareren Wechselbeziehung zwischen dem Studium der Schrift und
der Soziallehre zum Ausdruck. In der Heiligen Schrift ist es möglich,
die Grundzüge der Soziallehre zu entdecken. So können etwa die
Vorzugs-Option für die Armen, das Engagement für die Förderung der
Gerechtigkeit und das Prinzip der universellen Bestimmung der Güter
eindeutig aus der Bibel abgeleitet werden.
[00162-05.02] [IN138] [Originalsprache: Italienisch]
- S.Exz.
Joseph AKÉ, Bischof von Yamoussoukro
Über die Wertschätzung einerpersönlichen Begegnung mit Jesus
Während unseres Austauschs haben wir einen kritischen Blick auf
unsere Homilien getan, die langweilig sind und nicht fesseln oder
wachhalten.
Wir haben Ausbildungskurse für Homilien und die Aufstellung einer
Liste für Homilien empfohlen.
Wir wollen noch eine gute und solide Ausbildung draufsetzen.
Aber ich glaube, dass wir einen grundsätzlichen Faktor weder
vergessen noch unter den Tisch fallen lassen dürfen, an den wir
erinnern müssen. Wir finden ihn in der Begegnung Jesu mit dem
Samariter (Joh. 4, 1-42).
Der Evangelist Mt erzählt uns gleichermaßen in Bezug auf den
Zenturion, der vor dem Kreuz steht (Mt. 27, 54). Wir müssen einfach
an die fulgurante und umwerfende Erfahrung von Paulus auf dem Weg
nach Damaskus erinnern; er erinnert dreimal in der Apostelgeschichte
an diese Begegnung. Was passierte denn genau im Herzen dieses
Samariters, dieses Zenturions und seiner Gefährten, von Paulus, dem
Apostel der Nichtjuden?
In allen Fällen hat die Botschaft ihr Ziel erreicht, und dass es
erreicht wurde, ist das Wesentliche.
Das ist meine demütige Meinung, was das Endziel unser aller
Nachforschungen, unseres Austauschs und unserer Mitteilungen
betrifft. Die Gläubigen und die, die sich durch unsere Predigen
berühren lassen, anzuleiten, damit sie diese persönliche und
einzigartige Erfahrung mit Jesus bekommen. Sie müßten zu diesem
Punkt gelangen können. “Ich glaube nicht, weil ich die Homilie
dieses Bischofs oder jenes charismatischen Priesters gehört habe,
sondern weil ich selbst Jesus begegnet bin2.
Wie kann man das erreichen? Welche Wege und Mittel können zu dieser
Erfahrung führen und diese anregen?
Die Fleischwerdung des Wortes fordert eine Begegnung. Wenn ihr ihm
begegnet seid, der euch liebt, weil er die Liebe ist, könnt ihr gar
nichts anderes tun als ihm zuzuhören und das auszuführen, was er
euch sagt.
[00166-05.03] [IN142] [Originalsprache: Französisch]
-
Kardinal Jean-Louis TAURAN, Präsident des Päpstlichen Rates für den
interreligiösen Dialog (VATIKANSTADT)
Das Wort war immer von entscheidender Bedeutung für das Verständnis
des religiösen Phänomens. Nach und nach hat sich so ein reiches Erbe
an geistlichen Erfahrungen herausgebildet. Es wurde übermittelt und
ausgelegt. So sind die “heiligen Bücher” entstanden. Alle großen
Religionen haben ihre heiligen Bücher. Insbesondere der Islam wird
von seinen Anhängern als die “Religion des Buches” schlechthin
angesehen.
Diese Bücher werden als heilig bezeichnet, weil jene, die sich auf
sie beziehen, der Überzeugung sind, dass sie aus einem Jenseits
kommen, von inspirierten Menschen verfasst wurden und etwas von dem
Geheimnis der sichtbaren und unsichtbaren Welt offenbaren.
Die Christen können viel von diesen Religionen lernen, obwohl das
Christentum nicht zu diesen “Religionen des Buches” gehört. Es wäre
angebracht, dass die künftigen Priester, Ordensleute und
Pastoralmitarbeiter während ihrer Ausbildung auch die Gründungstexte
der anderen Religionen lesen, anstatt sich mit einem Kommentar
zufrieden zu geben.
Es ist aber auch wichtig, unseren Partnern im interreligiösen Dialog
Kenntnis von der Bibel zu vermitteln, und dabei vor allem unsere
hermeneutische Herangehensweise an den heiligen Text.
Wenn wir ohne Irenismus und Synkretismus unser jeweiliges
geistliches Erbe miteinander teilen, dann werden wir dazu angeleitet
zu entdecken, dass wir alle Männer und Frauen sind, die sich danach
sehnen, von Gott unterwiesen zu werden.
[00168-05.02] [IN144] [Originalsprache: Französisch]
-
S.Exz. Walmor OLIVEIRA DE AZEVEDO, Erzbischof von Belo Horizonte
(BRASILIEN)
Bei der Fünften Bischofskonferenz von Lateinamerika und der Karibik
wurde über die Herausforderungen der Mission, insbesondere in
Anbetracht des Austritts aus der Kirche seitens vieler Katholiken,
nachgedacht und folgende Schlussfolgerungen getroffen:
“Aufgrund unserer Erfahrungen in der Pastoral ist es so, dass oft
die aufrichtigen Gläubigen, die unsere Kirche verlassen, dies nicht
für das tun, was die ‘nicht katholischen’ Gruppen glauben, sondern
hauptsächlich wegen dem, was diese leben. Also nicht aus rein
dogmatischen, sondern aus pastoralen Gründen, und nicht wegen
theologischer Probleme, sondern wegen methodologischer Probleme
innerhalb unserer Kirche. In Wirklichkeit wollen viele, die zu
anderen religiösen Gruppen übertreten, unsere Kirche nicht verlassen,
sondern sind auf der ehrlichen Suche nach Gott” (DA 225).
Die Sekten sind in unserer Realität und auch in anderen Situationen
eine enorme Herausforderung. Die verschiedenen Beiträge der
Synodenväter zeigen eine Konvergenz in ihrem Verständnis, das
allgemeinen Charakter anzunehmen scheint: Die Notwendigkeit einer
engen Verbindung zwischen dem gefeierten Mysterium und dem bezeugten
Mysterium, zwischen dem verkündeten und gehörten Wort Gottes und dem
gehörten Wort, das seine Früchte bringt. Der Heilige Vater spricht
davon in Bezug auf die performative Eigenschaft des Wortes
(Instrumentum Laboris 39).
Es ist zu bemerken, dass die Personen, welche die verschiedenen
Sekten vergrößern, fast immer aus dem Katholizismus stammen. Sie
brauchen nur zu diesen Sekten überzutreten, und schon ändern sie ihr
Verhalten. Sie nehmen eine moralisch würdige Haltung ein, indem sie
das, was sie in ihrem neuen Leben als Gläubige für unwürdig halten,
hinter sich lassen. Deshalb wird das Wort, das sie hören,
performative Kraft in ihrem Leben, nährt ihre Spiritualität und ihre
Entscheidung für ein Zeugnis der religiösen Werte, die sie jetzt
verinnerlichen.
Warum hat sie die performative Kraft des Wortes, als sie Katholiken
waren, nicht berührt? Was haben sie in diesen Sekten gefunden, das
sie vorher in unseren Gemeinschaften nicht finden konnten? Eine
Analyse der Sachlage würde natürlich über den Zweck unseres jetzigen
Anliegens hinausgehen.
Nummer 22 von Dei Verbum erinnert uns daran, dass die Gläubigen
einen weit offenstehenden Zugang zur Heiligen Schrift haben müssen.
