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LAUDATIO VON DR. HANS-GERT PÖTTERING, MdEP

Präsident des Europäischen Parlaments a.D.
auf Kardinal Paul Josef CORDES
anlässlich seines 75.Geburtstages
in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl
Rom, 10. Dezember 2009 - 19.00 Uhr

[Es gilt das gesprochene Wort.]

[Anrede]

Sehr verehrter Herr Cardinal Cordes
sehr geehrter Herr Botschafter Horstmann,
Eminenzen, Exzellenzen,
sehr geehrte Damen und Herren
 

I.

Es gibt gewiss Berufenere als mich, um über den Ort der Herkunft und die vielschichtigen Wege des Lebens von Kardinal Paul Josef Cordes zu sprechen. Aber doch ist mir in Vorbereitung auf die heutige Ehrung von Kardinal Cordes aufgegangen, wie sehr wesentliche Lebenslinien unseres Jubilars in Beziehung gesetzt werden können, ja in Beziehung gesetzt werden müssen zu den Prägungen seiner Kindheit und Jugend. Ich möchte diese Überlegungen gerne heute mit Ihnen teilen.

Die Zeit der Kindheit und die Welt seiner Herkunft sind für die meisten für uns heute, am Ende des Jahres 2009, und hier, im ewigen Rom, eine entrückte Zeit und eine entschwundene Welt. Aber doch müssen wir uns ihr nähern, um zu begreifen, aus welcher tiefen Kraft und gleichzeitig mit welchem Willen zur Weite Paul Josef Cordes in die Welt hineingetreten ist, die wir alle miteinander kennen und um deren Wirkung wir alle miteinander ihn heute ehren.

Alles begann in Kirchhundem, im Jahr 1934. Hitler hatte seine Macht konsolidiert und man merkte dies auch im sauerländischen Kirchhundem, wo der Bürgermeister 1933 beurlaubt und 1934 ersetzt wurde. Wer in diesem Ort im Bilsteiner Bergland zur Welt kommt und aufwächst, der erfährt – und erfuhr 1934 wohl noch weiter stärker als heutzutage – zweierlei: Das Phänomen der Grenzen um das eigene Dorf herum. Die Wasserscheiden von Rhein und Weser und von Rhein und Sieg verlaufen hier. Unweit südlich von Kirchhundem liegt die Südgrenze zu Siegen-Wittgenstein. Den natürlichen und den historisch gewachsenen Grenzen entspricht das innere menschliche Gefüge auf jeder ihrer Seiten. Kirchhundem war von alters her katholisch. Innerer Kompass und das Ringen mit Grenzen, die überspringen muss, wer weiter will, gehören zu einer solchen Kindheit und Jugend. Dass Kirchhundem mit seinen 12.434 Einwohnern heute 97 Gebäude auf seiner Denkmälerliste aufführen kann, zeigt, dass es folgerichtig für den, der Kirchhundem hinter sich lassen möchte, nur der Weg an einen Ort mit gleicher oder ähnlich großer Denkmaldichte pro Einwohner geben konnte: das Ziel konnte nur Rom heißen.

Vorab ging es für Paul Josef Cordes zum Studium nach Münster, zunächst zum Studium der Humanmedizin. Der Wechsel nach wenigen Jahren an die Philosophisch-Theologische Fakultät Paderborn und später zum Theologiestudium bei Karl Lehmann in Mainz klingen von heute her betrachtet wie das frühe Echo seines Willens zur Grenzüberschreitung. Zugleich vertiefte Cordes in diesen Zeiten der Wanderschaft seinen Lebensmittelpunkt aus dem katholischen Glauben: Priesterweihe 1961 und, nach der Promotion 1972, Mitarbeit im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz.

