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SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XI. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
2.-23. Oktober 2005

Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

12 - 07.10.2005

INHALT

♦ NEUNTE GENERALKONGREGATION (FREITAG, 7. OKTOBER 2005 - NACHMITTAG)

● BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Heute, am Donnerstag, den 6. Oktober 2005, hat um 16.35 Uhr mit dem Gebet Adsumus die Neunte Generalkongregation zur Fortsetzung der Beiträge der Synodenväter in der Aula zum Synodenthema Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche begonnen.

Turnusmäßiger Deligierter Präsident S. Em. Kardinal Juan SANDOVAL ÍÑIGUEZ, Erzbischof von Guadalajara (Mexiko).

● BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

In dieser Neunten Generalkongregation haben folgende Väter das Wort ergriffen:

- Bf. Mons. Gervais BANSHIMIYUBUSA, Bischof von Ngozi
- Kardinal Francisco Javier ERRÁZURIZ OSSA, der Schönstatt Patres, Erzbischof von Santiago de Chile, Präsident des Bischöflichen Rates von Lateinamerika (C.E.L.AM.) (CHILE)
- Bf. Mons. Agostino VALLINI, Emeritierter Erzbischofbischof von Albano, Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur (VATIKANSTADT)
- Bf. Mons. José de la Trinidad VALERA ANGULO, Bischof von La Guaira (Venezuela)
- Bf. Mons. Paul BÙI VĂN ÐOC, Bischof von My Tho (Vietnam)
- Bf. Mons. Manuel Felipe DÍAZ SÁNCHEZ, Bischof von Carúpano (Venezuela)
- Bf. Mons. Luis Antonio G. TAGLE, Bischof von Imus (Philippinen)
- Bf. Mons. Lucius Iwejuru UGORJI, Bischof von Umuahia (Nigeria)
- Kardinal Zenon GROCHOLEWSKI, Präfekt der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (für die Seminare und die Studieneinrichtungen) (VATIKANSTADT)
- Bf. Mons. Andrej GLAVAN, Titularbischof von Musti di Numidia, Weihbischof von Ljubljana (Slowenien)
- Bf. Mons. Dominic JALA, S.D.B., Erzbischof von Shillong (Indien)
- Bf. Mons. Renato CORTI, Bischof von Novara (Italien)
- Bf. Mons. Leo Laba LADJAR, O.F.M., Bischof von Jayapura (Indonesien)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:

- Bf. Mons. Gervais BANSHIMIYUBUSA, Bischof von Ngozi

Mein Beitrag soll ein Zeugnis über die Wichtigkeit der Eucharistie in den Momenten von Konflikten sein, mit Bezug auf das, was die Kirche in Burundi in diesen letzten Jahren erlebt hat. Burundi, ein christliches, zu mehr als 60 % katholisches Land, hat zuletzt eine Phase der Prüfung durch tragische Konflikte zwischen den verschiedenen ethnischen Gemeinschaften dieses Landes erlebt. Diese Konflikte haben sich in einem Bürgerkrieg entladen bis zum dem Punkt, dass die Menschen verschiedener Ethnien sich nicht einmal mehr auf der Straße zu kreuzen getrauten.
Die Eucharistiefeiern sind der bevorzugte Ort geblieben, wo die Leute verschiedener Ethnien sich begegnen konnten, um für ihre Versöhnung zu beten. Durch ihren “doppelten Tisch” des Wortes Gottes und des eucharistischen Brotes war die Eucharistiefeier sozusagen eine vorzügliche Gelegenheit für:
- eine prophetische Verkündigung, die die Hoffnung des Volkes hinsichtlich einer möglichen Versöhnung stärkte
- ein Wort, das alle ohne Parteinahme betraf, zur Bekehrung der Herzen und der Mentalitäten. Über all dem war die Eucharistiefeier eine Quelle der Gnade, die den Christen übernatürlichen Mut gab, um gegen den Strom zu schwimmen in der oft mit dem Preis ihres Blutes bezahlten Verweigerung jeder negativen Solidarität, die auf der einzigen natürlichen Grundlage der Ethnien oder egoistischen Interessen beruhte.
Dank der Eucharistie hat die Kirche in Burundi den Glanz der christlichen Dimension des Martyriums wiedergefunden. Laien, Personen geweihten Lebens und Hirten haben ihr Leben bis zum tödlichen Opfer gegeben zugunsten jener universalen Geschwisterlichkeit, die ihren Ursprung in der Kommunion am selben Leib und am selben Blut Christi hat!
Einen großen Dank an die Universalkirche, die im Bewusstsein seiner universalen Gemeinschaft mit uns durch die Eucharistie, uns auf verschiedene Weise ihre Nähe, ihren Eifer und ihre Geschwisterlichkeit gezeigt hat.
Ich wünsche gerade, dass diese Synode uns helfe, diese Dimension einer einzigen Kommunion im selben Christus, der uns zu der Geschwisterlichkeit der Kinder der selben Familie - der Familie Gottes - öffnet, noch mehr hervorzuheben. Indem wir diese Geschwisterlichkeit unter den Kirchen der Länder des Nordens und des Südens noch mehr konkretisieren, werden wir dazu beigetragen haben, dass diese Welt von heute, die empfänglicher ist für das Zeugnis als für das Wort, an dieses große Geheimnis des Glaubens zu unserer Vergeschwisterlichung glauben kann.

