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SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XIII. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
7.-28. OKTOBER 2012

Die neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

28 - 24.10.2012

INHALT

- CIRCULI MINORI: FÜNFTE SITZUNG
- “IN SCRIPTIS”-BEITRÄGE DER SYNODENVÄTER
- “IN SCRIPTIS”-BEITRÄGE DER BRUDERDELEGIERTEN
- FILM: “ARTE E FEDE. VIA PULCHRITUDINIS”
- BEGEGNUNG: “ ZEUGNIS DER LAIEN, ALLGEMEINE BERUFUNG ZUR HEILIGKEIT; NEUEVANGELISIERUNG”
- HINWEISE
- ERRATA CORRIGE

CIRCULI MINORI: FÜNFTE SITZUNG

Bei der fünften Sitzung der Circuli Minori von gestern nachmittag, Dienstag, 23. Oktober 2012, waren 249 Synodenväter anwesend. Die Arbeiten der Circuli Minori (sechste und siebte Sitzung) zur Vorbereitung der kollektiven Abänderungen (Modi) der Propositiones der einzelnen Circuli Minori werden heute fortgesetzt.

“IN SCRIPTIS”-BEITRÄGE DER SYNODENVÄTER

Die folgenden Synodenväter haben nur einen schriftlichen Beitrag eingereicht:

- S.Exz. Patrick Daniel KOROMA, Bischof von Kenema, Präsident der Bischofskonferenz (SIERRA LEONE)
- Kardinal Raymond Leo BURKE, Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur (VATIKANSTADT)

Nachfolgend veröffentlichen wir die Zusammenfassung der Beiträge, die von den Synodenvätern nicht in der Aula vortragen, sondern schriftlich eingereicht wurden:

- S.Exz. Patrick Daniel KOROMA, Bischof von Kenema, Präsident der Bischofskonferenz (SIERRA LEONE)

Das eigentliche Ziel dieser Synode besteht, wie unter Paragraph Nr. 7 des Instrumentum laboris ausgeführt, in einer Antwort auf das Phänomen der Abkehr vom Glauben, vor allem in jenen Ländern, “in denen der christliche Glaube über Jahrhunderte zum Aufbau der Kultur und der Gesellschaft beigetragen hat” (Instrumentum laboris, 7).
Das Phänomen der Abkehr vom Glauben ist aber auch in den viel jüngeren Kirchen wie etwa der unseren - derjenigen von Sierra Leone und Gambia - zu konstatieren. Dies mag einer ganzen Reihe von Gründen zuzuschreiben sein:
- einem Mangel an integrierter Katechese, die einen Dialog zwischen dem christlichen Evangelium und der Glaubensantwort darauf begründet. Zum Beispiel sind für viele unserer Gläubigen die Stammeszugehörigkeit oder die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe und die dadurch erzeugte Solidarität sehr viel stärker ausgeprägt als ihr Zugehörigkeitsgefühl oder ihre Loyalität zur Kirche (durch die Taufe) und gegenüber deren Hierarchie. Dies liegt an der Wurzel der peinlichen Augenblicke, die sich in einigen Gegenden Afrikas ergeben, wenn vom Heiligen Vater zu Bischöfen ernannte Priester mit der Begründung abgelehnt werden, dass sie aus einem anderen Stamm/einer anderen ethnischen Gruppe oder Gegend stammen.
- die religiösen und kulturellen Überzeugungen der zu missionierenden Völker.
- Mangelnde Kenntnis der Soziallehre der Kirche. Man sollte nur auf Jesus Christus und sein Evangelium schauen, um sie in ihrem Sozialleben, der Politik, der Geschäfte und in Krisenzeiten zu leiten.
Die Vermischung afrikanischer religiöser Praktiken und des Aberglaubens mit den Sakramenten und Riten der Kirche.
Wir haben nicht versucht, Lösungen für dieses Problem der Abkehr vom Glauben zu finden. Ich schlage aber Folgendes vor:
- Wir dürfen die Bedeutung einer integrierten, im Leben verankerten Katechese nicht außer acht lassen, die die Lebensumstände, vor allem aber die religiös-kulturellen Erfahrungen der zu missionierenden oder im christlichen Glauben zu unterweisenden Völker in Rechnung stellt.
- Wir müssen den Frieden, die Gerechtigkeit, die Versöhnung und eine gute Regierungsführung mit in unsere Überlegungen einbeziehen.
Schließlich sollten wir alle die Rolle, die der Heilige Geist in der Dynamik des Glaubens spielt, voll anerkennen. Dem Heiligen Geist müßte bei allen unseren Bemühungen im Einsatz für die Neuevangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens mehr Bedeutung zugestanden werden.