Der Titel der Mainzer Promotion wurde, nein: war schon damals Programm für sein Leben: “Sendung zum Dienst – exegetische, historische und systematische Studien zum Konzilsdekret ‚Vom Dienst und Leben der Priester’“. Für den bald vierzigjährigen Paul Josef Cordes war der Weg geebnet. Die katholische Wurzel drang immer tiefer in den Bodengrund seiner Existenz ein und sie trieb immer reichere, weit ausholendere Äste. Die Überwindung von Grenzen und die Begegnung jenseits von Grenzen wurden ihm zur Alltagserfahrung. Zum Alltagsmotiv eines Lebens aus immer tiefer aufgenommenem und gelebtem Glauben. Wurzel und Grenzüberwindung – ob als Weihbischof von Paderborn, ob im Päpstlichen Rat für die Laien , ob als Präsident von „Cor Unum“ oder bei der Förderung des Weltjugendtages, überall fand sich diese doppelte Herausforderung wieder, die in Kindheit und Jugend in Kirchhundem grundgelegt wurde. Wurzeln und Grenzüberwindung: Dies ist das Lebensthema von Kardinal Paul Josef Cordes.

Der Kreis dieses beeindruckenden Lebensweges schloss sich mit der Verleihung der Kardinalswürde durch Papst Benedikt XVI 2007 und der Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Kirchhundem 2008. Das Große und das Nahe, das Klare und das Unsichere – im Denken von Kardinal Cordes fließen solche Themen immer wieder zusammen, wie es der Titel Ihres letzten Buches, erst in diesem Jahr 2009 erschienen, so prägnant auf den Begriff bringt: „Besiege das Böse mit dem Guten. Grenzen der Psychologie und die Kraft des Glaubens“.  Verehrter Herr Kardinal, Sie leben Glaubenskraft und Grenzübersteigung.

Nirgendwo ist dies für viele Menschen in aller Welt so sichtbar geworden wie in Ihrer gewaltigen Wirksamkeit als Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“. Sie sind der Entwicklungsminister des Heiligen Vaters. Die weltliche Entwicklungshilfe ringt um Prozentpunkte bei Budgetverhandlungen. Sie kämpft gegen die statistische Wucht von Armutsindices. Sie sucht nach dem Zusammenhang von Armutsbekämpfung und guter Regierungsführung.

Mit „Cor Unum“ handelt die katholische Kirche im Geist ihrer Sendung. Sie dient der Person, dem ganzem Menschen. Ob in afrikanischen Gefängnissen oder bei der Seelsorge für Obdachlose: Der notleidende Mensch ist immer mit der gleichen Würde von Gott geschaffen wie jeder andere. Das ist der Kern des Personalitätsprinzips. Katastrophen- und Krisengebiete sind für Kardinal Cordes nie abstrakte geographische Zonen gewesen.

Es sind stets die Begegnungsplätze von Menschen, zu denen wir über Grenzen hinweg steigen müssen, um selber schärfer zu erkennen, was der Kern der Würde ist, die Gott jedem seiner Geschöpfe verliehen hat. „Deus Caritas est“ und „Spe Salvi“ – in Ihrem Werk und in Ihrer Wirksamkeit, verehrter Kardinal Cordes, sind diese großen, schönen Titel der beiden so grundlegenden Enzykliken des Heiligen Vaters Tat geworden, Tat, Inspiration und Vorbild. Dafür sind Ihnen viele Menschen auf aller Welt in Dankbarkeit verbunden. Nur zu gerne schließe ich mich mit meinen Glückwünschen diesem Dank an.

 

II.

Ihr Werk und Ihr Wirken übersteigt auch dort eine Grenze, wo es uns, die wir in Ihrer näheren und fernen Umgebung leben, herausfordert, uns unserer eigenen Wurzeln immer wieder neu zu vergewissern und aus der Kraft dieser Wurzeln Dienst in der Welt zu tun. Überall dort treten wir in Ihre Spuren ein und wirken in der Sendung, die Sie trägt, wo wir uns im Dienst am Nächsten binden. Wir sind seit einer Reihe von Jahren Zeugen einer bemerkenswert widersprüchlichen Wahrnehmung unserer Wirklichkeit. Auf der einen Seite strömen Millionen junger Menschen aus aller Welt zu den Weltjugendtagen, die Ihnen, verehrter Kardinal Cordes, so viel verdanken. Sie suchen Orientierung, Ankergrund, Glaubenserfahrung und Kraft zur Sendung, zum Aufbruch.

