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  1. Mai - Priesterliche Vigil

    EINFÜHRUNG ZUR LITANEI

    S. E. MONS. CSABA TERNYAK SEKRETÄR DER KONGREGATION FÜR DEN KLERUS
     

Liebe Priester,

 

Nachdem wir zu Ehren der Heiligen Jungfrau, Mutter Christi und Mutter der Priester den Rosenkranz gebetet haben, führen wir unsere spirituelle Vorbereitung für das Jubiläum und das Treffen mit dem Heiligen Vater weiter.

Wir haben Eure Berufung und unser Amt als letzten Akt der Vorbereitung auf morgen in die Hände Marias gelegt, wenn wir unser Jubiläum gemeinsam mit dem Heiligen Vater Johannes Paul II. in der Dankesmesse auf diesem selben Platz feiern werden. Wir werden mit ihm die Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens und unsere Priesterberufung leben, eine Realität, die wir in Tongefäßen tragen und die uns nicht gehört. Wie der Heilige Paulus sagt: Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn (Röm 14, 7-8). Unser Leben und unser Priesteramt gehören dem Herrn. Er hat diese Gabe und dieses Amt in unsere Hände gelegt.

Gabe und Geheimnis. Dies sind Worte, die unser Priesteramt gut beschreiben. Geschenk Gottes, unentgeltlich und voller Liebe, unverdient. Ein Geheimnis, das in das Werk der Rettung Christi eingefügt ist, Geheimnis der Auferstehung, des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung.

Gabe und Geheimnis. Mit diesen Worten hat der Heilige Vater sein Priesteramt definiert. In diesen Worten liegt die Essenz unserer Identität, unseres Amtes. Das Priesteramt ist ein Geschenk aufgrund seiner göttlichen Herkunft und es ist ein Geheimnis aufgrund seiner transzendenten, übernatürlichen Natur. Der Priester ist ein Mensch, der in seinen Händen einen Schatz der Rettung für alle Menschen trägt. Der Priester ist in sich selbst ein Geheimnis, das Christus in der Welt über seine schwachen Hände, die das Brot segnen und Sünden vergeben, präsent macht.

Gabe und Geheimnis. Der Priester ist eine Gabe für alle Menschen. Er lebt nicht für sich, er lebt für die anderen: Keiner von uns lebt sich selber so wie auch keiner für sich selber stirbt. Jeder Priester ist ein Geschenk Gottes an seine Kirche und gleichzeitig eine Gabe der Kirche an den Gott der Liebe. Der Priester ist ein Geheimnis für sich selbst und für die Menschen, ein Geheimnis, in dem Sünde und Heiligkeit, Größe und Kleinheit, menschliche Zerbrechlichkeit und göttliche Barmherzigkeit nebeneinander bestehen.

Gabe und Geheimnis. Dies ist auch der Titel der autobiographischen Erzählung des Papstes, in der er seinen spirituellen Weg beschreibt, ein Leben gezeichnet von Liebe und Schmerz, vom Gebet und dem Geschenk seiner selbst. Eine Geschichte, in der die Laien eine wichtige Rolle in der Ausrichtung seines spirituellen Lebens spielen und in der das Priesteramt des Papstes mit der Gemeinschaft verbunden scheint, mit der Kirche, nicht als Mensch, der einfach ein Amt ausführt, sondern wie ein weiterer Christus inmitten der anderen. Das Buch schließt ab mit den Litaneien an Jesus Christus Höchsten und Ewigen Priester, Anrufungen, die der Papst rezitierte, als er sich auf seine Weihe vorbereitete und die heute, in diesem Kontext der Wache unseres Jubiläums eine besondere Bedeutung übernehmen, weil sie den Weg unserer Bekehrung auf die ldentifizierung mit Christus, einzigem und ewigem Priester, zeichnen. Sie fassen sehr gut das Ideal des Priestertums zusammen, das wir anstreben.

In diesem Geiste, schicken wir uns in dieser Gebetswache für den Papst und alle Priester an, die Litaneien für Jesus Christus, Höchsten und Ewigen Priester zu beten.

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