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Pontifical Council for the Pastoral Care of Migrants and Itinerant People People on the Move - N° 88-89, April - December 2002 Globalisierte Fachkraft und Diaspora - ein neues Paradigma für kirchliche Stipendien- und Entwicklungspolitik? Dr. Hermann WEBER Generalsekretär KAAD, Bonn [Italian summary, English summary] Die weltweit intensivierte Vernetzung und Mobilität von Studierenden, Wissenschaftlern und (hochqualifizierten) Fachkräften provoziert die Frage, ob und bis zu welchem Grad es bereits einen wirklich globalen Arbeits- und Wissenschaftsmarkt gibt. Auch wenn er noch auf ein kleines Segment der Weltwirtschaft beschränkt und weitgehend von der Nachfrage der Industrienationen nach Hochqualifizierten gesteuert wird, während für breite Bereiche des Arbeitsmarktes nach wie vor nationale Abschottungsmechanismen greifen oder zumindest greifen sollen, so stellt sich für die Personalpolitik der Akteure in der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit doch die Aufgabe, die faktische Rückwirkung eines globalen Arbeitsmarktes auf ihre Fachkräfteförderung zu analysieren und auf mögliche Veränderungen im Anforderungsprofil zu achten, ob sie nun gewollt oder etwa gar vor dem Hintergrund eines christlichen Menschenbildes als Zielvorgaben abgelehnt werden. Dieser Beitrag möchte diese Fragen im Teilbereich der Stipendienpolitik näher beleuchten und dabei auf Erfahrungen und Praxis des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes (KAAD) zurückgreifen, der die Förderung insbesondere postgraduierter Studierender und Wissenschaftler aus Entwicklungsländern und Osteuropa für die katholische Kirche in Deutschland koordiniert. Im Mittelpunkt soll die Frage nach einer bleibenden entwicklungspolitischen Bedeutung der Rückkehr der Stipendiaten in ihre Heimatländer stehen, wobei Begriffe wie globalisierte Fachkraft und Diaspora gewissermassen vorauseilend entmythifiziert werden, um dann nach Konsequenzen für Stipendienauswahl, Studienbegleitung und Nachkontaktarbeit zu fragen. 1.Globalisierte Fachkraft, aber wie? Im Jahr 1998 warb eine Sprachenschule in der brasilianischen Zeitschrift Veja mit einer grossformatigen Anzeige und dem Slogan Globalisieren Sie Ihr Kind. Zu sehen war ein surfender Winzling, der sich offenbar bereits mühelos durch reale und virtuelle Welten bewegte. Kein Wunder: früh erworbene Englisch- und Computerkenntnisse sind Schlüsselkompetenzen, die in einer globalisierten Welt viele Türen öffnen. Auch eine kirchliche Stipendienpolitik kann sich einer solchen Einsicht nicht entziehen und wird neben diesen Schlüsselkompetenzen auch internationale und interkulturelle Erfahrung von ihren Stipendiatinnen und Stipendiaten erwarten und fördern, insgesamt eine Flexibilität, die sich in allen Sektoren des (post)modern, transnational geprägten Lebens zu bewegen weiss. Wird man es dann auch für selbstverständlich halten, dass diese Fachkräfte unter dem Imperativ eines lifelong learning frei in der Welt als Bildungs- und Arbeitsmigranten zirkulieren, um sich eine bunte Palette von Modulen zu erwerben, die in einer Wissensgesellschaft je neu wettbewerbsfähig machen? Die entwicklungspolitische Schwerpunktsetzung, die die kirchliche Stipendienpolitik prägt und weiter prägen soll, setzt allerdings andere Akzente. Die Vorstellung einer Neutralität des Raumes, die die Metapher der Globalisierung nahelegt, ist trügerisch. Es ist nach wie vor, auch bei fortgeschrittener wirtschaftlicher Globalisierung, nicht gleichgültig, wo, in welchem geographischen Koordinatenkreuz eine Fachkraft arbeitet. Zur Globalisierung gehört eben auch - als ihr Schatten - die Marginalisierung, ja Exklusion von Ländern, ganzen Regionen oder Teilbereichen einer Gesellschaft. Nur allzu deutlich lässt sich das am weltweiten Wissenschaftsmarkt beobachten, wenn man etwa auf die Bedingungen für wissenschaftliche Forschung und die entsprechende Produktivität in Regionen wie Afrika, die arabische Welt und Südostasien schaut. Der weltweite Wettbewerb um die besten Köpfe (in Technologie und Wissenschaft) ist weitgehend von den nationalen Interessen der hochentwickelten Industrieländer gesteuert und erzeugt nach wie vor einen beachtlichen