Auf der anderen Seite nagt die selbstzerstörerische Kraft eines radikalen Laizismus an den Fundamenten unserer Kultur. In selbstverstärkender Selbstsicherheit ist von permanentem Glaubensschwund die Rede, von der unausweichlichen Unwichtigkeit des Christentums. Wie als wolle man einen zum Niedergang verdammten noch eigens demütigen, wird gelegentlich selbst zum Angriff auf christliche Symbole geblasen, die also doch vielleicht gar nicht so unwirksam und unbedeutsam sind.

Nach dem deutschen Kruzifix-Urteil von 1995 hat in diesem Jahr das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte über das Kruzifix in italienischen Klassenzimmern für Furore gesorgt. Im Kern geht es um eine weitsichtige Absicht: Den religiösen Glauben zu privatisieren und das Verhältnis von Staat und Kirche in Europa umzudeuten. Mit vielen Anderen bin ich entsetzt gewesen über das Urteil der Straßburger Richter. Mit Verlaub: Auch diese sieben Richter sind nicht die letzte Instanz in der Frage nach Wahrheit und Urteilskraft. Ich will gar nicht polemisch werden. Ich bin vielmehr besorgt und möchte, dass wir den Wesenskern der Angelegenheit nicht aus dem Auge verlieren. Toleranz aufzubauen, indem die Glaubenswahrheit gegen den Wert des Pluralismus ins Feld geführt wird, wie es die Straßburger Richter getan haben, hilft am Ende vor allem dem Pluralismus nicht. Im Gegenteil: Es untergräbt die Wurzel der Toleranz - die unbedingte Anerkennung der Würde des einzelnen - die in christlicher Deutung erst durch die Rückbindung des Menschen an Gott Tiefgang und Wirksamkeit besitzt.

Das Kreuz ist weder ein Zeichen unerträglicher Grausamkeit noch ist es ein vereinnahmendes Instrument, das die Freiheit des Glaubens verhindert. Im Gegenteil: Das Kreuz ist Zeichen der Liebe Gottes, so verstehen wir Christen es. Im Kreuz zieht Jesus uns Menschen zu sich und mit sich über unser Leben hinaus zu Gott. Das Kreuz verhindert, dass wir uns selber erlösen wollen müssen. Wir können demütig werden vor der Größe des Daseins, die unser Fassungsvermögen und unsere Gestaltungskraft übersteigt. Wir müssen sogar demütig werden, wenn wir durch das Kreuz glauben und durch das Kreuz leben, das wir doch nur von Ostern her verstehen. Im Kreuz liegt die Unbedingtheit des Eintretens für die Würde des Menschen – das beste und wichtigste Charakteristikum unserer Kultur.

 Erst dadurch wird Toleranz möglich, ja sogar nötig. Nicht weil ein Mensch sie fordert, sondern weil Gott jeder und jedem von uns gegeben hat, was wir uns nicht selber zu geben vermögen. Ich kann nur die Worte wiederholen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Ihnen, verehrter Kardinal Cordes, zugeeigneten Festschrift für den heutigen Tag formuliert hat: „Toleranz wurzelt darin, dass man sich seiner eigenen Identität gewiss ist – in einer Selbstgewissheit, die keine Abschottung bedeutet, sondern eine selbstbewusste Offenheit und Neugier auf Andere.“

Das Kreuzesurteil aus Straßburg, wie damals jenes aus Karlsruhe, zeugt von Respektlosigkeit gegenüber den Gläubigen und es zeugt von Verständnislosigkeit gegenüber den Voraussetzungen eines wahrhaft wertvollen inter-kulturellen Dialogs in der Welt von heute. Wir Christlichen Demokraten werden niemals ruhen, uns dieser Sicht auf die Wurzeln unserer Zivilisation zu widersetzen.

 

III.

