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SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XIII. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
7.-28. OKTOBER 2012

Die neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

15 - 13.10.2012

INHALT

- ZEHNTE GENERALKONGREGATION (SAMSTAG, 13. OKTOBER 2012 - NACHMITTAG)
- BÜCHER ÜBER DIE XI. UND XII. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG DER BISCHOFSSYNODE
- ENCHIRIDION DER NEUEN EVANGELISIERUNG
- ANKÜNDIGUNGEN

ZEHNTE GENERALKONGREGATION (SAMSTAG; 13. OKTOBER 2012 - NACHMITTAG)

- BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Heute, Samstag 13. Oktober 2012, begann um 16.30 Uhr mit dem Gebet des Psalms 22 (23) die Zehnte Generalkongregation zur Fortsetzung der Beiträge der Synodenväter in der Aula über das Synodenthema «Die neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens».

Turnusmäßiger Delegierter Präsident S. Em. Kard. Laurent MONSENGWO PASINYA, Erzbischof von Kinshasa (DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO).

Es folgte ein freien Beiträgen vorbehaltener Zeitraum.

An dieser Generalkongregation, die um 19.00 Uhr mit dem Gebet des Angelus Domini endete, nahmen 222 Synodenväter teil.

BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Die folgenden Synodenväter ergriffen das Wort:

- S.Exz. Romulo G. VALLES, Erzbischof von Davao (PHILIPPINEN)
- P. Heinrich WALTER, Generaloberer der Schönstattpatres (DEUTSCHLAND)
- S.Exz. Leonardo ULRICH STEINER, O.F.M., Titularbischof von Tisiduo, Weihbischof in Brasília (BRASILIEN)
- S.Exz. Santiago Jaime SILVA RETAMALES, Titularbischof von Bela, Weihbischof in Valparaíso, Generalsekretär des Rates der Bischofskonferenzen von Lateinamerika (C.E.L.AM.) (KOLUMBIEN)
- S
.Exz. Ðuro HRANIĆ, Titularbischof von Gaudiaba, Weihbischof und Generalvikar von Ðakovo-Osijek (KROATIEN)
- S.Exz. Benjamin PHIRI, Titularbischof von Nachingwea, Weihbischof in Chipata (ZAMBIA)
- S.Exz. Marko SEMREN, O.F.M., Titularbischof von Abaradira, Weihbischof in Banja Luka (BOSNIEN UND HERZEGOWINA)
- S.Exz. José Domingo ULLOA MENDIETA, O.S.A., Erzbischof von Panamá (PANAMA)
- S.Exz. Ricardo Antonio TOBÓN RESTREPO, Erzbischof von Medellín (KOLUMBIEN)
- S.Exz. Markos GHEBREMEDHIN, C.M., Titularbischof von Gummi di Proconsolare, Apostolischer Vikar von Jimma-Bonga (ÄTHIOPIEN)
- S.S. Béchara Boutros RAÏ, O.M.M., Maronitischer Patriarch von Antiochien, Vorsitzender des Synods der maronitischen Kirche (LIBANON)
- S.Exz. Juan de la Caridad GARCÍA RODRÍGUEZ, Erzbischof von Camagüey (KUBA)
- S.Exz. Julio César TERÁN DUTARI, S.I., Emeritierter Bischof von Ibarra (ECUADOR)
- S.Exz. José Luis AZUAJE AYALA, Bischof von El Vigía - San Carlos del Zulia, Vizepräsident der Bischofskonferenz (VENEZUELA)
- S.Exz. Nicodème Anani BARRIGAH-BÉNISSAN, Bischof von Atakpamé (TOGO)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:

- S.Exz. Romulo G. VALLES, Erzbischof von Davao (PHILIPPINEN)

Das Instrumentum Laboris [Nr. 80] erwähnt die schöne Erfahrung der Herausbildung und Entwicklung christlicher Basisgemeinschaften in den Pfarreien, die diese Pfarreien in beseelte und lebendige Glaubensgemeinschaften verwandelt haben. Unsere Erfahrung auf den Philippinen – ich konnte mich in der Region und auf der Insel Mindanao persönlich davon überzeugen – bestätigt das. Wir nennen sie kirchliche Basisgemeinschaften. Der christliche Glaube wird besser gestützt und genährt, vertieft und geschützt, wenn er von den Einzelnen und Familien in diesen kirchlichen Basisgemeinschaften gelebt und praktiziert wird. In diesen Gemeinschaften werden das Glaubenszeugnis, das Glaubensbekenntnis und die notwendige Glaubenskatechese intensiver erlebt; die Glaubensfeiern, besonders das heilige Meßopfer, werden als bewegende Begegnungen mit dem Herrn erfahren, in seinem Wort und in der Eucharistie; und der karitative Dienst ist überall sichtbar und wird tief empfunden. Unsere positive Erfahrung mit der Anwesenheit kirchlicher Basisgemeinschaften in unseren Diözesen und Pfarreien gibt uns große Hoffnung, daß unsere Sendung – die Neuevangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens – durchgeführt werden kann. Wir sind überzeugt, daß das Aufkommen und die Entwicklung kirchlicher Basisgemeinschaften wirklich vom Heiligen Geist eingegeben ist.
Das Instrumentum Laboris [Nr. 138–146] erwähnt auch das Erfordernis der Erstverkündigung. Das hat mich wirklich aufmerken lassen. Denn erstens wird es sehr gut und interessant erläutert, und zweitens haben wir auf den Philippinen Veranstaltungen und Aktivitäten durchgeführt und organisiert, die in der Tat als Form der »Erstverkündigung« angesehen werden können, ohne daß sie eigentlich als solche betrachtet und bezeichnet wurden, so wie das Instrumentum Laboris sie beschreibt. Wir haben sie fortgesetzt, weil wir gesehen haben, wie nachhaltig sie dazu beitragen, unseren Glauben an den Herrn Jesus zu stützen, zu nähren und zu feiern. Jetzt wissen wir mehr. Jetzt fühlen wir uns sehr ermutigt.

