Index   Back Top Print

[ DE  - EN  - ES  - FR  - IT  - PT ]

VESPERFEIER MIT DEM ERZBISCHOF VON  CANTERBURY
ZUM GEDENKEN DES 50. JAHRESTAGS
DER BEGEGNUNG ZWISCHEN PAUL VI. UND ERZBISCHOF MICHAEL RAMSEY
UND DER SCHAFFUNG DES ANGLIKANISCHEN ZENTRUMS ROM 

Kirche St. Andreas und Gregor auf dem Celio-Hügel
Mittwoch, 5. Oktober 2016

[Multimedia]


ANSPRACHE VON PAPST FRANZISKUS

GEMEINSAME ERKLÄRUNG

ANSPRACHE VON PAPST FRANZISKUS

Mit einem vielsagenden Bild beschreibt der Prophet Ezechiel Gott als Hirte, der seine Schafe, die sich zerstreut haben, sammelt. Sie hatten sich »am dunklen, düsteren Tag« (Ez 34,12) voneinander getrennt. Heute Abend scheint der Herr durch den Propheten eine zweifache Botschaft an uns zu richten. An erster Stelle eine Botschaft der Einheit: Gott will als Hirte die Einheit in seinem Volk und wünscht, dass vor allem die Hirten sich voller Hingabe dafür einsetzen. Zweitens wird uns der Grund für die Spaltungen der Herde genannt: An dunklen, düsteren Tagen haben wir den Bruder an unserer Seite aus den Augen verloren und waren nicht mehr in der Lage, einander zu erkennen und uns über die jeweiligen Gaben und die empfangene Gnade zu freuen. Das ist geschehen, weil sich um uns herum die Dunkelheit des Unverständnisses und des Misstrauens verdichtet hat und sich über uns die dunklen Wolken der Differenzen und Streitigkeiten zusammengezogen haben, häufig entstanden aus historischen und kulturellen Ursachen und nicht nur aus theologischen Gründen. Aber wir haben die unerschütterliche Gewissheit, dass Gott es liebt, unter uns, seiner Herde und seinem kostbaren Schatz, zu weilen.

Er ist ein unermüdlicher Hirte, der weiterhin am Werk ist (vgl. Joh 5,17) und uns aufruft, den Weg zu einer größeren Einheit zu gehen, die nur mit der Hilfe seiner Gnade erreicht werden kann. Deshalb sind wir zuversichtlich, denn Gott liebt es, seine Gnade in uns auszugießen, obwohl wir zerbrechliche Gefäße sind (vgl. 2 Kor 4,7). Er ist überzeugt, dass wir aus der Dunkelheit ans Licht kommen können, aus der Zerstreuung zur Einheit, aus dem Mangel zur Fülle. Dieser Weg der Einheit ist der Weg aller Christen, und er ist eure besondere Mission als Hirten der Internationalen Anglikanisch/Katholischen Kommission für die Einheit und die Mission. Immer und überall als Werkzeuge der Einheit zu arbeiten ist eine hohe Berufung. Es bedeutet, die Einheit der Familie der Christen und zugleich die Einheit der Menschheitsfamilie zu fördern. Die beiden Ebenen stehen nicht nur nicht im Gegensatz zueinander, sondern sie bereichern sich gegenseitig. Wenn wir als Jünger Jesu unseren Dienst gemeinsam, Seite an Seite anbieten und wenn wir Offenheit und Begegnung fördern, indem wir der Versuchung zur Abkapselung und Isolierung widerstehen, sind wir sowohl für die Einheit der Christen als auch zugleich für die Einheit der Menschheitsfamilie tätig. So erkennen wir uns als Brüder, die zwar verschiedenen Traditionen angehören, aber von demselben Evangelium gedrängt werden, dieselbe Sendung in der Welt zu übernehmen. Da wäre es immer gut, wenn ihr euch vor Beginn irgendeiner Aktivität folgende Frage stellen würdet: Warum tun wir dies nicht zusammen mit unseren anglikanischen Brüdern und Schwestern? Können wir von Jesus Zeugnis geben, indem wir gemeinsam mit unseren katholischen Brüdern und Schwestern handeln?