[00188-05.04] [IN160] [Originalsprache: Französisch]

- Kardinal Francisco Javier ERRÁZURIZ OSSA, der Schönstatt Patres, Erzbischof von Santiago de Chile, Präsident des Bischöflichen Rates von Lateinamerika (C.E.L.AM.) (CHILE)

Der intensive Austausch, der in dieser Synodenversammlung vor sich geht, lässt täglich die tiefe Bewunderung wachsen, welche in uns das große Geheimnis des Glaubens auslöst. Das eucharistische Geschenk kann den Hunger der Menschheit stillen: den Hunger nach Gemeinschaft, nach Leben und Frieden, nach Transzendenz und Intimität, Wahrheit und Schönheit, nach Sinn des Schmerzes und nach Würde, nach Sendung, Solidarität und Fruchtbarkeit, kurz gesagt, der Hunger nach Gott.
Wir werden immerwährend von dem brennenden Wunsch, diesen Schatz der Kirche zu teilen, begleitet: Jesus Christus, unser Ostern. Reflektieren wir deshalb über die Teilnahme der Laiengläubigen an der Eucharistie. Das Instrumentum laboris lädt uns unter der Nr. 25 ein, die innere Teilnahme zu erwägen. Es stellt fest, dass “die Beteiligung der Gläubigen an der Liturgie, vor allem an der Eucharistie, hauptsächlich im Eintreten in diesen Kult besteht, in dem Gott zum Menschen herabsteigt und der Mensch zu Gott geht”. Das Geschenk Gottes, der herabsteigt, besteht deswegen im Empfangen mit andauerndem Staunen, bei unserer bereuten Armut, im Brot, herabgestiegen vom Himmel, und gebrochen für das Leben der Welt, die Sein Sohn ist, wobei es das Geheimnis der Inkarnation und des Neuen Bundes in seinem Blut prolungiert, durch Zutun des Heiligen Geistes. Es besteht auch im Inkrafttreten der eucharistischen Aktion, um ihn anzuhören, zu loben und ihm zu danken, dass er bis zu uns herabgestiegen ist, aber auch, um seine Gnade zu erbitten. Wir wünschen uns so an sein Opfer an den Vater anzuschließen, darbietend das, was wir sind, und das, was wir besitzen, wie auch unsere Leiden und unsere Hoffnungen. Indem wir uns von seinem Leib und seinem Blut ernähren, wünschen wir, Christus gleichgestellt zu werden als Kinder des Vaters und Brüder des Erstgeborenen, und uns zu verwandeln in Nahrung für unsere Geschwister, vor allem für die am meisten Heimgesuchten, in Missionare, um mit Ihm alles in der Fruchtbarkeit seines Geistes zu versinnbildlichen in der Weise, dass er als Haupt der ganzen Schöpfung anerkannt werde. Wir wünschen nicht zu Ihm allein zu gehen, sondern zusammen mit allen Erlösten, Tag für Tag, indem wir seine Familie als Miterben Christi bilden.
Man muss also, wie es das Instrumentum laboris sagt, in die liturgische Aktion eintreten. Deshalb ist es der bessere Weg, die Gefühle und die Disposition mit der Heiligsten Maria zu teilen, “die eucharistische Frau”, die in der Kirche als Braut längs der Wege der Glaubens, des Kalvarienberges, des Bundes und des neuen Lebens mit Leidenschaft und mit der Sendung des Pfingsten vorausgegangen ist und die voraus geht.
Die Laiengläubigen nehmen vollgültig teil, wenn ihr ganzes Leben tief mit der Eucharistie verbunden ist; wenn es ganz Aufnahme Gottes ist, Anhörung des Wortes, Gelehrigkeit des Geistes; wenn es Anbetung und Handeln der Gnaden ist, wie auch Erneuerung des Neuen Bundes; wenn es vollkommen Gabe ist und Gemeinschaft, Opfer, flehende Bitte und Sühne, unentgeltliches Geschenk Gottes für die Brüder. Die Eucharistie ist wirklich die Quelle und der Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Laiengläubigen, wenn - im persönlichen, familiären, beruflichen, künstlerischen, kulturellen, sozialen und politischen Leben, bei den täglichen Beschäftigungen und den außerordentlichen Aufgaben - die Aufgabe der priesterlichen, prophetischen und großartigen Funktion ihrer christlichen Existenz mit ihr zusammenfließt und von ihr ausgeht. Ich erinnere an einige Worte des Seligen Alberto Hurtado, an dessen Kanonisation, so Gott will, wir teilnehmen werden können: “Meine Messe ist mein Leben, und mein Leben ist eine ewige Messe!”. Dies ist das Ziel und der Weg jedweder eucharistischen Pädagogik.

[00189-05.08] [IN162] [Originalsprache: Spanisch]

- Bf. Mons. Agostino VALLINI, Emeritierter Erzbischofbischof von Albano, Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur (VATIKANSTADT)