[00140-05.03] [IN109] [Originaltext: Englisch]

- P. Heinrich WALTER, Generaloberer der Schönstattpatres (DEUTSCHLAND)

Wenn wir langfristig denken, dann hat die Kirche in der westlichen Welt keine Zukunft ohne eine Erneuerung der Familie. Wer Kinder hat, der hat Zukunft. Kinderreiche Eltern gelten statistisch als die glücklichsten Menschen in der Gesellschaft. Ehe und Familie muss man heute als eine Berufung erkennen. Hier geschieht Evangelisierung. Sie gehen gegen den Strom der Gesellschaft den Weg der Nachfolge Jesu. Sie brauchen deshalb eine intensive Unterstützung in der Vorbereitung auf die Ehe. Das Sakrament der Ehe ist sehr kostbar. Das Scheitern der Ehe hat oft tragische Konsequenzen. Wir müssen uns deutlicher fragen, unter welchen Bedingungen das Sakrament der Ehe zustande kommt. Hier ist eine gute Unterscheidung zum Wohl der Familien nötig. Die Familie bleibt das Fundament für die Einübung des Glaubens. Familien verstehen ihr Haus als Haus Gottes. Die Kinder gehen mit den Eltern einen langen Weg der Einübung des Glaubens. Die Vitalität einer Gemeinde hängt zusammen mit solchen christlichen Häusern. Familien sind nicht nur ein bevorzugter Ort der Evangelisierung, sie sind als Laien auch Träger der Evangelisierung. In Südamerika ist mir das Projekt der Familienmisiones begegnet. Einige Familien tun sich zusammen und gehen in den Ferien eine Woche in eine Gemeinde. Sie leben dort in einfachsten Verhältnissen und gehen als Familie von Haus zu Haus, um Zeugnis über den Glauben abzulegen. So werden Dörfer und Stadtteile evangelisiert. Es ist ein Zeichen der Hoffnung, diese Familien zu erleben, die ihre Berufung in der Öffentlichkeit bezeugen.

[00141-05.04] [IN110] [Originaltext: Deutsch]

- S.Exz. Leonardo ULRICH STEINER, O.F.M., Titularbischof von Tisiduo, Weihbischof in Brasília (BRASILIEN)

Lassen Sie mich etwas zu den Subjekten der Weitergabe des Glaubens sagen. Lumen gentium bekräftigt, dass es “Sache der Laien ist, kraft der ihnen eigenen Berufung in der Verwaltung und gottgemäßen Regelung der zeitlichen Dinge das Reich Gottes zu suchen...Dort sind sie von Gott gerufen, ihre eigentümliche Aufgabe, vom Geist des Evangeliums geleitet, auszuüben und so wie ein Sauerteig zur Heiligung der Welt gewissermaßen von innen her beizutragen und vor allem durch das Zeugnis ihres Lebens, im Glanz von Glaube, Hoffnung und Liebe Christus den anderen kund zu machen” (LG 31).
Das Nachsynodale Apostolische Schreiben Evangelii Nuntiandi erinnert daran, dass sich “die Laien auch berufen fühlen oder berufen werden können zur Mitarbeit mit ihren Hirten im Dienst der kirchlichen Gemeinschaft, für ihr Wachstum und ihr volles Leben. Sie können dabei sehr verschiedene Dienstaufgaben übernehmen, ja nach der Gnade und den Charismen, die der Herr ihnen jeweils schenkt” (Nr. 73).
In Anlehnung an das Nachsynodale Apostolische Schreiben Christfideles laici lädt das Dokument der Konferenz des lateinamerikanischen Episkopats in Santo Domingo (Nr. 97) alle Laien ein, Protagonisten der neuen Evangelisierung, der Förderung des Menschen und der christlichen Kultur zu werden. Eine kontinuierliche Förderung des Laienstandes ist erforderlich, frei von jeglicher Klerikalisierung und ohne Verkürzung auf innerkirchliche Belange. Es ist erforderlich, dass die nicht evangelisierten Getauften die Hauptempfänger der neuen Evangelisierung sind. Sie wird dann effizient zur Vollendung gebracht, wenn die Laien - sich ihrer Taufe bewusst - dem Ruf Christi folgen und zu Protagonisten der neuen Evangelisierung werden.
Die neue Evangelisierung sollte als “neue Akteure” der Evangelisierung die jungen Menschen in Betracht ziehen: Jugendliche, die Jugendliche evangelisieren. Es gilt, sie auf die Katechese vorzubereiten durch die Teilnahme am Leben der Glaubensgemeinschaft und durch die missionarischen Erfahrungen, um in der Gemeinschaft und in der Gesellschaft arbeiten zu können; man sollte die neuen Aeropage der Jugendlichen wie die Welt der Bildung, der Medien, des Internet, der Kunst, usw. in Betracht ziehen als unverzichtbare Orte für die neue Evangelisierung.

[00143-05.10] [IN112] [Originaltext: Italienisch]

- S.Exz. Santiago Jaime SILVA RETAMALES, Titularbischof von Bela, Weihbischof in Valparaíso, Generalsekretär des Rates der Bischofskonferenzen von Lateinamerika (C.E.L.AM.) (KOLUMBIEN)

