The Holy See
back up
Search
riga

Kardinal Ignace Moussa I. Daoud besucht

Eritrea und Äthiopien

 

Vom 14. – 21. Januar 2003 hat sich Patriarch Kardinal Ignace Moussa Daoud, Präfekt der Kongregation für die Orientalischen Kirche, auf Einladung Seiner Exzellenz Msgr. Berhaneyesus Souraphiel, Erzbischof-Metropolit von Addis Abeba und Präsident der Hierarchen der alexandrinischen Kirche von Äthiopien und Eritrea, nach Eritrea und Äthiopien begeben. Die Bischöfe hatten als günstige Gelegenheit für die Begegnung mit ihren Kirchen das Fest der Taufe Jesu vorgeschlagen. Das Fest Epiphanie des alexandrinischen Ritus, “Timket” genannt, steht an Feierlichkeit nur Ostern nach, und wurde am Sonntag, dem 19. Januar gefeiert. Diese zu Jahresbeginn unternommene Reise hatten auch Gründe humanitärer und pastoraler Natur veranlasst: eine schwere und lange Dürre hat beide Nationen heimgesucht und hat weiten Teile, der Bevölkerung, vor allem den Kindern, unerträgliche Lebensbedingungen beschert, ein Umstand, der die katholische Kirche zu einer nachhaltigen Hilfeleistung zwang. Der Besuch Kardinal Daouds wurde mit tiefer Dankbarkeit aufgenommen, und zwar als ein Zeichen der Sorge des Heiligen Vaters Johannes Pauls II. für die Opfer des Hungers, für ihre Hirten, für die Ordensleute in der Mission und für die Laien, die ihnen zur Seite stehen. Die Kongregation für die Orientalischen Kirchen hat bereits den fünf Eparchien, den einzelnen Bischöfen, den Pfarreien und  Institutionen eine erste Hilfe zur Verfügung gestellt, aber es ist wünschenswert, überall zur Liebestätigkeit für so viele Arme aufzurufen. Die Kongregation ist auch bereit, zusammen mit der Apostolischen Nuntiatur in Addis Abeba, Informationen zu beschaffen und die so nötigen und sehnsüchtig erwarteten Hilfen nach Äthiopien und Eritrea zu schaffen. Während des Besuches wechselten Appelle von staatlichen Behörden sowie von katholischen und orthodoxen Kirchen miteinander ab, damit es dank der Unterstützung durch die Kirche und die internationale Gemeinschaft gelingt, der schwierigen Notlage Herr zu werden.

Eritrea

Der Besuch des Kardinalpräfekten hatte in Asmara, der Hauptstadt Eritreas, begonnen., wo er Dienstagnacht, dem 14. Januar, eingetroffen war. Kardinal Daoud, begrüßt vom Apostolischen Nuntius, Msgr. Silvano Tomasi, vom Bischof der Stadt, Msgr. Menghisteab Tesfamariam, vom Altbischof, Msgr. Zekarias Yohannes,  vom neu ernannten Bischof, Msgr. Fidane Yebio und von einer Gruppe von Priestern, war Gast des intereparchialen Seminars.

Mittwoch, den 15. Januar, nach einem herzlichen Zusammentreffen mit den Seminaristen der drei eritreischen Eparchien, begab sich der Kardinal nach Barentù. Hier wurde er vom Bischof Msgr. Thomas Osman, vom Altbischof Msgr. Luca Milesi, sowie von Priestern, Ordensleuten und einer Laienabordnung begrüßt. In der ersten katholischen Kirche des Städtchens, 1923 von den Kapuzinern erbaut, traf sich der Kardinal zum Gebet mit einer großen Menge von Gläubigen.  Besonders zahlreich waren die Jugendlichen, die den Präfekten festlich empfingen und mit traditionellen örtlichen Gesängen und Tänzen  die Begegnung  umrahmten. Bischof Thomas ergriff für die Eparchie Barentù das Wort und sagte: “Der kleine Samen, den die Kapuziner 1912, vor so vielen langen Jahren, gesät haben, ist zu einem Baum mit vielen, kräftigen Blättern geworden,” dank ihrer hochherzigen Gegenwart, die noch heute in verschiedenen Teilen der beiden Nationen anwesend sind, neben anderen verdienstvollen Ordensinstituten

