31 - 26.10.2012 INHALT - ZWANZIGSTE GENERALKONGREGATION (FREITAG 26. OKTOBER 2012 - VORMITTAG) - FORTSETZUNG - EINUNDZWANZIGSTE GENERALKONGREGATION (FREITAG 26. OKTOBER 2012 - NACHMITTAG) ZWANZIGSTE GENERALKONGREGATION (FREITAG 26. OKTOBER 2012 - VORMITTAG) - FORTSETZUNG - AUDITIO DELEGATORUM FRATERNORUM (VI) - FORTSETZUNG AUDITIO DELEGATORUM FRATERNORUM (VI) - FORTSETZUNG Es sprach der folgende Bruderdelegierte: - Seine Gnaden IRINEJ [Bulović], Bischof von Bačka (SERBIEN UND MONTENEGRO) Im folgenden die Zusammenfassung seines Beitrags: - Seine Gnaden IRINEJ [Bulović], Bischof von Bačka (SERBIEN UND MONTENEGRO) 1. Für jede christliche Generation ist die Evangelisierung der Welt stets eine Neuevangelisierung. Besser gesagt, sie ist nicht wesensmäßig novum, aber sie wird jedes Mal nove durchgeführt, auf eine neue Weise, unter den Bedingungen des Dialogs mit jeder neuen Epoche, mit einer mehr oder weniger neuen Inkulturation. Außerdem ist Jesus Christus, der wahre Gott und wahre Mensch, der Eine und Derselbe, gestern, heute und zu allen Zeiten. 2. Der theandrische Prozeß der Evangelisierung ist einzeln und einzigartig, aber zugleich sehr vielgestaltig und vielschichtig in seinen Formen und Methoden. Wir wenden uns an den entpersönlichten und säkularisierten Menschen Westeuropas und Amerikas auf andere Weise als an den auf andere Weise entpersönlichten und spirituell zerstörten Menschen Osteuropas und des früheren Ostblocks, während wir die Frohe Botschaft Christi beiden überbringen, aber auf andere Weise als dies unsere Vorfahren vor einigen Jahrzehnten getan haben, in einer Gesellschaft, die damals in der noch eine Mehrheit zumindest auf dem Papier christlich war. Dennoch sind die grundlegenden traditionellen Modelle und Wege der Evangelisierung noch immer notwendig und nützlich - und in der Tat unersetzlich. Natürlich ist ein Erfolg in der Evangelisierung heutzutage nicht möglich ohne den Gebrauch all der modernen technologischen Möglichkeiten (Radio, Fernsehen, Internet usw.), aber es soll auch nicht vergessen werden, dass nichts das lebendige Wort und das direkte Zeugnis unseres Glaubens, unserer Hoffnung und unserer Liebe ersetzen kann. 3. Das Ziel der Evangelisierung darf nicht nur in einer rein quantitativen Erhöhung der Zahl der Christen bestehen, und insbesondere nicht in der Schaffung neuer, fragmentarischer Christen, die neben denen existieren, die es bereits gibt, oder auch neben denen, die nur teilweise Christen sind (auch wenn das besser als nichts ist); ihr Ziel muss vielmehr das wahre Wachstum des Leibes Christi in Höhe und Weite sein, sowie das geistliche Wachstum und Heranreifen von Christen als Persönlichkeiten wahrer Tugend und Freiheit. Dies vollzieht sich in einem dynamischen Status der Heiligkeit, der Vergöttlichung, der Christifikation, was praktisch Verkirchlichung (ekklesioasmós) bedeutet. Evangelisierung bedeutet, sich in zwei Richtungen zu bewegen: ad intra und ad extra. Die erste Richtung, die die Christen betrifft, ist Vorbedingung und Voraussetzung für das gute Gelingen der zweiten externen, die auf etwaige künftige Christen ausgerichtet ist. 4. Um unsere Nächsten zu evangelisieren, müssen wir uns selbst evangelisieren, in Synergie mit dem Heiligen Geist, dem Parakleten, der uns reinigt und rettet. Die Vollmacht in der Kirche entspringt dem Opfer und Dienst und basiert nicht auf herrschen und unterwerfen. Die Zeit des Triumphalismus ist für die Kirche ein Relikt der Vergangenheit, und das ist gut so: zeitgenössische Evangelisierung ist ausschließlich kenotisch, demütig, diakonal auf das Kreuz und die Auferstehung bezogen. Nicht nur lebende Personen sind das Subjekt, die eine neue Evangelisierung brauchen, sondern auch kirchliche Dienste und die kirchlichen Institutionen selbst. Der geistlich unnatürliche Gegensatz zwischen Charisma und Institution muss überwunden werden: die kirchliche Institution ist per definitionem charismatisch. In diesem Zusammenhang wäre die Evangelisierung auch sehr willkommen im Mönchstum. 