Weil wir europäischen Christlichen Demokraten entschieden für das christliche Menschenbild in der Gestaltung der Politik eintreten, haben wir mit größtem Engagement den Prozess der Vertragsreformen in der Europäischen Union mitgestaltet. Wir sind stets für den Gottesbezug eingetreten, doch haben laizistische Kräfte in der heutigen Europäischen Union am Ende leider die Mehrheit gehabt. Ich möchte aber im Rückblick ganz offen sein: Der Heilige Geist könnte manchmal auch in die Kirche hinein heller strahlen. Denn nicht immer wurde unser Einsatz von der Kirche ausreichend wahrgenommen oder unterstützt. Dies soll, bitte, keine Kritik sein und schon gar kein Nachkarten. Aber es ist wichtig, es ehrlich anzusprechen für die Dinge, die vor uns liegen: Wir, die wir uns für die christliche Sicht der Dinge in der europäischen Politik einsetzen, werden dies auch in Zukunft tun. Dabei werden wir nicht müde, um deutlich zu machen, dass der Geist der Grundrechtecharta der EU aus dem Geist des Christentums erwachsen ist.

Wir werden nicht müde darauf hinzuweisen, dass der neue Artikel 17 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union ein großer Erfolg ist, weil er das Verhältnis der EU zu den christlichen Kirchen in einer so klaren Weise regelt wie keine bisherige Bestimmung des öffentlichen Dialogs mit den christlichen Kirchen in der Europäischen Union.

Wir werden nicht müde, auf dass auch ohne Gottesbezug in der Präambel des Vertrages von Lissabon, der nun glücklicherweise endlich in Kraft getreten ist, der Hinweis auf das christliche Erbe Europas für uns immer ein Auftrag ist, für die christliche Zukunft Europas zu wirken. Kardinal Cordes, Sie geben uns mit Ihrem Lebensbeispiel in diesem nicht immer leichten Ansinnen Ermutigung und Richtung.

 

IV.

Kardinal Paul Josef Cordes hat uns mit seinem unermüdlichen sozialen und karitativen Einsatz nicht nur die Ausrichtung gezeigt, in dessen Weite unsere Aufgabe steht. Wir wollen dem Menschen dienen, weltweit und dort, wo immer er leidet und unserer Zuwendung, unserer Nächstenliebe, unserer Solidarität bedarf. Das ist der Geist der katholischen Soziallehre, aus der heraus auch wir in der Bewegung der europäischen Christlichen Demokraten arbeiten.

Verehrter Kardinal Cordes, Sie haben stets die weltumspannende Perspektive der katholischen Soziallehre betont. Christus hat alle Menschen erlöst. Sie haben sich allen Menschen zugewendet. „Cor Unum“ ist das großartige Werk der Solidarität mit allen Menschen in Not. Sie haben auch immer wieder formuliert, warum Sie dieses Werk in die Tat setzen: weil der Glaube es zur Folge hat. Sie haben damit immer wieder betont, dass christliches Handeln und christlicher Glaube die zwei Seiten der einen Medaille sind. Für uns als Christliche Demokraten in politischer Verantwortung heißt dies: Wir treten ein für die Aktualität und Zukunftskraft des christlichen Menschenbildes und wir treten ein für den inter-kulturellen Dialog, weil wir davon überzeugt sind, dass wir so in der Welt von heute den größten Dienst für christliche Werte leisten können.

In dieser Aufgabe fühlen wir uns durch Ihr Lebenswerk, verehrter Herr Kardinal, bestärkt und inspiriert. Wir suchen den Dialog über die Grenzen der Kulturen und Religionen hinweg, weil wir davon überzeugt sind,  dass das Gespräch, auch über Unterschiede und Unverhandelbares, wichtig ist für eine friedliche Welt. Wir wollen nicht den Zusammenprall der Kulturen, aber wir sind auch nicht relativistisch. Wir wollen einen ehrlichen Dialog, der auch benennt, was unsere Religion und Kultur unterscheidet und trennt. Vor allem ist dies heute ein Thema im Verhältnis zur islamischen Welt.

