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CONVENTIO*

INTER APOSTOLICAM SEDEM ET AUSTRIACAM REMPUBLICAM
DE CONDENDA «FELDKIRCHENSI» DIOECESI.

VERTRAG
ZWISCHEN DEM HEILIGEN STUHL
UND DER
REPUBLIK ÖSTERREICH
BETREFFEND DIE ERRICHTUNG EINER DIÖZESE
FELDKIRCH

Zwischen dem Heiligen Stuhl, vertreten durch dessen Bevollmächtigten, S.E. den Herrn Apostolischen Nuntius in Österreich, Titularerzbischof von Ancyra, Msgr. Opilio Rossi,

und der Republik Österreich vertreten durch deren Bevollmächtigte,

Herrn Dr. Kurt Waldheim, Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten, und

Herrn Dr. Theodor Piffi-Perčević, Bundesminister für Unterricht,

wird nachstehender Vertrag geschlossen:

Artikel I

Der Heilige Stuhl und die Republik Österreich sind gemäß Artikel III § 1 des Konkordates vom 5. Juni 1933 übereingekommen, daß in Vorarlberg eine Diözese Feldkirch errichtet werden soll.

Artikel II

Die Diözese Feldkirch umfasst das Gebiet des Landes Vorarlberg, für das gemäß Artikel I des Vertrages zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Österreich betreffend die Erhebung der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch zu einer Diözese vom 7. Juli 1964 ein Generalvikariat mit dem Sitz in Feldkirch besteht.

Artikel III

Die Diözese Feldkirch wird der Salzburger Kirchenprovinz zugeteilt.

Artikel IV

Die Diözese, der Bischöfliche Stuhl und ein allenfalls zu errichtendes Kathedralkapitel haben Rechtspersönlichkeit für den staatlichen Bereich und genießen die Rechte öffentlich-rechtlicher Körperschaften.

Artikel V

Der Diözese Innsbruck-Feldkirch und anderen kirchlichen Einrichtungen sowie dem Bund und dem Land Vorarlberg steht es frei, bewegliches und unbewegliches Vermögen an die Diözese Feldkirch, an den Bischöflichen Stuhl, an die zukünftige Domkirche und an ein allenfalls zu errichtendes Kathedralkapitel frei von allen bundesrechtlich geregelten Abgaben innerhalb einer Frist von einem Jahr nach Wirksamkeit der Errichtung für den staatlichen Bereich (Artikel VII Absätze 2 und 3) zu übertragen.

Artikel VI

(1) Die Republik Österreich wird der Diözese Feldkirch zur Bestreitung der Auslagen, die mit dem Ausbau der Diözese verbunden sind, aus Mitteln des Bundes einen Gesamtbetrag von 4% Millionen Schilling leisten, der in den Jahren 1969 und 1970 in zwei gleichen Teilbeträgen jeweils bis zum 1. Juli zu erbringen ist.

(2) Die Republik Österreich und der Heilige Stuhl haben davon Kenntnis genommen, daß das Land Vorarlberg der Diözese Feldkirch für den gleichen Zweck einen Betrag von 4% Millionen Schilling zur Verfügung stellt. 

Artikel VII

(1) Die Errichtung der Diözese Feldkirch soll innerhalb von sechs Monaten nach Inkrafttreten dieses Vertrages erfolgen.

(2) Der Heilige Stuhl wird der Bundesregierung der Republik Österreich eine Ausfertigung der Errichtungsbulle übermitteln. Mit dem Einlangen dieser Ausfertigung wird die Errichtung der Diözese und des Bischöflichen Stuhles für den staatlichen Bereich wirksam.

(3) Für die Errichtung eines Kathedralkapitels gilt Artikel XV § 7 des Konkordates vom 5. Juni 1933.

Artikel VIII

Die bisherige Diözese Innsbruck-Feldkirch erhält mit der Errichtung der Diözese Feldkirch gemäß Artikel VII dieses Vertrages den Namen « Diözese Innsbruck ».

Artikel IX

Eine in Zukunft etwa entstehende Meinungsverschiedenheit über die Auslegung dieses Vertrages wird nach Artikel XXII Absatz 2 des Konkordates vom 5. Juni 1933 im Einverständnis zwischen den Hohen Vertragschließenden Teilen beigelegt werden.

Artikel X

Dieser Vertrag, dessen italienischer und deutscher Text authentisch ist, soll ratifiziert und die Ratifikationsurkunden sollen so bald wie möglich in Rom ausgetauscht werden. Er tritt mit dem Tag des Austausches der Ratifikationsurkunden in Kraft.

Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten diesen Vertrag in doppelter Urschrift unterzeichnet.

Geschehen zu Wien, am 7. Oktober 1968.

Für die Republik Österreich:
Per la Repubblica Austriaca:
Dr. KURT WALDHEIM
Dr. THEODOR PIFFL- PERCEVIC

 

Conventione inter Apostolicam Sedem et Rempuplicam Austriacam rata habita, die VII mensis decembris anno MCMLXVIII Ratihabitionis Instrumenta accepta et reddita mutuo fuerunt. Exinde, i.e. a die VII mensis decembris anno MCMLXVIII, huiusmodi Conventio inter Apostolicam Sedem et Rempublicam Austriacam icta vigere coepit ad normam articuli X eiusdem Pactionis.

 


*A.A.S., Bd. LX (1968), Nr. 14, S. 782-785

 

© Copyright 1968 - Libreria Editrice Vaticana

 

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