In den Gemeinden des westlichen Erdkreises sind die statistischen Daten zur eucharistischen Praxis wenig tröstlich. Unter den vielfachen Ursachen möchte ich die Konkurrenz zwischen antiken und modernen Glaubensrichtungen, die wachsende Säkularisierung und den um sich greifenden Relativismus anzeigen. In diesem kulturellen Kontext ist die Pastoral und vor allem die Pfarreipastoral hinzuzuziehen. Wenn die Tatsache, dass in vielen Pfarreien blühende und lebendige Gruppen von Gläubigen existieren, tröstlich ist, kann man doch nicht behaupten, dass die Mehrheit der Getauften an die Eucharistie glaube und sie lebe. Das bedeutet, dass die Einrichtung der ordinären Pfarreipastoral zu überdenken wäre, weil der Glaube nicht vorausgesetzt werden kann. Die Pfarrei müsste mit Mut, Geduld und Nachhaltigkeit Inhalte und Methoden der ordinären Pastoral erneuern, indem sie ihr Handeln auf die Grundlage der “Glaubensfrage” als vordringlicher Aufgabe stellt, auf die die meisten Energien zu richten wären. Die Pfarreipastoral, die nach dem Konzil viele Schritte vorwärts gemacht hat, gehorcht noch einem Schema, das zu großen Teilen an die kultische Dimension gebunden ist. Diese Pastoral schafft es nicht, eine Gemeinde zu formen, die die Eucharistie als “Wurzel und Angelpunkt” ihres Lebens feiert. In den Pastoralplänen müsste man von kerygmatischen Verkündigungsformen ausgehen, die Gelegenheit zu einer persönlichen und bewussten Glaubensentscheidung bieten; man müsste dem Wort Gottes in der Form der lectio divina oder anderen Methoden, die seiner Aufnahme helfen, mehr Raum geben und nachfolgend der Liturgiekatechese, die dem Verständnis und der würdigen und fruchtbaren Feier der Eucharistie behelfen soll. Es geht darum, die Christen in die köstliche Erfahrung der Eucharistiefeier einzuführen. Aber dies kann man nicht improvisieren, sondern es erwächst aus dem Glauben. Um diese pastorale Neuerung zu verwirklichen, kann man nicht von der Figur des Pfarrers absehen, der das Charisma des Hirten mit dem des Evangelisten verbinden sollte (wovon Eph 4,11 spricht). Keine einfache Aufgabe, die aber die Dringlichkeit des Moments erwarten lässt.

[00190-05.03] [IN165] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. José de la Trinidad VALERA ANGULO, Bischof von La Guaira (Venezuela)

Mit Freude Feiern und die Freude von Ostern des Herrn feiern
Die Welt hat das Bedürfnis, die Freude des Heiligen Geistes kennen zu lernen und zu erleben, sie hat Hunger nach Gott, und Christus ist derjenige, der dem Menschen den Menschen offenbart. Die Offenbarung ist - mehr als eine reine Überlegung - das LEBEN, ist der Jubel der Selbstmitteilung der Dreifaltigkeit des einen Gottes.
Diese Freude feiern wir in Heiligkeit in der Liturgie. In der Feier der Eucharistie erlebt man die Neuheit des österlichen Christus, Freude der Gläubigen und Versprechen für alle, die Ihn noch nicht kennen. Wie viele Märtyrer haben durch die Freude der Eucharistie gewonnen! Die Eucharistie im Ganzen ist Gesang, sie bedeutet, die Zeit-Raum-Grenze überzuschreiten und in das Geheimnis des Lebendigen und Wahren Gottes einzutreten.
Unser Dienst als Hirten der Herde besteht darin, den Weg zu finden, der unser Volk dazu bringt, die Freude des Auferstandenen zu erleben. Die liturgischen Vorschriften müssen jeden Legalismus vermeiden und versuchen, in Übereinstimmung zu sein mit dem Jubel im Heiligen Geist, damit die Welt glaubt und das Leben hat.

[00150-05.02] [LN108] [Originalsprache: Spanisch]

- Bf. Mons. Paul BÙI VĂN ÐOC, Bischof von My Tho (Vietnam)

In der Liturgie ist der perfekte Mystagoge der Heilige Geist, wie der Katechismus der katholischen Kirche klar bestätigt: “In der Liturgie ist der Pädagoge des Glaubens des Volkes Gottes der Heilige Geist” (KKK 1091; vgl. KKK 1092).
Es ist die gemeinsame Aufgabe des Heiligen Geistes und der Versammlung, insbesondere seiner Religionsdiener (vgl.KKK 1098), die Herzen auf die Begegnung mit Christus vorzubereiten. Und hier handelt es sich um einen Religionsdiener, der der Bischof ist, des ersten Austeilers der Geheimnisse Gottes. Hier ist es der Bischof, der mit dem Heiligen Geist bei der Hinführung zum Geheimnis des Glaubens das Gottesvolk führt. Die Mystagogik, da sie die Hinführung zum Geheimnis der Präsenz Christi repräsentiert, benötigt das Licht und die Kraft des Heiligen Geistes. Ich bin persönlich sehr überzeugt vom Beistand des Heiligen Geistes während meiner eucharistischen Feiern, ich bete mit Inbrunst vor und während des Messe zum Heiligen Geist und bitte ihn inständig, mir zu Hilfe zu kommen.
Wenn wir gute Mystagogen sein wollen, müssen wir die Gläubigen ins Geheimnis einführen, indem wir uns selbst vom Heiligen Geist in das Geheimnis Christi einführen lassen. Die Kunst der Feier muss eine Atmosphäre, das göttliche Ambiente für die Begegnung des Gläubigen mit dem auferstandenen Christus hervorrufen. Es ist der Heilige Geist, der mit unserer Mithilfe dieses göttliche Ambiente schafft. Er selbst ist die göttliche Atmosphäre: wir feiern in der Tat die Heilige Messe in Spiritu.