brain drain zu ihren Gunsten. Dazu kommt freilich auch, dass transnationale Unternehmen diesen brain drain dann als internen - z.B. aus dem öffentlichen in einen vom Ausland gesteuerten Privatsektor - in die Länder des Südens und die Transformationsländer selbst tragen. Ein weiteres Argument dafür, dass trotz der weitgespannten Kommunikations- und Informationsnetze die (geographische) Verortung eben nicht gleichgültig oder neutral ist, kommt wieder aus einem Teilbereich der Globalisierungsforschung: In ihren Analysen zur Rolle der global city zeigt Saskia Sassen immer wieder, dass für ein kreatives und innovatives Arbeiten auf hohem Niveau die räumliche Nähe, ja Dichte der Fachkräfte und Entscheidungsträger wichtig ist (das macht u.a. die Bedeutung der sog. global cities aus); für die hochspezialisierten Wissenschaften ist sie übrigens zur Weitergabe des nicht publizierbaren tacit knowledge der Forscher ebenso unumgänglich. Für Stipendienprogramme, die sich weltkirchlich und entwicklungspolitisch verstehen, ist daher der konkrete Ort, der Lebensmittelpunkt, wo ihre Intentionen umgesetzt werden, wesentlich. Vor einem christlichen Menschenbild gehören zu den Kompetenzen einer globalisierten Fachkraft, wie sie eingangs skizziert wurden, die Verwurzelung in der Kultur eines Volkes und einer christlichen Gemeinschaft und deren Spiritualität sowie ein konkretes, parteiisches Engagement im Kontext des Gemeinwohls eines Landes hinzu, das die Option für die Armen als multiplikatorisches Wirken für mehr soziale Integration versteht. Übrigens ist wohl auch nur über eine solche Verortung ein Standort für einen echten interkulturellen und interreligiösen Dialog zu gewinnen, der ja nicht in einem neutralen Raum eines allzu leichten globalisierten Einverständnisses leben kann. Eine Position über oder zwischen den Kulturen steht leicht in der Gefahr eines Semikulturalismus, der von allem etwas, aber nichts wirklich vertritt. Global orientierte Kompetenzen zusammen mit lokal orienterter Verwurzelung, dies wäre die Persönlichkeitsformel, die kirchliche Stipendienpolitik im Rahmen personenbezogener Entwicklungszusammenarbeit (weiterhin) prägen sollte. Damit verbindet sich also eine bleibende Option auf die Reintegration unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten. Sie ergibt sich schon aus der Verantwortung gegenüber unseren Partnerinstitutionen, seien sie wissenschaftlicher oder kirchlicher Art. Nur so kann auch ein langfristiger Beitrag zum Aufbau von Institutionen in Entwicklungs- und Transformationsländern geleistet werden, die stabil sind und zugleich die Basis für eine Partnerschaft in vollem Sinne - auf Augenhöhe - erst schaffen. Die Argumente gegen eine solche Reintegrationsoption, gerade aus dem Mund ehemaliger Stipendiatinnen und Stipendiaten, die ihr nicht nachgekommen sind, sind vielfältig, müssen ernst genommen werden und spiegeln ihrerseits noch einmal das enorme Gefälle zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, etwa bezogen auf die Wissenschaftskulturen. Mit der These, dass durch die immer dichteren globalen Netzwerke der konkrete Ort des Arbeitens und Wirkens ohnehin zweitrangig oder gleichgültig sei, haben wir uns bereits auseinandergesetzt. Der oft gehörte Hinweis, dass man vom Norden aus im Grunde eine wirksamere Hilfe für das eigene Land leisten könne, muss gleich noch im Zusammenhang der Diasporafrage diskutiert werden. Als Reintegrationshindernisse solch struktureller Art - von persönlichen/ familiären Gründen soll hier abgesehen werden - zeigen sich oft auch Blockaden seitens heimischer Institutionen, die hoch ausgebildeten Neuankömmlinge aufzunehmen und sich ihnen adäquat zu öffnen, eine Übersättigung des heimischen Arbeitsmarktes in bestimmten Sektoren (z.B. Ärzte in Metropolen, im Sinne eines sektoralen brain overflow) oder eine desolate Forschungsausstattung, angesichts derer das Potential begabter Forscher geradezu ins Ausland gerettet werden muss (brain save). All dies kann stimmen und sogar zusammenkommen, spricht aber nicht dagegen, dass der Aufbau nachhaltiger innovativer Strukturen in Wissenschaft und Arbeitsmarkt generell des konkreten Engagements multiplikatorisch arbeitender Fachkräfte vor Ort dringend bedarf. 