Der Heilige Stuhl
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Katechismus der Katholischen Kirche

1997
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  • VIERTER TEIL DAS CHRISTLICHE GEBET
    • ZWEITER ABSCHNITT DAS GEBET DES HERRN: „VATER UNSER!"
        • ARTIKEL 1 „DIE ZUSAMMENFASSUNG DES GANZEN EVANGELIUMS"
          • I In der Mitte der Schrift
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I In der Mitte der Schrift

 

2762 Nachdem der hl. Augustinus festgestellt hat, daß die Psalmen die Hauptnahrung des christlichen Betens sind und in die Bitten des Vaterunsers einfließen, hält er fest:

„Geht sämtliche Gebete durch, die sich in der Schrift finden. Meines Erachtens könnt ihr darin nichts finden, was nicht im Gebet des Herrn enthalten wäre" (ep. 130, 12, 22).

 

2763 Alle Schriften des Alten Testamentes (das Gesetz, die Propheten und die Psalmen) sind in Jesus Christus in Erfüllung gegangen [Vgl. Lk 24,44]. Das Evangelium ist diese frohe Botschaft. Seine erste Verkündigung wird vom hl. Matthäus in der Bergpredigt zusammengefaßt [Vgl. Mt 5-7.]. Das Gebet zu unserem Vater steht in der Mitte dieser Verkündigung. Dieser Zusammenhang verdeutlicht jede Bitte des uns vom Herrn übergebenen Gebetes:

„Das Gebet des Herrn ist das vollkommenste ... In ihm wird nicht nur um alles gebeten, wonach wir in richtiger Weise verlangen können, sondern auch in derjenigen Reihenfolge, in der wir danach verlangen sollen; so lehrt uns dieses Gebet nicht bloß bitten, sondern formt auch unser ganzes Gemüt" (Thomas v. A., s. th. 2-2, 83, 9).

 

2764 Die Bergpredigt ist Lebenslehre, das Vaterunser ist Gebet; in beiden formt der Geist des Herrn unser Verlangen, das heißt unsere inneren Regungen. Jesus leitet uns mit seinen Worten zu diesem neuen Leben an und lehrt uns, im Gebet darum zu bitten. Von der Richtigkeit unseres Betens hängt die Richtigkeit unseres Lebens in Christus ab.

 





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