[00151-05.07] [IN110] [Originalsprache: Französisch]

- Bf. Mons. Manuel Felipe DÍAZ SÁNCHEZ, Bischof von Carúpano (Venezuela)

Bezugnahme auf die Nr. 52 des Instrumentum laboris (Ars celebrandi).
In der neuen sozio-politischen Situation von Venezuela ist es nötig, dass die Katholiken ein Zeugnis der Einheit geben. In der Eucharistie finden sie die Kraft, um Zeugnis zu geben. In Venezuela hat die Kirche eine Vollversammlung gefeiert, deren liturgisches Thema im Dokument “La Celebración de los Misterios de la Fé” behandelt wurde. Dort finden wir einen expliziten Hinweis auf Ars celebrandi. Diese Wiederaufnahme in der Nr. 52 des Instrumentum laboris ist sehr wichtig. Es besteht immer die Möglichkeit, den Glauben selbst in Gefahr zu bringen, wenn die Ars celebrandi nicht vollumfänglich dominiert. Ein Beispiel dafür finden wir gerade in meinem Land.
Die Liturgie feiert das Geheimnis der Begegnung zwischen Gott und Mensch, wo dieser Letztere geheiligt wird. Sie hat eine didaktische und gestaltende Rolle. Wenn eine Feier Epiphanie des Geheimnisses sein muss, bedeutet dies, dass wer an ihr teilnimmt wahrnehmen muss, was dort geschieht.
Der pädagogische Charakter der Liturgie betrifft nicht nur den ästhetischen und künstlerischen Aspekt. Die Liturgie bildet und lehrt die Gläubigen, man bedient sich der Mittel der Kunst um ihre Sensibilität zu berühren, sie hat einen maßgeblichen Charakter um ihre Einheit und ihren kirchlichen Charakter zu bewahren. All dies braucht man, um den Charakter der sakramentalen Feier als Heilsgeschehen hervorzuheben.
Jeder Dienst muss der Sorge der Kultivierung der Ars celebrandi gelten, zur selben Zeit aber erinnert das Instrumentum laboris, dass die Bischöfe ein Beispiel in dieser abgeben müssen. Für uns Bischöfe besteht die Aufgabe darin, mit Liebe und Eifrigkeit diese unersetzbare Aufgabe zu leisten inmitten unserer eigenen Kirchen.

[00161-05.03] [IN112] [Originalsprache: Spanisch]

- Bf. Mons. Luis Antonio G. TAGLE, Bischof von Imus (Philippinen)

Wir danken Gott, denn die Katholiken auf den Philippinen, vor allem die Kinder und die Jugendlichen, wissen die Eucharistie und die Anbetung noch zu schätzen. Wir haben Priester, doch nicht genug für die große katholische Bevölkerung. Einige Gemeinden haben keinen dauerhaften Zugang zur Eucharistie.
Um dem Hunger nach der Eucharistie entgegenzukommen, feiern die Priester viele Messen, nehmen viele Messintentionen an und senden Laiendiener für Wortgottesfeiern mit Kommunionempfang aus. Die Priester erfüllen ihre Verantwortung so gut sie können. Die Gläubigen kennen den Unterschied zwischen einem Wortgottesdienst und einer Eucharistiefeier, einem Priester und einem Laienmitarbeiter. Viele Gemeinden erwarten mit Demut das Geschenk des Priestertums und die Eucharistie. Zum Wohle dieser Gemeinden schlage ich folgendes vor:
1) Die Synode könnte eine klare Studie zum Priestermangel in Auftrag geben. Wenn wir in der Welt nach Gefahren für das Geschenk der Berufung ausschauen, sollten wir auch fragen, ob die Kirche ein guter Verwalter des Geschenkes ist. 2) Um der Verwirrung bezüglich der Rollen in der Kirche und bei der Eucharistie zu begegnen, ist es nicht ausreichend, auf LG 10 über den grundlegenden Unterschied zwischen dem Amtspriestertum und dem allgemeinen Priestertum der Getauften zu verweisen. LG 10 sagt auch, dass beide aufeinander zugeordnet sind. In Gegenseitigkeit und Gemeinschaft werden wir das Geschenk des Priestertums und der Eucharistie wiederentdecken.

[00176-05.04] [IN115] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Lucius Iwejuru UGORJI, Bischof von Umuahia (Nigeria)

Es ist von großer Bedeutung, dass Christus sich beim letzten Abendmahl mit dem gebrochenen Brot identifizierte. Das Brechen des Brotes wurde zu der Handlung, durch welche seine Jünger ihn in Emmaus erkannten (Lk 24,13-35). In der Eucharistiefeier in der apostolischen Zeit war das Brechen des Brotes so wichtig, dass die ersten Christen den Begriff “Brechen des Brotes” benutzten, um damit die eucharistischen Versammlungen zu bezeichnen (Apg 2,42-46; 20,7).
Wir können die Wichtigkeit des reichen Symbols des Empfangs Christi in der Eucharistie im Zeichen und Symbol des gebrochenen Brotes nicht unbeachtet lassen. Gemeinschaft mit Christus, dem gebrochenen Brot, kann nicht anders sein, als Gemeinschaft mit denen, die Glieder Christi sind. Die brüderliche Einheit, die von der Eucharistie ausgeht, kommt durch die urchristliche Gemeinde in einer eucharistischen Modellgemeinschaft konkret zum Ausdruck. Sie lebten zusammen und teilten geistige und materielle Güter untereinander (Apg 2,42-44).
Wenn die Eucharistie brüderliche Einheit im Leib Christi hervorbringt, dann ist der immer weiter werdende Graben zwischen den Vermögenden und den Millionen von Armen, die in Hunger und unverdientem Elend leben, in der heutigen Gesellschaft ein großer Skandal (vgl. 1Kor 11,17-22). Wenn die Christen das am Altar des Herrn gebrochene Brot teilen, müssen sie bereit sein, für eine bessere und gerechtere Welt für alle zu arbeiten. Sie müssen bereit sein, zu gebrochenem Brot zu werden und ihr Brot mit der gebrochenen Welt zu teilen.
Solches Teilen muss ein gewisses Brechen von politischen und ökonomischen Mustern, die den Vermögenden Sicherheit bieten, während sie Millionen auf abscheuliche Armut und unbarmherziges Leiden reduzieren, einbeziehen. Wenn Christen bekennen, das Brot zu brechen, bedeutet dies, dass sie gewillt sind, gebrochen zu werden in Bezug auf ihren Wohlstand und ihre Sicherheit und Förderer von Gerechtigkeit und Solidarität zu werden. Die sich daraus ergebenden sozialen, politischen und wirtschaftlichen Implikationen können immens sein. Unter anderem beinhaltet dies eine einfache Lebensweise, damit andere einfach nur leben können.