2. Traditionelle und neue Rolle der Diaspora Kommt in Zeiten globaler intensiver Vernetzung der Diaspora, den in der Regel dauerhaft im Ausland lebenden Landsleuten aus Entwicklungs- und Transformationsländern, eine gesteigerte Bedeutung für die Entwicklung dieser Länder zu? Soll man hier gar im Blick auf die Zukunft von einem möglichen Königsweg der Entwicklungspolitik reden, wie Konrad Melchers dies tut (vgl. epd 23-24/01, S. 20; in diesem Heft auch die Analyse einiger Beispiele, besonders bezogen auf den Äthiopien-Eritrea-Konflikt)? Dies hätte wichtige Konsequenzen für die Beurteilung unserer These vom Vorrang der Reintegration der Fachkräfte. Der Begriff stammt nicht nur aus der griechischen Sprache und bedeutet ja ursprünglich das Ausstreuen eines fruchtbaren Samens, sondern bezieht sich auch auf die frühe Kolonisationstätigkeit der antiken hellenischen Stämme im gesamten Mittelmeerraum und darüber hinaus, übrigens auch schon im Blick auf das Entstehen von Philosophenschulen gerade in diesen Kolonien. Er wird dann auf Religionen, insbesondere das Judentum nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer, und später auf Nationen übertragen. Erst in den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts kommt spezifisch das (wissenschaftliche) Fachkräftepotential in den Blick, als man etwa die Rückkehr ganzer Diasporagemeinschaften vor allem in die nunmehr boomenden Tigerstaaten Asiens wie Südkorea und Taiwan feststellen konnte. In diesem Sinne deutet sich eine Begriffsbestimmung an, die in den Diasporas einen brain pool sieht, der für die Entwicklung eines Landes, wenn auch z.T. erst nach Jahrzehnten, reaktiviert werden kann. Der traditionelle Begriff meint indes die Auswanderergemeinden, und die bisherige Diskussion ist auch auf die Wirksamkeit solcher Gruppen aus der Distanz bezogen. Eine positive Rückwirkung solcher Auswanderergemeinschaften wird vornehmlich im wirtschaftlichen Bereich, durch Rücküberweisung von Kapital (remittances), gesehen, sekundär auch im politischen Sektor, wenn etwa Exilgemeinschaften ihre im Ausland erworbenen demokratischen Erfahrungen oft nach langer Zeit in einen Transformationsprozess ihrer Heimatländer einbringen. Geben diese positiven Rückwirkungen Anlass, diese traditionelle Diaspora als Entwicklungsfaktor aufzuwerten oder gar zu idealisieren? Sind solche Gemeinschaften wirklich demokratieerfahren, kosmopolitisch denkend und frei, sich wirtschaftlich und politisch für ihr Heimatland zu engagieren? Ein Heimatland übrigens, das vielfach nur noch virtuell erlebt wird (die Internetverbindungen spielen natürlich eine zunehmende Rolle; vgl. die Analysen im epd-Heft). Schon der letzte Aspekt führt uns zur Formulierung von Vorbehalten gegenüber einer echten entwicklungspolitischen Rolle der Diaspora. Es ist im Einzelfall zu prüfen, wie weit die kulturelle Entwurzelung dieser Gruppen bereits vorangeschritten ist und wie partikulär und einseitig ihr Bild von der Heimat sich darstellt. Man kann auch bei Bildungsmigranten nach etwa fünf Jahren Auslandsaufenthalt von einer starken Entkoppelung gegenüber den Vorgängen in ihren Heimatländern ausgehen, die weit über eine blosse Desaktualisierung hinaus reicht und in bestimmten Fällen auch zu holzschnittartigen bzw. Polarisierenden Bildern von der Heimat führen kann. Die oft ins Feld geführten Vorteile von Rücküberweisungen reduzieren sich in den meisten Fällen auf partikuläre (Familen-)Interessenszusammenhänge und sind nur ein weiterer Faktor der allseits zunehmenden Privatisierung aller Wirtschafts-und sozialen Bereiche. Wichtiger erscheint noch der Vorbehalt, dass anstatt nachhaltiger Entwicklungsinvestitionen, die die Selbsthilfekompetenzen der Empfängergruppen stärken, ein Entmündigungseffekt durch solche finanziellen Zuwendungen forciert werden kann. Dennoch zeichnet sich aus unserer Sicht ein für die Entwicklungszusammenarbeit deutlich positiver Begriff der Diaspora in dem Sinne ab, wie er oben bereits am Beispiel der asiatischen Schwellenländer (NICs) angedeutet wurde. Es handelt sich um eine im wissenschaftlich-technologischen Migrationskontext angesiedelte Diaspora, wie sie Gaillard konzipiert (Diaspora Science et Technologie, S&T; vgl. Jacques