Die Eparchie Barentù wurde 1995 errichtet. Sie ist in voller Expansion begriffen und nachhaltig in der Evangelisierung, der Katechese, der liturgischen Ausbildung, der Förderung von Berufen, der allgemeinen, sozialen Entwicklung engagiert durch die Schaffung von Kindergärten, Schulen, Schulungszentren und Kliniken. Dieser erste Besuch eines Kardinalpräfekten der Gemeinde von Barentù ging im Eparchialzentrum weiter, wo sich die kirchlichen pastoralen Mitarbeiter und Laien versammelt hatten, dessen Bau auf Bischof Milesi zurückgeht, und das sich in einer Ausbauphase befindet. Es liegt neben dem Ort, wo die Kathedrale entsteht, ein notwendiges, gerade erst  begonnenes Bauvorhaben.

Am Abend traf Kardinal Daoud in Keren ein. Auch diese Eparchie entstand 1995, deren erster Bischof, Msgr. Tefamariam Behdo,  allzu früh verstorben ist, und die jetzt auf die Weihe des neuen Oberhirten, Msgr. Kidane Yebio, wartet. Der Empfang Kardinal Daouds, dem sich ein Gebet anschloss, fand in der St. Michaelskathedrale statt, die nur ungenügend Platz bot. Danach folgte die Begegnung mit den Priestern, den männlichen und weiblichen Ordensmitgliedern, den Seminaristen und den Laienmitarbeitern. Aus den Worten des jungen, neuen Bischofs sprachen Zuneigung und Verehrung für den Heiligen Vater, die Freude aller über die Anwesenheit des Präfekten, die Sorge über die verpflichtende Hinterlassenschaft seines Vorgängers, Msgr. Bedho, mit ihren vielen pastoralen und sozialen Problemen,  gepaart mit Hoffnung und Vertrauen.

In den frühen Morgenstunden des Donnerstags, 16. Januar, wurde die Göttliche Liturgie im Ge’ez-Ritus (in der klassischen äthiopischen Sprache, die zurzeit nur in der Liturgie gebräuchlich ist) gefeiert. Ihr schloss sich der Besuch des Kleinen Seminars an, welches sich im Pastoralzentrum befindet, dessen Bau schon weit fortgeschritten ist, sowie des Terrains, wo die neue Kathedrale errichtet werden wird. Ein kurzes Gebet in der Wallfahrtskirche “Our Lady of Baobab” und eine Begegnung mit der Kommunität der Zisterzienser, der die Seelsorge dieser marianischen Stätte anvertraut ist, beschlossen den Besuch. Die Wallfahrtkirche ist sehr originell und Ziel ökumenischer und interreligiöser Pilgerfahrten: der Innenraum ist in einem majestätischen, ausgehöhlten Baobabbaumstamm entstanden.

