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KREUZWEG
2012

 

ACHTE STATION
Jesus begegnet den Frauen von Jerusalem

 

V. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi. 
R. Quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.

 

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas, 23, 27-28

Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: „Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!“

 

In der Menschenmenge, die ihm folgt, ist eine Gruppe Jerusalemer Frauen: Sie kennen ihn. Als sie ihn in dieser Lage sehen, mischen sie sich unter die Menge und gehen hinauf nach Golgota. Sie weinen.

Jesus sieht sie, er begreift ihr Gefühl des Mitleids. Und sogar in diesem tragischen Augenblick möchte er ein Wort hinterlassen, das über das bloße Mitleid hinausgeht. Er möchte, daß in ihnen – in uns – nicht nur Mitleid herrsche, sondern eine Umkehr des Herzens, die eingesteht, sich verfehlt zu haben, die um Verzeihung bittet und mit der ein neues Leben beginnt.

Jesus, wie oft schließen wir die Augen
aus Überdruß oder aus Unwissenheit,
aus Egoismus oder aus Furcht
und wollen uns der Wirklichkeit nicht stellen!
Vor allem beziehen wir uns nicht selber ein,
wir engagieren uns nicht, um am Leben und an den Bedürfnissen
unserer nahen und fernen Mitmenschen
in tiefgreifender und aktiver Weise Anteil zu nehmen.

Wir leben weiter bequem dahin,
verwerfen das Böse und die, die es tun,
ändern aber nicht unser eigenes Leben
und lassen es uns persönliche nichts kosten,
daß die Dinge sich ändern,
das Böse überwunden und Gerechtigkeit hergestellt  wird.

Oft bessern sich die Situationen nicht, weil wir uns nicht dafür eingesetzt haben, daß sie geändert werden. Wir haben uns zurückgezogen, ohne jemandem etwas Böses anzutun, aber auch ohne das Gute zu tun, das wir hätten tun können und sollen. Und irgend jemand bezahlt vielleicht auch für uns, für unsere feige Abwesenheit.

Jesus, mögen diese deine Worte uns wachrütteln,
uns ein wenig von jener Kraft geben,
welche die Zeugen des Evangeliums bewegt,
oft bis zum Martyrium, Väter oder Mütter oder Kinder,
die mit ihrem Blut, vereinigt mit dem deinen,
dem Guten in der Welt den Weg geöffnet haben
und auch heute noch öffnen.

 

Alle:

Pater noster, qui es in cælis:
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua, sicut in cælo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo. Amen.

Eia, Mater, fons amoris,
me sentire vim doloris
fac, ut tecum lugeam.

 

 

© Copyright 2012 - Libreria Editrice Vaticana

    

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