Der Heilige Stuhl
           back          up     Hilfe

Katechismus der Katholischen Kirche

1997
IntraText - Text

  • VIERTER TEIL DAS CHRISTLICHE GEBET
    • ERSTER ABSCHNITT DAS GEBET IM CHRISTLICHEN LEBEN
      • DRITTES KAPITEL DAS GEBETSLEBEN
zurück - vor

 

DRITTES KAPITEL

DAS GEBETSLEBEN

 

2697 Das Gebet ist das Leben des neuen Herzens. Es muß uns immerzu beseelen. Wir vergessen aber den, der unser Leben und unser Alles ist. Darum bestehen die geistlichen Väter im Anschluß an das Buch Deuteronomium und die Propheten auf dem Gebet als einer „Erinnerung an Gott", einem häufigen Wachrufen des „Gedächtnisses des Herzens". „Man soll sich häufiger an Gott erinnern als man atmet" (Gregor v. Nazianz, or. theol. 1,4). Aber man kann nicht „jederzeit" beten, wenn man nicht zu gewissen Zeiten bewußt betet. Diese Augenblicke sind dann in ihrer Tiefe und Dauer Höhepunkte christlichen Betens.

 

2698 Die Überlieferung der Kirche bietet den Gläubigen sich regelmäßig wiederholende Gebete an, um das ständige Gebet zu fördern. Einige davon sind tägliche Gebete, z. B. das Morgen - und das Abendgebet, das Gebet vor und nach den Mahlzeiten und das Stundengebet. Der Sonntag mit seiner Ausrichtung auf die Eucharistie wird besonders durch das Gebet geheiligt. Das Kirchenjahr mit seinen großen Festen ist das zeitliche Grundmaß im Gebetsieben der Christen.

 

2699 Der Herr führt alle Menschen auf den Wegen und auf die Weise, die ihm gefallen. Jeder Gläubige antwortet ihm nach dem Entschluß seines Herzens und mit den persönlichen Ausdrucksformen seines Betens. Die christliche Überlieferung pflegt jedoch drei Hauptausdrucksformen des Gebetslebens: das mündliche, das betrachtende und das innere Gebet. Die Sammlung des Herzens ist ihr gemeinsamer Grundzug. Die Wachsamkeit, die das Wort Gottes bewahrt und in seiner Gegenwart bleiben läßt, macht aus jenen drei Ausdrucksformen Höhepunkte des Lebens aus dem Gebet.

 

 

 





zurück - vor

Copyright © Libreria Editrice Vaticana