Am Ende des Vormittags erreichte Kardinal Daoud Asmara. In der schönen und weiträumigen Kathedrale wurde der Kardinal begrüßt und die festliche Begegnung schloss mit dem gemeinsamen Gebet aller. Es waren zugegen: der jetzige und der ehemalige Bischof von Asmara, zusammen mit Vertretern aller kirchlichen Bereiche und vielen Gläubigen. Am Nachmittag stattete Seine Seligkeit in Begleitung von Bischof Menghesteab und des Apostolischen Nuntius  dem Minister für Arbeit und Dringende Sozialmaßnahmen einen Besuch ab. Bei diesem sehr freundschaftlich verlaufenen Treffen brachte der Minister dem Heiligen Stuhl und dem Kardinal die Dankbarkeit des Präsidenten der eritreischen Republik (der an diesem Tag nicht in der Hauptstadt war) zum Ausdruck und fand Worte großen Lobes für das Wirken des Papstes für den Frieden und die Solidarität mit der internationalen Gemeinschaft und im Besonderen mit Afrika. Es folgte das Zusammentreffen mit Seiner Seligkeit Yacoub. Der neue Patriarch der Orthodoxen Kirche Eritreas mit einigen Bischöfen hat den Kardinal und seine Begleiter brüderlich empfangen. Der Patriarch brachte seine besondere Wertschätzung gegenüber dem Papst und der katholischen Kirche zum Ausdruck. Es wurden auch, -  im Geiste der Achtung und mit dem Willen zur Zusammenarbeit, - die gegenseitigen Beziehungen der beiden Kirchen in Betracht gezogen und die Lage des Landes. Patriarch Yacoub bat, dem Heiligen Vater Grüße zu übermitteln. Die Begegnung endete mit einem Gebet für die Einheit der Christen. Im Anschluss daran besuchte der Kardinalpräfekt das  Büro der Caritas Eritrea, welches von P. Uqbagaber Woldeghiorghis geleitet wird, und konnte sich persönlich vom imponierenden Wirken dieser Einrichtung zugunsten der beruflichen Ausbildung und der sozialen Hilfe überzeugen. .Im intereparchialen Priesterseminar traf sich der Kardinal mit den Bischöfen und erörterte mit ihnen lange die dringlichsten kirchlichen und pastoralen Fragen sowie solche der karitativen Tätigkeit. Am Abend kamen dann, ebenfalls im Seminar, die Bischöfe, der Klerus, die in der Pastoral tätigen Personen, sowie die Vertreter der staatlichen Behörden und des diplomatischen Korps zusammen.

Äthiopien

Am Freitag, dem 17. Januar, flog der Kardinal mit einer Maschine der Mission der Vereinten Nationen nach Äthiopien, da die Grenze zwischen den beiden Ländern noch geschlossen ist. Bei seiner Ankunft in Addis Abeba empfingen Seine Seligkeit der emeritierte Erzbischof Kardinal Tzadua , Metropolit Msgr. Souraphiel und Msgr. Tesfay, Bischof von Adigrat, mit einigen Priestern. Am Nachmittag stand das Treffen mit dem Präsidenten der Republik, Ato Girma Woldeghiorghis, auf dem Programm. Kardinal Daoud und seine Begleiter hielten sich über eine halbe Stunde in der Residenz des Präsidenten auf, und die Gespräche verliefen in einem Klima besonderer Höflichkeit. Das Wirken des Heiligen Vaters für den Frieden und seine Sorge um Afrika und die Welt waren Anlass zu einer dankbaren Wertschätzung durch den Präsidenten, der auch seine Anerkennung für die unvergleichliche schulische, soziale und karitative Tätigkeit der katholischen Gemeinde zum Ausdruck brachte. Sein besonderer Dank galt all dem, was sie unternimmt, um dei großen, augenblicklichen  Schwierigkeiten zu lösen und jeder Art von Hilfe, die der Heilige Stuhl begünstigen kann. Der Präsident bat auch darum, dem Heiligen Vater seine Ehrerbietung zu übermitteln und erinnerte sich gern an Rom und besonders an seinen Besuch im Äthiopischen Kolleg. In der Apostolischen Nuntiatur fand dann eine ersprießliche Arbeitssitzung der Bischöfe mit dem Präfekten statt, an der auch der Apostolische Vikar von Harar, Msgr Ghebreghiorghis, teilnahm, worauf der Kardinal am Abend mit dem Klerus und den Ordensleuten zusammentraf.

Samstag, den 18. Januar, besuchte der Kardinal in Addis Abeba das Institut der Kapuziner für Philosophie und Theologie. Es waren zugegen: Kardinal Tzadua und Metropolit Souraphiel, der Apostolische Nuntius, der Apostolische Vikar von Nekemte, Msgr. Dobbelaar, Verantwortlicher der Bischofskonferenz für die Priesterausbildung, der orthodoxe Bischof, Abuna Timotewos, Mitglied des Theologischen Kollegs von der Heiligsten Dreifaltigkeit, der Vizepräsident des Instituts und  Vertreter des Generaloberen der Kapuziner, Abba Melleku. Nachdem der Kardinal dem Rektor und dem Lehrkörper gedankt hatte, richtete er seinen Gruß an die zahlreichen Studenten und ermahnte sie, die Vorbereitungszeit auf ihre kirchliche Mission, die sie erwartet, mit der Intensität des Glaubens und mit Engagement zu leben. Die Anstalt steht den Studenten des Seminars der Archieparchie offen und solchen, die zu Ordensgemeinschaften gehören, welche in Äthiopien tätig sind. Das Institut spielt eine wirklich lobenswerte Rolle auf dem Gebiet der Bildung und Kultur.

