SCHREIBEN AN DIE KATHOLISCHE HIERARCHIE FASTENZEIT 2008
Das Triptychon des Friedens von Papst Benedikt XVI. Zusammenfassender Bericht über die Aufwendungen für 2006 - 2007 Exzellenz, Hochwürdigster Herr Bischof, Bei seinem Besuch in diesem Dikasterium am 9. Juni 2007 aus Anlaß des 90. Jahrestages der Gründung der Kongregation hat Papst Benedikt XVI. einen väterlichen Appell zum Frieden im Heiligen Land und im Nahen Osten ausgesprochen. Bei dieser Gelegenheit ernannte der Heilige Vater mich zum Präfekten der Kongregation für die Orientalischen Kirchen. Im selben Monat gab es noch zwei weitere Ansprachen des Papstes, die von Sorge über die unsichere Lage in dem Gebiet und von Wohlwollen für alle seine Bewohner erfüllt sind. Ich möchte jene eindrucksvollen Worte diesem Schreiben beilegen, mit dem ich mich zum ersten Mal an die Mitbrüder im Bischofsamt in der ganzen Welt und an ihre Kirchen wende, um sie im Namen des Heiligen Vaters zu bitten, auch weiterhin die katholischen Gemeinden im Heiligen Land geistlich und materiell zu unterstützen. Jene Worte des Papstes sind der überzeugendste und zutreffendste Aufruf zur Solidarität. Als ich meinen Dienst an der Kongregation für die Orientalischen Kirchen aufnahm, habe ich auf diese besondere Verantwortung hingewiesen und gemeinsam mit den Mitarbeitern des Dikasteriums und einer Gruppe von Botschaftern und Freunden vor der Muttergottes-Ikone ein einfaches Licht entzündet - als Einladung zum ständigen beharrlichen Gebet für den Frieden. Das Fehlen eines stabilen Friedens führt zur Verschärfung alter Probleme sowie der Armut und verursacht neue Probleme. Deshalb verdienen die Christen, die dort wohnen, die vordringliche Aufmerksamkeit der katholischen Kirche und der anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die immerfort das “lebendige Charisma der Anfänge” und die einzigartige ökumenische und interreligiöse Berufung brauchen, deren Träger sie sind. Eine besondere Bedeutung kommt der Karfreitagskollekte zu. Sie wird von den Päpsten auf einen so denkwürdigen Tag festgelegt, um die gemeinsame Zugehörigkeit zu dem Land zu bezeugen, das im Strom der Geschichte der “stille Zeuge des Erdenlebens des Erlösers” bleibt, wie es Papst Benedikt XVI. zutreffend formulierte. Es ist zu wünschen, daß diese Kollekte bei allen Ortskirchen gute und beständige Aufnahme findet, damit die Bewegung der Liebe wachsen kann, die unsere Kongregation im Auftrag des Papstes koordiniert, um für das Heilige Land die Unterstützung zu gewährleisten, die es für das ordentliche kirchliche Leben und für besondere Bedürfnisse benötigt. Auf diese Weise werden die um das Patriarchat von Jerusalem und um die Kustodie der Franziskaner gruppierte lateinische Gemeinde, aber auch die anderen katholischen Ostkirchen entsprechend den umsichtigen und bewährten päpstlichen Bestimmungen in den Genuß der Liebe aller Katholiken kommen können, und das nicht nur gelegentlich, sondern mit der ausreichenden Sicherheit und Beständigkeit, die es ihnen erlauben soll, voll Hoffnung in die Zukunft zu blicken. Durch die katholische Gemeinde wird sich die Liebe dann ohne Unterschied hinsichtlich Religion, Kultur und Politik vor allem zugunsten der jungen Generationen ausbreiten, denen es dadurch weiterhin möglich sein wird, die qualifizierte und verbreitete katholische Erziehungsarbeit in Anspruch zu nehmen - um nur den anerkanntesten der angebotenen Dienste zu nennen. Zu den Dringlichkeiten, die behoben werden müssen, gehört stets das unaufhaltsame Phänomen der Abwanderung, das die christlichen Gemeinden ihrer besten menschlichen Ressourcen zu berauben droht. Wir dürfen nichts unversucht lassen, um sicherzustellen, daß neben den historischen Denkmalzeugnissen des Christentums immer die lebendigen Gemeinden das Geheimnis Christi feiern, der unser Friede ist. Ich möchte die Teilkirchen für das viele Gute loben, das sie auf direktem Wege zum Wohl des Heiligen Landes leisten: dazu gehören besonders Pilgerfahrten und Initiativen, die zunehmend von verschiedenen Formen des freiwilligen Dienstes gefördert werden; dazu kommt das stets lobenswerte Engagement der Pfarreien und der Ordensfamilien sowie der historischen Einrichtungen, Stiftungen und Vereine. Aber ich ermuntere alle Mitbrüder im Bischofsamt herzlich, der “Kollekte Pro Terra Sancta” wegen ihrer Zielsetzungen und spezifischen Merkmale den Vorzug zu geben. Ich füge diesem Schreiben eine von dieser Kongregation und von der Franziskanischen Kustodie herausgegebene Information über die im Jahr 2007 verwirklichten Projekte bei, während ich besonders den von ihnen beauftragten Bischöfen und Priestern für jede mögliche Hilfe bei der Erfüllung der Pflicht der brüderlichen Liebe, die uns alle an das Land des Herrn Jesus bindet, zur Verfügung stehe. Abschließend übermittle ich Ihnen schon jetzt die tiefe Dankbarkeit des Heiligen Vaters für die Unterstützung eines Anliegens, das von so lebenswichtiger Bedeutung für die Kirche und für die Menschheit ist. Dieser Dank wird von unserer Kongregation und von allen lateinischen und orientalischen Gemeinden des Heiligen Landes geteilt. Mit herzlicher und brüderlicher Hochachtung.