[00340-05.04] [IS005] [Originaltext: Englisch]

- Kardinal Raymond Leo BURKE, Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur (VATIKANSTADT)

Das Instrumentum laboris macht uns darauf aufmerksam, daß das Zeugnis des christlichen Glaubens die beste Antwort auf alle existentiellen Probleme ist, vor allem weil dieses Zeugnis den falschen Bruch zwischen Evangelium und Leben überwindet (vgl. Nr. 118). Doch damit dieses Zeugnis des Glaubens, das die Welt heute so sehr braucht, abgelegt werden kann, muß die Kirche konsequent ihren Glauben im täglichen Leben leben.
Zu den tiefsten Wunden der heutigen Gesellschaft gehört in der Kultur des Rechts die Loslösung von seiner objektiven bzw. metaphysischen Wurzel, das heißt vom moralischen Gesetz. In der letzten Zeit vertiefte sich diese Trennung noch und erwies sich als authentischer Antinomismus, der für sich in Anspruch nimmt, in sich schlechte Handlungen für gesetzlich zu erklären, wie z.B. Abtreibung, künstliche Befruchtung zum Zwecke von Forschungen über das Leben des menschlichen Embryos, die sogenannte Euthanasie derer, die unseren Beistand am meisten brauchen, die gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen, die der Ehe gleichgestellt werden, die Verweigerung des grundlegenden Rechtes der Gewissens- und der Religionsfreiheit.
Der heute in der Zivilgesellschaft herrschende Antinomismus hat in der nachkonziliaren Zeit leider auch das kirchliche Leben infiziert, und sich unglücklicherweise den sogenannten kulturellen Neuheiten verschrieben. Die nachkonziliare Euphorie, die eigentlich zur Erneuerung der Kirche unter dem Zeichen der Freiheit und der Liebe beitragen sollte, hat hingegen eine gleichgültige, wenn nicht sogar feindselige Haltung gegenüber der Disziplin der Kirche gefördert. Und so wurde die von den Konzilsvätern gewünschte Reform des kirchlichen Lebens in gewissem Sinne behindert, wenn nicht sogar verraten.
Wenn wir uns heute mit der neuen Evangelisierung befassen, müssen wir die Kenntnis der Tradition der Disziplin der Kirche und die Achtung vor dem Kirchenrecht als Grundlage nehmen. Die Sorge für die Disziplin der Kirche bedeutet keinen Gegensatz zur Mission der Kirche in der Welt, sondern nur die erforderliche Aufmerksamkeit, damit der Glaube in der Welt konsequent bezeugt werden kann. Das Kirchenrecht leistet für die Kirche einen bescheidenen, aber dennoch notwendigen Dienst. Wie könnten wir den Glauben in der Welt bezeugen, wenn wir die Erfordernisse der Gerechtigkeit in der Kirche ignorieren oder vernachlässigen wollten? Das Heil der Seelen, wichtigstes Ziel der neuen Evangelisierung, muß in der Kirche immer das “oberste Gesetz” (Can. 1752) sein.

[00357-05.06] [IS007] [Originaltext: Italienisch]

“IN SCRIPTIS”-BEITRÄGE DER BRUDERDELEGIERTEN

Der folgende Bruderdelegierte hat nur schriftlich einen Beitrag eingereicht:

- S. Exz. GEVORG [Saroyan], Dekan der "Gevorgyan Theological Faculty" (ARMENIEN)

Nachfolgend veröffentlichen wir die Zusammenfassung des Beitrags, der von dem Bruderdelegierten nicht in der Aula vortragen, sondern schriftlich eingereicht wurde:

- S. Exz. GEVORG [Saroyan], Dekan der "Gevorgyan Theological Faculty" (ARMENIEN)

