Hilfe | |
Katechismus der Katholischen Kirche 1997 IntraText - Text |
|
|
VII Die Wirkungen des Weihesakramentes
Das unauslöschliche Siegel
1583 Ein gültig Geweihter kann aus angemessenen Gründen der Verpflichtungen und Ämter enthoben werden, die mit der Weihe gegeben sind, oder es kann ihm verboten werden, sie auszuüben [Vgl. CIC, cann. 290-293; 1336, §§ 1.3.5; 1338, § 2]. Er kann aber nicht wieder Laie im eigentlichen Sinn werden [Vgl. K. v. Trient: OS 1774], denn das durch die Weihe eingeprägte Mal ist unauslöschlich. Die Berufung und Sendung, die er am Tag seiner Weihe erhalten hat, prägen ihn für immer.
„Der stolze Amtsträger ist dem Teufel zuzuordnen. Die Gabe Christi wird deswegen nicht befleckt; was durch ihn ausfließt, behält seine Reinheit; was durch ihn hindurchgeht, bleibt lauter und gelangt zum fruchtbaren Boden... Die geistliche Kraft des Sakramentes ist eben dem Licht gleich: wer erleuchtet werden soll, erhält es in seiner Klarheit, und wenn es durch Beschmutzte geht, wird es selbst nicht schmutzig" (ev. Jo. 5,15).
Die Gnade des Heiligen Geistes
„Vater, der du die Herzen kennst, gewähre deinem Diener, den du zum Bischofsamt berufen hast, daß er deine heilige Herde weide und vor dir das erhabene Priestertum untadelig ausübte, indem er dir Tag und Nacht dient. Er stimme dein Antlitz unablässig gnädig und bringe die Gaben deiner heiligen Kirche dar. Kraft des Geistes des erhabenen Priestertums habe er die Gewalt, deinem Gebot gemäß die Sünden nachzulassen. Er verteile die Ämter gemäß deiner Ordnung und löse jedes Band kraft der Gewalt, die du den Aposteln gegeben hast. Er gefalle dir durch seine Milde und sein reines Herz, indem er dir einen angenehmen Duft darbringt durch dein Kind Jesus Christus . . .„ (Hippolyt, trad. ap. 3).
„Herr, erfülle den, den du in deiner Huld zum Priesterstand erheben wolltest, mit der Gabe des Heiligen Geistes, damit er würdig sei, untadelig an deinem Altar zu stehen, das Evangelium von deinem Reich zu verkünden, den Dienst am Wort der Wahrheit zu versehen, dir Gaben und geistige Opfer darzubringen, dein Volk durch das Bad der Wiedergeburt zu erneuern, so daß er selbst am Tag der Wiederkunft unserem großen Gott und Heiland Jesus Christus, deinem eingeborenen Sohn, entgegengeht und von deiner unendlichen Güte die Vergeltung für eine treue Verwaltung seines Amtes erhält" (Byzantinische Liturgie, Euchologion).
„Zuerst muß man rein sein, erst dann reinigen; zuerst Weisheit lernen, erst dann sie lehren; zuerst Licht werden, erst dann leuchten; zuerst zu Gott treten, erst dann zu ihm führen; zuerst sich heiligen, erst dann andere heiligen, an der Hand führen und verständig Rat erteilen" (or. 2,71). „Ich weiß, wessen Diener wir sind, auf welcher Ebene wir uns befinden und wer der ist, zu dem wir uns hinbewegen. Ich kenne die Erhabenheit Gottes und die Schwäche des Menschen, aber auch seine Kraft" (or. 2,74). Wer also ist der Priester? Er ist „der Verteidiger der Wahrheit; er tritt an die Seite der Engel, lobsingt mit den Erzengeln, läßt die Opfer zum himmlischen Altar emporsteigen, nimmt am Priesterdienst Christi teil, erneuert die Schöpfung, stellt [in ihr] das Bild [Gottes] wieder her, schafft sie neu für die himmlische Welt und, was das Erhabenste ist, wird vergöttlicht und soll vergöttlichen" (or. 2,73).
Und der hl. Pfarrer von Ars sagt: „Der Priester setzt auf Erden das Erlösungswerk fort ... Verstünde man so richtig, was der Priester auf Erden ist, so stürbe man - nicht vor Schrecken, sondern aus Liebe ... Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu" (Nodet, Jean-Marie Vianney, S. 100).
|
Copyright © Libreria Editrice Vaticana |