[00177-05.04] [IN116] [Originalsprache: Englisch]

- Kardinal Zenon GROCHOLEWSKI, Präfekt der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (für die Seminare und die Studieneinrichtungen) (VATIKANSTADT)

Ich nehme Bezug auf den dritten und vierten Teil des Instrumentum Laboris im Allgemeinen.
1. Die Zentralität des Eucharistie in der Ausbildung in den Seminarien. Die Eucharistie ist eng an das Weihesakrament gebunden, soweit, “dass die Eucharistie der wesentliche und zentrale Seinsgrund für das Sakrament des Priestertums ist, das ja im Augenblick der Einsetzung der Eucharistie und zusammen mit ihr gestiftet worden ist” (Ecclesia de Eucharistia, 31a). Die Priester sind also in ihrer Qualität als Diener am Heiligen “vor allem die Diener am Messopfer” (Presbyterorum Ordinis, 13c). All die vielfältigen pastoralen Aktivitäten des Priesters finden in der pastoralen Liebe ihr verbindendes Element, das Einheit und Sinn verleiht. Eine solche Liebe geht aus dem eucharistischen Opfer hervor, das die Mitte und die Wurzel des ganzen Lebens des Priesters ist (vgl. Presbyterorum Ordinis, 14b). Die Zentralität der Eucharistie für das Leben und das Amt des Priesters muss notwendigerweise das Herz der Ausbildung der Priesteramtskandidaten werden (vgl. Pastores dabo vobis, 48). Wir könnten sagen, dass die Eucharistie die Handlung der gesamten, sowohl menschlichen wie spirituellen, intellektuellen und pastoralen Ausbildung der Seminaristen ist. Diese Zentralität der Eucharistie muss im Leben des Seminars auf verschiedenen Ebenen sehr deutlich hervorgehoben werden: die solide theologische Darstellung des eucharistischen Geheimnisses und seiner Beziehung zum Sakrament der Versöhnung, die nötige Erklärung der Bedeutung der liturgischen Normen, das Beispiel seitens der Ausbilder, die geeignete Vorbereitung der Eucharistiefeiern selbst, damit sie von der ganzen Gemeinschaft tief gelebt werden können, wie auch die Anwesenheit und Verfügbarkeit von guten Beichtvätern, die gut vorbereiteten eucharistischen Anbetungen, die eindringliche Einladung zur persönlichen eucharistischen Anbetung usw. Wenn all dies ernst genommen wird, müsste es den Seminaristen dazu einführen, die Eucharistie bis ins Tiefste zu begreifen, zu lieben und zu leben, so dass sie wirklich fons et culmen seines ganzen Lebens und seines eifrigen Apostolats würde. Ich denke, dass - obwohl Pastores dabo vobis davon spricht - in nicht wenigen Seminaren diesbezüglich noch viel zu tun ist.
Diese Ausbildung der Seminaristen ist von größter Wichtigkeit und müsste unterstrichen werden, denn es wird in erster Linie von den Priestern abhängen, wie in Wirklichkeit die Eucharistie gefeiert, wie sie aufgenommen und wie sie von den Gläubigen gelebt werden wird. Von ihnen wird abhängen, ob das Allerheiligste angebetet werden wird oder nicht, ob die Leute das Bedürfnis spüren werden oder nicht, die Kniebeuge zu machen, wenn sie am Tabernakel vorbeigehen. Von ihnen hängt also all dies ab, wovon wir im dritten Teil des Instrumentum Laboris lesen, aber auch im vierten bezüglich der Einwirkung der Eucharistie auf die Moral, auf die Spiritualität und auf das Apostolat der christlichen Gemeinden.
Es wäre nicht realistisch zu erwarten, dass unsere Gedanken bezüglich der Beförderung der Eucharistie Früchte bringen ohne eine geeignete Vorbereitung derer zu verstärken, die sie in erster Linie im Leben der Kirche umsetzen werden müssen.
2. Die Wichtigkeit der Eucharistie für die theologische Bildung. Ich habe gesagt, dass die Eucharistie für alle Aspekte der Priesterausbildung von Bedeutung ist: menschlich, spirituell, intellektuell und pastoral. Ich möchte bei der Beziehung zwischen der Eucharistie und der intellektuellen oder theologischen Ausbildung verweilen, denn diese wird leider weniger wahrgenommen. Hier aber beziehe ich mich natürlich nicht nur auf die Seminare, sondern auf das Theologiestudium im Allgemeinen. Das Instrumentum Laboris stellt richtigerweise fest: “In der Liturgie macht [Jesus, der Weg, die Wahrheit und das Leben] sich bekannt” um gleichzeitig “die Vernunft und den Verstand des Gläubigen anzuregen, ihn ständig zu suchen” (31b). Die Theologiestudenten müssen sich bewusst werden, dass, um die Glaubenswahrheiten zu verstehen, die Schärfe des menschlichen Denkens, das eigene Forschen jedes Wissenschaftlers nicht genügt, sondern es nötig ist, tief mit Gott vereint zu sein, demütig im Gebet die wahre Weisheit zu suchen. In der Tat haben die Jünger von Emmaus Jesus noch nicht erkannt, das der ihnen die Schrift erklärte, sondern sie erkannten ihn im Brechen des Brotes. Diese Verbindung zwischen der Einheit mit Gott und des Verständnisses der Wahrheiten wurde auch von Pastores dabo vobis (vgl. 51 und 53) unterstrichen. Dies hat auf sehr ausdrückliche Weise Papst Johannes Paul im Apostolischen Schreiben Novo millenio ineunte (Nr. 20) hervorgehoben, als er die bekannte Begebenheit in Cäsaräa Philippi (Mt 16,13-20) kommentierte. Suchten nicht vielleicht der hl. Thomas v. Aquin, der hl. Robert Bellarmin und viele andere das Verständnis der Geheimnisse Gottes vor dem Tabernakel? Unsere alten Meister sagten uns, dass die Theologie auf den Knien studiert werden muss. Ich denke, wenn man auf diese Art die Glaubenswahrheiten angehen würde, würde man weniger extravagante menschliche Erfindungen auf dem Gebiet der Theologie finden, und man würde das wunderbare Geheimnis der Liebe Gottes tiefer erfassen.
3. Die katholischen Universitäten. Wenn wir den Blick auf die zahlreichen katholischen Universitäten, die sich von ihrer Natur aus in das Apostolat der Kirche einfügen, ausweiten, muss auch in ihnen auf die Eucharistie Wert gelegt werden, damit deren Studenten sich immer mehr bewusst und fähiger werden, ihr christliches Engagement in der Ausübung ihrer verschiedenen Berufe zu verwirklichen.