Zwei Begegnungen des Kardinals mit Seiner Heiligkeit Paulos, dem Patriarchen der orthodoxen Kirche Äthiopiens, folgten. Die erste fand am Samstagvormittag in der Residenz des Patriarchen statt. Es waren einige Bischöfe und Mitarbeiter zugegen. In einem herzlichen und freundschaftlichen Gesprächsklima erinnerte Kardinal Daoud an das wiederholte Zusammentreffen bei den Tagungen Menschen und Religionen der Gemeinschaft St. Egidio und wünschte, jeder möge um ein immer wirkungsvolleres Zeugnis und eine wirkungsvollere ökumenische Zusammenarbeit beten. Die Worte des Patriarchen Paulos seinerseits brachten hohe Wertschätzung und Dankbarkeit für das Wirken Papst Johannes Pauls II. zugunsten des Friedens und für seinen kirchlichen Dienst zum Ausdruck. Die zweite Begegnung war am Samstag Nachmittag. An der Seite des Patriarchen Paulos nahm der Kardinal am grandiosen Timket-Fest teil, um die Taufe Jesu zu feiern. Hunderttausend Menschen aus allen Teilen der Stadt hatten sich in einer Atmosphäre unvergleichlicher Freude am Ende zum Gebet eingefunden, begleitet vom Rhythmus der Tänze und der Gesänge der Tradition des Volkes und der Ge’ez-Liturgie, geschart um die Tabot, die sogenannten “Bundesladen”, der verschiedenen Pfarreien der Stadt. Schreiend bunt gekleidete Jugendliche und die typischen, reich verzierten Schirme als Zeichen der Frömmigkeit und Verehrung  umsäumten die Tabot und den Klerus. Das Timket-Fest ist eine der vielen Spuren einer fruchtbaren Verflechtung mit dem Alten Testament. Die Anwesenheit, nach ältesten Überlieferungen, der Heiligen Arche auf äthiopischem Gebiet wird als ideelle Fortsetzung  in der Zeit des Tanzes des Königs David vor dem Zeichen der “Nähe Gottes” verstanden. Patriarch Paulos zelebrierte dann am folgenden Morgen die große Liturgie nach der Nachtwache, mit der Wasserweihe, der Aspersion der Gläubigen und der Rückkehr der Archen in die Pfarreien in Prozessionsform. Dieser Ritus wird in ganz Eritrea und Äthiopien von der orthodoxen Kirche “Tewahedo” (oder der Einheit, der Einzigartigkeit, der Vereinigung) gefeiert, wie sie sich offiziell definiert, um an die “nicht-chalzedonensische” Erwählung zu erinnern, die sie mit der alexandrinischen koptischen Kirche teilt. Die Beteiligung des Volkes in dieser Kirche war außerordentlich; sie rangiert, nach der Zahl der Gläubigen gerechnet, an zweiter Stelle (mit rund 38 Millionen) gleich nach der russischen orthodoxen Kirche.