und Anne Marie Gaillard: Fuite des cerveaux, retours et diasporas, in: futuribles 2/1998 S. 25-49, insbes. S. 39ff). Dies ist eine als temporär und flexibel einzustufende Diaspora, die im Rahmen der internationalen Zirkulation und Netzwerkbildung von Wissenschaftlern und Fachkräften zumindest partiell steuerbar, auf jeden Fall aber für eine Nationalökonomie der Entsendeländer reaktivierbar ist. Basis einer solchen Reaktivierung für die nationalen Entwicklungsziele kann ein virtuelles Netzwerk sein, jedoch ist dies ohne eine reale Rückkehr für längere Zeiträume nicht wirkungsvoll. Unter diesem Gesichtspunkt wäre etwa das Netzwerk CALDAS der kolumbianischen Wissenschaftler zu analysieren. Die Stipendiatengemeinschaften des KAAD zielen bei vorrangiger Option auf die dauerhafte Reintegration letztlich auch auf ein solches Konzept einer temporären Diaspora. 3. Konsequenzen für die Stipendienpolitik Es dürfte deutlich geworden sein, dass es zumindest aus der Sicht des KAAD als Clearingstelle der Stipendienpolitik für die katholische Kirche in Deutschland keiner grundsätzlich neuen Diskussion um die Schlüsselkompetenzen und das Profil der Stipendiatinnen und Stipendiaten bedarf (die Diskussionen darüber im Dialog mit den Partnern sind z.B. in unserer Jubiläumspublikation Das Volk Gottes in den Herausforderungen einer Weltgesellschaft, Bonn 1998 dokumentiert). Es geht allerdings darum, im Kontext von Stipendiatenauswahl, Studienbegleitung und Nachkontakten Rahmenbedingungen zu suchen und zu schaffen, die erlauben, positive Effekte aus der Mobilität und globalen Vernetzung mit einer prioritär reintegrations- bzw. heimatorientierten Stipendienpolitik zu verbinden. So bieten etwa erleichterte Möglichkeiten der Zirkulation von Wissenschaftlern, eine Bildungsmigration, die Pendelcharakter haben kann, und generell die Orientierung auf ein lebenslanges, jeweils neu ansetzendes Lernen im internationalen und interkulturellen Austausch bedeutende Chancen, gerade für die Entwicklungs- und Transformationsländer, in erhöhtem Masse an Wissen und Forschung teilzuhaben. Dies gilt allerdings nur, wenn Bildungsmigranten aus diesen Ländern nicht Teil eines brain drain sind, sondern sich im Sinne einer temporären, rückkehrorientierten Diaspora verstehen, deren Ziel der langfristige Aufbau von Institutionen im Dienst der wissenschaftlichen und allgemeinen Entwicklung ihrer Heimatländer ist. Wenn der brain drain durch eine gezielte Einwerbungspoltik von Hochqualifizierten seitens der Industrienationen in Zeiten des globalen Wettbewerbs gerade steigt - dafür ist die Greencard-Regelung in Deutschland nur ein Anfang -, dann müssen die Stipendienorganisationen, sofern es in ihrer Macht steht, versuchen, als Gegengewicht ein von ihren Partnerorganisationen gestütztes Netzwerk zu bilden, das ein attraktives Betätigungsfeld für einen Lebensmittelpunkt ihrer Absolventen und Rückkehrer im heimischen Umfeld darstellt. Für den KAAD heisst das konkret die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen und kirchlichen Partnerorganisationen in den Zielländern, aber auch in Deutschland, Aufbau von Verbindungen zur Wirtschaft und natürlich die motivierende Betreuung der Arbeit unserer eigenen Alumnivereine in der ganzen Welt. Neben solchen positiv-motivierenden Reintegrationshilfen, zu denen natürlich auch die staatlichen bzw. kirchlichen finanziellen incentives gehören, sind aber auch transparente rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen oder zu verstärken, die die entwicklungspolitischen Intentionen der Stipendienprogramme schützen. Dies gilt für den einzelnen Stipendienvertrag (Rückkehrklausel) genau so wie für eine rechtlich-vertragliche Ausgestaltung der Beziehungen zwischen Stipendienwerk und Partnerinstitutionen (Arbeitsplatzzusage für die Rückkehrer!). Die Politik muss im Rahmen ihrer Zuwanderungsgesetzgebung entwicklungspolitisch relevante Bereiche der Bildungsmigration vor einer Einwerbepolitik der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft schützen. So sahen im Anschluss an die Ausführungen der Süssmuth-Kommission zur Wohlfahrt anderer Staaten die Entwürfe zum Zuwanderungsgesetz (Begründung § 16, Bes. Teil) ja auch eine Nichtverlängerung der Aufenthaltserlaubnis bzw. eine Nichtüberführung in eine Niederlassungserlaubnis für entwicklungspoltisch intendierte Stipendienprojekte vor. So sehr man eine Berufserfahrung unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten von bis zu zwei Jahren in Deutschland nach ihrem Stipendium auch in manchen Fällen für sinnvoll halten mag, so sollte doch - durch positive und negative incentives - vermieden werden, dass diese potentielle Dienst- und Verantwortungselite ihrer Heimatländer von kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen der Gastländer aufgesogen wird.
