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Grußwort zur Diskussionsveranstaltung
anläßlich des 50. Jahrestags des Élysée-Vertrags

 

Aus dem Vatikan, am 7. Februar 2013

Exzellenzen! Geschätzte Autoritäten!
Sehr geehrte Damen und Herren!

Mit regem Interesse hat Papst Benedikt XVI. die Mitteilung über die Konferenz zum fünfzigsten Jahrestag des Élysée-Vertrags an der Päpstlichen Universität Gregoriana aufgenommen, die von den Botschaften Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl unter dem Thema „50 Jahre deutsch-französische Freundschaft im Dienste Europas: Die Europäische Union, ein Modell für andere Versöhnungen?“ durchgeführt wird. Seine Heiligkeit hat mich beauftragt, den Teilnehmern an dieser Veranstaltung herzliche Grüße zu übermitteln und sie seiner geistlichen Verbundenheit zu versichern. Einen besonderen Gruß entbietet der Heilige Vater den werten Rednern Frau Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes und Bevollmächtigte der Bundesrepublik Deutschland für die deutsch-französischen kulturellen Beziehungen, Herrn Michel Barnier, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleitungen, sowie Herrn Jacques Santer, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission, die den gewiß anregenden und aufschlußreichen Gedankenaustausch in der Diskussion führen werden.

Die Veranstaltungen zum 50. Jahrestag einer wichtigen Etappe auf dem gemeinsamen Weg der Versöhnung und Völkerverständigung zwischen Deutschen und Franzosen ruft auch den persönlichen Einsatz der Väter dieses Vertrages, Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, in Erinnerung. Schon zuvor hatten diese beiden großen politischen Gestalten des Nachkriegseuropas durch ihre Teilnahme an der Versöhnungsmesse in der Kathedrale von Reims deutlich gemacht, daß Politik sich auf einer Basis gründet, die sie sich nicht selber geben kann. Das vom Schöpfer in das Herz des Menschen eingeschriebene natürliche Sittengesetz und die vom Evangelium her geformten Werte und Menschenrechte bilden die Grundlage einer Politik, die wahrhaft der Gerechtigkeit und dem Frieden, dem Fortschritt der ganzen Menschheitsfamilie dient. Auf diesem Fundament muß auch in Zukunft Politik aufbauen, damit das gemeinsam Erreichte nicht durch neue Herausforderungen und kurzsichtige Eigeninteressen untergraben oder deswegen gar aufgegeben wird. Der Friede ist eine bleibende Aufgabe, die immer wieder neu erfüllt werden muß.

In diesem Sinne erbittet Papst Benedikt XVI. den Teilnehmern an der Konferenz sowie allen Menschen in Frankreich und Deutschland für die Zukunft ihrer Länder und ganz Europas in Frieden und Freiheit Gottes Schutz und reichen Segen.

Mit besten persönlichen Wünschen und herzlichen Grüßen

Tarcisio Kardinal Bertone
Staatssekretär Seiner Heiligkeit

     

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