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KREUZWEG
 2012

 

ELFTE STATION
Jesus wird ans Kreuz genagelt
 

 

V. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi. 
R. Quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.

 

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes, 19, 18-19

Sie kreuzigten ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete:“ Jesus von Nazaret, der König der Juden.“

Als sie zu dem Ort gelangt sind, der „Golgota“ heißt, kreuzigen die Soldaten Jesus. Pilatus läßt eine Inschrift anbringen: „Jesus von Nazaret, der König der Juden“, um ihn lächerlich zu machen und die Juden zu demütigen. Doch ohne es zu wollen, bescheinigt diese Inschrift eine Wirklichkeit: das Königtum Jesu, des Königs eines Reiches, das weder räumliche noch zeitliche Grenzen hat.

Wir können das Leiden Jesu während der blutigen und extrem schmerzhaften Kreuzigung nur erahnen. Hier begegnet man dem Mysterium: warum läßt sich Gott, der aus Liebe zu uns Mensch geworden ist, an einen Balken nageln und unter entsetzlichen  körperlichen und geistigen Qualen von der Erde erhöhen?

Aus Liebe. Aus Liebe. Es ist das Gesetz der Liebe, das dazu führt, das eigene Leben für das Wohl des anderen hinzugeben. Das bestätigen jene Mütter, die sogar den Tod gewagt haben, um ihr Kind zur Welt zu bringen. Oder jene Eltern, die ein Kind im Krieg oder in Terroranschlägen verloren haben und sich entscheiden, sich nicht zu rächen.  

Jesus, auf Golgota stehst du für uns alle,
für alle Menschen von gestern, heute und morgen.
Am Kreuz hast du uns gelehrt zu lieben.
Jetzt beginnen wir, das Geheimnis jener vollkommenen Freude zu verstehen,
von der du beim Letzten Abendmahl zu den Jüngern sprachst.
Du hast vom Himmel herabsteigen müssen, ein Kind werden,
dann ein Erwachsener, und endlich auf Golgota leiden müssen,
um uns mit deinem Leben zu sagen, was die wahre Liebe ist.

Indem wir dich dort oben am Kreuz betrachten, lernen auch wir als Familie – Eheleute, Eltern und Kinder – einander zu lieben und unter uns jene Aufnahmebereitschaft zu schätzen und zu pflegen, die sich selbst hinschenkt und die weiß, daß sie dankbar angenommen wird. Die zu leiden vermag und die es versteht, das Leiden in Liebe zu verwandeln.

 

Alle:

Pater noster, qui es in cælis:
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua, sicut in cælo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo. Amen.

 

Tui Nati vulnerati,
tam dignati pro me pati
poenas mecum divide.

 

 

© Copyright 2012 - Libreria Editrice Vaticana

    

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