Dieser so erhabene Wunsch kann uns nur antreiben, uns dafür
einzusetzen, dass dieses Ziel erreicht wird. Andererseits jedoch
werden wir von der Tatsache angesprochen, dass es so viele Menschen
gibt, die Durst und Hunger nach Gott und seinem Wort haben, aber
dass uns die Apostel der Frohen Botschaft Christi fehlen, die dem
Bedürfnis so vieler Gläubigen entgegen kommen könnten.
[00170-05.02] [IN146] [Originalsprache: Italienisch]
- Kardinal Odilo Pedro SCHERER, Erzbischof von São Paulo
(BRASILIEN)
Zeit großer menschlichen Mobilität; die Menschen reisen, besuchen
andere Länder, tauschen sich interkulturell aus, suchen Arbeit und
Mittel zum Überleben. Die Zahl der Personen, die augenblicklich
außerhalb ihres Geburtslandes wohnt, ist beeindruckend! In vielen
Fällen sind sie Opfer erzwungener Umsiedlungen. Ich beabsichtige
eigentlich nicht, auf das pastorale Problem der Einwanderer
einzugehen, will jedoch kurz anmerken, dass dieses Phänomen auch
eine große missionarische Chance für die Kirche darstellt. Daher
dürften die Einwanderer nicht einfach als Objekt pastoraler
Besorgnis gesehen werden: diese sind echte Missionare oder können es
werden!
Dies war in der Vergangenheit nicht anders, als viele Europäer
verschiedenster Nationen in Richtung Süd- oder Nordamerika oder etwa
Richtung Afrika oder Ozeanien ausgewandert sind; die katholischen
Familien gingen den Priestern und Ordensleuten voran; sie waren
Missionare und brachten den Glauben mit sich und gaben diesen in
einem neuen sozialen und kulturellen Umfeld zum Ausdruck. Und es war
zum Beginn des Christentums nicht anders; die Gemeinde von Jerusalem,
die sich, verfolgt nach dem Martyrium des Stefan, in andere Länder
zerstreute, das Evangelium Christi mit sich bringend, gründete neue
Gemeinden (vgl. Ap, 8,4). Wie Sankt Paulus können wir sagen: “Das
Wort Gottes ist nicht gefesselt..”, aber es verbreitet sich dank des
Zeugnisses Christi, das diejenigen, die glauben, mit sich führen (vgl.
2 Tim 2, 9).
In bezug auf das Obengesagte glaube ich, dass die Synode
insbesondere zwei Empfehlungen aussprechen könnte:
1) Personen, die sich in einer Auswanderungssituation befinden oder
auf Reisen sind, zu ermutigen, das Wort Gottes und gar das Buch der
Heiligen Schrift mitzunehmen, in dem Bewusstsein, einen Reichtum
mitzuführen, der keinen Preis und keine Grenzen geografischer oder
kultureller Art kennt, der jedoch eine Gabe ist, die in der neuen
Heimat gelebt und mit der Bevölkerung, die sie aufnimmt, geteilt
werden sollte.
2) Denjenigen, die Einwanderer an ihrem Zielort aufnehmen, sollte
empfohlen werden, diese Brüder, die, aus anderen Ländern kommend,
“die gute Nachricht” im Gepäck haben, freundlich zu empfangen und
damit ihre Eingliederung in die örtliche Gemeinschaft und das Teilen
der Glaubenserfahrungen, die diese mit sich tragen, zu fördern.
[00171-05.03] [IN147] [Originalsprache: Italienisch]
-
Kardinal Seán Baptist BRADY, Erzbischof von Armagh, Präsident der
Bischofskonferenz (IRLAND)
Die Teilnehmer beim letzten Kirchentreffen (Inter-Church meeting) in
Irland wurden eingeladen, sich gegenseitig die Füße zu waschen,
während sie dem Bericht zuhörten, wie Jesus beim Letzten Abendmahl
seinen Jüngern die Füße wusch. Diese stark erfahrene Geste der "inter-communio"
im Wort, brachte sie auf eine neue Ebene ihres persönlichen und
kirchlichen Engagements.
Der Beitrag der protestantischen Tradition ist für das
Bibelwissenschaft enorm gewesen. Es mag zur Heilung der Erinnerung
beitragen, zu bekräftigen, dass der Einsatz der Reformation für
einen besseren Zugang zur Schrift ein Bonus gewesen ist, von dem
alle Christen profitiert haben.
Die Prediger brauchen zur Erfüllung ihrer Aufgabe eine angemessene
Vorbereitung und ständige Unterstützung. Es ist zu hoffen, dass
Exegeten, Theologen und Liturgen zusammenarbeiten werden, um den
Dienern des Wortes zu helfen, das zu sagen, was der Heilige Geist
von der Kirche in der heutigen Welt hören möchte.
Die moderne Kommunikationstechnologie bietet der Kirche wunderbare
Möglichkeiten um ihre Botschaft bis ans Ende der Welt zu bringen. Es
ist zu hoffen, dass die Synode zu praktischen Vorschlägen kommen
wird, welche die Kirche in die Lage versetzen, diese Chance voll
auszunutzen.
Das Wort Gottes ist eine Realität, die von Gottes Gegenwart
durchdrungen ist. Wie die Eucharistie, so ist auch das Wort eine
Wegzehrung - Nahrung für unsere Lebensreise, Nahrung für das
Eheleben. In Anbetracht der besonderen Herausforderungen, vor denen
die Familien heutzutage stehen, ist eines der Dinge, die wir von der
protestantischen Tradition lernen können, die Gewohnheit eine Bibel
im Haus zu haben und sie mit der Familie zu lesen.
[00174-05.02] [IN150] [Originalsprache: Englisch]
-
S. Exz. Thomas MENAMPARAMPIL, S.D.B., Erzbischof von Guwahati
(INDIEN)
Meine Fragestellung ist missionarisch: Wie bringen wir das “Wort” zu
denen, die nicht in die Kirche kommen, zu denen, die das Evangelium
nie gehört haben? Wie können wir bei informellen Zusammenkünften
Zuhörer gewinnen, so wie Jesus es getan hat, wie können wir unsere
Botschaft an die verschiedenen Kulturen anpassen, wie es Paulus
getan hat? Wie bringen wir das “Wort” auf die Marktplätze, in die
Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, Parlamente, in die Medien,
Sportveranstaltungen und Wettkämpfe: das heißt in die Welt der
Wirtschaft, der Politik, der Wissenschaft, der Bioethik, der Medien
und der Unterhaltung, an die am stärksten verweltlichten Orte
(Instrumentum laboris 53). Ich plädiere dafür, dass dort wo wir
selbst die Menschen nicht erreichen können, wir dies durch andere
tun; dass wir in der Pastoral immer kreativ bleiben, so dass dort,
wo unsere Mitglieder nicht hinkommen, doch unsere Ideen ankommen;
dass wir Fähigkeiten erwerben und Strategien entwickeln, die
notwendig sind, um zu überzeugen, und sie nicht zurückweisen (IL
57), so dass das “Wort” zu einer “dynamischen Kraft in der
Geschichte” (IL 10) wird.
Ich möchte noch weiter gehen. Das “Wort” Gottes muss in
Konfliktsituationen hineingetragen werden, dorthin, wo
Ungerechtigkeit und absolute Armut herrscht. Wir finden kein Gehör
durch selbstgerechte Verurteilungen, Wahrheitsansprüche und
Anmaßungen eines höheren sittlichen Niveaus, sondern durch
offensichtliche Sorge um den Menschen, vom Evangelium inspirierten
Einsatz für die Leidenden, Aufmerksamkeit für die kulturellen
Sensibilitäten. Das “Wort” offenbart seine Kraft in aktuellen
Lebensumständen: es fordert ungerechte Gesellschaften heraus, es
versöhnt, es richtet die Armen auf und es bringt Frieden.