Eine neue Evangelisierung kann von mindestens zwei Voraussetzungen ausgehend unternommen werden. Die erste ist die einer Ekklesiologie, die dem Zweiten Vatikanischen Konzil entspricht und die, für Lateinamerika, von der Konferenz von Aparecida neu aufgenommen wurde. Besagte Konferenz definiert die Kirche als Zeichen und Werkzeug des Heils, eine Kirche, die über ihre eigenen Grenzen hinausgeht, sich selbst im Licht der Verkündigung Jesu Christi und im Dienst der Welt betrachtet, um Ikone der Trinität zu sein. Die zweite Voraussetzung ist die Fähigkeit, in Empathie und Sympathie mit der Welt zu treten, also eine Kirche, die den Dialog sucht, die nichts fürchtet, was menschlich ist, da der Menschensohn gekommen ist, um allen Menschen und jedem Menschen in Fülle das Evangelium zu bringen.
In dieser Perspektive darf die Kirche “aller Zeiten”, die aufgerufen ist, sich für die Evangelisierung neuen Szenarien zu öffnen, keine “traditionelle” Gemeinschaft sein, aber sie muss in der lebendigen Tradition verankert sein. Sie darf keine Gemeinschaft geschlossener und eigennütziger Hermeneutiken sein, sondern muss sich als eine Gemeinschaft zeigen, die sich vom Wort Gottes ansprechen lässt, ihm in fruchtbarer Stille lauscht. Sie darf keine mächtige Gemeinschaft sein, die etwas “auferlegt”, sondern sie muss bereit sein, sich den anderen “auszusetzen”, in dem Bewusstsein, dass sie Hüterin der Wahrheit und des Lebens ist. Sie darf keine ritualistische Gemeinschaft sein, sondern muss eine Gemeinschaft sein, die dem Leben eine neue Bedeutung gibt und es dank ihrer sakramentalen Vermittlung in einem transzendenten Horizont ansiedelt.
Wir dürfen nie vergessen, dass Jesus von Nazaret unser Ursprung ist, der Messias, den man verachtet und gekreuzigt hat; dass wir also Jünger dessen sind, der von der Gesellschaft seiner Zeit ausgegrenzt und gebrandmarkt wurde. Mit dieser Überzeugung müssen wir uns für die neue Evangelisierung engagieren.

[00144-05.12] [IN113] [Originaltext: Spanisch]

- S.Exz. Ðuro HRANIĆ, Titularbischof von Gaudiaba, Weihbischof und Generalvikar von Ðakovo-Osijek (KROATIEN)

Die Kirche in Kroatien hat immer noch viele Mitglieder, und die Frage der Evangelisierung dreht sich um katechetische und mystagogische Bemühungen, den persönlichen Glauben und seine kirchlichen und sakramentalen Dimensionen zu vertiefen, um die heranflutenden Wogen der aktuellen Säkularisierung überleben zu können, um dazu fähig zu werden, Rechenschaft abzulegen von den Gründen ihrer Hoffnung und in den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens Verantwortung zu übernehmen.
Auch nach dem Ende des Kommunismus sind dessen Überreste immer noch vorhanden: versteckt in der Mentalität und in den Lebensmodellen, denen überall gefolgt wird. Sie sind auch in der Mentalität der Katholiken noch vorhanden, die versucht sind, sich sowohl aus dem politischen Leben als auch aus der Gesellschaft zurückzuziehen. Die ideologischen Überreste materialistischer und atheistischer Prägung haben sich in den vergangenen Jahren den Standpunkten, Werten und Bedürfnissen des liberalen Neokapitalismus angenähert. Unter dem Vorwand des Schutzes und der Förderung der Menschenrechte, der Freiheit und der Demokratie verbreiten sie über die Politik, die Massenmedien und Vereinigungen der bürgerlichen Gesellschaft einen vollkommen zügellosen Lebensstil. Da sie als Sprachrohre und Beschützer der Demokratie, der Wissenschaft und der Kultur auftreten, wird es unmöglich, ihre Standpunkte zu hinterfragen.
Unter dem demagogischen Banner der Toleranz stoßen wir in Wirklichkeit oft auf eine Kultur der Ironie und der Respektlosigkeit dem Glauben und den christlichen Werten gegenüber. Oft fühlen sich heute nicht nur die Katholiken in Kroatien, sondern auch anderswo, wie einst Alexamenos im frühen Christentum in der Schule der kaiserlichen Sklaven auf dem Palatin, die dazu bestimmt waren, den Kaiser zu bedienen.
Man verspürt, dass es erforderlich ist, einen passenden Ansatz zu finden, der sich - noch vor der Verkündung des Evangeliums - darum bemüht, zu verstehen, zu akzeptieren und auf kultureller und anthropologischer Ebene in einen Dialog einzutreten.
e [00145-05.04] [IN114] [Originaltext: Italienisch]

- S.Exz. Benjamin PHIRI, Titularbischof von Nachingwea, Weihbischof in Chipata (ZAMBIA)

Unter Berücksichtigung der Nummern 122, 159 und 160 des Instrumentum laboris bekräftigen wir, die Bischofskonferenz von Sambia (ZEC) gemeinsam mit der Vereinigung der Mitglieder der Bischofskonferenzen von Ostafrika (AMECA), hiermit, dass ein gut ausgebildeter Klerus und ebensolche Ordensleute die Evangelisierungsbemühungen der Kirche im Rahmen der Neuevangelisierung verstärken, da die Evangelisierung in weiten Teilen Afrikas immer noch in den Kinderschuhen steckt. Ein engagierter Klerus hilft, den Verstand und Geist des gesamten Gottesvolkes so durch ihre Lehre und ihr Leben zu formen, dass die Menschen von ihren Hirten lernen können und ihnen nacheifern. Bisher wurde dieses Unterfangen manchmal behindert durch einen Zugang zum Hirtenamt, der sich durch zwei Aspekte auszeichnet: einen theoretischen und einen praktischen. All diejenigen, die die Priester- und Ordensausbildung durchlaufen haben, verfügen über eine sehr gute akademische und theologische Vorbildung, sind oft aber armselige Zeugen des Wortes, das sie verkünden. Um überhaupt einen Erfolg bei der Verkündigung des Wortes im Kontext der Bemühungen der Neuevangelisierung haben zu können, müssen die Hirten durch ihr Vorbild vorangehen. Dies setzt eine bessere Ausbildung der Ausbilder voraus, ebenso wie eine bessere Betreuung der Priesteramtskandidaten und der Novizen. Die große Zahl von Studenten in unseren Seminaren wird für gewöhnlich nicht von einer angemessenen Zahl von Lehrern betreut. Dadurch wird eine sinnvolle Ausbildung unmöglich gemacht, und es führt dazu, dass viele ungeeignete Kandidaten tatsächlich den Sprung ins Priesteramt schaffen, später aber keine guten, sondern schlechte Hirten sind, die die Schafe nicht sammeln, sondern zerstreuen. Diözesanbischöfe und andere Ortsbischöfe müssen der Versuchung widerstehen, beliebiges Personal zu finden, um freie Stellen in den Pfarrgemeinden und Institutionen zu besetzen. Sie müssen der Versuchung widerstehen, jeden beliebigen akademisch gebildeten Priester ins Seminar zu schicken, wo Priester ausgebildet werden, da die akademische Qualifikation nicht gleichzusetzen ist mit der Eignung dazu, andere Menschen auszubilden, würdige Hirten der Herde zu sein. Die Ortsbischöfe müssen mehr in Fortbildungsprogramme und andere Seminare investieren, die den Hirten dabei helfen können, gute Verwalter sowohl der spirituellen wie auch der weltlichen Güter der Kirche zu werden.