Wenn wir die Schwierigkeiten und Freuden des Dienstes in der Praxis miteinander teilen, dann kommen wir einander näher. Gott gewähre euch, eine mutige und reale Ökumene zu fördern, immer in Bewegung auf der Suche nach der Öffnung neuer Wege, von denen zuallererst eure Mitbrüder in den Provinzen und Bischofskonferenzen profitieren werden. Es geht immer und vor allem darum, dem Beispiel des Herrn zu folgen, seiner pastoralen Methode, die uns der Prophet Ezechiel vor Augen führt: sich auf die Suche nach dem verlorenen Schaf machen, das verirrte Schaf in den Stall zurückbringen, das verletzte verbinden, das kranke pflegen (vgl. V. 16). Nur so sammelt man das auseinandergerissene Volk.

Ich möchte auf unseren gemeinsamen Weg in der Nachfolge Christi, des Guten Hirten, Bezug nehmen und dabei vom Hirtenstab des heiligen Gregor des Großen ausgehen, der sehr gut die große ökumenische Bedeutung dieser unserer Begegnung symbolisieren kann. Papst Gregor wählte an diesem Ursprungsort der Mission den heiligen Augustinus von Canterbury und sandte ihn und seine Gefährten zu den Angelsachsen. Damit begann ein wichtiger Abschnitt der Evangelisierung, die unsere gemeinsame Geschichte ist und uns unauflöslich verbindet. Daher ist dieser Stab zu Recht ein gemeinsames Symbol unseres Weges der Einheit und der Mission. Im Mittelpunkt der Krümmung dieses Stabes ist das auferstandene Lamm dargestellt. So erinnert uns der Stab an den Willen des Herrn, die Herde zu sammeln und das verlorene Schaf zu suchen, und scheint uns gleichzeitig auch auf den zentralen Inhalt der Verkündigung hinzuweisen: die Liebe Gottes im gekreuzigten und auferstandenen Jesus, im geopferten und lebendigen Lamm. Diese Liebe hat die Dunkelheit des verschlossenen Grabes durchbrochen und dem Licht des ewigen Lebens die Türen weit geöffnet.

Die Liebe des über Sünde und Tod siegenden Lammes ist die wahre erneuernde Botschaft, die wir gemeinsam den Verirrten der heutigen Zeit und all jenen bringen müssen, die noch nicht die Freude haben, das mitleidsvolle Antlitz und die barmherzige Umarmung des Guten Hirten zu kennen. Unser Dienst besteht darin, die Dunkelheit mit diesem milden Licht zu erleuchten, mit der wehrlosen Kraft der Liebe, die die Sünde besiegt und den Tod überwindet. Wir haben die Freude, die Herzmitte des Glaubens gemeinsam anzuerkennen und zu feiern. Konzentrieren wir uns neu darauf, ohne uns von dem ablenken zu lassen, was uns wegführen will von der ursprünglichen Frische des Evangeliums, indem es uns dazu verleitet, dem Geist der Welt zu folgen. Daraus entspringt unsere gemeinsame Verantwortung, die eine Sendung, dem Herrn und der Menschheit zu dienen.

Von einigen Autoren wurde unterstrichen, dass die Hirtenstäbe am unteren Ende oft eine Spitze haben. So kann man daran denken, dass der Hirtenstab nicht nur an die Berufung erinnert, die Schafe im Namen des Gekreuzigten und Auferstandenen zu führen und zu sammeln, sondern auch jene anzutreiben, die dazu neigen, zu sehr in der Nähe und im Inneren zu bleiben, um sie zum Hinausgehen aufzufordern. Die Sendung der Hirten besteht darin, der ihnen anvertrauten Herde zu helfen, damit sie im Aufbruch ist, in Bewegung bei der Verkündigung der Freude des Evangeliums, nicht eingeschlossen in »Insider-Kreise«, in ein kirchliches »Mikroklima«, was uns zu den dunklen, düsteren Tagen zurückführen würde. Gemeinsam bitten wir Gott um die Gnade, dem Geist und dem Vorbild der großen Missionare nachzufolgen, durch die der Heilige Geist der Kirche neues Leben geschenkt hat.