Ein letzter Punkt. Da wir aus historischen Gründen eine besondere
Beziehung zum Judentum und zum Islam anerkennen, könnten wir auch
einer Nähe Ausdruck verleihen zu den Gemeinschaften, die Werte und
Bräuche pflegen, die den unseren nahe stehen? Zum Beispiel der
Buddhismus mit seinen Traditionen der Achtung vor dem Leben, des
Mönchtums, des Verzichts, des Zölibats, der Kontemplation, der
Stille; der Hinduismus, der darüber hinaus noch den Begriff des
“Opfers” kennt, Traditionen der Riten, Rubriken, Prozessionen, den
Gebrauch von Bildern und Weihwasser, Pilgerschaft, Fasten; der
Konfuzianismus mit seiner tiefen Verbundenheit zu den Werten der
Familie, der sozialen Ordnung, der Ehrfurcht vor dem Alter (IL 56)?
Alle zusammengenommen, repräsentieren sie mehr als die Hälfte der
Menschheit.
[00186-05.03] [IN153] [Originalsprache: Englisch]
-
S.Exz. Faustino ARMENDÁRIZ JIMÉNEZ, Bischof von Matamoros (MEXIKO)
“Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen” (Apg.
2,32). Wir sind alle Zeugen Christi, der gestorben und
wiederauferstanden ist. Wir stehen einerseits vor der beunruhigenden
Herausforderung der fortschreitenden Globalisierung, durch die eine
unserer traditionellen christlichen Tradition fremde und feindliche
Kultur und Subkultur in diese eindringt und sie angreift.
Andrerseits stehen wir auch vor der schrecklichen Herausforderung,
dass verschiedene religiöse “Angebote” auftauchen, die auf ihre
Weise eine Antwort auf den Durst nach Gott finden, den es in unserem
Volk gibt. Diese zwei Phänomene verwirren und bestürzen unsere
Gläubigen und erschüttern unsere Kirche und bluten sie aus. “Wir
dürfen nicht passiv in unseren Kirchen abwarten”, sondern... müssen
in alle Richtungen hinausgehen und dienen...” (DA, 548).
Das Instrumentum Laboris spricht unter Nr. 48 von den Bischöfen und
von ihrem Einsatz als Hirten in der Sendung. Diesen Sendungsauftrag,
ja unser ganzes Leben muss auf dem Felsen des Gottesworts aufgebaut
werden.
Vorschläge: 1a. Die Verkündigung des Kerygma in jedem Haus und in
jeder Gemeinschaft (Apg. 9,40). Jesus schickte die Apostel, nachdem
sie bei ihm gewesen waren, hinaus in die Welt, um zu predigen (Mk.
3,14); wir dürfen nicht darauf warten, dass sie kommen, sondern
müssen zu ihnen gehen, um die Parabel vom verlorenen Schaf zu
verwirklichen, aber mit der Besonderheit, dass wir die 99 anderen
nicht vergessen, sondern sie in Sicherheit lassen, das heißt, dass
wir Fischer von Menschen sind, aber Achtung, wie sind im
Goldfischglas!. 2a. Wir mögen von dem Gotteswort sprechen und lassen
es auch zu Worte kommen, denn das Gotteswort ist “die Kraft Gottes”
und, wie der hl. Paulus bezeugt, “mein Wort ist...ein Beweis der
Kraft Gottes (1 Kor, 2,4). Wir sind eher Jünger und Diener des
Gottesworts als dass wir es besitzen. Das Gotteswort ist mächtig und
bewirkt, dass wir von dem vatikanischen Hügel wie Moses vom Berg
Sinai mit einem strahlenden Gesicht zurückkommen, das erleuchtet,
oder wie Christus auf dem Tabor, der voller Licht war und deshalb
erleuchtete. Die Hirten sollen so “Briefe Christi” an die
Mitmenschen sein (2Kor. 3,3). Der Heilige Geist ruft, erleuchtet,
regt die Leidenschaft für die Sendung an und entzündet sie, damit er
selbst der wahrhaftige Hauptakteur der Sendung sein kann.
[00187-05.03] [IN154] [Originalsprache: Spanisch]
-
P. Joseph William TOBIN, C.SS.R., Generaloberer der Kongregation des
Heiligsten Erlösers
Ich möchte Nr. 52 des Instrumentum Laboris zum Ausgangspunkt nehmen,
wo einige Erwartungen angegeben sind, die die Kirche gegenüber den
Mitgliedern des geweihten Lebens hat. Diese Art der Jüngerschaft
könnte auch dieser Synode dienen als ein Beispiel, das dem Volk
Gottes vorgeschlagen wird zur Erläuterung einer Art
“Glaubensgehorsams” (Röm 16,26), in dem sich der Mensch “als ganzer
in Freiheit dem sich offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll
unterwirft” (vgl. Dei Verbum, 5). Dieser radikale Gehorsam, der von
jedem Gläubigen gefordert wird, wird von den gottgeweihten Personen
öffentlich sichtbar gelebt. Ich möchte drei Aspekte dieser Antwort
ansprechen: das geweihte Leben als Gehorsam gegenüber dem in Jesus
Christus Mensch gewordenen Wort, Gehorsam gegenüber dem Wort, das
durch die Zeichen der Zeiten und Orte spricht, und Gehorsam, der
Lernen durch Leiden bedeutet.
[00188-05.03] [IN155] [Originalsprache: Englisch]
-
Kardinal Agostino VALLINI, Generalvikar Seiner Heiligkeit für die
Diözese von Rom (ITALIEN)
Damit die größtmögliche Anzahl von Männern und Frauen, getauft oder
nicht, Gott treffen können, der zu ihrem Leben spricht, ist
entschiedenermaßen Sache der Pastoren. Einzig die gelebte
Überzeugung der Zentralität des Gotteswortes seitens der Priester
(und der weiteren Diener des Wortes) führt dazu, dass nach und nach
eben diese Überzeugung in das Leben der Gläubigen eindringe. Zu
diesem Zwecke muss die biblische Ausbildung der Kandidaten zum
presbyterialen Dienst umsorgt werden. Die Bildung der theologischen
Fakultäten sei vervollständigt durch Ausbildungswege der Seminarien,
die eine spirituellere Annäherung an das Wort Gottes für das Leben
fördern. Gewiss, es fehlt nicht an guten Nachrichten in diesem Sinne
(Lektüre der Weisheit der Heiligen Schrift und der Lectio divina etc.),
aber es müsste ein breiterer Raum der Ausbildung des Gotteswortes
vorgesehen werden, der bereichert durch die Kenntnis der Väter und
von spirituellen Führern angeleitet, die die Kandidaten des
Priestertums zum Erwerb einer soliden biblischen Spiritualität
führen mögen.
Die Zentralität des Gotteswortes für den pastoralen Dienst wird
heute stärker als in der Vergangenheit gespürt, aber man bemerkt
noch immer die Schwierigkeit, “neue Wege” hinsichtlich einer
Pastorale, die die Gläubigen mit einem vor allem sakramentalen
Angebot umsorgt. Es fehlt nicht an schätzenswerten Erfahrungen, aber
wir sind weit vom Erreichen der verbreiteten und praktizierten
Überzeugung entfernt, dass der Dienst am Wort im Mittelpunkt der
normalen Pastorale der christlichen Gemeinschaft steht.