[00178-05.04] [IN118] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Andrej GLAVAN, Titularbischof von Musti di Numidia, Weihbischof von Ljubljana (Slowenien)

Ich möchte zunächst die Nummer 23 des Instrumentum laboris kommentieren, wo man liest:”In manchen Ländern wird dem Einzelnen das Bußsakrament nicht gespendet; höchstens zweimal im Jahr wird eine gemeinsame Bußandacht gefeiert...” In den slowenischen Diözesen gibt es noch immer viele Beichten, jedoch sinkt ihre Anzahl fortlaufend. Einerseits erarbeiten die Priester in den verschiedenen Dekanaten gemeinsam einen Plan für die Beichten, vor allem im Advent und in der Fastenzeit; selbiges geschieht auch an den Wallfahrtsorten und für besondere Feiern mit einer großen Anzahl an Gläubigen. Andererseits hört man überall, dass die Priester nicht mehr so eifrig im Beichthören sind - und wenn die Gläubigen nicht beichten, nähern sie sich nicht mehr der Kommunion an. Das Instrumentum laboris dankt den Priestern, die die Beichte abnehmen. Es wäre wichtig zu bekräftigen, dass auch sie die Pflicht haben, für die Beichte verfügbar zu sein und mitverantwortlich sind, dass die Gläubigen, angemessen vorbereitet, häufig die Heilige Kommunion empfangen. Der Empfang der Kommunion setzt die Umkehr voraus und die Umkehr tritt nach der Einzelbeichte ein.
Ich erlaube mir nun das Projekt der Eucharistischen Vereinigung Sloweniens vorzustellen. Die Spiritualität dieser Vereinigung, die sich die eucharistische Erneuerung der Pfarrgemeinden vorgenommen hat, läßt sich von der Spiritualität der Gemeinschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils anregen, welche aus dem Geheimnis des auferstandenen und heute in der Eucharistie gegenwärtigen Christus entspringt. Das Projekt besteht im wesentlichen aus der Einrichtung von eucharistischen Basisgemeinschaften, d.h. Anbeter des Allerheiligsten in den Pfarrgemeinden - eine Gemeinschaft für jede Pfarrgemeinde - und in der Vernetzung der Pfarrgemeinden für eucharistische Treffen, die nach Gebieten geplant werden. Weil die Eucharistie Quelle der Gemeinschaft ist, ist die eucharistische Basisgemeinschaft eine Verbindung im spirituellen Kern der Pfarrgemeinde und bildet keine Gruppe, die sich an andere schon existierende Gruppen anfügt. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass der Pfarrer mit seiner Autorität die eucharistische Basisgemeinschaft begleiten sollte, da er kraft des Weihesakraments schon der Zelebrant und Hüter der Eucharistie ist. Er müsste also, wenn möglich, an den Treffen der eucharistischen Gemeinschaft teilnehmen. Zu dieser eucharistischen Basisgemeinschaft sind alle Gläubigen, im Besonderen die Jugendlichen und auch die Kinder, über die Mitglieder der verschiedenen Gruppen der Pfarrei hinaus, eingeladen. In den Pfarrgemeinden, in denen schon eine eucharistische Pfarrgruppe besteht, bietet die Eucharistische Vereinigung Sloweniens ihre Hilfe an, damit eine eucharistische Basisgemeinschaft wächst, die mögliche Isolierungen überwindet und sich allen öffnet. Der dauerhafte Auftrag der eucharistischen Basisgemeinschaften müßte die Vertiefung der gemeinschaftlichen Anbetung des Allerheiligsten außerhalb der Messe sein, das Apostolat der Feier am Tag des Herrn, dessen Mittelpunkt die sonntägliche Messe ist, und die Erneuerung des eucharistischen Lebens mit einem Akzent auf der Erneuerung der Familien. Die Mitglieder der eucharistischen Basisgemeinschaften müßten sich mit der Einrichtung von Tagen der Anbetung in den Pfarrgemeinden beschäftigen (die “vierzig Stunden”) und den Besuchen des Allerheiligsten in unseren Kirchen während der Woche. Nach dem Beispiel Mariens müßte die eucharistische Spiritualität auch in der täglichen Hingabe gelebt werden, in der Verpflichtung für den Frieden und die Einheit, in der Solidarität mit allen, im Besonderen mit Menschen, die leiden und einsam sind.