L'esperto 'globalizzato' e la diaspora - un paradigma nuovo per la politica ecclesiale delle borse di studio e dell'aiuto allo sviluppo. Riassunto L'intensificazione, a livello mondiale, della mobilità degli studenti, scienziati ed esperti solleva erroneamente l'idea che esista già un mercato globale del lavoro e delle scienze. Il fenomeno, però, è ancora limitato a questo piccolo gruppo di personale altamente qualificato e il flusso è unidirezionale, cioè i paesi industrializzati attirano gli esperti. L'articolo, che si basa sull'esperienza del KAAD, studia le conseguenze di questa situazione per l'aiuto ecclesiale allo sviluppo, particolarmente nell'ambito delle borse di studio. L'approfondimento dell'importanza del rientro degli studenti nei loro paesi, alla fine di uno sviluppo durevole, smaschera i termini "esperti globalizzati" e "diaspora"; in conclusione, l'Autore trae alcune conseguenze nell'ambito della selezione dei borsisti, il loro accompagnamento e i contatti con gli ex-borsisti. 1. "Esperti globalizzati", chi sono? Nonostante il fatto che la globalizzazione prometta un movimento libero a tutti, e ovunque, alcuni paesi e intere regioni ne sono esclusi. Questo è più che chiaro nell'ambito del "mercato della scienza", dove esiste un'enorme divergenza fra la produttività scientifica dei paesi industrializzati e di quelli africani, asiatici o arabi. Esiste, in più, da parte dei primi, una vera competizione per attirare i cervelli migliori, con il fenomeno del "brain drain", come conseguenza. La politica borsistica della Chiesa dovrebbe opporsi a questa tendenza e scegliere la parte dei più poveri. Lo studente, ben formato (a livello scientifico, ma anche culturale e religioso), che torna nel suo paese può diventare un "moltiplicatore" di questa scelta preferenziale e una fonte di sviluppo durevole. Quest'ideale si ripercuota sulla selezione dei borsisti e sui programmi di reintegrazione! 2. La funzione tradizionale e nuova della diaspora. Ci si può chiedere se l'influsso della diaspora, vale a dire l'insieme dei compatrioti viventi all'estero, visibile soprattutto nell'ambito economico (rimesse finanziarie), e in piccoli trasformazioni nella politica interna, sia veramente e totalmente positivo. Queste comunità non sono veramente interessate ad impegnarsi nello sviluppo del loro paese. Dopo tanto tempo, sono troppo staccate dalle realtà attuali del loro paese. Più positiva per lo sviluppo durevole dei paesi emergenti è la diaspora temporanea e flessibile degli scienziati e degli esperti. È stata l'esperienza dei "paesi tigre" asiatici che, negli anni ottanta, hanno conosciuto un "boom" economico causando un ritorno massiccio dei loro esperti che, a sua volta, ha dato una spinta supplementare all'economia. 3. Conseguenze per la politica delle borse di studio. Nel contesto della selezione dei borsisti, dei programmi di accompagnamento e dei contatti con gli ex-borsisti, il KAAD vuole cercare mezzi e metodi per approfittare al massimo dei vantaggi della globalizzazione. La diaspora temporanea potrebbe essere un modello in grado di abbinare la necessità di una formazione continua (lifelong learning) a uno scambio di scienziati a livello mondiale. Per opporsi a una politica che favorisce la migrazione unidirezionale verso i paesi industrializzati, e crea un "brain drain" nei paesi poveri, il KAAD propone di creare una rete mondiale con tutti i partner che dovrebbe tentare di migliorare gli elementi che favoriscono il ritorno e l'impegno a favore del loro paese da parte degli ex-borsisti (l'accompagnamento, il mercato di lavoro, ecc.). Accanto a queste iniziative, si dovrebbero formulare delle condizioni quadro per salvaguardare e rafforzare lo scopo fondamentale dei programmi di borse, cioè l'aiuto allo sviluppo. La politica dovrebbe proteggere gli ambiti di formazione rilevanti per lo sviluppo rispetto al reclutamento di esperti esteri da parte dell'economia.