Die Synode müsste sehr die wöchentliche Praxis der kommentierten und
gebeteten Lektüre des Gotteswortes in jeder Pfarrei und kirchlichen
Gemeinschaft ermutigen, die seitens des Pfarrers in Form der Lektio
divina oder in anderen der jeweiligen Lage angemessenen Formen
besorgt wird. Diese wesentliche Aufgabe müsste in den pastoralen
Plänen der Diözesen mit dem Angebot erreichbarer Unterstützung und
Wege der nicht nur kulturellenVorbereitung von geneigten
Mitarbeitern in der Pastorale vorgesehen sein, die unter Führung der
Pfarrer Gruppen des Hörens des Gotteswortes leiten, die überall,
auch in Privathäusern abgehalten werden.
[00193-05.02] [IN160] [Originalsprache: Italienisch]
-
S.Exz. Freddy Jesús FUENMAYOR SUÁREZ, Bischof von Los Teques
(VENEZUELA)
Das Dei Verbum und die Bibelpastorale in Lateinamerika.
Diese Synode zum Thema des Gottesworts legt die Betonung auf das
“Gotteswort, das unter der Inspiration des Heiligen Geistes
geschrieben wurde (DV 9), auf die Heilige Schrift im Leben der
Kirche und ihrer evangelisierenden Sendung. Das heißt, das Ziel
dieser Versammlung ist es, das Gotteswort, das “eminentemente
pastoral und misionera ist” (Instrumentum Laboris), so wie es das
Instrumentum Laboris (IL) unter Nr. 4 angibt, ohne es als notwendig
zu befinden, die Gründe der Doktrin zu vertiefen: Wort Gottes,
lebende Tradition, Heilige Schrift, Funktion des Lehramts.
Ich möchte mich auf Nr. 53 beziehen, besonders auf den ersten Absatz,
der mit einem Zitat aus DV 22 beginnt: “Die Gläubigen sollen einen
leichten Zugang zur Heiligen Schrift haben”, und weist weiter darauf
hin, dass “dies heute eine unabdingbare Voraussetzung für die
Sendung ist”. In diesem Sinne möchte ich einen Kommentar geben, der
den Erdteil betrifft, aus dem ich komme. Lateinamerika. Die Aussagen
aus Dei Verbum über den Platz des Gottesworts in dem Leben und in
der Sendung der Kirche hatte bei uns ein großes Echo. Die Aufnahme
der Konstitution Dei Verbum war nach kaum drei Jahren nach Abschluss
des II. Vatikanischen Konzils in Medellin (Kolumbien) 1968 und
später in der II. Generalkonferenz in Puebla (Mexiko 1979), Santo
Domingo (Domenikanische Republik, 1992) und Aperecida (Brasilien
2007) schon sichtbar. Die pilzartig aus dem Boden geschossenen
Basisgemeinschaften, die Reflektion christlicher Gruppen über das
Leben und den Einsatz für Gerechtigkeit, Evangelisierung und die
Sendung bot eine gute Chance, damit das in der Bibel traditierte
Gotteswort einen wichtigen Platz in der Pastorale der Kirche und im
Leben der Christen und in ihren Gemeinschaften findet.
Durch die Lehre der lateinamerikanischen Bischöfe hat sich im Laufe
der vierzig Jahre nach Vaticanum II eine wichtige Entwicklung der
biblisch-pastoralen Berufung konkretisiert, die überreiche Früchte
mit sich brachte durch Begegnungen, Arbeitsgruppen, Verbreitung der
Praxis von Lectio divina, die Vermehrung der interessanten Erfahrung
der Delegierten des Gotteswortes und pastorale Aktivitäten in vielen
Orten. Hier muss die systematische und organische Verwirklichung des
Lateinamerikanischen Bischofrats, CELAM, in den letzten Jahren durch
das Zentrum für Bibelpastorale wie auch den Internationale
Katholischen Bibelbund und andere Organisationen hervorgehoben
werden, ohne jedoch die tapfere und konstante Mitarbeit der
Vereinten Bibelgesellschaften zu vergessen, die uns in eine
interessante ökumenische Bibelperspektive bringt. Alle unsere
Bemühungen waren eine Hilfe, um schrittweise die Bibel bekannter und
lebendiger in Lateinamerika zu machen und die Begegnung mit Jesus
Christus und die Einheit in seiner Liebe zu erkennen.
[00192-05.02] [IN161] [Originalsprache: Spanisch]
-
S.Exz. Fulgence MUTEBA MUGALU, Bischof von Kilwa-Kasenga
(DEMOCRATISCHE REPUBLIK KONGO)
Mein Vortrag befasst sich mit den Nummern 48 und 53 von Instrumentum
Laboris, die die anderen Nummern ergänzen, in denen vom Prozess der
Verkündigung der Wahrheit und dem Einsatz der Medien in der
Verkündigung des Gottesworts die Rede ist. Mein Vortrag hat sich zum
Ziel gesetzt, den wirksamen, aktiven und lebendigen Charakter des
Gottesworts hervorzuheben. Er beruht überdies auf einem doppelten
Fundament. Erstens stützt er sich auf die Tatsache, dass Jesus die
Heilsbotschaft mit Autorität und Kompetenz verkündet hat (He Mt. 7,
29). Die Apostel und später die Kirchenväter taten es ihm gleich.
Zweitens muss man mit Papst Johannes Paul II., anerkennen, dass “die
Welt der Kommunikation in der modernen Zeit einen besonderen Platz
einnimmt...” !. Ich trete deshalb im Sinne von Inter mirifica für
einen richtigen Gebrauch der sozialen Kommunikationsmittel in der
Verkündigung des Gottesworts ein.
Ich möchte dabei darauf eingehen, dass man - um die Männer und
Frauen von heute zu erreichen - in der Verkündigung des Gotteswortes
mit der Medienkultur gleichausgewogen umgehen muss. Es handelt sich
ja nicht nur um den Einsatz dieser Medien selbst, der meiner Meinung
nach erforderlich ist und heute schon vielerorts umgesetzt worden
ist, sondern darum, zu erreichen, dass bei der Verkündigung des
Gottesworts die Medienkultur “gesund” sein muss. Das bedeutet, dass
wir uns die Inter mirifica zu eigen machen und eine neue Seite der
Kommunikation schreiben, die Seite, die sich auf die Art des
Gotteswortes bezieht, die sowohl die Würde wie auch die Freiheit der
Zuhörer achtet und verkündet.
Einerseits schlage ich vor, dass diejenigen, die mit der
Verkündigung des Gottesworts betraut wurden, sich auf die Aufgabe
einer wirksamen Kommunikation einlassen und sich damit beschäftigen.
Diese Einführung muss ein Kapitel im Bibelapostolat werden.
Andrerseits scheint es mir dringlich zu sein, dass wir die Furcht
vor den Medien austreiben, die typisch für viele der in der
Seelsorge Tätigen ist und eine - wie es der Heilige Vater zu Recht
sagte - “Medienethik”vertreten. Mir scheint die Stunde gekommen zu
sein, damit wir uns nicht mehr mit dem hl. Paulus bescheiden und
sagen:”wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündige”, sondern
”wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht wirksam verkündige”.
[00190-05.03] [IN163] [Originalsprache: Französisch]
-
S. Exz. Diarmuid MARTIN, Erzbischof von Dublin (IRLAND)
In vielen der Wortmeldungen wurde über die schwierige kulturelle
Lage gesprochen, in der sich die Menschen befinden, wenn ihnen das
Gotteswort verkündet wird. Ich spreche hier als Bischof eines
Bistums, in dem in den vergangenen Jahren die Säkularisierung
dramatisch und schnell in in unsere Kultur eingebrochen ist, die
noch bis vor nicht so langer Zeit von einem starken Glauben
gekennzeichnet wurde. Obwohl immer noch traditionelle religiöse
Elemente in der Kultur zu finden sind, kennen die meisten Iren die
Heiligen Schriften nicht, die ihnen fast fremd sind.