Denn sie lebt wieder auf, wenn sie aus sich selbst hinausgeht, um das Evangelium auf den Straßen der Welt zu leben und zu verkünden. Denken wir an das, was in Edinburgh am Beginn der ökumenischen Bewegung geschah: Gerade das Feuer der Mission erlaubte es, mit der Überwindung der Abgrenzungen und der Beseitigung der Einzäunungen zu beginnen, die uns isoliert haben und einen gemeinsamen Weg undenkbar erschienen ließen. Beten wir gemeinsam in diesem Anliegen: Der Herr gewähre uns, dass sich von hier aus der Elan der Gemeinschaft und der Mission neu beleben möge.


GEMEINSAME ERKLÄRUNG

Seiner Heiligkeit
Papst Franziskus
und Seiner Gnaden Justin Welby, Erzbischof von Canterbury

 

Vor 50 Jahren begegneten unsere Vorgänger, Papst Paul VI. und Erzbischof Michael Ramsey, einander in dieser Stadt, die durch den Dienst und das Blut der Apostel Petrus und Paulus geheiligt ist. Danach haben hier in der Kirche »San Gregorio« auf dem Caelius – von wo Papst Gregor Augustinus aussandte, um die angelsächsischen Völker zu evangelisieren – Papst Johannes Paul II. mit Erzbischof Robert Runcie und später mit Erzbischof George Carey sowie Papst Benedikt XVI. mit Erzbischof Rowan Williams gemeinsam gebetet. Auf unserem Pilgerweg zu den Gräbern dieser Apostel und heiligen Vorväter erkennen wir Katholiken und Anglikaner an, Erben des Schatzes des Evangeliums Jesu Christi zu sein, die dazu berufen sind, diesen Schatz mit der ganzen Welt zu teilen. Durch das heilige Leben der Männer und Frauen, die das Evangelium in Wort und Tat verkündigt haben, haben wir die Frohbotschaft Jesu Christi empfangen, und uns ist aufgetragen, durch die Kraft des Heiligen Geistes Zeugen Christi zu sein »bis an die Grenzen der Erde« (Apg 1,8). Gemeinsam sind wir überzeugt, dass »die Grenzen der Erde« heute nicht nur ein geographischer Begriff ist, sondern ein Aufruf, die Heilsbotschaft des Evangeliums besonders den Menschen am Rande und in den Peripherien unserer Gesellschaften zu bringen.

Bei ihrer historischen Begegnung im Jahr 1966 haben Papst Paul VI. und Erzbischof Ramsey die Internationale Anglikanisch/Römisch-Katholische Kommission errichtet, um einen ernsthaften theologischen Dialog zu führen, der »auf der Grundlage der Evangelien und der altehrwürdigen gemeinsamen Überlieferungen zu jener Einheit in der Wahrheit führen möge, für die Christus gebetet hat«. 50 Jahre später sagen wir Dank für das, was die Internationale Anglikanisch/Römisch-Katholische Kommission erreicht hat, indem sie Lehren, die in der Geschichte zu Spaltungen führten, aus einer neuen Perspektive gegenseitiger Achtung und Liebe heraus untersucht hat. Heute sagen wir insbesondere Dank für die Dokumente von ARCIC II, die wir einer genaueren Prüfung unterziehen werden, und stehen in Erwartung der Ergebnisse von ARCIC III, die neue Kontexte und neue Herausforderungen für unsere Einheit untersucht.

Vor 50 Jahren erkannten unsere Vorgänger, dass »schwerwiegende Hindernisse« der Wiederherstellung eines vollständig miteinander geteilten Glaubens und sakramentalen Lebens im Wege standen. Dennoch machten sie sich unverzagt ans Werk, ohne zu wissen, welche Schritte auf dem Weg unternommen werden können, aber in Treue zum Gebet des Herrn, dass seine Jünger eins sein sollen. Auf vielen Gebieten, die uns voneinander trennten, wurden viele Fortschritte gemacht. Aber neue Gegebenheiten haben auch neue Unstimmigkeiten zwischen uns aufgezeigt, besonders in Bezug auf die Ordination von Frauen und jüngere Fragen, die die menschliche Sexualität betreffen. Hinter diesen Differenzen steht die stets vorhandene Frage, wie in der christlichen Gemeinde die Autorität ausgeübt wird. Dies sind einige der Probleme, die ernsthafte Hindernisse für unsere volle Einheit darstellen. Zwar sehen wir, ebenso wie unsere Vorgänger, noch keine Lösungen für die vor uns liegenden Hindernisse, aber dennoch sind wir unverzagt. In unserem Vertrauen und unserer Freude im Heiligen Geist sind wir zuversichtlich, dass der Dialog und der Umgang miteinander unser Verständnis vertiefen und uns helfen werden, den Willen Christi für seine Kirche zu erkennen. Wir vertrauen auf Gottes Gnade und Vorsehung, im Wissen, dass der Heilige Geist neue Türen öffnen und uns in die ganze Wahrheit führen wird (vgl. Joh 16,13).