5. Wo immer und wann immer dies möglich ist, sollten wir, so glaube ich, unsere Evangelisierung nach außen tragen mit einer gemeinsamen Anstrengung und indem wir einander ertragen. Meistens ist dies leicht zu erreichen. Es besteht keine Gefahr, dass bei unserem gemeinsamen Zeugnis für die grundlegenden Wahrheiten des Glaubens und des Lebens gegenüber unseren Zeitgenossen Streitigkeiten wegen dogmatischer Fragen entstehen. Besonders wertvoll ist das gemeinsame Zeugnis zu den lebenswichtigen Problemen der Menschheit von heute, einschließlich der bioethischen und ökologischen Probleme, ebenso wie das gemeinsame Auftreten vor Regierungsorganisationen, in den Medien und gegenüber weltlichen Vertretern. Wir in Serbien haben eine relativ lange und ertragreiche Erfahrung in gemeinsamen oder ökumenischen Evangelisierungsaktivitäten von Seiten der Christen. Diese Beziehung erfordert eine aufrichtige Offenheit, gegenseitiges Vertrauen und vor allem Liebe. Ich glaube, dass die geistliche Ausstrahlung des Zweiten Vatikanischen Konzils unter Ihnen und der authentische Geist sowie die lebendige Tradition der orthodoxen Kirche unter uns eine stärkere Wirkung haben als sektiererisches Kirchturmdenken. Er, der in euch ist, ist größer als jener, der in der Welt ist ( 1 Joh 4,4). [00368-05.04] [DF014] [Originaltext: Englisch] EINUNDZWANZIGSTE GENERALKONGREGATION (FREITAG 26. OKTOBER 2012 - NACHMITTAG) - VORSTELLUNG DER ENDGÜLTIGEN LISTE DER PROPOSITIONES - ZUSAMMENSETZUNG DES XIII. RATS DES GENERALSEKRETARIATS DER BISCHOFSSYNODE Heute, Freitag, den26. Oktober 2012, begann um 17.30 Uhr in Anwesenheit des Heiligen Vaters mit dem Gebet Pro Felici Synodi Exitu die einundzwanzigste Generalkongregation zur Verlesung der endgültigen Liste der Propositiones in der Synodenaula. Der turnusmäßige delegierte Präsident war S. Em. Kard. John TONG HON, Bischof von Hongkong (CHINA). Bei dieser Generalkongregation, die um 19.00 Uhr mit dem Gebet des Angelus Domini beendet wurde, waren 249 Väter anwesend. VORSTELLUNG DER ENDGÜLTIGEN LISTE DER PROPOSITIONES Der Generalsekretär der Bischofssynode, S. Exz. Nikola ETEROVIĆ, hat unter Bezugnahme auf Art. 67 des Vademecum Synodi Episcoporum daran erinnert, dass die endgültige Liste der Propositiones von den Synodenvätern einer persönlichen Prüfung unterzogen wird, um ein abschließendes Votum vorzubereiten. Außerdem erinnerte er daran, dass es sich bei der gedruckten Liste der Propositiones um den Stimmzettel der Synodenväter handelt. Deshalb wird sie nur den Vätern in jeweils einem einzigen Exemplar, das für jeden persönlich bestimmt ist, überreicht. Da es sich nicht um eine geheime Abstimmung handelt, sondern um eine offene Wahl der einzelnen Propositiones (mit der Formel Placet oder Non placet), müssen die Synodenväter die Stimmzettel unterschrieben in der zweiundzwanzigsten Generalkongregation am morgigen Vormittag, Samstag, 27. Oktober 2012, abgeben. Bei der Verlesung der Liste der Propositiones in lateinischer Sprache wechselten sich ab: der Generalrelator S. Em. Kard. Donald William WUERL, Erzbischof von Washington (USA), und der Sondersekretär S. Exz. Pierre-Marie CARRÉ, Erzbischof von Montpellier (FRANKREICH). ZUSAMMENSETZUNG DES XIII. RATS DES GENERALSEKRETARIATS DER BISCHOFSSYNODE Während der Generalkongregation hat der Generalsekretär der Bischofssynode, S. Exz. Nikola ETEROVIĆ, die Namen der 12 gewählten Mitglieder des XIII. Rats des Generalsekretariats der Bischofssynode mitgeteilt wie auch die Namen der drei vom Heiligen Vater ernannten Mitglieder: - Kardinal Christoph SCHÖNBORN, O.P., Erzbischof von Wien, Präsident der Bischofskonferenz (ÖSTERREICH) - Kardinal Wilfrid Fox NAPIER, O.F.M., Erzbischof von Durban (SÜDAFRIKA) - Kardinal Peter Kodwo Appiah TURKSON, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden (VATIKANSTADT) - Kardinal George PELL, Erzbischof von Sydney (AUSTRALIEN) - Kardinal Péter ERDŐ, Erzbischof von Esztergom-Budapest, Präsident der Bischofskonferenz, Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (C.C.E.E.) (UNGARN) - Kardinal Oswald GRACIAS, Erzbischof von Bombay, Generalsekretär der Vereinigung der asiatischen Bischofskonferenzen (F.A.B.C.) (INDIEN) - Kardinal Odilo Pedro SCHERER, Erzbischof von São Paulo (BRASILIEN) - Kardinal Laurent MONSENGWO PASINYA, Erzbischof von Kinshasa (DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO)- Kardinal Donald William WUERL, Erzbischof von Washington (USA) - Kardinal Timothy Michael DOLAN, Erzbischof von New York, Präsident der Bischofskonferenz (USA) - S.Sel. Sviatoslav SCHEVCHUK, Großerzbischof von Kyiv-Halyč, Vorsitzender des Synods der griechisch-ukrainisch-katholischen Kirche (UKRAINE) - S.Exz. Bruno FORTE, Erzbischof von Chieti-Vasto (ITALIEN) - S.Exz. Salvatore FISICHELLA, Titularerzbischof von Voghenza, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung (VATIKANSTADT) - S.Exz. Luis Antonio G. TAGLE, Erzbischof von Manila (PHILIPPINEN) - S.Exz. Santiago Jaime SILVA RETAMALES, Titularbischof von Bela, Weihbischof in Valparaíso, Generalsekretär des Rates der Bischofskonferenzen von Lateinamerika (C.E.L.AM.) (KOLUMBIEN) |