Oft denke ich dabei an das sechste Kapitel des Markusevangeliums:
Jesus besucht seine Heimatstadt, aber die Stadtbevölkerung ist trotz
aller Informationen, die sie über Jesus und seine Familie haben, in
ihrem Denken befangen. So ist es ihnen nicht möglich, seine
Botschaft und seine Identität zu verstehen. Das geht so weit, dass
Jesus bei ihnen keine Wunder bewirken kann, weil sie keinen Glauben
haben.
Viele unserer Zeitgenossen wissen seit dem Katechismusunterricht in
ihrer Jugend etwas über Jesus, aber sind ihm wahrscheinlich nie
richtig begegnet. In einem Klima der Säkularisierung mögen diese
oberflächlichen religiösen Kenntnisse, wie im Fall der Mitbürger
Jesu, vielleicht sogar die Entwicklung eines tieferen Glaubens bei
ihnen behindern.
Aber diese Episode aus Markus 6 endet nicht mit der Zurückweisung
Jesu durch seine Leute und seiner sich daraus ergebenden Unfähigkeit,
Wunder für sie zu wirken. Es ist bezeichnend, dass Jesus dann
einigen Kranken begegnet, die er heilt. Der Glauben dieser Kranken
steht in scharfem Gegensatz zur Ungläubigkeit der eigenen Landsleute.
Wir sehen in den Evangelien, dass die Verkündigung der Frohbotschaft
durch Jesus sehr oft mit seiner Sorge für die Kranken und die
Heilung derer einhergeht, deren Leben voller Schwierigkeiten und
Sorgen war. Die Verkündigung des Gottesworts und die Ausübung der
Barmherzigkeit gehören zusammen: in einem gewissen Sinn, können die
Heiligen Schriften nur durch eine Hermeneutik der Barmherzigkeit
verstanden werden.
Unsere Antworten als Hirten auf die Forderung, mehr Zugriff auf das
Wort Gottes zu ermöglichen, können nicht in allen Fällen gleich
ausfallen. Lesen wurde immer mehr zum Zeitvertreib einer
Mittelschicht. Ärmere Leute sind zwar keinesfalls Analphabeten,
lesen aber kaum mehr als die Sportseiten der Tageszeitungen. Wir
müssen deshalb neue Wege - und zwar eher visuelle als verbale Wege,
experimentierende eher als rein intellektuelle Wege -finden, um das
Gotteswort wieder in eine Kultur des Worts einzuführen.
[00189-05.03] [IN164] [Originalsprache: Englisch]
-
S.Exz. Stanisław GĄDECKI, Erzbischof von Poznań (POLEN)
In der Nr. 55 des Instrumentum laboris mit der Überschrift “Das Wort
Gottes, Quelle des Dialogs zwischen Christen und Juden” lesen wir:
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Beziehung zum jüdischen Volk.
Christen und Juden sind gemeinsam Kinder Abrahams, verwurzelt im
gleichen Bund, denn Gott, der seinen Versprechen treu ist, hat den
ersten Bund nicht widerrufen (vgl. Röm 9, 4; 11, 29). Doch was nicht
in dieser Nummer behandelt wird, ist die Frage der Einzigartigkeit
und der Universalität des Heils Jesus Christus gegenüber dem
jüdischen Volk.
Das Nein zur christlichen Mission in Bezug auf die Juden
Einerseits kennen wir die Darlegungen in Dominus Iesus gut, die
erklären, dass die Gnade Gottes - die laut unserem Glauben, die
Gnade Jesu Christi ist - allen offen steht. Demzufolge glaubt die
Kirche, dass das Judentum, nämlich die Treue des jüdischen Volkes
zum unwiderruflichen Bund mit Gott, für dieses selbst Quelle des
Heils ist, da Gott seiner Verheißung treu ist.
So kann Missionierung im engeren Sinne nicht auf die Juden angewandt
werden, die an den einzigen wahren Gott glauben. Infolgedessen gibt
es keine katholische Organisation zur Missionierung der Juden.
Die Einzigartigkeit und die Universalität des Heils in Jesus
Christus
Andererseits muss man sagen, dass viele Katholiken nicht wissen, wie
sie mit dem Nein zur christlichen Sendung in Bezug auf die Juden
einverstanden sein sollen vor dem Hintergrund der Zeugnisse aus
apostolischer Zeit, die eindeutig, das Vorkommen einer apostolischen
Sendung die tatsächlich an die Juden gerichtet ist, belegen.
“Im Neuen Testament wird der universale Heilswille Gottes eng an die
einzige Mittlerschaft Christi gebunden: ‘Er [Gott] will, dass alle
Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.
Denn: Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott und den
Menschen: der Mensch Christus Jesus, der sich als Lösegeld
hingegeben hat für alle’ (1 Tim 2,4-6). Die ersten Christen waren
sich dieser einzigartigen und universalen, vom Vater durch Jesus
Christus im Geist angebotenen Heilsgabe bewusst. Sie wandten sich an
Israel und verwiesen auf die Vollendung des Heils, das über das
Gesetz hinausgeht. Sie traten auch der damaligen heidnischen Welt
entgegen, die durch eine Vielzahl von Heilsgöttern nach der Erlösung
strebte.” [Dominus Iesus, 13].
Auch in Kenntnis der wahren Gründe der Herzensverhärtung der Juden
gegenüber Christus, die der heilige Paulus anführt, fehlt bis jetzt
eine klare und offizielle kirchliche Lehre darüber, was die Kirche
im Hinblick auf das jüdische Volk über die Einzigartigkeit und
Universalität des Heils in Jesus Christus denkt, was im
Schlussdokument für die ganze Kirche unter Nr. 55 erläutert werden
sollte.
[00198-05.04] [IN165] [Originalsprache: Italienisch]
-
Kardinal Nasrallah Pierre SFEIR, maronitischer Patriarch von
Antiochien, Vorsitzender der Synode der maronitischen Kirche
(LIBANON)
Ich beziehe mich auf Nr. 56 in Instrumentum Laboris, in dem der
religiöse Dialog und insbesondere die Beziehungen zwischen Christen
und Muslimen angesprochen werden. Die Beziehungen zwischen den
Anhängern dieser beiden Religionen gehen weit in die Geschichte des
Libanon bis zum Beginn des Islam, d.h.zum Anfang des siebten
Jahrhunderts zurück.
Wir lesen in Instrumentum Laboris: “Die Kirche schätzt auch die
Muslime, die den einzigen lebenden und wahren, barmherzigen und
allmächtigen Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde anbeten,
der zu den Menschen gesprochen hat”.
Im gleichen Dokument ist die Rede von der Begegnung in Assisi, die
1986 stattgefunden hat. Der heilige Vater Benedikt XVI. sagt dazu:”Wir
wollen die Wege der Versöhnung finden und lernen, in Achtung der
Identität des Anderen zu leben”.
Im Libanon kennen wir dieses muslimisch-christliche Zusammenleben
seit dem Erscheinen des Islam trotz einiger Schwierigkeiten, die
unsere gemeinsame Geschichte durchzieht. In letzter Zeit, d.h. seit
rund vierzig Jahren ist das Zusammenleben von Muslimen und Christen
schwieriger geworden, da sich ausländische Mächte einmischten, was
die Lage erschwerte.
