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 Pontifical Council for the Pastoral Care of Migrants and Itinerant People

People on the Move

N° 104, August 2007

 

 

Die „Ware" Mensch*

 

Weltweit ist Menschenhandel einer der blühendsten Wirtschaftszweige: Mindestens 12,3 Millionen Menschen leben als Sklaven - acht Millionen davon sind Kinder. Nie zuvor war das Geschäft so profitabel.

Moderne Sklaven tragen selten Ketten, die Fesseln, die sie halten, heißen Zwangsarbeit, Gewalt, Armut oder Angst. Sie arbeiten im Haushalt, in Res­taurants und Hotels, in der Landwirtschaft, im Bagewerbe oder in anderen Industriezweigen. Frauen werden in die Prostitution oder in Ehen gezwungen. Kinder werden als Haushaltssklaven gehalten, arbeiten als Kameljockeys in den Golf­staaten oder werden als Kindersoldaten miss­braucht. Noch immer werden Kinder als Sklaven geboren, etwa in der westafrikanischen Republik Niger. Menschen werden anderen Menschen „geschenkt" - die Formen der Sklaverei sind vielfältig im 21. Jahrhundert. Erzbischof Agostino Marchetto, Sekretär des Päpstlichen Rates r Migranten und Reisende und in dieser Problematik seit langem engagiert, nennt eine weitere: „Menschen werden gehandelt, um sie für Organ­transplantationen zu nutzen."

Mehr als 10 Milliarden Dollar werden jährlich mit der „Ware" Mensch umgesetzt. In den meisten Ländern, auch in den westlichen Industriestaaten, fehlt es an Gesetzen oder an der Konsequenz diese anzuwenden, um Menschenhändler zu verfolgen und zu bestrafen. Deutschland ist als Durchgangs­ und Zielland eines der am stärksten von Menschenhandel betroffenen Länder, so die Ver­einten Nationen. Im Iahre 2005 soller verschärfte Strafen r Menschenhandel dem abhelfen, doch die Händler müssen erst einmal erwischt werden.

Wer sich befreien kann oder „entdeckt" wird, gilt nicht selten als Illegaler oder als Krimineller, be­richtet Anti-Slavery International, die älteste Menschenrechtsorganisation der Welt. Den 200. Jahrestag der offiziellen Abschaffung der Sklaverei in den damaligen Britischen Kolonien am 25. März - sie galt 1807 als wichtiger Schritt im Kampf gegen die Sklaverei - nutzt die Organisation, um auf das immer noch bestehende Problem aufmerk­sam zu machen. Mit verschiedenen Kampagnen können sich Menschen gegen Sklavenhandel engagieren. Informationen, allerdings nur in enlischer Sprache, gibt es unter Telefon 0044 - (0) 20 - 75 0189 20, Internet: www.antislavery.org

hm

 

* Kontinental das Missio-Magazin, Marz-April 2007, p. 4.

 

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