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JOSEPH FÜHRICH (1800-1876)
KREUZWEG 1844-46
KIRCHE ST. JOHANN NEPOMUK - WIEN

DRITTE STATION
Jesus fällt zum ersten Male unter dem Kreuz

 

V/. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi.
L. Quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.

Aus dem Buch Jesaja. 53, 4-6

Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen.

 

BETRACHTUNG

Die Evangelien berichten uns nicht, daß Jesus unter dem Kreuz gefallen sei, doch diese alte Überlieferung ist höchst wahrscheinlich. Erinnern wir uns nur daran, daß Jesus, bevor ihm das Kreuz aufgeladen wurde, auf Befehl von Pilatus gegeißelt worden war. Nach allem, was ihm seit der Nacht am Ölberg zugestoßen war, mußten seine Kräfte praktisch erschöpft sein.

Bevor wir auf die tieferen, inneren Aspekte der Passion Jesu eingehen, wollen wir uns nur des physischen Schmerzes bewußt werden, den er ertragen mußte. Ungeheure, schreckliche Schmerzen, bis zum letzten Atemzug am Kreuz, Schmerzen, die unweigerlich Angst einflößen müssen.

Mit unseren heutigen Techniken und Methoden, mit Anästhesien und den anderen Schmerztherapien ist das physische Leiden am einfachsten zu überwinden oder zumindest zu lindern, auch wenn aus vielen natürlichen oder vom Verhalten des Menschen abhängigen Gründen eine riesige Menge physischer Leiden in der Welt fortbesteht.

Jesus hat sich jedenfalls dem physischen Schmerz nicht verweigert und sich so mit der Menschheitsfamilie solidarisiert, besonders mit jenem Großteil der Menschen, deren Leben auch heute von dieser Form des Schmerzes gezeichnet ist. Während wir Jesus unter dem Kreuz stürzen sehen, erbitten wir von ihm demütig den Mut, die allzu engen Räume unseres Herzens durch eine Solidarität zu weiten, die nicht nur aus Worten besteht.

 

Alle:

Pater noster, qui es in caelis:
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo.

O quam tristis et afflicta
fuit illa benedicta
mater Unigeniti

 

© Copyright 2010 - Libreria Editrice Vaticana

    

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