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PÄPSTLICHER RAT FÜR DIE FAMILIE

KATECHESEN ZUR VORBEREITUNG
DES VI. WELTFAMILIENTREFFENS

(Mexiko, 16.-18. Januar 2009)

“Die Familie, Schule menschlicher und christlicher Werte”

INHALT

  1. Die Familie, erste Schule des Glaubens

  2. Die Familie, Schule der Wahrheit des Menschen: Ehe und Familie
  3. Die Familie, Schule der Würde des Menschen und Respekt vor dem menschlichen Leben
  4. Die Familie, Vermittler der menschlichen Tugenden und Werte
  5. Die Familie, offen für Gott und den Mitmenschen
  6. Die Familie, Bilder eines gesunden moralischen Gewissens
  7. Die Familie, die erste Erfahrung mit Kirche
  8. Mitarbeiter der Familie: Gemeinde und Schule
  9. Die Familie und das Vorbild der Familie von Nazareth
  10. Die Familie, Empfänger und Vermittler der neuen Evangelisation

 

AUFBAU UND STRUKTUR DER KATECHESESTUNDE

  1. Eingangslied

  2. Gebet
  3. Bibellektüre
  4. Lektüre der Lehre der Kirche
  5. Betrachtung des Priesters
  6. Dialog
  7. Bekenntnis
  8. Gemeinschaftsgebet
  9. Gebet für die Familie
  10. Abschlusslied

 

Erste Katechesestunde

Die Familie, erste Schule des Glaubens

  1. Eingangslied

  2. Gebet
  3. Bibellektüre: Apg 16,22-34
  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. Gott möchte alle Menschen an seinem Heilsplan teilhaben lassen, der durch Christus enthüllt und Wirklichkeit wurde (1 Tim 1,15-16). Gott hat auf verschiedenen Wegen zu unseren Eltern gesprochen (Heb 1,1) Als sich die Zeit erfüllte (Gal 4,4) hat Er zu uns gesprochen in und durch seinen Sohn (Heb 1,2-4): der Vater hat keine weiteren Worte für uns, denn er gab uns ein und nur ein Wort in Christus (Joh 1, 1ff).

2. Die Kirche hat das Amt der Verkündigung dieser großartigen Botschaft an die Menschheit empfangen: „ Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Mt 28,19). So verstanden es die Apostel und machten es durch das Pfingstereignis bekannt für die Welt. Sie verkündeten die Frohbotschaft des Todes und der Auferstehung Christi in Jerusalem (Apg 1-5) und verbreiteten es so in der Welt (Apostelgeschichte und Briefe)

3. Die christliche Familie, die Hauskirche, alle nehmen Teil an dieser Mission. Mehr noch, für die Familie sind die ersten und Hauptempfänger dieser missionarischen Verkündigung ihre Kinder und Verwandten, wie es in den Pastoralbriefen des Apostels Paulus geschrieben steht. Die sakramentalen Ehen und christlichen Eltern einer jeden Zeit haben dies gelebt (Vater der Heiligen Teresa von Jesus, Vater der Heiligen Thérèse vom Kinde Jesu; so viele Eltern der heutigen Zeit). Im Lichte der freudenreichen Erfahrung der Kirche in den christlichen Gesellschaften Europas (wenn Familien die Mission der Verkündigung leben) und ebenfalls im Licht der vielen verschiedenen negativen Einflüsse die zu beobachten sind (durch Verbannen und Verneinen dieser Mission). In diesen Nationen – welche nicht länger christliche Nationen sind – muss wieder die Familie die erste Schule und die erste Lehrmeisterin des Glaubens sein und dadurch soll der Glaube gestärkt und die Kirche in der Gesellschaft verwurzelt werden. Die wichtigste missionarische Botschaft der Eltern sollte in der eigenen Familie erfolgen, weil es ein schlechtes und schwaches Vorbild wäre andere evangelisieren zu wollen und die Evangelisation in der eigenen Familie zu verneinen. Eltern geben ihren Glauben den Kindern durch ihr Zeugnis eines christlichen Lebens und christlicher Werte weiter.

