The Holy See Search
back
riga

László Batthyány-Strattmann (1870-1931)
 

foto

Ladislaus Batthyány-Strattmann wurde als sechstes Kind einer uralten ungarischen Adelsfamilie am 28. Oktober 1870 in Dunakiliti, Ungarn, geboren. 1876 übersiedelte die Familie wegen der ständigen Hochwassergefahr an der Donau nach Kittsee/Köpcsény im heutigen Österreich.

Als Ladislaus zwölf Jahre alt war, verlor er seine Mutter, die bereits im Alter von 39 Jahren verstarb. Dieser Verlust hinterließ tiefe Spuren in der Seele des Kindes. Oft sagte er: »Ich werde Arzt und werde die armen Kranken umsonst heilen«.

Im Anschluss an die Mittelschulzeit vergingen einige Jahre mit der Suche nach dem eigentlichen Berufsziel. Nach dem Willen des Vaters sollte er das Familienvermögen verwalten, weshalb er an der Universität für Bodenkultur in Wien inskribierte. Außerdem studierte er auch Chemie, Physik, Philosophie, Literatur und Musik. 1896 begann er schließlich sein Medizinstudium an der Universität Wien, das er im Jahre 1900 mit der Promotion zum Doktor der Medizin abschließen konnte.

Noch während seines Studiums heiratete er am 10. November 1898 die tiefgläubige Gräfin Maria Theresia Coreth. Das Paar führte miteinander eine überaus glückliche und harmonische Ehe, die mit insgesamt 13 Kindern gesegnet war.

1902 gründete Ladislaus Batthyány in Kittsee ein Privatkrankenhaus mit 25 Betten, wo er auch als Arzt wirkte. Anfangs war er praktischer Arzt, spezialisierte sich aber zudem als Chirurg und später vor allem als Augenarzt. Während des Ersten Weltkrieges konnte das Krankenhaus auf 120 Betten zur Behandlung verwundeter Soldaten erweitert werden.

Nach dem Tod seines Onkels Ödön Batthyány-Strattmann im Jahre 1915, erbte Ladislaus mit dessen Vermögen und dem Schloss in Körmend, Ungarn, auch den Titel »Fürst« und den Namen Strattmann. 1920 übersiedelte er mit seiner Familie von Kittsee nach Körmend und richtete in einem Flügel des Schlosses wieder ein Krankenhaus ein, vor allem für Augenheilkunde. Auf diesem Fachgebiet war Ladislaus Batthyány bald im In- und Ausland als erstrangiger Fachmann geschätzt und anerkannt.

Es war damals bereits allgemein bekannt, dass er ein Arzt für die Armen sein wollte. Viele Arme aus Körmend, aber auch aus entfernten Regionen suchten bei ihm Rat und Hilfe. Er behandelte sie umsonst. Als »Preis« für die Behandlung und Pflege im Krankenhaus bat er nur, für ihn ein Vaterunser zu beten. Auch Rezepte in der Apotheke konnten gratis eingereicht werden und wurden monatlich mit seinem Wirtschaftsamt abgerechnet. Die Notleidenden erhielten nicht selten erhebliche finanzielle Hilfen.

Neben der Gesundheit sorgte sich Ladislaus Batthyány-Strattmann auch um das geistliche Wohl seiner Patienten. Vor den Operationen betete er mit den Kranken um den Segen Gottes. Er war überzeugt, als Arzt lediglich die Operation zu leiten, die Heilung sah er als Geschenk Gottes. Er selbst fühlte sich nur als ein Werkzeug in der Hand Gottes. Bei der Entlassung übergab er den Patienten Gebetsbildchen sowie ein Heft, das unter dem Titel »Öffne die Augen und sieh!« den Menschen Hilfen für ihr weiteres religiöses Leben geben sollte.

Viele seiner dankbaren Patienten, aber auch seine Familienangehörigen betrachteten ihn schon zu Lebzeiten als Heiligen. Die Beziehung zu seiner Gattin war bis zuletzt äußerst harmonisch. Gemeinsam bemühten sie sich, ihre Kinder zu gottesfürchtigen, rechtschaffenen Menschen zu erziehen. Täglich besuchte die gesamte Familie die heilige Messe. Anschließend gab Ladislaus Batthyány-Strattmann seinen Kindern eine kurze christliche Unterweisung, wobei sie auch eine konkrete Aufgabe als gutes Werk aufgetragen bekamen. Nach dem täglichen abendlichen Rosenkranz wurden der Tag und diese Aufgaben gemeinsam besprochen.

Die wahre christliche Gesinnung von Ladislaus Batthyány-Strattmann wurde auch während der größten Prüfung seines Lebens, seiner schweren Krankheit, deutlich. Er schrieb seiner Tochter Lili aus dem Sanatorium Löw in Wien: »Ich weiß nicht, bis wann mich der gute Gott leiden lässt. Er gab mir im Leben so viel Freude, dass ich jetzt, mit 60 Jahren auch die schwierigen Zeiten dankbar annehmen muss«. Seiner Schwester sagte er: »Ich bin glücklich. Ich leide grausam, aber ich liebe meine Leiden, und es tröstet mich, dass ich sie für Christus ertrage«.

Ladislaus Batthyány-Strattmann starb nach vierzehn Monaten schweren Leidens am 22. Jänuar 1931 in Wien im Ruf der Heiligkeit und wurde in der Familiengruft in Güssing bestattet.

Nach seinem Tod wurde er von vielen Menschen als Fürsprecher angerufen, weshalb am 30. August 1944 der Erzbischof von Wien und der Bischof von Szombathely den Seligsprechungsprozess einleiteten. Dieser Prozess geriet aber in Vergessenheit. Der Initiative des Bischofs von Eisenstadt DDr. Stefan László ist es zu verdanken, dass der Prozess 1982 wieder aufgenommen wurde. Am 11. Juli 1992 erklärte der Heilige Vater, dass Ladislaus Batthyány-Strattmann die christlichen Tugenden in heroischem Maß praktizierte. 1989 geschah auf die Fürsprache des Dieners Gottes Ladislaus Batthyány-Strattmann ein Wunder. Ein Patient, der unter einer unheilbaren Krebskrankheit litt, wurde auf wissenschaftlich nicht erklärbare Weise plötzlich geheilt. Diese Heilung wurde eingehend geprüft und nach 12 Jahren von der römischen Ärzte- und Theologenkommission als authentisch anerkannt. Schließlich wurde die Seligsprechung für den 23. März 2003 in Rom festgelegt.

Dr. Ladislaus Batthyány-Strattmann hat seinen Wahlspruch — »Fidelitate et caritate« (»In Treue und Liebe«) — in seinem Leben vollends verwirklicht.

 

top