Wir wollen nicht von Politik sprechen, nur über eine Tatsache
berichten. Die Lage der Christen im Libanon wird immer kritischer
und schwieriger. Ihre Zahl schrumpft von Jahr zu Jahr mehr. In den
letzten vierzig Jahren verließen mehr als eine Million Libanesen,
Christen und Muslime, das Land und ließen sich in westlichen Ländern
nieder. Wenn weiterhin so viele Menschen auswandern, kommt auch der
Optimist nicht umhin sich zu fragen, wie viele Christen denn in
diesem christlichen Osten noch übrig bleiben, dort, wo Christus
geboren wurde, lebte und am Kreuz starb, um die Menschheit zu
erlösen.
Trotz allem dürfen wir nicht verzweifeln. Wenn man glaubt, muss man
Hoffnung haben. Gott sei Dank, dass wir immer noch glauben, Hoffnung
und auch weiterhin Fürsprecher im Himmel haben.
[00197-05.04] [IN166] [Originalsprache: Französisch]
-
Kardinal Godfried DANNEELS, Erzbischof von Mechelen-Brüssel,
Präsident der Bischofskonferenz (BELGIEN)
Es gibt viele Hindernisse in der Verkündigung des Gotteswortes:
Schwierigkeiten in Kommunikation, Kultur und dem säkularisierten
Umfeld und Widerstand und Unwissenheit bei den Zuhörern. Vielleicht
befindet sich das allergrößte Hindernis im Herzen dessen ,der
evangelisiert: sein Mangel an Vertrauen und seine Unkenntnis der
Gesetze bei der Verkündigung des Evangeliums, die anders sind als
die Gesetze der Welt. Jesus antwortet in Markus 4 mit drei
Gleichnissen und einem Vergleich aus dem täglichen Leben.
Das Gleichnis vom Sämann. Trotz aller Hindernisse (Stacheln,
ungepflasterte Wege, Felsen) auf dem Feld findet er immer irgendwo
ein Stückchen gute Erde, die Früchte bringt. Man muss also aussäen:
man weiß, dass es immer eine Ernte geben wird, aber man weiß nicht
notwendigerweise wo. Jesus sagt: Sät aus!
Das Gleichnis vom Korn, das von alleine wächst. Jeder Bauer sät die
Saat auf dem Feld aus und legt sich dann zur Ruhe. Er steht nachts
nicht auf, um zu sehen, ob die Saat aufgeht. Jesus sagt: “die Saat
bringt die Frucht ganz von alleine hervor”. Der Erfolg hängt nicht
von den Sorgen ab, die wir uns machen, auch nicht von unserer Manie,
alles zu überprüfen. Jesus sagt, dass wir ohne Sorgen aussäen und
viel Geduld haben sollen: die Ernte kommt schon.
Das Gleichnis vom Senfkorn. Aus dem kleinsten Samenkorn wächst der
größte Baum, in dem alle Vögel des Himmels nisten können. Im Reich
Gottes gibt es keine Verhältnismäßigkeit zwischen Investition und
Ertrag wie in der Bankenwelt der Menschen. Sät aus, spricht Jesus,
selbst wenn das Samenkorn winzig zu sein scheint.
Die Lampe auf dem Leuchter. Wenn ihr eine Lampe angezündet habt,
stellt ihr sie nicht unter das Bett, sondern stellt sie dahin, wo
sie für alle Leute Licht gibt. Das ist einfache menschliche und
göttliche Logik. Wer anfängt, muss weiter machen, spricht Jesus. Das
ist die gleiche Logik.
Aber es gibt auch Brüder und Schwestern, die nicht das einfache
natürliche Licht der Lampe erkennen: das sind die Blinden und die,
die schlecht sehen. Denkt auch an sie, sagt Jesus. Gebt ihnen einen
einfacheren Zugang auf das Wort Gottes. Mit anderen technischen
Mitteln.
[00194-05.03] [IN169] [Originalsprache: Französisch]
- S.Exz.
Patrick Daniel KOROMA, Bischof von Kenema
Ich bin hier als Repräsentant der Bischofskonferenz von Sierra Leone
und Gambia. Wir haben versucht, alle drei Teile des Instrumentum
laboris zu behandeln.
Hinsichtlich des ersten Teils ist zu sagen: Das Mysterium Gottes,
der zu uns spricht, insbesondere Kapitel II. Die Bibel als das
inspirierte Wort Gottes und seine Wahrheit. Wir haben schlicht und
einfach angemerkt, dass der folgende Gemeinplatz nicht mehr wahr ist,
nämlich dass Katholiken die Bibel auf einem tiefen Niveau der
Schätzung betrachteten.Das Hauptaugenmerk lag vor allem auf Teil 2:
das Wort Gottes im Leben der Kirche; das Wort Gottes im Alten und
Neuen Testament und das fleischgewordene Wort, das unter uns gewohnt
hat und bei der Verkündigung des Wortes weiterhin von uns gehört
werden kann, das sichtbar wird in der Feier der Sakramente und
anderer Gottesdienste und das zu sehen ist im Leben der Gläubigen.
Die Bibel ist das hauptsächliche Mittel, durch welches wir Gottes
Ausrichtung bei den verschiedenen Umständen unseres Lebens suchen,
dem entscheidenden Führer für unsere Leben, was Gott von uns
verlangt und was Gott uns ruft zu sein.
In unseren zwei Ländern schauten wir auf zwei Arten, in denen unsere
Leute sich mit dem Wort Gottes beschäftigen
1) bei den liturgischen Feiern
2) in den kleinen christlichen Gemeinschaften und Gebetsgruppen. Es
ist hier, wo das Wort Gottes interpretiert wird, die Bibel vom
Buchstaben zum Geist transformiert wird, vom Bericht aus der
Vergangenheit zum gegenwärtigen Geschehnis, was der Bibel neue
Bedeutung verleiht und was zu Taten führt.
Schließlich schauten wir, als evangelisierende Gemeinschaften, uns
Teil 3 an, der sagt, dass das Wort Gottes im Zentrum der
Evangelisation ist, dass die Bibel im Herzen unserer Evangelisation
stehen müsse.
[00206-05.03] [IN170] [Originalsprache: Englisch]
-
S.Exz. Evaristus Thatho BITSOANE, Bischof von Qacha's Nek, Präsident
der Bischofskonferenz (LESOTHO)
Eine sehr kleine Gruppe Jugendlicher aus Lesotho hat an den
Weltjugendtagen in Köln und Sydney teilgenommen. Die Erfahrung, die
sie gemacht haben, als sie das Zeugnis von Jugendlichen aus anderen
katholischen Ländern gehört haben, hat sie davon überzeugt, dass das
Wort Gottes eine Antwort auf viele Probleme in ihrem Leben gibt. Die
populären Fernseh- und Radioprogramme verfehlen es, ihnen sinnvolle
und dauerhafte Lösungen für ihre Probleme zu geben. Nach einem
Austausch mit anderen jungen Menschen aus der ganzen Welt, haben sie
gesehen, dass echte Liebe und Sorge für den Nächsten, im Gegensatz
zum Egozentrismus, das einzige ist, was ihnen dauerhafte Freude
schenkt. Sie sind sich dessen bewusst, dass die meisten ihrer
traurigen Situationen auf den Egoismus zurückzuführen sind. Sie
haben gelernt, dass die einzige Möglichkeit die Gesellschaft zu
ändern darin besteht, sich vom Wort Gottes leiten zu lassen. Eine
große Anzahl dieser Jugendlichen ist jetzt bereit in verschiedene
Teile des Landes zu gehen und ihre Erfahrungen mit anderen
Jugendlichen zu teilen.