[00147-05.04] [IN116] [Originaltext: Englisch]

- S.Exz. Marko SEMREN, O.F.M., Titularbischof von Abaradira, Weihbischof in Banja Luka (BOSNIEN UND HERZEGOWINA)

Aus der Erfahrung, die Bosnien-Herzegowina gemacht hat, zielt die neue Evangelisierung auf die Selbstevangelisierung der Kirche und die Evangelisierung der Welt ab, in der wir leben. Da Bosnien-Herzegowina ein Missionsland ist und die Katholiken in der Minderheit sind, ist es notwendig, den missionarischen Elan der Verkünder des Evangeliums zu erneuern, um offen zu sein für das Gnadenwerk des Heiligen Geistes. Es ist also notwendig, dass wir mit unserem Leben Zeugnis ablegen für die Frohbotschaft, damit der Heilige Geist die Herzen der Zuhörer öffnet, auf dass sie das Evangelium annehmen und leben. Der Zweck der Evangelisierung ist die metanoia und die grundlegende Entscheidung für das Wort Gottes.
Wie viele Länder, die im Umbruch sind, hat auch Bosnien-Herzegowina seit dem Zusammenbruch des Kommunismus bis zur Entstehung der neuen Staaten die Erfahrung des Krieges und der schwierigen Nachkriegszeit gemacht. Die Schwierigkeiten, mit denen die Bevölkerung zu kämpfen hatte, treten hier deutlich zutage, und das gilt vor allem für die katholischen Kroaten, deren Zahl drastisch dezimiert wurde. Die Zahl der Flüchtlinge in Bosnien-Herzegowina belief sich auf mehr als 1.200.000. Von den 830.000 Katholiken sahen sich 465.000 im Zuge der “ethnischen und religiösen Säuberungen” gezwungen, ihre Häuser und Heimatorte zu verlassen. Heute, sechzehn Jahre nach dem Krieg, beläuft sich die Zahl der Katholiken in ganz Bosnien-Herzegowina auf 463.000, was bedeutet, dass die 367.000 im Exil lebenden Katholiken nicht nach Bosnien-Herzegowina zurückgekehrt sind. Es ist zu Krisen der Moral und der Ethik gekommen; nicht nur die Infrastruktur, sondern auch Häuser und Kirchen wurden zerstört; wir können das Phänomen des Säkularismus beobachten; es gibt sehr viel Arbeitslosigkeit, Armut, Ungleichheit vor dem Gesetz, Unruhen, ja der Staat selbst funktioniert schlecht. Es werden Bemühungen unternommen, das Vertrauen unter den Bevölkerungsteilen und den verschiedenen Religionen wieder aufzubauen und den Dialog mit dem Ökumenismus neu zu beginnen, aber man kommt nur schleppend voran, es ist ein langwieriger Prozess. Besonders dringlich ist auch eine verstärkte Evangelisierung der Familie, in die eine hedonistische Mentalität eindringen konnte, die Kultur des Todes: Drogensucht und die Abhängigkeit von anderen Suchtstoffen.
Ausgangspunkt der neuen Evangelisierung muss die Rückkehr zu den Quellen sein. Wir müssen das Erbe der Völker und des Landes neu entdecken, und uns besonders dafür einsetzen, die ethischen und moralischen Werte wieder fest in der Gesellschaft zu verankern - jene Werte, die von den totalitären Systemen der Vergangenheit und der neuen Kriegsgewalt in Mitleidenschaft gezogen wurden.

[00148-05.14] [IN117] [Originaltext: Italienisch]

- S.Exz. José Domingo ULLOA MENDIETA, O.S.A., Erzbischof von Panamá (PANAMA)

Jesus hat die Jünger als seine Zeugen nach Jerusalem, in Galiläa, und bis an die Grenzen der Welt geschickt. Und es war gerade das Zeugnis der Liebe, das die Bewunderung der Heiden gefunden hat. Das Zeugnis der christlichen Liebe hat sich auch heute noch seine Evangelisierungskraft bewahrt; und deshalb konnte der sel. Johannes Paul II. auch behaupten: “Die Evangelisierung der Zukunft hängt größtenteils von der Hauskirche ab” (FC, Nr. 52).
Damit unsere Familien aber dieses Antlitz der Hauskirche wiederspiegeln, ist es notwendig, dass sie wahre Gemeinschaften der Liebe und des Lebens sind, des Glaubens und des Heils. Und das wird möglich sein in dem Maße, in dem die Familie in der Sakramentalität der Ehe verstärkt wird.
Um das zu tun, müssen wir jedoch die Pastoral ausbauen und verstärken, die auf die Ehe und die Familie vorbereitet. Wir müssen mehr Zeit und bessere Ressourcen auf die Vorbereitung des Sakraments der Ehe verwenden. Mit lebhaftem Interesse erwarten wir das Vademecum, das der Päpstliche Rat für die Familie vorbereitet, und wir sind zuversichtlich, dass es zu einer Verbesserung der menschlichen und christlichen Qualität der Ehen beitragen wird.
Wir müssen uns mehr auf die pastorale Sorge konzentrieren, was im Falle bereits geschlossener sakramentaler Ehen durch Begleitprogramme geschehen kann, damit sie gestärkt und auf die Erfüllung ihrer Aufgaben im Innern der Familie, der Kirche und der Gesellschaft vorbereitet werden. Der Erwachsenenkatechese muss von seiten der Kirche eine größere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Wir dürfen die Familien nicht vernachlässigen, die sich in irregulären Verhältnissen befinden: sie bereiten der Pastoral der Kirche eine weitere Sorge. Trotz dieser ständigen Sorge scheint die Pastoral für Familien in “irregulären” Situationen (wiederverheiratete Geschiedene) keine angemessene Lösung für dieses Problem zu finden und ist häufig Quelle von offensichtlicher Unzufriedenheit für die Gläubigen, die sich in dieser Situation befinden, sich unverstanden, beurteilt, verurteilt und ausgeschlossen fühlen, obwohl sie auch weiter an die Barmherzigkeit Gottes, des Vaters, glauben und im Schoß der Kirche leben wollen.