Am Sonntag, dem 19. Januar, zelebrierte Seine Seligkeit die eucharistische Liturgie der Taufe Jesu nach dem Ge’ez-Ritus in der Kathedrale des Metropoliten der gesamten alexandrinischen äthiopischen Kirche zusammen mit Msgr. Souraphiel, Kardinal Tzadua, Msgr. Tomasi, Msgr. Ghebreghiorghis und zahlreichen Priestern, in Anwesenheit einer Menge von Gläubigen. In seiner Predigt überbrachte Kardinal Daoud den Gruß des Heiligen Vaters und sagte wörtlich: “In Eurer Zuneigung lese ich die tiefe Verehrung für Seine Heiligkeit Johannes Paul II., Papst von Rom und oberster Hirt der katholischen Kirche. Es ist nämlich der Gruß und der Segen des Heiligen Vaters, den ich die Ehre habe Euch allen entbiete. Er denkt an Euch mit einem Vaterherzen. Er begleitet Euren Weg. Er kennt Euer Leid. Er wünscht, soweit es nur geht, Eure Prüfungen mit Euch zu teilen. Er ermutigt Euch und wird Euch nicht verlassen.” Als er über das Geheimnis der Taufe Jesu sprach, erinnerte der Kardinal an die längst vergangene Zeit, als Äthiopien zum Glauben gelangt war und fuhr fort: “Die Wurzeln Euer Religion reichen zurück bis zum Besuch der Königin von Saba bei Salomon, die von ihm den Sohn Menelik hatte, den geweihten König Eures Volkes. Die christlichen Wurzeln sieht man in der Taufe des Ministers der Königin von Äthiopien durch Philippus, nach dem berühmten Bericht der Apostelgeschichte. Dann kamen die ersten Missionare, zwei junge Leute aus Syrien, Frumentius und Edesius, gefolgt von heiligen, byzantinischen Mönchen. Frumentius zog nach Ägypten weiter und wurde vom heiligen Athanasius zum Bischof für die Evangelisierung Eures Volkes geweiht…. Als Sohn und emeritierter Patriarch der syrisch-katholischen Kirche bin ich gerührt, wenn ich den heiligen Frumentius zitiere, der aus meiner Heimat zu Euch gekommen ist. Ich danke dem Herrn, dass er es mir vergönnt hat, auf seinen Spuren zu wandeln und bete, dass Ihr Eurer glorreichen Vergangenheit um der Hoffnung auf eine Zukunft willen treu bleibt.”  Im Weiteren ermahnte der Kardinal die Anwesenden, ein Zeugnis der Einheit und des Friedens zu geben und sagte wörtlich: “Wir sind alle Sünder und alle sind wir im Sakrament der Taufe erlöst. Leben jeden Tag unsere Taufe, indem wir uns für die Einheit und der Frieden einsetzen und den Weg der brüderlichen Nächstenliebe beschreiten.” Kardinal Daoud beendete seine Homilie mit dem Aufruf zu einer tiefen Verehrung der Mutter Gottes, welche die alexandrinische Kirche auszeichnet und mit dem Hinweis auf das äthiopische Buch der Wunder Mariens, ermahnte er Priester und Gläubige “immer den Namen Christi und Mariä auf den Lippen“ zu haben. Zum Abschluss fand dann auf dem Platz vor der Kirche der eindrucksvolle Taufritus statt, mit der Wasserweihe und dem wiederholten Eintauchen des kostbaren äthiopischen Kreuzes und der Aspersion aller Versammelten.

Nach Verlassen der Kathedrale besuchte Kardinalpräfekt Daoud die Gegend von Gurage, ungefähr 200 Kilometer entfernt, mit einem Halt im St. Luke Catholic Hospital in Wolisso und in der angrenzenden School of Nursing, erbaut mit Unterstützung der Italienischen Bischofskonferenz In Emdeber begegnete er vielen Gläubigen, die sich in der Kirche zum Gebet versammelt hatten; mit anderen traf er m Krankenhaus von Attat zusammen, welches neben der Pfarrkirche U.L.F. von Lourdes liegt.

Am Montagvormittag, dem 20. Januar, standen  der Besuch bei der  St.- Stephans Gemeinde in Shebraber, der St.-Marien-Kirche in Kuchira und der St.- Raphaels Kirche in Emdeber auf dem Programm. Nach einem Aufenthalt im Kapuzinerkloster von Maganasse, wo er sich mit Ordensleuten traf (rund 20, von denen 12 Novizen sind), folgten auf dem Rückweg Besuche der St.-Michaels-Pfarrkirche in Welkite und der von Wolisso. Beim Besuch des Gebietes von Gurage war Kardinal Daoud von Erzbischof Souraphiel und Abba Tsegaya Keneni, dem Generalsekretär von Caritas Äthiopien, begleitet. Auf der gesamten Reise durch die beiden Länder Eritrea und Äthiopien hatten Kardinal Daoud der Apostolische Nuntius Msgr. Silvano Tomasi und Msgr. Maurizio Malvestiti, Beamter der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, sowie Bruder Vincent Pelletier, Direktor des C.N.E.W.A.-Büros in Addis Abeba (der Sektion für Äthiopien und Eritrea) begleitet.

