EVANGELII GAUDIUM - page 34

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49. Brechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi
anzubieten! Ich wiederhole hier für die ganze Kirche, was ich viele Male den
Priestern und Laien von Buenos Aires gesagt habe: Mir ist eine „verbeulte“
Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen
hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer
Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen
Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine Kirche, die darum
besorgt ist, der Mittelpunkt zu sein, und schließlich in einer Anhäufung
von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt ist. Wenn uns etwas in heilige
Sorge versetzen und unser Gewissen beunruhigen soll, dann ist es die
Tatsache, dass so viele unserer Brüder und Schwestern ohne die Kraft, das
Licht und den Trost der Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine
Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt, ohne einen Horizont von Sinn
und Leben. Ich hoffe, dass mehr als die Furcht, einen Fehler zu machen,
unser Beweggrund die Furcht sei, uns einzuschließen in die Strukturen,
die uns einen falschen Schutz geben, in die Normen, die uns in
unnachsichtige Richter verwandeln, in die Gewohnheiten, in denen wir uns
ruhig fühlen, während draußen eine hungrige Menschenmenge wartet und
Jesus uns pausenlos wiederholt: » Gebt ihr ihnen zu essen! « (
Mk
6,37).
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