[00149-05.10] [IN118] [Originaltext: Spanisch]

- S.Exz. Ricardo Antonio TOBÓN RESTREPO, Erzbischof von Medellín (KOLUMBIEN)

Die neue Evangelisierung muß, wenn sie den Glauben weitergeben will, mehr sein als nur die Vervielfachung dessen, was bisher getan wurde. Sie muß eine allumfassende Aktion sein, die in der Situation der heutigen Welt den Geist stimuliert, die Freiheit lenkt, die Gefühle berührt, die in das ganze Leben mit einbezogen wird. Die Evangelisierung ist ein einfaches aber zugleich auch komplexes Ereignis. Komplex, weil sie in der Schöpfung und ihrer Ordnung angesiedelt ist, einfach, weil sie ganz natürlich in demjenigen durch die Gnade ausgelöst wird, der dazu bereit ist. Meiner bescheidenen Meinung nach müssen die Wege der Evangelisierung drei konkrete und grundlegende Erfahrungen miteinander verbinden.
Zunächst die Erfahrung der Vaterschaft Gottes. Die Begegnung mit Christus und die Jüngerschaft mit ihm muß zu der grundlegenden und natürlichen Erfahrung Jesu führen: die Kindschaft. Deshalb wäre es angebracht, zum ursprünglichen Kerygma Jesu zurückzukehren: Gott ist nahe, seine Vaterschaft ist am Werk, das Reich Gottes ist nahe (Lk, 1,15; Lk 17,20). Wer durch die Gnade des Heiligen Geistes diese Erfahrung macht, findet für immer den Sinn des Lebens und besitzt die Kraft, den Plan, den Gott für ihn vorgesehen hat, zu erfüllen.
In zweiter Linie muß man konkret christliche Gemeinschaft erfahren. Da die neue Evangelisierung eine kirchliche Aufgabe ist, muß sie die Gemeinschaft auf allen Ebenen fördern: die Familie als erste Hauskirche; die kleinen kirchlichen Gemeinschaften als grundlegend wichtige Lebensräume; die Pfarrei als lebendiges Zentrum für Spiritualität und Pastoral, in dem verschiedene Wirklichkeiten eingefügt sind und Sinn erhalten; die Teilkirche, die, wenn sie der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils folgt, das Geheimnis der Kirche konkret und authentisch werden lässt.
Drittens, muss man Freude darüber verspüren, Gott den anderen nahe zu bringen. Die Weitergabe des Glaubens ist keine Last, sondern ein Bedürfnis, etwas Gewinnbringendes, es ist das Leben selbst für jene, die oben genannte Erfahrungen machen. Weh mir, wenn ich nicht das Evangelium verkünde, sagte Paulus (vgl. 1 Kor 9,16). Die wahre Evangelisierung entspringt dem Kontakt mit Gott und mit den Menschen unter der Führung des Heiligen Geistes. Sie ist das demütige und wagemutige Zeugnis von all dem, was man selbst erlebt und nicht verschweigen kann.

[00150-05.05] [IN119] [Originaltext: Spanisch]

- S.Exz. Markos GHEBREMEDHIN, C.M., Titularbischof von Gummi di Proconsolare, Apostolischer Vikar von Jimma-Bonga (ÄTHIOPIEN)

Das Programm zur Vorbereitung und Ausbildung von Katechisten sollte in verschiedenen Diözesen wieder belebt, überprüft und gestaltet werden, um die Katechisten für ihre besondere Aufgabe in der Kirche vorzubereiten.
Das Amt des Katechisten sollte als ständiges Amt anerkannt und ins Leben gerufen werden, das einen dauerhaften Platz in der Ortskirche hat.
Der Katechismus der Katholischen Kirche ist für zahlreiche Gläubige nach wie vor sehr schwer verständlich, es ist notwendig, dass er vereinfacht wird und auch, dass es vereinfachte Fassungen in den verschiedenen Lokalsprachen gibt.
Die Katechese muß in den Kontext einer ständigen Weiterbildung eingegliedert werden, so dass der pessimistische Eindruck, dass der Katechismus nur für Kinder da ist, revidiert wird.
Das Katechese-Programm sollte etabliert werden und es sollte die Gläubigen der unterschiedlichsten Altersgruppen ansprechen. Der Gegenstand der Katechese sollte allen Altersstufen angemessen sein.
Es besteht Bedarf an pastoralen Ausbildungszentren zur Verbesserung und Intensivierung der Entwicklung der unterschiedlichen Methoden, um denen zu helfen, die mit Katechese befaßt sind.
Die Einbeziehung von Eltern, Paten und der christlichen Gemeinschaft zur Vorbereitung der Kinder auf den Empfang der Sakramente ist erforderlich.
Die Kirche muß die unersetzliche Rolle der Katechisten in der Kirche bestätigen und sie mit den Mitteln ausstatten, die sie zu wirksamen Trägern der Neuevangelisierung machen. Man muß ihnen ausreichende Mittel anbieten, die es ihnen ermöglichen, ihre Familien zu ernähren und sie auch in die Lage versetzen, ihre Rolle in der Kirche als Berufung zu verstehen. In diesem bedeutenden Augenblick der Erneuerung der Verkündigung und Weitergabe des Glaubens würde eine Entscheidung in diesem Sinne als eine starke Unterstützung und Hilfsquelle für die Neuevangelisierung gesehen werden, zu der die Kirche aufgerufen hat.