Es besteht allgemeines Einverständnis darüber, dass Evangelisierung die Aufgabe der Kirche ist und ihr Wesen und Ziel widerspiegelt.
Wenn wir von Neuevangelisierung sprechen, nehmen wir eine Grenzlinie zwischen alt und neu an und trennen sie voneinander. Wenn wir von einer neuen Weise, etwas zu tun, reden, schließt das ein, dass die alte Weise nicht mehr funktioniert oder Nachteile hat, über die man nachdenken muss. Das ist die wörtliche Bedeutung der Begriffe neu und alt.
Offensichtlich leiden die christlichen Kirchen, besonders in Europa, in unserer modernen Welt unter Schwierigkeiten. Auch wenn diese Schwierigkeiten aus dem Kontext zu erklären sind, haben sie doch einige allen christlichen Traditionen gemeinsame Punkte.
Die Evangelisierung befindet sich in einer Krise, die Anzahl praktizierender Christen wächst nicht. Die Menschen suchen nach Spiritualität und so wird es immer sein, aber der Kirche gelingt es nicht, für ein Umfeld zu sorgen, in dem sich die Menschen im Namen Christi versammeln können. Ich glaube, es handelt sich um eine Frage des Vertrauens.
Zu jeder Zeit ist es nützlich für die Mission der Kirche, neue Wege der Evangelisierung zu suchen, um ihre Aufgabe treu zu erfüllen. Ich bin überzeugt, dass dieses Treffen dazu einen Beitrag leisten wird, besonders durch die verschiedenen Stimmen, die wir hören und die zum Verständnis der verschiedenen Situationen aus verschiedenen Perspektiven beitragen. Der Erfahrungsaustausch wird uns weiterhelfen.Für jede Neuigkeit sollten wir auf die Überlieferung der Kirche als Quelle für Glauben und Theologie schauen. Dann können wir uns auch für die Neuevangelisierung entscheiden.
Ich möchte auf die Tatsache hinweisen, dass die Evangelisierung in der Praxis der Frühkirche, die immer beachtet werden muss, sehr ausdrucksstark war. Ich bin überzeugt, dass einer der Wege zur Krisenbewältigung für die Kirche darin besteht, das Christus entsprechende Bild der christlichen Gemeinschaft wiederherzustellen.
Das kann meines Erachtens erreicht werden, wenn die Kirche bereit ist zur Selbstkritik und offen für das Zuhören.
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist eine Erneuerung des Priesterbildes, eines Priesters, der dem Wort Gottes gemäß lebt. Die Kirche sollte den Ordinationsritus sehr ernst nehmen. Der Glaube und seine Praxis sollten an erster Stelle stehen und einander ergänzen. Der Priester sollte ein Vorbild für das christliche Leben sein, aber die institutionelle Kirche muss für ein geeignetes Umfeld sorgen, wo der Glaube treu, in radikaler Übereinstimmung mit dem rechten Glauben, praktiziert werden kann.

[00286-05.04] [DF008] [Originaltext: Englisch]

FILM: “ARTE E FEDE. VIA PULCHRITUDINIS”

In Anwesenheit des Heiligen Vaters Benedikt XVI. wird der Dokumentarfilm "ARTE E FEDE.Via Pulchritudinis" vorgestellt. Zeitpunkt und Ort der Filmvorstellung: morgen, Donnerstag, den 25. Oktober 2012, 18.00 Uhr, Audienzhalle “Paolo VI” im Vatikan. Gedreht wurde der Film vom polnischen Fernsehsender TBA im Auftrag des Governatorats der Vatikanstadt, Direktion Vatikanische Museen.
Die Voraufführung in Anwesenheit der Synodenväter und anderer Teilnehmer der XIII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode erfolgt in einem an feierlichen Anlässen überaus reichen Rahmen: dem Jahr des Glaubens, dem 50. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962) sowie dem 500. Jahrestag der Enthüllung der Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle, die Michelangelo am 30. Oktober 1512 Papst Julius II. della Rovere übergab.
Dieser Film versteht sich als eine Art christlicher Reiseweg zur Schönheit der Papstsammlungen und Kunstwerke der Malkunst, die wir in der Sixtinischen Kapelle bewundern können. Und er will uns die Worte des Heiligen Vaters nahebringen, der die Museen als “TheologieKonzentrat in Bildern” definierte und so ihre kulturelle und zugleich spirituelle Sendung hervorhob: “Das Museum zeigt uns tatsächlich eine ständige Verflechtung zwischen Christentum und Kultur, Glaube und Kunst, Göttlichem und Menschlichem”.
Wer die “via Pulchritudinis” geht, den Weg der Schönheit, der kann – so die Filmemacher – die Schwelle des Tors des Glaubens überschreiten, und damit dieser Weg kein Privileg einiger Weniger bleibt, ist es wichtig, dass die Bilder und die sie begleitende Erzählung der Menschen ein breites Publikum erreichen.
Die DVD, die in70 Minuten 2000 Jahre Kirchen und Kunstgeschichte in Bildern Revue passieren lässt, wird ab November weltweit in verschiedenen Sprachen erhältlich sein (italienisch, polnisch, englisch, spanisch, französisch, deutsch, japanisch, russisch, portugiesisch und chinesisch).

