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GRUSSWORTE VON KARD. ANGELO SODANO
IM PAVILLON DES HL. STUHLS AUF DER EXPO 2000 IN HANNOVER

Donnerstag, 29. Juni 2000

Sehr geehrte Vertreter von Staat und Kirche!
Verehrte Damen und Herren, liebe Freunde!

Gestatten Sie mir, daß ich mich zunächst an Seine Exzellenz den Herrn Apostolischen Nuntius wende: Danke, Hochwürdigster Herr Erzbischof Lajolo, für Ihren herzlichen Willkommensgruß. Es ist für mich eine echte Freude, alle hier im Pavillon des Hl. Stuhls auf der EXPO 2000 in Hannover Anwesenden begrüßen zu können. Besonders danke ich für ihr Kommen: dem Herrn Bundesminister des Innern Otto Schily; Frau Birgit Breuel, der Generalkommissarin der EXPO 2000; dem Herrn Bischof von Hildesheim, Josef Homeyer, dem »Ordinarius« dieser EXPO; und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann. In seiner Person begrüße ich alle verehrten Mitbrüder des deutschen Episkopats und mit ihnen alle lieben Priester, Ordensleute und Gläubigen Deutschlands. Allen bringe ich den väterlichen Gruß und Segen des Heiligen Vaters.

Gleichzeitig möchte ich die lebendige Wertschätzung und die Dankbarkeit des Heiligen Vaters und von mir persönlich allen jenen gegenüber zum Ausdruck bringen, die zur Verwirklichung dieses Pavillons beigetragen haben. Einschließen möchte ich auch alle diejenigen, die in den nächsten vier Monaten für seinen Betrieb ihren Beitrag leisten, damit der Besucher sich immer gut und freundlich empfangen weiß, sowie auch alle jene, die bei den verschiedenen dort stattfindenden Veranstaltungen mitwirken und diesem Pavillon ein eigenes Leben verleihen.

Der Besucher, der in diesen lichten Bau eintritt, merkt sofort, daß er sich in einem Pavillon mit einer besonderen – alten und doch immer neuen – Botschaft befindet. Es ist die Botschaft der Begegnung des Menschen mit Christus. In den fünf Sektionen, in die dieser Pavillon sich gliedert, werden ihm einige Aussagen der Soziallehre der Kirche nahegebracht. Was sich aber am Ende offenbart, ist das Antlitz Christi. Es ist in der Mitte durch das Mandylion ausgedrückt, aber auch in einer letzten Darstellung durch das Gesicht des Mannes auf dem Turiner Grabtuch. Denn die Soziallehre der Kirche ist ja nichts anderes als das Evangelium Christi, wie es in bezug auf die gesellschaftlichen Bedürfnisse und Entwicklungsmöglichkeiten des Menschen zur Anwendung kommt. Zutreffend ist dieser ganze Pavillon in den Worten zusammengefaßt, die den Besucher ganz am Anfang empfangen: »Der Weg der Kirche ist der Mensch – der Weg des Menschen ist Jesus Christus.« Das ist es, was die Kirche nicht müde wird zu wiederholen und was dieser Pavillon in seinen verschiedenen Abteilungen, in seinen Werken und Bildern, zum Ausdruck bringt. Ich kann diese meine kurze Rede nicht beenden, ohne meine Genugtuung zum Ausdruck zu bringen, daß dieser Pavillon mit dem letzten Tag der EXPO 2000 seine Funktion nicht verliert. Die hier ausgestellten Werke werden an ihren Ursprungsort zurückkehren, der Pavillon selbst aber wird als gemeinsames Geschenk des Heiligen Vaters und der deutschen Katholiken nach Liepaja in Lettland versetzt werden, wo er als Pfarrzentrum dienen wird. Ich möchte hier in besonderer Weise der Deutschen Bischofskonferenz und ihrem Vorsitzenden Bischof Lehmann danken, die diese Idee von Anfang an aufgegriffen und durch einen finanziellen Beitrag unterstützt haben. Danken möchte ich auch dem bischöflichen Werk »Renovabis«, das die Kosten für die Überführung nach Liepaja übernommen hat. Das ist ein Zeichen, so scheint es mir, nicht nur eines umsichtigen Gebrauchs der verfügbaren Mittel, sondern vor allem auch jener Wirklichkeit der communio, die der Kirche zu eigen sein soll.

Möge dieser Pavillon die Gunst vieler Besucher der EXPO fin - den und ihnen Ansporn geben, mit erneuerter Zuversicht, aber auch mit einer engagierten menschlichen Teilnahme der Zukunft der Menschen entgegenzusehen.

 

                                 

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