Leider ist die Konferenz wegen mangelnder Mittel nicht in der Lage,
die Abteilung für das Bibelapostolat aufrecht zu erhalten. Jedoch
hat die Konferenz eine Kampagne gestartet, um im Land nach Mitteln
zu suchen. Wenn die Kampagne erfolgreich ist, kann die Konferenz
wieder Programme durchführen, die den Jugendlichen helfen, ihre
Probleme zu lösen, indem sie sich auf das Wort Gottes stützen.Ich
bin davon überzeugt, dass nur die jungen Menschen sich gegenseitig
helfen und ein Zeugnis von denen ablegen können, die Gottes Liebe im
Wort Gottes erfahren haben. Es sind die jungen Menschen von heute,
die unsere Länder zukünftig leiten werden, und wenn sie dabei vom
Wort Gottes begleitet werden, können sie dazu beitragen, dass in
unsren Ländern Katastrophen in Zukunft vermieden werden.Der Heilige
Vater hat uns ein Beispiel dieser Weltjugendtage gegeben. Vielen
Jugendlichen aus unseren armen Ländern ist es nicht möglich sich an
diesen Weltjugendtagen zu beteiligen, aber ich denke, dass es
möglich ist etwas ähnliches auf diözesaner oder nationaler Ebene zu
organisieren, wo junge Menschen gemeinsam die Kraft und die Freude
vom Wort Gottes feiern können.
[00201-05.06] [IN171] [Originalsprache: Englisch]
-
S.Exz. Antony DEVOTTA, Bischof von Tiruchirapalli (INDIEN)
Ich glaube, dass unser Laienstand, welcher unseren größten Schatz
darstellt, die Hoffnung der Kirche in der globalisierten Welt ist,
und zwar nicht nur mit seiner spezifischen Rolle für die Erneuerung
der zeitlichen Ordnung (AG 2), sondern auch bei unseren Bemühungen,
das Wort Gottes in seiner Relevanz zu verstehen und auszulegen. Vom
Heiligen Geist gesalbt, erhält die Kirche Seinen Beistand, nicht nur,
um in Fragen des Glaubens und der Moral (LG 12) vor Irrtum bewahrt
zu werden, sondern auch, und in dieser Hinsicht bin ich
zuversichtlich, im Prozess des gemeinsamen Verständnisses der
gemeinsamen Auslegung des Wortes Gottes, das dem “sensus fidei” mehr
oder weniger gleichkommt. Gott spricht nicht nur in der Bibel, er
hört auch zu. Er hört zu und antwortet - wie im Alten Testament
manifestiert, insonderheit in den Psalmen. Wenn das so ist, warum
können nicht wir, die Kirchenführer, den Laien zuhören, besonders
den armen, unterdrückten und den randständigen.
Um von dem qualitätsvollen Einsatz der Laien zu profitieren, sollte
die Kirchenführung als ihre oberste Dringlichkeitspriorität erwägen,
die Laienschaft durch gut geplante pastorale biblische Katechese zu
erleuchten und zu stärken, besonders durch Kleine Christliche
Gemeinschaften and andere Bewegungen und Vereinigungen, in denen sie
in eine “Bibelkultur” versetzt werden. Geldmittel sollten in
gleicher Weise bereit gestellt in werden, wie sie für die Ausbildung
der Seminaristen vorgesehen sind.
“Bibelkultur” bedeutet, dass das heutige alltägliche Leben der
Menschen dargelegt und getroffen sei durch die explosive, dynamische
und kreative Kraft Gottes (Jes 6:8, Jer 20:7, Ez 3:3). Das fordert
heraus und konfrontiert Individuen und Gemeinschaften, ihre Herzen
mit dem zweischneidigen Schwert (Hab 4:12) zu treffen (Apg 2:37) In
Indien bedeutet dies, dass Individuen und Gemeinschaften aller
Formen von Einteilungen, Kasten, Sprachen und Riten wie auch jeder
Form von Erhabenheit in ihren Beziehungen zu anderen Religionen und
Traditionen
bekehrt werden müssen.
So wird eine allgemeine Zeugenschaft der Kirche bei ihrer Sendung
als Zeichen und Instrument von Gottes Königreich der Gerechtigkeit,
Frieden und Liebe entstehen. Indien benötigt mehr Zeugen als Lehrer,
und wenn es Lehrer respektiert, dann weil sie Zeugen sind (Papst
Paul VI.).
[00200-05.04] [IN172] [Originalsprache: Englisch]
- Kardinal Ivan DIAS, Präfekt der Kongregation für die
Evangelisierung der Völker (VATIKANSTADT)
Das Wort Gottes steht in einer tiefen inneren Verbindung mit dem
Auftrag der Kirche, die Frohe Botschaft unsers Herrn Jesus Christus
zu verkünden, und es ist unabdingbar für die beiden wichtigen
Richtungen der Evangelisierung: Inkulturation und interreligiöser
Dialog.
Inkulturation würde zur Folge haben, das Evangelium in den lokalen
Kulturen auszudrücken, aber auch - und vor allem -würde sie darin
bestehen, die Kulturen selbst von innen her zu evangelisieren. Das
gilt für alle Kulturen - für die in den Missionsländern, aber auch
dort, wo die traditionell christlichen Kulturen von dem
verderblichen Virus des Säkularismus, des spirituellen
Indifferentismus und Relativismus infiziert worden sind.
Diese Viren suchen jegliche Bezugnahme auf Gott oder das
Übernatürliche auszulöschen und sie durch weltliche Werte und
Verhaltensmuster zu verdrängen, die absichtlich das Transzendente
und Göttliche ignorieren.
Weit entfernt davon, die tiefe Sehnsucht des menschlichen Herzens zu
erfüllen, begünstigen sie eine Kultur des Todes, sei es auf
physischer oder moralischer, spiritueller oder psychologischer Ebene,
für die die beiden lebenswichtigen Institutionen der menschlichen
Gesellschaft - Familie und Jugend - in besonderer Weise anfällig
sind. Indem sie das Wort Gottes regelmäßig lesen und aufnehmen,
können die Christen in der “Denkweise Christi” wachsen. Das ist das
einzige Gegenmittel gegen die ebengenannten Viren, es kann
Persönlichkeiten und Kulturen von innen her verwandeln, indem es sie
vom Natürlichen zum Übernatürlichen erhebt, vom Menschlichen zum
Göttlichen.
Das Wort Gottes ist von unschätzbarem Wert auch im Hinblick auf den
interreligiösen Dialog. Gott, der Vater der ganzen Menschheit, will,
dass alle seine Kinder erlöst werden und die Wahrheit erkennen. Sein
Heiliger Geist wirkt auch außerhalb der Grenzen der Kirche und
hinterlässt “Samen des göttlichen Wortes” - “semina Verbi”, wie sie
das Zweite Vatikanische Konzil nennt - auch in nichtchristlichen
Religionen, und stellt uns vor die Herausforderung in ihnen, das,
was “immer wahrhaft, edel, recht, was lauter und lobenswert” (Phil
4,8) ist, anzuerkennen und diese Samen in der heiligen Person
unseres Herrn Jesus Christus zum Erblühen zu bringen.
Das ist ein Anklang an Jesu Worte, dass Er nicht gekommen sei, das
Gesetz und die Propheten aufzuheben, sondern sie zu erfüllen. Genau
das ist es,was geschah, als Gott den Apostel Petrus zum römischen
Hauptmann Cornelius sandte und ihm gebot, nicht das unrein zu nennen,
was Gott gereinigt hat, oder wenn der Apostel Paulus auf dem Areopag
in Athen über den “unbekannten Gott” predigt.