* * * * * * *

Nach Rom zurückgekehrt,  konnte Kardinal Daoud am Mittwoch, dem 22. Januar, bei der alle sechs Monate stattfindenden R.O.A.C.O.-Sitzung (Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali) den Vorsitz führen, die ihre besondere Aufmerksamkeit Äthiopien und Eritrea gewidmet hatte. An dieser Sitzung nahmen auch der Apostolische Nuntius Msgr. Tomasi  und der Direktor des C.N.E.W.A.-Büros in Addis Abeba teil. Alle haben auf die missliche Lage hingewiesen, in der sich die beiden Länder befinden. Der Kardinal berichtete über seinen großartigen Empfang, die Zeichen großer Anhänglichkeit an die Kirche und den Papst, die Begegnung voller Enthusiasmus mit zahlreichen Kindern und Jugendlichen, die bewundernswerten Zeugnisse von Missionaren, Männern und Frauen, Menschen des gottgeweihten Lebens und Laien., die schweigsam und treu ihr Leben ganz den Armen gewidmet haben. Gleichzeitig hatte der Kardinal auf die riesigen Nöte und zahlreichen Anträge hingewiesen, um menschenwürdige Lebensbedingungen zu erreichen,  gesundheitsfördernde Einrichtungen, Schulbildung für die Bevölkerung, die sich in einigen Gebieten an der Überlebensgrenze befindet. Kardinal Daoud führte weiter aus, dass die Kirche in Eritrea und Äthiopien alte Wurzeln hat, gleichzeitig aber sehr jung ist und sich in voller Entwicklung befindet. Sie benötigt jedoch unsere gezielte Unterstützung, um die Herausforderung der Armut und mehr noch die der Evangelisierung bestehen zu können. Die dortige Kirche, im sozialen und politischen Umfeld sowie von der orthodoxen Schwesterkirche respektiert, ist dazu berufen, zu einer zukünftigen Entwicklung und zu einem friedlichen Zusammenleben auf dem afrikanischen Kontinent ihren Beitrag zu leisten. Die katholische und die orthodoxe Kirche, zusammen mit den protestantischen Bekenntnissen bilden in beiden Nationen die Mehrheit der Bevölkerung. Sie müssen die nicht leichte Vermittlerrolle übernehmen, um Achtung, Freiheit und Wachstum aller religiösen Menschen Afrikas im Hinblick auf einen interreligiösen Dialog zu garantieren. Und eine besondere Aufgabe ist der Kirche des alexandrinischen Ritus anvertraut, die im Verlaufe der Jahrhunderte eine gänzlich originelle theologische, liturgische und spirituelle Form erarbeitet hat, um das christliche Mysterium in diesem Teil Afrikas auszudrücken, und die schon seit Jahrhunderten reichliche geistliche und soziale Früchte geerntet hat. 200.000 Gläubige gehören zu ihr, und sie kann auf die jungen, gut geschulten, engagierten Bischöfe und Priester zählen. Sie ist eine Kirch , die zum Unterschied von fast allen orientalischen Kirchen nicht unter der Emigration leidet. Sie muss nicht nur eifersüchtig eine glorreiche Vergangenheit hüten, sondern sich auch um klare Wachstumsaussichten mühen. Die konkrete, missionarische Herausforderung, vor der diese Kirche zusammen mit den Seelsorgern und Gläubigen des lateinischen Ritus steht, darf nicht an der ungenügenden Solidarität der größeren katholischen Gemeinschaft zu Grunde gehen.

* * * * *

 

top