[00154-05.04] [IN123] [Originaltext: Englisch]

- S.S. Béchara Boutros RAÏ, O.M.M., Maronitischer Patriarch von Antiochien, Vorsitzender des Synods der maronitischen Kirche (LIBANON)

Gemäß Instrumentum laboris Nr.56 bis 57 gehört der interreligiöse Dialog ganz in den Bereich der neuen Evangelisierung. Ich möchte mich hier auf den Dialog mit dem Islam in den arabischen Ländern beschränken, einen Dialog, der zu den neuen Faktoren im Bereich von Wirtschaft, Politik und Religion auf der Weltbühne gezählt wird.
Es handelt sich um einen besonderen Dialog, wie im Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Ecclesia in Medio Oriente beschrieben wird, das der Heilige Vater am 15. September bei seinem Besuch im Libanon unterzeichnet hat: “Dieser Dialog basiert im Nahen Osten auf den geistlichen und historischen Beziehungen, welche die Christen […] mit den Muslimen verbinden. Dieser Dialog, der in erster Linie nicht von pragmatischen Erwägungen politischer oder gesellschaftlicher Art bestimmt ist, beruht vor allem auf theologischen Fundamenten, die den Glauben anfragen. […] Sie sind in der Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, Nostra aetate, klar definiert“ (Nr. 19).
In den arabischen Ländern wird die Evangelisierung auf indirekte Weise betrieben: in den katholischen Schulen, Universitäten, Krankenhäusern, in Einrichtungen, die zu den Diözesen und den Orden gehören und die sowohl Christen als auch Muslimen zugänglich sind. Die indirekte Evangelisierung wird vor allem mit den sozialen Kommunikationsmitteln betrieben, besonders den katholischen, die die liturgischen Feiern und verschiedene religiöse Programme ausstrahlen. Wir können feststellen, dass es unter den Muslimen zu heimlichen Konversionen zum Christentum kommt.
Die Ansprachen, die der Heilige Vater im Libanon gehalten hat, sowie das Nachsynodale Apostolische Schreiben Ecclesia in Medio Oriente begünstigen den Anbruch eines “christlichen Frühlings”, der – dank der Gnade Gottes und dank einer erleuchteten neuen Evangelisierung – zu einem wahren “arabischen Frühling” der Demokratie, der Freiheit, der Gerechtigkeit, des Friedens und der Verteidigung der Würde eines jeden Menschen gegen alle Formen von Gewalt und Rechtsverletzung führen wird.

[00161-05.06] [IN124] [Originaltext: Französisch]

- S.Exz. Juan de la Caridad GARCÍA RODRÍGUEZ, Erzbischof von Camagüey (KUBA)

Die neue Evangelisierung ist sehr alt. Sie leitet sich vom ersten und größten Verkünder des Evangeliums ab: Jesus Christus. Er sagt uns, dass wir zu allen Völkern gehen sollen. Es ist sehr wichtig loszugehen, denn wenn wir nicht gehen, wem werden wir dann das Evangelium Christi verkünden?
Als der selige Johannes Paul II., Bote der Wahrheit und der Hoffnung, und Benedikt XVI. in Kuba waren, hat der Heilige Geist bewirkt, dass die Katholiken an die Türen aller Häuser geklopft haben, um jene anzukündigen, die im Namen Christi kommen sollten. Die „Jungfrau Maria von der Nächstenliebe“, Mutter und Patronin von Kuba, hat durch ein historisches Bild alle Völker von Kuba erreicht, aber zuerst waren Missionare ausgezogen, um zu verkünden, dass die Jungfrau Maria die Mutter des menschgewordenen Gottes ist und dass die Liebe alle Kinder der Jungfrau vereinen muss.
Deshalb ist es unser Auftrag als Bischöfe, uns aufzumachen und unsere Schafe in ihren Häusern, auf den Plätzen, wo sich die Jugendlichen versammeln, auf den Sportplätzen, an den Orten, wo sie Feste feiern, in den Gefängnissen, Krankenhäusern, Schulen und allen anderen Orten aufzusuchen, um ihnen zu sagen, dass der Weg des Glücks, der echten Wahrheit und des wahren Lebens Jesus Christus ist.
Wenn wir jene besuchen, die das Evangelium Christi nicht kennen, können wir sie unterrichten mit der Geduld und überzeugenden Kreativität einer Mutter, die ihrem Kind, das nicht essen will, etwas zu essen gibt und schließlich erreicht, dass es etwas zu sich nimmt. Wir haben den Auftrag, all das zu lehren, was der Herr uns aufgetragen hat. In positiver Weise das Wunder des Lebens zu lehren, das im Mutterschoß beginnt, die natürliche, treue und fruchtbare Ehe, den Reichtum des Alters, die Werte und Tugenden – das ist wirksamer, als diejenigen zu tadeln oder ihnen zu drohen, die oft aus Unkenntnis Fehler begangen haben oder vielleicht, weil sie nicht anders handeln konnten.
Die Evangelisierung in Kuba begann mit der Spendung der Sakramente, was heute noch tief verwurzelt ist, da viele um die Taufe ihrer Kinder bitten und heilige Messen für Verstorbene lesen lassen, auch wenn sie nicht mehr genau wissen, was dies bedeutet. Die Kunst der Pastoral besteht darin, vor, während und nach der Feier der Sakramente eine Katechese durchzuführen.
Die Nächstenliebe war immer ein wirksamer Faktor der Evangelisierung. Der Heilige Geist möge uns gewähren, Gemeinden aufzubauen, die sich durch die Liebe untereinander und gegenüber den anderen auszeichnen. Der heilige Johannes von Avila und die heilige Hildegard sind schon seit Jahrhunderten im Himmel und verkünden doch weiterhin das Evangelium. Zweifellos sind heilige Männer und Frauen die besten Evangelisierer.
Wenn der Bischof der Protagonist der Evangelisierung in seiner Diözese ist, wird ihm seine ganze Teilkirche darin folgen.