[00362-05.03] [NNNNN] [Originaltext: Italienisch]

BEGEGNUNG: “ZEUGNIS DER LAIEN, ALLGEMEINE BERUFUNG ZUR HEILIGKEIT; NEUEVANGELISIERUNG ”

“Zeugnis der Laien, Allgemeine Berufung zur Heiligkeit, Neuevangelisierung”: das sind die Themen, die von einigen Teilnehmern an der XIII. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofskonferenz bei einem Treffen am Dienstag, 23. Oktober 2012 im Sitz der italienischen Katholischen Aktion, Via della Conciliazione 1, behandelt werden.
Das Treffen, das um 19 Uhr beginnt, wird veranstaltet von FIAC, dem internationalen Forum der Katholischen Aktion, der italienischen Katholischen Aktion, dem Säkularinstitut “Missionarinnen des Königtums Christi” und der Stiftung “Katholischen Aktion Schule der Heiligkeit” - Pius XI.
Nach einem Anfangsgebet unter der Leitung von S.Exz. Domenico Sigalini, Bischof von Palestrina sowie Generalassistent der italienischen Katholischen Aktion und kirchlicher Assistent der FIAC, führt Barbara Pandolfi, Vertreterin der Missionarinnen des Königtumsrbara Christi, in den Abend ein. Es sind ein Beitrag des Synodenvaters S.Exz. Luis Antonio G. Tagle, Erzbischof von Manila und Vizepräsident der Vorbereitungskommission für die Botschaft, sowie ein Beitrag von Enzo Bianchi, Prior des Klosters in Bose und Experte dieser Synodenversammlung, vorgesehen. Vor den Abschlussworten von Franco Miano, Nationalpräsident der katholischen Aktion und Auditor, werden die Lebensläufe einiger Glaubenszeugen vorgestellt.

[00344-05.04] [NNNNN] [Originaltext: Italienisch]

HINWEISE

- “BRIEFINGS”

“BRIEFINGS”

Am Donnerstag, den 25. Oktober 2012, werden die üblichen Briefings für die Sprachgruppen wie nachfolgend mitgeteilt vorverlegt. Die Pressesprecher werden von einem Synodenvater oder einem Sachverständigen begleitet, gemäß nachfolgender Auflistung:

Italienische Sprachgruppe (Beginn 13.00 Uhr):
- S.Exz. Filippo SANTORO, Erzbischof von Taranto (ITALIEN)

Englische Sprachgruppe (Beginn 12.30 Uhr):
- P. Adolfo NICOLÁS PACHÓN, S.I., General der Gesellschaft Jesu (Jesuiten)
- Sr. Sara BUTLER, M.S.B.T., Professor an der Kirchlichen Fakultät der Universität "St. Mary of the Lake", Mundelein; Mitglied der Internationalen Theologenkommission (USA), Mitarbeiter des Sondersekretärs (Experte)

Französische Sprachgruppe (Beginn 13.00 Uhr):
- S.Exz. Olivier SCHMITTHAEUSLER, M.E.P., Titularbischof von Catabum castra, Apostolischer Vikar von Phnom-Penh (KAMBODSCHA)


Spanische Sprachgruppe (Beginn 13.00 Uhr):
- Kardinal Antonio CAÑIZARES LLOVERA, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung (VATIKANSTADT)

Deutsche Sprachgruppe (Beginn 15.00 Uhr):
- S.Exz. Robert ZOLLITSCH, Erzbischof von Freiburg im Breisgau, Vorsitzender der Bischofskonferenz (DEUTSCHLAND)
- S.Exz. Franz-Josef Hermann BODE, Bischof von Osnabrück (DEUTSCHLAND)
- S.Exz. Franz-Peter TEBARTZ-VAN ELST, Bischof von Limburg (DEUTSCHLAND)

ERRATA CORRIGE

Die in den Errata Corrige der Verlautbarungen Nr. 28 veröffentlichten Korrekturen wurden direkt in den jeweiligen auf dieser Internetseite veröffentlichten Verlautbarungen wiedergegeben.

 

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