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 Pontifical Council for the Pastoral Care of Migrants and Itinerant People

People on the Move

N° 107 (Suppl.), August 2008

 

 

interview VON Radio Vatikan 

MIT Erzbischof Agostino Marchetto

 

1. Welche Botschaft wollen Sie mit diesem Kongress geben?

Das Thema des Kongresses lautet: Wallfahrten und Wallfahrtsorte, Wege des Friedens, Orte der Barmherzigkeit. Unser Ziel ist es, eine Botschaft des Friedens zu verkünden, die sich durch die Pilgerwege und die Wallfahrtsorte weiterverbreiten kann. Der Friede ist ein unschätzbares Gut, ein Ziel, das Tag um Tag angegangen werden muss. Alle müssen sich dafür einsetzen in Freundschaft, Solidarität, Verständnis und Liebe. Im Laufe des Kongresses werden wir darüber nachdenken und diskutieren, wie die Wallfahrten und die Wallfahrtsorte den Weg des Friedens „konkret“ unterstützen und animieren können. 

2. Viele entdecken heute wieder die Wallfahrt ….

Ja, es ist wahr, die Wallfahrt ist ein alter Weg des Gebetes, der heute immer mehr einen neuen Aufschwung erlebt, gekennzeichnet durch einen großen Dynamismus.  Wir erfahren aus der ganzen Welt, dass sich immer mehr Pilger auf den Weg machen, um ihrer Religiosität  Ausdruck zu geben. Denn, während der Glaube von einem verbreiteten Materialismus bedroht ist, belebt sich diese religiöse Ausdrucksform mit ganz anderen Inhalten und Zielen. Einige Beispiele wollen daran erinnern: die Vielzahl der Jugendlichen bei den Welttagen, der ununterbrochene Strom hin zur Peterskirche, der immer anziehende Weg nach Santiago und die alte Via Francigena. 

3. Wie kann verhindert werden, dass die Wallfahrt nicht nur ein äußerlicher Brauch ist, sondern wirklich zu einer Quelle der Umkehr wird?

Unser Kongress über Frieden will neue Impulse und pastorale Ressourcen  anbieten, als Hilfe für die Gläubigen, die vom Licht des Glaubens erleuchtet, den Wunsch verspüren, das Antlitz Gottes zu entdecken und ihr Gewissen zu läutern. Es geht um eine spirituelle Begleitung auf der Wallfahrt und eine gute, angemessene Aufnahme an den Wallfahrtsorten, damit der Pilger so in Sammlung und  innerem Schweigen die Stimme Gottes hören kann, die zu ihm spricht. So kann er eine tiefe Erfahrung seiner Liebe zu Christus machen, aus der der Wunsch entspringt, sein Herz dem Erbarmen und der Barmherzigkeit zu öffnen. 

4. Die Wallfahrt ist auch eine Gelegenheit, Menschen anderer Kulturen kennen zu lernen…..

Auf der Wallfahrt begegnen sich Menschen verschiedener Kulturen, sie gehen gemeinsam, Seite an Seite, den Weg des Gebetes. Die Mitarbeiter in der Pastoral können den Pilgern helfen, zu Einklang miteinander zu finden, in gegenseitigem Einvernehmen und unter Achtung der Identität des anderen, und so sogar das gegenseitige Verständnis anregen. Wir wissen in der Tat, dass auf der Begegnung mit und dem Kennen lernen der anderen Kulturen, die Basis für ein friedliches Zusammenleben gelegt werden kann.  

5. Der Kongress findet in Lourdes statt, im Zusammenhang mit der 150 Jahrfeier der Erscheinung der Muttergottes …

Ja, Der Kongress findet in Lourdes statt, in einem besondern Umfeld im Hinblick auf  Feierlichkeiten zur 150. Wiederkehr der Erscheinung der Mutter Gottes der Bernadette. Bei der 17. Erscheinung, am 25. März 1858, enthüllte sich Maria der Bernadette als die Unbefleckte Empfängnis. Das wurde 1854 als Dogma verkündet. Bernadette wurde erfasst von einem Geheimnis, das ihr Erkennen überstiegt, was sie aber in lieblicher Gefügsamkeit auf und annahm. Auch wir sind eingeladen, uns von Gott überraschen und uns auf die Fürsprache Marias von seiner Gnade führen zu lassen.

 

 

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