[00162-05.03] [IN125] [Originaltext: Spanisch]

- S.Exz. Julio César TERÁN DUTARI, S.I., Emeritierter Bischof von Ibarra (ECUADOR)

Das Ziel einer neuen Evangelisierung ist der christliche Glaube, der in allen seinen Dimensionen ganz gelebt wird:
1. Wir glauben an eine historische Person, die die Geschichte übersteigt und erlöst: Jesus Christus, Sohn Gottes und der Jungfrau Maria durch das Wirken des Heiligen Geistes, gestorben und auferstanden, der Welt geschenkt als ewige Neuheit kraft seiner Gegenwart und seines Wirkens in der Kirche; Fleisch gewordenes und für uns hingegebenes göttliches Wort; der das Rätsel des Menschen löst und das dreifaltige Geheimnis Gottes, der Liebe ist, enthüllt, indem er uns die Gemeinschaft des ewigen Lebens schenkt, die die Wirklichkeit verwandelt.
2. Das Subjekt des Glaubens: jeder, wer auch immer er sein mag, der nach Wahrheit und Gerechtigkeit dürstet, ist gerufen dies zu sein, in einer persönlichen Begegnung mit dem Ereignis des lebendigen Jesus Christus, durch das Geschenk der Gnade, die die Antwort des Menschen möglich macht.
3. Der Glaubensakt selbst äußert sich in den Vorgängen des Säens, des Wachstums und der Läuterung, die die Menschen in vielfältigen Beziehungen zu Gott, untereinander und mit der menschlichen und geographischen Umwelt engagieren; er entwickelt sich in solidarischen, partizipativen, missionarischen Gemeinschaften von Jüngern, die mit dem Wort Gottes beten und es feiern, es in die Tat umsetzen und bezeugen, in Gemeinschaft mit der Kirche und ihren Hirten, indem sie so das ganze öffentliche und private Leben umfassen, in einem beständigen Dialog mit der Welt, um dieser Jesus Christus anzubieten.

[00163-05.03] [IN126] [Originaltext: Spanisch]

- S.Exz. José Luis AZUAJE AYALA, Bischof von El Vigía - San Carlos del Zulia, Vizepräsident der Bischofskonferenz (VENEZUELA)

Im christlichen Leben bedürfen der Glaube und die Liebe einander, so daβ sie sich gegenseitig stärken können. Die Liebe ohne den Glauben wäre nur Philanthropie (vgl. IL 123), ebenso wie der Glaube, der sich nicht in der Liebe und durch die Liebe ausdrückt, nur ein abstrakter Glaube ist; alle beide, der Glaube wie die Liebe, sind verbunden durch das Bekenntnis eines christlichen Lebens. Der Glaube in Liebe gestattet es uns, das Antlitz Christi zu sehen und stützt eine Vorzugsoption zugunsten der Armen, da diese Entscheidung „im christologischen Glauben an jenen Gott, der für uns arm geworden ist, um uns durch seine Armut zu bereichern, implizit bereits enthalten ist“ (Aparecida-Dokument, 3). Die Liebe ihrerseits legt Zeugnis ab für den Auferstandenen, der uns die Fülle des Lebens geschenkt hat.
Die Kirche verfügt über ein wertvolles Instrument, das uns in Richtung einer Neuevangelisierung im Sinne der sozialen Gerechtigkeit führt: die Soziallehre, mit ihrer missionarischen Komponente, die Zeugnis für die Liebe Christi ablegt durch die Werke der Gerechtigkeit, des Friedens und der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, die jene Lehre vorlegt (vgl. Caritas in veritate, 15). Sie muβ sich in Verkündigung und Zeugnis des Glaubens an den Auferstandenen verwandeln, der alles neu macht.
In Lateinamerika und in der Karibik hat die Soziallehre der Kirche eine entscheidende Rolle bei der Stärkung des Glaubens der Christen gespielt, ebenso wie die „missionierenden Jünger Jesu Christi die vorrangige Aufgabe haben, durch ganz konkrete Werke Zeugnis ihrer Liebe zu Gott und zu ihrem Nächsten abzulegen“ (Aparecida-Dokument, 386). Wenn wir also eine Neuevangelisierung des Sozialen in Angriff nehmen wollen, dann müssen wir die Soziallehre der Kirche neu in ihrem Wert erkennen und nützen, im Bewusstsein, dass diese „Glaubensverkündigung und Glaubenszeugnis (ist). Sie ist Instrument und unverzichtbarer Ort der Erziehung zum Glauben“ (CV, 15). Diese weckt in uns die Bereitschaft, ihre Lehren anzunehmen und sie mit „Parrhesia“ weiterzugeben, wobei ihr Inhalt die Katechese, die Liturgie, die christliche Erziehung, das Lehrpensum der Seminare und der Ordenshäuser, die andauernde Weiterbildung der Bischöfe und Priester, vor allem aber die Bildung der Laien prägt. In der Tat sind die Laien diejenigen, die aufgrund ihres Auftrags in der Welt die Verantwortung dafür tragen, die soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Realität unserer Völker zu verwandeln.

[00164-05.02] [IN127] [Originaltext: Spanisch]

- S.Exz. Nicodème Anani BARRIGAH-BÉNISSAN, Bischof von Atakpamé (TOGO)