Sie, verehrter Herr Kardinal, haben auf Ihren vielen Reisen und in Europa die Gegenwart des Islam erlebt. Der Islam ist eine große Weltreligion, mit der wir in Nachbarschaft leben. Oft ist diese Nachbarschaft eine unmittelbare in unseren Dörfern und Städten geworden. Niemals vergesse ich die Rede des großen ägyptischen Staatspräsidenten Anwar el-Sadaat im April 1981 vor dem Europäischen Parlament, nur wenige Monate vor seiner tragischen Ermordung. Er hat uns eindringlich erläutert, wie sehr er den Islam als eine friedliche Religion versteht und wie sehr er Fanatiker verabscheut, die im Namen der Religion auftreten. Wir, die übergroße Mehrheit der Abgeordneten des Europäischen Parlaments quer durch alle Parteien und über die Grenzen aller europäischen Nationen hinweg wollen den Dialog mit einem friedlichen Islam, weil wir gemeinsam die politische Radikalisierung der Religion und jede Form von Gewaltanwendung im Namen eines religiösen Prinzips ablehnen.

Ich bin, meine sehr verehrten Damen und Herren, verehrter Herr Kardinal, in diesem Anliegen nicht naiv. Ich weiß um die entscheidende Differenz zwischen uns und den Gläubigen des Islam – Jesus, der uns erlöst hat. Aber gerade weil wir die Differenz kennen und in ihren Folgerungen offen beim Namen nennen, müssen wir den ehrlichen Dialog mit den Muslimen und ihren führenden Vertretern führen. In Europa verwischen oftmals religiöse Aspekte dieses Themas mit Fragen der sozialen Integration. Im Lichte der weltweiten Aufgabe finden wir eher Situationen, in denen das Gespräch, der ehrliche Kontakt bisher gefehlt hat. Sie, verehrter Kardinal Cordes, haben dieses Gespräch über Grenzen der Religion und Grenzen der Kontinente hinweg immer wieder gesucht. Das ehrt Sie und weist uns allen die Richtung.

Ich erinnere mich an die Begegnung mit einem führenden Vertreter des saudi-arabischen Islam in Riad. Ich fragte ihn, warum die Konversion in seinem Land ein Todesurteil zur Folge haben würde und warum ich nicht den Rosenkranz in meiner Tasche tragen dürfe. Er schwieg und das war die Antwort. Wir haben uns danach noch lange, ehrlich und aufrichtig ausgetauscht, auch, zum Beispiel über die Frage, wer Mohammed war, bevor er Muslim wurde. Man sagte mir, solche Ehrlichkeit miteinander sei eher selten. Das wäre eine Tragödie.

Unsere Wurzeln immer besser verstehen und akzeptieren, zugleich immer offener dafür zu wirken, dass die Grenzen, die Menschen geschaffen haben, fallen – das ist der Auftrag, den uns Ihr Lebenswerk, verehrter Kardinal Cordes, weitergibt. Sie haben in großen Zusammenhängen gedacht und mit Ihrer Größe inspiriert. In allem vielschichtigen Tun des Tages haben Sie nie den Kompass verloren, der uns zu den wirklich wesentlichen Aufgaben führt. Der inter-kulturelle und der inter-religiöse Dialog sind von allererster Bedeutung für die Zukunft einer friedlichen Welt. Wir gehen in ihn nicht allein als eine Übung der Toleranz und des Intellekts. Wir sehen den Menschen, so wie Sie, verehrter Kardinal Cordes, in jedem Menschen einer Katastrophe, einer Krise, einer sozialen Notlage stets den Menschen gesehen haben, so wie wir ihn von Gottes Schöpfung her denken.

Offenbarung, Glaube und Vernunft – nie haben Sie einen Widerspruch zwischen diesen Grundpfeilern christlicher Existenz gesehen. Stets haben Sie uns damit den Weg gewiesen. Immer, so versprechen wir Ihnen, wollen wir diesen Weg fortsetzen. Mit Ihnen fortsetzen.

Wir gratulieren Ihnen von ganzem Herzen.

Ad multos annos.

 

   

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