Der Heilige Stuhl
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Katechismus der Katholischen Kirche

1997
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  • VIERTER TEIL DAS CHRISTLICHE GEBET
    • ZWEITER ABSCHNITT DAS GEBET DES HERRN: „VATER UNSER!"
        • ARTIKEL 2 „VATER UNSER IM HIMMEL"
          • I „Wir wagen uns voll Vertrauen zu nähern"
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ARTIKEL 2

„VATER UNSER IM HIMMEL"

 

I „Wir wagen uns voll Vertrauen zu nähern"

 

2777 In der römischen Liturgie wird die eucharistische Gemeinde eingeladen, das Vaterunser mit kindlicher Kühnheit zu sprechen. Die östlichen Liturgien verwenden ähnliche Ausdrücke: „voll Vertrauen wagen" und „mach uns würdig". Aus dem brennenden Dornbusch wurde zu Mose gesagt: „Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab!" (Ex 3,5). Allein Jesus konnte diese Schwelle der göttlichen Heiligkeit überschreiten. Er führt uns, nachdem er „die Reinigung von den Sünden bewirkt" hat (Hebr 1,3), vor das Angesicht des Vaters: „Seht, ich und die Kinder, die Gott mir geschenkt hat" (Hebr 2,13).

 

„Uns zu verkriechen geböte uns das Bewußtsein, bloß Sklaven zu sein, zu Staub werden müßte das Geschöpf aus Erde, wenn nicht des Vaters Machtgebot, wenn nicht der Geist des Sohnes selbst uns zu diesem Rufe auffordern würde ‚Abba, Vater!‘ (Röm 8,15) ... Wann würde wohl ein sterbliches Wesen es wagen, Gott Vater zu nennen, wenn nicht Kräfte des Himmels das Innere des Menschen belebten?" (Petrus Chrysologus, serm. 71).

 

2778 Diese Macht des Geistes, die uns zum Gebet des Herrn hinführt, wird in den Liturgien des Ostens und des Westens mit dem schönen, ausgesprochen christlichen Ausdruck parrhesia umschrieben, der soviel bedeutet wie Einfachheit ohne Umweg, kindliches Vertrauen, freudige Zuversicht, demütige Kühnheit und Gewißheit, geliebt zu sein‘.

 





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