The Globalized Expert and the Diaspora a new paradigm for the Church policy of scholarships and aid to development Summary The intensification of the mobility of students, scientists and experts, at a world-wide level, erroneously gives the idea that there is already a world market for labor and science. In reality, the phenomenon is limited only to a small group of highly qualified persons and the flow is unidirectional, that is, industrialized countries attract experts. Using the experience of KAAD, the article studies the consequences of the situation of Church aid to development, particularly in the field of scholarships. A more profound examination of the importance for students to go back to their countries, for the sake of lasting development, reveals the reality behind terms like globalized experts and diaspora. As a conclusion, the author points out some consequent action in the area of the selection of scholars, their accompaniment and contacts with former scholars. 1. Globalized experts: who are they? In spite of the fact that globalization promises free movement to everyone, everywhere, some countries and whole regions are excluded from this. This is more than clear in the context of the market of science, where there is an enormous gap between the scientific productivity of industrialized countries and that of African, Asian or Arab countries. Moreover, there is a real competition among the former to attract the best brains, resulting in the drain brain phenomenon. The scholarship policy of the Church should oppose this tendency and choose the side of the poorest. The student, who is well-formed (scientifically, but also culturally and religiously) and goes back to his country, could become a multiplier of this preferential option and a source of lasting development. This ideal he reflected on the selection of scholars and programs of reintegration! 2. The traditional and new function of the diaspora. We may wonder whether the influence of the diaspora - meaning the totality of our fellow-countrymen living abroad, visible especially in the economic sphere (financial remittances) and in small changes in internal politics - is truly and completely positive. These communities are not really interested in getting involved in the development of their homeland. After quite a long period of time abroad, they are too detached from the actual situation of their country to be interested in it. What is more positive for the lasting development of emerging countries is the temporary and flexible diaspora of scientists and experts. This was the experience of the tiger countries in Asia, which experienced an economic boom in the 1980s, causing a massive return of their experts who, on their part, gave a supplementary push to the economy. 3. Consequences of the scholarship policy. In the context of the selection of scholars, programs for their accompaniment and contacts with former scholars, KAAD wants to look for ways and means to take the maximum advantage of globalization. Temporary diaspora could be a model that is capable of combining the need to have lifelong learning with a sharing among scientists, at a world-wide level. To oppose a policy, that favors unidirectional migration towards industrialized countries and creates brain drain in poor countries, KAAD proposes the creation of a worldwide network of all the partners that should be involved in improving the conditions that promote the return of scholars to their homeland and encourage a commitment, on the part of the former scholars, in favor of their country (accompaniment, labor market, etc.). Along with these initiatives, frameworks should be formulated to safeguard and strengthen the fundamental aim of scholarship programs, that is, the aid to development. The policy should protect the area of formation necessary for development against the recruitment of foreign experts on the part of economic sector. |