Die genannten Differenzen können uns nicht daran hindern, einander als Brüder und Schwestern in Christus anzuerkennen, aufgrund unserer gemeinsamen Taufe. Noch sollten sie uns jemals davon abhalten, den tiefen christlichen Glauben und die Heiligkeit, die wir jeweils in den Traditionen des anderen finden, zu entdecken und uns darüber zu freuen. Diese Differenzen dürfen nicht zu einem Nachlassen unserer ökumenischen Bemühungen führen. Das Gebet Christi beim Letzten Abendmahl, dass alle eins sein sollen (vgl. Joh 17,20-23), ist für seine Jünger heute ebenso ein Imperativ wie in jener Zeit unmittelbar vor seinem Leiden, seinem Tod und seiner Auferstehung und der anschließenden Entstehung seiner Kirche. Auch dürfen unsere Differenzen nicht unserem gemeinsamen Gebet im Wege stehen: Wir können nicht nur zusammen beten, wir müssen sogar zusammen beten und unseren gemeinsamen Glauben und unsere Freude über das Evangelium Christi, die altehrwürdigen Glaubensbekenntnisse und die Macht der Liebe Gottes, durch den Heiligen Geist vergegenwärtig, zum Ausdruck bringen, um alle Sünde und Spaltung zu überwinden. Und so ermahnen wir, gemeinsam mit unseren Vorgängern, unseren Klerus und unsere Gläubigen, die sichere, aber noch unvollkommene Gemeinschaft, die wir bereits besitzen, nicht zu vernachlässigen oder unterzubewerten. Weiter und tiefer als unsere Differenzen sind der Glaube, den wir miteinander teilen, und unsere gemeinsame Freude über das Evangelium. Christus hat gebetet, dass seine Jünger alle eins sein sollen, »damit die Welt glaubt« (Joh 17,21).

Das Verlangen nach Einheit, das wir in dieser Gemeinsamen Erklärung zum Ausdruck bringen, ist eng verbunden mit unserem gemeinsamen Wunsch, dass Männer und Frauen zu dem Glauben kommen mögen, dass Gott seinen Sohn, Jesus, in die Welt gesandt hat, um die Welt zu retten von dem Bösen, das auf der gesamten Schöpfung lastet und ihr Schaden zufügt. Jesus hat sein Leben in Liebe hingegeben, und indem er von den Toten auferstanden ist, hat er sogar den Tod selbst überwunden. Die Christen, die zu diesem Glauben gelangt sind, sind Jesus und dem Sieg seiner Liebe in ihrem eigenen Leben begegnet und müssen die Freude über diese Frohbotschaft einfach mit anderen teilen. Unsere Fähigkeit, uns im Lobpreis und im Gebet zu Gott zu versammeln und Zeugen für die Welt zu sein, beruht auf dem Vertrauen, dass wir einen gemeinsamen Glauben und ein starkes Maß an Übereinstimmung im Glauben haben.

Die Welt muss sehen, dass wir diesen gemeinsamen Glauben an Jesus bezeugen, indem wir gemeinsam handeln. Wir können und müssen zusammenarbeiten, um unser gemeinsames Haus zu schützen und zu bewahren: indem wir auf eine Weise leben, lehren und handeln, die dazu beiträgt, ein rasches Ende der Umweltzerstörung, die den Schöpfer beleidigt und seine Geschöpfe erniedrigt, herbeizuführen und individuelle und kollektive Verhaltensmuster schaffen, die eine nachhaltige und ganzheitliche Entwicklung zum Wohl aller fördern. Wir können und müssen vereint sein im gemeinsamen Anliegen, die Würde aller Menschen aufrechtzuerhalten und zu verteidigen. Der Mensch wird durch persönliche und gesellschaftliche Sünde erniedrigt.