Diese beiden großen Apostel, Petrus und Paulus, sind hier in Rom
begraben. Wenn die Christen in den ersten Jahrhunderten zu ihren
Gräbern pilgerten, beteten sie um eine einzige Gnade: den Glauben
des Petrus und das Herz des Paulus zu haben (“fides Petri et cor
Pauli”). Möge ein unablässiges Lesen des Wortes Gottes die Kirche
mit diesen Haltungen erfüllen, die so notwendig sind für die
Verkündigung der Frohen Botschaft unseres Herrn Jesus Christus, dem
einzigen Erlöser der Menschheit.
[00208-05.04] [IN175] [Originalsprache: Englisch]
MITTEILUNGEN
- PRESSEKONFERENZEN
- BRIEFING DER SPRACHGRUPPEN
- POOLS FÜR DIE SYNODENAULA
- VERLAUTBARUNG
- TELEFONMITTEILUNG
-
ÖFFNUNGSZEITEN DES PRESSEAMTES DES HEILIGEN STUHLS
PRESSEKONFERENZEN
Bei der Zweiten Pressekonferenz am 16. Oktober 2008, um 12.45 Uhr,
sprechen zur Arbeit der XII. Ordentlichen Vollversammlung der
Bischofssynode:
Die zweite PresseKonferenz über die Arbeit der XII.. Ordentliche
Vollversammlung der Bischofssynode 16. Oktober um12.45 Referenten:
- Kardinal William Joseph LEVADA, Präfekt der Kongregation für die
Glaubenslehre (VATIKANSTADT) Delegierter Präsident Präsident von XII
Ordentliche Vollyversammlung der Bischofssynode
- Kardinal George PELL, Erzbischof von Sydney (AUSTRALIEN) Präsident
Delegierter der XII. Ordentliche Vollversammlung der Bischofssynode
- Kardinal Odilo Pedro SCHERER, Erzbischof von São Paulo (BRASILIEN)
Delegierter Präsident der XII Ordentliche Vollyversammlung der
Bischofssynode
- Kardinal Peter Kodwo Appiah TURKSON, Erzbischof von Cape Coast,
Präsident der Vereinigung der Bischofskonferenzen (A.C.E.A.O.)
(GHANA)Präsident der Kommission für Information der XII. Ordentliche
Vollversammlung der Bischofssynode
- S.Exz. Diarmuid MARTIN, Erzbischof von Dublin (IRLAND) Mitglieder
von Kommission für die Information von XII Ordentliche
Vollyversammlung der Bischofssynode
- S.Exz. Luis Antonio G. TAGLE, Bischof von Imus (PHILIPPINEN)
Mitglieder der Kommission für Information der XII. Ordentliche
Vollversammlung der Bischofssynode
Die dritte Presse Konferenz über die Arbeit der c 25. Oktober um12.45
Referenten:
- S.Exz. Laurent MONSENGWO PASINYA, Erzbischof von Kinshasa,
Präsident der Bischofskonferenz (DEMOCRATISCHE REPUBLIK KONGO)
Sondersekretariat der Pressekonferenz Konferenz über die Arbeit der
XII. Ordentliche Vollyversammlung der Bischofssynode
- S.Exz. Gianfranco RAVASI, Titularerzbischof von Villamagna di
Proconsolare, Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur (VATIKANSTADT)
Präsident der Kommission für die Information der XII. Ordentliche
Vollyversammlung der Bischofssynode
- S.Exz. Santiago Jaime SILVA RETAMALES, Titularbischof von Bela,
Weihbischof von Valparaíso (CHILE) VizePräsident der Kommission für
die Information der XII. Ordentliche Vollversammlung der
Bischofssynode
BRIEFING DER SPRACHGRUPPEN
Das siebte Briefing der Sprachgruppen wird amDienstag, 14. Oktober
2008, um ca. 14.00 Uhr (an den Briefingsstellen und mit den im
Bollettino Nr. 2 erwähnten Pressevertretern), nach Abschluss der
Pressekonferenz in der Aula Johannes Paul II. des Presseamtes des
Heiligen Stuhls stattfinden, mit der Präsentation der
Internationalen Untersuchung zur Bibellesung aus ökumenischer Sicht.
Es wird daran erinnert, dass das Personal des Fernsehens (Kameramänner
und Techniker) und die Fotografen gebeten werden, sich für die
Akkreditierung an den Päpstlichen Rat für die sozialen
Kommunikationsmittel zu wenden (stark beschränkt).
POOLS FÜR DIE SYNODENAULA
Der sechste “Pool” für die Synodenaula wird für das Eröffnungsgebet
der Dreizehnten Generalkongregation am Dienstagmorgen, 14. Oktober
2008, gebildet.
Im Informations- und Akkreditierungsbüro des Presseamtes des
Heiligen Stuhls (in der Eingangshalle rechts) stehen den
Korrespondenten Listen zur Eintragung in die “Pools” bereit.
Es wird daran erinnert, dass das akkreditierte Fernsehpersonal (Kameramänner
und Techniker) und die Fotografen gebeten werden, sich an den
Päpstlichen Rat für die sozialen Kommunikationsmittel zu wenden, um
an den “Pools” für die Synodenaula teilnehmen zu können.
Die Teilnehmer der “Pools” werden gebeten, sich um 08.30 Uhr im
Pressesektor, der sich vor dem Eingang der Aula Paul VI. befindet,
einzufinden. Von dort aus werden sie dann in die Synodenaula gerufen.
Die Korrespondenten werden von einem Assistenten des Presseamtes des
Heiligen Stuhls oder von einem Assistenten des Päpstlichen Rates für
die sozialen Kommunikationsmittel begleitet.
VERLAUTBARUNG
In der Verlautbarung Nr. 19 werden wir die “Fehlerberichtigungen”
veröffentlichen. Die Verlautbarung Nr. 19 zur Arbeit der Dreizehnten
Generalkongregation der XII. Ordentlichen Vollversammlung der
Bischofssynode von Dienstagmorgen, 14. Oktober 2008, wird den
akkreditierten Journalisten bei Abschluss der Generalkongregation
zur Verfügung stehen.
TELEFONMITTEILUNGEN
Während der Bischofssynode wird eine Telefonmitteilung eingerichtet
werden:
- +39-06-698.19 enthält die normalen Verlautbarungen des Presseamtes
des Heiligen Stuhls;
- +39-06-698.84051 enthält die Verlautbarungen der Bischofssynode,
Morgenausgabe;
- +39-06-698.84877 enthält die Verlautbarungen der Bischofssynode,
Abendausgabe;
ÖFFNUNGSZEITEN DES PRESSEAMTES DES HEILIGEN STUHLS
Das Presseamt des Heiligen Stuhls wird während der Dauer der XII.
Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode wie folgt
geöffnet sein:
- Montag 13. Oktober und Dienstag 14. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Mittwoch 15. Oktober: 09.00 - 20.00 Uhr
- Donnerstag 16. Oktober und Freitag 17. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Samstag 18. Oktober: 09.00 - 19.00 Uhr
- Sonntag 19. Oktober: 10.00 - 13.00 Uhr
- Von Montag 20. Oktober bis Samstag 25. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Sonntag 26. Oktober: 09.00 - 13.00 Uhr
Das Personal des Büros für Information und Akkreditierung wird wie
folgt zur Verfügung stehen (am Eingang rechts):
- Montag-Freitag: 09.00-15.00 Uhr
- Samstag: 09.00-14.00 Uhr
Eventuelle Änderungen werden so bald wie möglich am schwarzen Brett
des Journalistenraums im Presseamt des Heiligen Stuhls, in den
Verlautbarungen des Informationsausschusses der XII. Ordentlichen
Generalversammlung der Bischofssynode und im Bereich
Serviceinformationen auf der Internetseite des Heiligen Stuhls
bekanntgegeben.
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