Ihr ergebenster Leonardo Kard. Sandri Antonio Maria Vegliò
KONGREGATION FÜR DIE ORIENTALISCHEN KIRCHEN Die Kongregation für die Orientalischen Kirchen erhält einen Teil der Kollekte “Pro Terra Sancta” direkt von den Apostolischen Nuntiaturen und teilt den kirchlichen Verwaltungsstellen, den Orden und den anderen kirchlichen juristischen Personen gemäß dem von den entsprechenden päpstlichen Bestimmungen festgelegten Anteil die ordentlichen und außerordentlichen Unterstützungen in folgenden Ländern zu: Libanon, Syrien, Irak Jordanien, Ägypten und besonders Israel und Palästina. Eine besondere Aufmerksamkeit erfahren die Bildungseinrichtungen, wie die Universität in Betlehem und die katholischen Schulen der verschiedenen Stufen. Dazu gehört auch die Unterstützung der Koordinierungsarbeit des Solidaritätssekretariats in Jerusalem. Darüber hinaus gingen an das U.C.S.E.I. (“Ufficio Centrale Studenti Esteri in Italia” - Büro für ausländische Studenten in Italien) Beiträge für Studenten aus den oben genannten Ländern und zugunsten von Priestern, die aus diesen Ländern kommen und an den Päpstlichen Universitäten studieren. Im Jahr 2007 sind außer dieser üblichen Hilfeleistung 500.000 U.S. $ für die Errichtung von zehn Wohnungen in Betlehem und ebenfalls 500.000 U.S. $ für den Wiederaufbau der melkitischen Schule in Maghar bestimmt worden. Die Kongregation kümmert sich bei den Bischöfen auf der ganzen Welt um die Sensibilisierung für das Heilige Land, sorgt für die Sammlung und Zuweisung der Kollektenanteile und kontrolliert die Durchführung der ganzen Sammlung, um die Einhaltung der päpstlichen Zweckbestimmung zu gewährleisten; das alles ist mit einem nicht geringen finanziellen Aufwand verbunden. DAS TRIPTYCHON DES FRIEDENS VON PAPST BENEDIKT XVI.
Samstag, 9. Juni 2007: Appell des Heiligen Vaters beim Besuch der Kongregation für die Orientalischen Kirchen anläßlich des 90-jährigen Gründungsjubiläums “Aus meinem Mund erhebt sich die dringende Bitte um Frieden für das Heilige Land, den Irak, den Libanon [...]. Mögen die Kirchen und die Jünger des Herrn dort bleiben dürfen, wohin sie die göttliche Vorsehung von ihrer Geburt her gestellt hat: Sie verdienen es, dort zu bleiben auf Grund einer Präsenz, die bis in die Anfänge des Christentums zurückreicht. Im Laufe der Jahrhunderte haben sie sich durch eine unbestreitbare und untrennbare Liebe zu ihrem Glauben, zu ihrem Volk und zu ihrem Land ausgezeichnet”. Sonntag, 7. Juni 2007: Angelus aus Assisi “Ich halte es für meine Pflicht, von hier aus einen dringlichen und flehentlichen Appell zu richten, damit allen bewaffneten Konflikten ein Ende gesetzt werde, die die Erde mit Blut tränken, damit die Waffen schweigen und allerorts der Haß der Liebe, die Schmähung der Vergebung und die Zwietracht der Einheit weichen! [...]. Unser Gedanke richtet sich insbesondere auf das Heilige Land, das der hl. Franziskus so sehr liebte, auf den Irak, auf den Libanon, auf den gesamten Nahen Osten”. Donnerstag, 21. Juni 2007: Papstaudienz für die ROACO “Ich möchte erneut an die Pforte des Herzens Gottes, des Schöpfers und Vaters, klopfen, um mit tiefem Vertrauen um das Geschenk des Friedens zu bitten. Ich klopfe auch an die Pforte des Herzens der Verantwortlichen, auf daß sie ihre wichtige Pflicht erfüllen, den Frieden für alle zu garantieren, ohne Unterschiede zu machen und indem sie ihn von der tödlichen Krankheit der religiösen, kulturellen, geschichtlichen und geographischen Diskriminierung befreien”. * * * Kongregation für die Orientalischen Kirchen Dienstag, 3. Juli 2007: Entzünden des Friedenslichts “Die Allerseligste Muttergottes stütze unsere Anrufung und stärke die Gewißheit, daß der Herr auch heute die Herzen, den Willen und die Hände zu entwaffnen und uns zu glaubwürdigen Werkzeugen seines Friedens zu machen vermag”. Leonardo Sandri,
KUSTODIE DES HEILIGEN LANDES Zusammenfassender Bericht über die Aufwendungen für 2006 - 2007
Die Kustodie des Heiligen Landes hat auch in diesem Jahr Projekte und Aktivitäten an den Heiligen Stätten der Erlösung, in der Pilgerbetreuung und in der Hilfeleistung für die apostolischen Werke unterstützt (vgl. Paul VI., Apostol. Schreiben Nobis in Animo). Die folgende Aufzählung enthält die wichtigsten Projekte für den Zeitraum 2006-2007. Heilige Stätten/Pilger. A. Ain Karem.
B. Betlehem.
C. Kana in Galiläa.
D. Jerusalem.
E. Jaffa.
F. Nazaret.
I. Heilige Stätten/Ortsgemeinde
A. Werke für die Jugendlichen
B. Werke zugunsten der Familien.
C. Werke zur Unterstützung der Schulen
D. Bau von Wohnungen für Arme und für junge Ehepaare
E. Andere kulturelle Aufgaben
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