[00181-05.02] [IN129] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Dominic JALA, S.D.B., Erzbischof von Shillong (Indien)

In einem multireligiösen Umfeld ist die zur Eucharistie zusammengekommene Versammlung oft nicht nur aus Katholiken zusammengesetzt. Die Anwesenheit von Anhängern anderer Glaubensrichtungen stellt unsere eucharistische Ekklesiologie speziell in Indien vor eine ernste Frage. Welchen Platz nehmen solche Personen gegenüber unserer Glaubensgemeinschaft ein? Wie weit kann sich eine eucharistische Gemeinschaft ausdehnen? Wenn das Opfer der Kommunion für das Heil aller gefeiert wird, wie ist dann das Verhältnis zwischen der christlichen Eucharistiegemeinschaft und dem Rest?
Der Glaube und die Lehre der Kirche lassen zur Kommunion nur diejenigen zu, die den Glauben teilen und sich zum selben eucharistischen Glauben bekennen. Es scheint auch nicht passend, während der Kommunion der Gläubigen andere “Geschenke” zu verteilen, um die Bedeutung der eucharistischen Kommunion nicht zu verwischen. Es bleibt die Herausforderung, Wege zu finden, um irgendein Zeichen eucharistischer Gastfreundschaft gegenüber Angehörigen anderer Glaubensrichtungen zu zeigen.
In Stammesgebieten wie auch in vielen jungen Kirchen des indischen Subkontinents können Personen, die offen sind zur Glaubensannahme, als in einer speziellen Beziehung zur Glaubensgemeinschaft bei der Eucharistie stehend betrachtet werden. Durch diese Gemeinschaft eröffnet sich uns ein Licht für die Lehre bezüglich der Eucharistie als Opfer, eine Erfüllung und Vollendung unserer traditionellen Opfer, und für den Sinn von Gemeinschaft, die in der Kirche erfahren wird.
Solche Situationen erfordern, dass der Priester und die Gläubigen der ars celebrandi spezielle Aufmerksamkeit zuwenden, doch nicht vorwiegend im Stil oder im Einhalten von Regeln und Rubriken. Diese müssen einer tiefen Glaubenerfahrung, Demut und Verehrung entspringen, die die eucharistische Spiritualität eines jeden prägen sollten. Die symbolische Natur der Liturgie trägt in sich eine innere Kraft, Leben zu verwandeln und die Zelebranten müssen größte Aufmerksamkeit aufbringen, um die Symbole sprechen zu lassen.
Die Verehrung der Eucharistie außerhalb der Messe, die von dieser ausgeht und zu ihr hinführt, hatte und hat weiterhin einen großen Einfluss darauf, Personen zur Kirche hinzuziehen und den Gemeinden zu helfen, missionarischer zu sein. Von besonderer Bedeutung ist beispielsweise die jährliche eucharistische Prozession speziell in Nordostindien. Jedoch sind Gemeinden, die noch immer auf einen Priester warten, wie in den meisten der entlegenen Dörfer unserer Missionen der Fall ist, für uns eine große Sorge. Die sonntägliche Liturgie sollte in diesen Gläubigen eine wahre Liebe und ein Verlangen nach der Eucharistie nähren.

[00185-05.04] [IN139] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Renato CORTI, Bischof von Novara (Italien)