Unsere Ortskirche ist jung und in vollem Wachstum begriffen. Sie repräsentiert ca. 25 % der Bevölkerung Togos. Gleichwohl findet sie sich damit konfrontiert, zahlreiche Herausforderungen anzunehmen, von denen vier, die besonders besorgniserregend sind, den Nummern 18, 29, 34, 57, 65 und 66 des Instrumentum laboris entsprechen.
1. Die Ausbreitung des Islam. Die rasche Ausbreitung des Islam, vor allem aber die Verbreitung des Fundamentalismus in Westafrika beunruhigen die Kirche sehr. Ein Tag ist ausreichend, um Muslim zu werden, aber anschlieβend ist es unmöglich, aus dieser Religion wieder auszutreten. Demgegenüber dauert in unseren Diözesen die Ausbildung der Katechumenen drei bis vier Jahre, aber die Getauften kehren sich mit Leichtigkeit vom katholischen Glauben ab.
2. Die Verbreitung der Sekten. Die Armut unserer Bevölkerung, die Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen, die Enttäuschung über das Versagen der Politik, die stark ausgeprägte Religiosität unserer Völker stellen ein fruchtbares Terrain für die Sekten dar, die mit Leichtigkeit in den Reihen unseren Gläubigen Anhänger finden.
3. Geheime und esoterische Gesellschaften, vor allem aber die Freimaurerei, herrschen souverän an der Spitze des Staates, in den wichtigsten Institutionen und in allen intellektuellen Milieus unseres Landes.
4. Die mangelhafte Bildung der Gläubigen.
5. Der Dienst der Heilung. Eine stetig wachsende Zahl von Priestern widmet sich dem Dienst der Befreiung bzw. der spirituellen Heilung der Gläubigen, vor allem derer, die einen heidnischen Hintergrund haben und sich vor Hexerei und den Phänomenen Unheil stiftender Mächte fürchten.
Die Bischofskonferenz von Togo ist überzeugt davon, dass die Neuevangelisierung von den Trägern der Evangelisierung selbst ausgehen muβ. Sie ist voller Hoffnung und ruft die gesamte Kirche zu einer durch Demut und Vertrauen gekennzeichneten pastoralen Umkehr auf.

[00165-05.03] [IN128] [Originaltext: Französisch]

BÜCHER ÜBER DIE XI. UND XII. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG DER BISCHOFSSYNODE

“Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche” und “Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche” waren die Themen der XII. und XI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode, die im Vatikan in den Jahren 2008 bzw. 2005 stattfanden. Zwei Bände, die dasselbe Synodenthema als Titel führten, wurden vom Generalsekretär und von der Amerikanischen Bibelgesellschaft den Synodenvätern und den anderen Teilnehmern dieser Versammlung zum Geschenk gemacht.
Die Texte, die bei der Lateran University Press erschienen sind, wurden respektive vom Generalsekretär der Bischofssynode, S. E. Nicola Eterovic, Titularerzbischof von Cibale (VATIKANSTADT) und von P. Roberto Nardin, O.S.B. Oliv., Mönch der Abtei Monte Oliveto Maggiore und Theologieprofessor an der Päpstlichen Lateran Universität (ITALIEN) herausgegeben.
Beide Bände sind in vier Teile untergliedert. Sie enthalten die Synodenakten, von der Ankündigung der Themen mit den jeweiligen Vorbereitungen, bis hin zu des Nachsynodalen Apostolischen Schreiben “Verbum Domini” und “Sacramentum Caritatis”.
Sie stellen eine umfangreiche Dokumentation zur Verfügung: Sie geben die Synodenarbeit wieder, indem sie sämtliche Generalkongregationen, die Versammlungen der Kleinen Arbeitskreise, die Erarbeitungen der Propositiones und die Informationen über die Aktivitäten dieser Synoden darstellen. Im Anhang werden auch die Texte des Generalsekretariats, vor allem die Lineamenta, das Instrumentum laboris, das Verzeichnis der Teilnehmer und die verschiedenen Kommissionen anführen.

[00221-05.05] [NNNNN] [Originaltext: Italienisch]

ENCHIRIDION DER NEUEN EVANGELISIERUNG

Der Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevangelisierung hat den Synodenvätern und den anderen Teilnehmern an der XIII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode das Enchiridion der Neuevangelisierung in einer anläßlich des Jahrs des Glaubens publizierten Sonderauflage überreicht. Das Werk, das von der Libereria Editrice Vaticana herausgegeben wurde, enthält Texte des päpstlichen und konziliaren Lehramts. Die Veröffentlichung erfaßt die Fülle der verschiedenen Formen der “Neuen Evangelisierung” und deren Reichtum in einer großen Auswahl von Auszügen aus Reden, Botschaften, Homilien, Apostolischen Schreiben und anderen päpstlichen Dokumenten seit 1939. Darüber hinaus enthält sie offizielle Dokumente des II. Vatikanischen Konzils.
Die Texte wurden alle auf Grund ihrer Bedeutung für die Neuevangelisierung ausgewählt. Das Enchiridion behandelt das Thema ausgehend von der Erarbeitung und der Verbreitung des Begriffs und der Idee in den letzen Jahrzehnten und zeigt seine Bedeutung für die Kirche in der heutigen Zeit auf.

[00222-05.04] [NNNNN] [Originaltext: Italienisch]

ANKÜNDIGUNGEN

- “BRIEFING”

“BRIEFING”

Am Montag, 15.Oktober 2012, werden die üblichen “Briefings” für die Sprachgruppen auf 13.00 Uhr vorverlegt. Die Presseattachés werden von einem Synodenvater begleitet, dem Verzeichnis folgend, das hier wiedergegeben ist:

Italienische Sprachgruppe

- S.Sel. Sviatoslav SCHEVCHUK, Großerzbischof von Kyiv-Halyč, Vorsitzender des Synods der griechisch-ukrainisch-katholischen Kirche (UKRAINE)

Englische Sprachgruppe
- Kardinal Timothy Michael DOLAN, Erzbischof von New York, Präsident der Bischofskonferenz (USA), Mitglied der Kommission für die Abschlußbotschaft

Französische Sprachgruppe
- S.Exz. Nicolas DJOMO LOLA, Bischof von Tshumbe, Präsident der Bischofskonferenz (DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO)

Spanische Sprachgruppe
- S.Exz. Carlos AGUIAR RETES, Erzbischof von Tlalnepantla, Präsident der Bischofskonferenz, Präsident des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (C.E.L.AM.) (MEXIKO)

Deutsche Sprachgruppe
- S.Exz. Franz-Peter TEBARTZ-VAN ELST, Bischof von Limburg (DEUTSCHLAND)

 

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- Verzeichnis Verlautbarungen Synodus Episcoporum - XIII Ordentliche Geralversammlung - 2012
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- Verzeichnis Presseamt des Heiligen Stuhls
 
[Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch]

 

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