In einer Kultur der Gleichgültigkeit isolieren uns Mauern der Entfremdung von anderen, von ihren Kämpfen und ihrem Leiden, von dem auch viele unserer Brüder und Schwestern in Christus heute heimgesucht werden. In einer Kultur der Verschwendung wird das Leben der Schwächsten in der Gesellschaft oft an den Rand gedrängt und weggeworfen. In einer Kultur des Hasses sehen wir unsagbare Gewaltakte, die oft gerechtfertigt werden durch ein verzerrtes Verständnis des religiösen Glaubens. Unser christlicher Glaube führt uns dahin, den unschätzbaren Wert eines jeden menschlichen Lebens zu erkennen und es zu ehren durch Werke der Barmherzigkeit, indem wir für Bildung, Gesundheitsfürsorge, sauberes Wasser und Obdach sorgen und stets versuchen, Konflikte zu lösen und Frieden zu stiften. Als Jünger Christi glauben wir, dass die Menschen heilig sind, und als Apostel Christi müssen wir ihre Verteidiger sein. Vor 50 Jahren ließen sich Papst Paul VI. und Erzbischof Ramsey von den Worten des Apostels inspirieren: »Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt« (Phil 3,13-14). Heute ist das, »was hinter uns liegt«, – die schmerzlichen Jahrhunderte der Trennung – teilweise geheilt durch 50 Jahre der Freundschaft. Wir sagen Dank für das 50jährige Bestehen des »Anglican Centre in Rome«, das als Ort der Begegnung und der Freundschaft dient. Wir sind Partner und Gefährten geworden auf unserer Pilgerreise, wir stehen denselben Schwierigkeiten gegenüber und stärken einander, indem wir lernen, die Gaben wertzuschätzen, die Gott dem anderen gegeben hat, und sie in Demut und Dankbarkeit als unsere eigenen anzunehmen.

Wir warten mit Ungeduld darauf, Fortschritte zu machen, auf dass wir vollkommen vereint sein mögen in der Verkündigung, in Wort und Tat, des rettenden und heilenden Evangeliums Christi für alle Menschen. Aus diesem Grund ist die Begegnung so vieler katholischer und anglikanischer Bischöfe der Internationalen Anglikanisch/Römisch-Katholischen Kommission für Einheit und Mission (IARCCUM) in diesen Tagen für uns sehr ermutigend. Auf der Grundlage all ihrer Gemeinsamkeiten, die Generationen von Experten der ARCIC sorgfältig aufgedeckt haben, sind sie eifrig darauf bedacht, ihre Sendung der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Zeugnisses an den »Grenzen der Erde« voranzubringen. Heute haben wir die Freude, ihnen den Auftrag zu erteilen und sie zu zweit auszusenden, so wie der Herr die 72 Jünger aussandte. Möge ihre ökumenische Sendung zu jenen, die sich am Rande der Gesellschaft befinden, ein Zeugnis für uns alle sein, und möge von diesem heiligen Ort – so wie die Frohbotschaft vor so vielen Jahrhunderten ausgesandt wurde – die Botschaft ausgehen, dass Katholiken und Anglikaner sich gemeinsam dafür einsetzen werden, unserem gemeinsamen Glauben an den Herrn Jesus Christus Ausdruck zu verleihen, den Leidenden Hilfe zu bringen, Frieden zu stiften, wo Konflikte vorhanden sind, und Würde zu bringen, wo sie vorenthalten und mit Füßen getreten wird.

In dieser Kirche des heiligen Gregors des Großen erbitten wir aufrichtig den Segen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit für die Fortsetzung der Arbeit von ARCIC und IARCCUM sowie für alle, die für die Wiederherstellung der Einheit unter uns beten und dazu beitragen.

Rom, am 5. Oktober 2016

SEINE GNADEN JUSTIN WELBY SEINE HEILIGKEIT FRANZISKUS

                        

 



Copyright © Dicastero per la Comunicazione - Libreria Editrice Vaticana