Ich gehe von der Aussage von Papst Benedikt XVI. aus: “Die Eucharistie ist nicht statisch, sie ist hingegen eine dynamische Präsenz”. Man kann sich fragen warum. Mir scheint, dass man antworten kann, dass sie es ist, weil die Eucharistie die Feier des neuen und ewigen Bundes, der das ungeschuldete Heilsversprechen Gottes enthält, die Verwirklichung des Wortes, dass wir im Buch Jeremia finden, ist: “Ihr werdet mein Volk sein und ich werde euer Gott sein”, der Ruf aufgrund der Freiheit und der Entscheidung dem Herrn zu “dienen”. Alles in diesem Bund ist dynamisch: er ist es gegenüber Gott, weil seine Liebe geschenkt ist; er ist es, wenn man das Herz, das die Gemeinschaft der Menschen bildet, in Betracht zieht; er ist es, wenn man den Teil, der uns zufällt, in Betracht zieht: “Entscheidet euch heute, ob ihr dem Herrn dienen wollt”. All dies war schon im alten Bund wahr und ist es im neuen, der seine Fülle in Jesus Christus findet, nur umso mehr. Die Erfahrung zeigt mir, dass wenn diese innerliche Dynamik der Eucharistiefeier mit großer Eifrigkeit gepflegt wird, der Weg unserer Gemeinden und einzelnen Gläubigen lebendig und stark wird. Ich möchte mich in besonderer Weise dem Moment des Wortgottesdienstes widmen. Ich möchte eine Grundbetrachtung in Bezug auf die Physionomie des göttlichen Wortes im Zusammenhang mit der Eucharistie, d.h. in der tiefen Einheit mit der Sakramentenfeier durchführen. Dieses Thema wird im I.L. in den Nummern 46 - 47 angesprochen. Ich drücke es so aus. Der Wortgottesdienst im Inneren der Eucharistiefeier ist im Gegensatz zu anderen möglichen und kostbaren Formen der Annäherung an das göttliche Wort etwas Ursprüngliches. Die Schönheit und die Ursprünglichkeit des Wortgottesdienstes in der Eucharistie liegt darin, dass er immer Gedächtnis des Geschehens ist, welches der Gemeinde selbst, die ihn zelebriert, den Ursprung gab. Dieses Ereignis schuf die Kirche und gibt ihr Leben, aus diesem Ereignis bildet sich jeden Tag ihr Dasein aus. Richtigerweise erinnert das I.L. an die Verehrung und die Ehre, die dem Evangeliar als mystischem Eintritt des menschgewordenen Wortes und seiner Gegenwart inmitten der Versammlung der Gläubigen erwiesen wird. (Nr. 46). Auf der gleichen Schiene läuft der Gesang des “Halleluja”, das Wort, das wir in der Offenbarung des Johannes finden und das sich genau auf den auferstandenen Christus, den Lebenden und Gegenwärtigen unter uns, bezieht. Die gleiche Bedeutung hat die Antwort am Ende der Verkündigung des Evangeliums: “Lob sei dir Christus”. Ein Lob, das die gegenwärtige Person Christi als Quelle des Lichtes und der Freude anerkennt.
Wenn ich mich frage, welches die christlichen Gemeinden sind, in denen mir - vor allem durch pastorale Besuche - scheint, dass sich diese Dynamik des Bundes ausdrückt, meine ich einige bedeutsame Entscheidungen zu erkennen: Die erste ist die, in den Gläubigen seitens der Priesters den Wunsch, den Herrn zu hören, heranzubilden. Die zweite bedeutsame Entscheidung sehe ich in einem heute vielleicht zu stark vernachlässigten Moment der Feier. Ich beziehe mich auf den Moment der Kommunion und des Gesprächs mit dem Herrn, mit dem zu sprechen wir gerufen sind. In diesem Moment kann das Wort herabsteigen und gemeinsam mit dem Leib Christi in uns wohnen. Eine dritte Entscheidung, dem sich besonders die Priester und die Liturgiegruppe widmen müssen, besteht in der Sorgfalt, die die Möglichkeit, klar und deutlich das verkündete Wort zu hören, begünstigt. Groß ist die Verantwortung des Priesters, dem es zusteht die Predigt zu halten.

[00173-05.02] [IN147] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Leo Laba LADJAR, O.F.M., Bischof von Jayapura (Indonesien)

Das Ziel meines Beitrags ist, einige Punkte im IL Kapitel II und an anderen Stellen hervorzuheben, wo von der Eucharistie und kirchlicher Gemeinschaft und der Rolle des Priesters die Rede ist.
“Die Eucharistie ist das Herz der kirchlichen Gemeinschaft ... Die Eucharistie baut die Kirche, und die Kirche ist der Ort, wo sich die Gemeinschaft mit Gott und unter den Menschen verwirklicht” (IL Nr. 12). Um für eine säkulare Gesellschaft relevant und bedeutsam zu sein, muss unser Diskurs über die Eucharistie mehr vom Schaffen von Gemeinschaft handeln. Viele säkulare Personen sind Humanisten, die sich dem Schaffen von Gemeinschaft unter den Menschen widmen. Das kann als unser gemeinsamer Standpunkt genommen werden.
Gemeinschaft zu schaffen mit allen Menschen und dem ganzen Kosmos beginnt bei der Liturgie der Eucharistie selbst. Die ganze liturgische Gemeinschaft spielt eine entscheidende Rolle. Die Priester können von der Gemeinschaft nicht ausgeschlossen werden. Ich habe den Eindruck, dass IL zu “priesterzentriert” ist. Es gibt einige Praktiken und Regeln, die in Frage zu stellen sind, unter anderem:
- Die Erlaubnis für einen Priester, die Eucharistie außerhalb einer Versammlung zu feiern (die sogenannte “Privatmesse”)
- Die Eingrenzung des Zwecks der Weihe auf die Eucharistie, was einen Schatten auf die anderen beiden munera der Kleriker wirft
- Die Ausweitung des Unterschieds zwischen geweihtem und allgemeinem Priestertum zu dem Punkt, die Rolle von Akolythen auf Notsituationen zu reduzieren
- Auch die Verbindung zwischen der Eucharistie und der Versöhnung oder Buße wird nur aus der Perspektive des Priesters betrachtet. Die Bedeutung der Versöhnung in Gemeinschaft und in der liturgischen Versammlung wird unterbewertet. Tatsächlich suggeriert der Wortsinn einiger biblischer Texte wie Mt 18,15-20 und Lk 17,3, dass die Lösegewalt einem Bruder und auch der Gemeinschaft als ganzer übertragen wird.
- Mein Eindruck der “priesterzentrierten” Sicht des IL wird verstärkt durch die Unterbewertung des Wortgottesdienstes, dem auch ein Laiendiener vorstehen kann. IL 55 spricht von ihr als “Liturgien in Erwartung eines Priesters”, und nicht als das Hören auf die Stimme des Herrn und das Antworten auf Ihn im Gebet.
Vorschläge: Wir müssen die Theologen ermutigen, eine neue Theologie des Priestertums zu studieren und zu formulieren in Verbindung mit dem dreifachen munus der Kleriker in der kirchlichen Gemeinschaft, auch im Hinblick auf die Praxis in apostolischer Zeit und in den Ostkirchen.

[00170-05.03] [IN150] [Originalsprache: Englisch]

Dann folgten in Gegenwart des Heiligen Vaters die freien Beiträge.

Bei dieser Generalkongregation, die um 19.00 Uhr mit dem Gebet Angelus Domini geschlossen wurde, waren 239 Väter anwesend.

 

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