4. Das Herzstück dieses Aspektes der Bildung im Glauben ist die fröhliche und lebendige Verkündigung Christi, Seines Todes und Seiner Auferstehung für unsere Sünden. Die Wahrheit, die im Glaubensbekenntnis, in den Sakramenten und in den zehn Geboten festgeschrieben steht, stellen einen unabdingbaren Zusammenhang mit der Verkündigung dar. Menschliche und christliche Werte sind Bestandteil der integralen Bildung des Glaubens. (Dieser fundamentale Hintergrund kann jedoch fast nie vorausgesetzt werden, nicht einmal in so genannten „Christlichen“ Ländern und in den Fällen, in denen Eltern die Sakramente für ihre Kinder wünschen, bei sonstiger religiöser Ignoranz und mangelnder religiöser Praxis der Eltern)

  1. Betrachtung des Priesters
  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

ZWEITE KATECHISMUSSTUNDE

Die Familie, Schule der Wahrheit des Menschen: Ehe und Familie

  1. Eingangslied
  2. Gebet
  3. Bibellektüre: Gen 1, 26-28
  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. Das größte Problem, mit dem die Familie in der christlichen Erziehung der Kinder in der heutigen Zeit konfrontiert wird, ist nicht religiöser Natur, sondern hat essentiell anthropologische Gründe :es ist ein radikal ethisch-philosophischer Relativismus. Laut diesem existiert keine objektive Wahrheit über den Menschen und, konsequenterweise ebenfalls nicht über Ehe und Familie. Geschlechtsspezifische Unterschiede selbst, manifestiert in der Biologie aus männlich und weiblich, basieren nicht auf der Natur, sondern allein als kulturelles Produkt, das sich beliebig nach eigenem Verständnis ändern kann. Das verleugnet und zerstört die Existenz der Institution der Ehe und der Familie selbst.

2. Relativismus bekräftigt also, dass Gott nicht existiert und dass es unmöglich ist an Ihn zu glauben (Atheismus und Agnostizismus), und über dies hinaus, dass es keine dauerhaften Werte und ethischen Normen gibt. Die einzig anerkannten Normen sind diejenigen, die aufgrund parlamentarischer Mehrheit entstanden sind.

3. In Anbetracht dieser sehr radikalen und bedingenden Realität hat die Familie nun die unvermeidbare Aufgabe, die Wahrheit über den Menschen an ihre Kinder zu vermitteln. Wie es schon in früheren Jahrhunderten der Fall war, ist es jetzt von der allergrößten Bedeutung, die erste Seite der Genesis zu kennen und zu verstehen: es gibt einen guten und personalen Gott, der den Mann und die Frau mit gleicher Würde, und doch unterschiedlich und komplementär untereinander erschuf, und er gab ihnen die Aufgabe durch die unauflösbare Vereinigung in „einem Fleisch“ (Ehe) Kinder zu haben. Die Texte, die von der Erschaffung des Menschen erzählen, dass Mann und Frau als Paar – wie es von Gott entworfen – der erste Ausdruck der Gemeinschaft von Personen sind, weil Eva nach dem Bild Adams erschaffen wurde, welches ihn in seinem Anderssein komplettiert (Gen 2,18) und mit ihm zu „einem Fleisch“ wird (Gen 2,24). Zur gleichen Zeit haben sie beide eine prokreative Mission, welche sie Mitarbeiter an der Schöpfung sein lässt (Gen 1,28)

4. Diese Wahrheit des Menschen und der Ehe kann ebenfalls durch strikte menschliche Vernunft erkannt werden. In der Tat, alle Kulturen haben in ihren Bräuchen und Sitten anerkannt, dass die Ehe aus einer Gemeinschaft von Mann und Frau besteht, obwohl sie gelegentlich Polygamie gestattet haben. Verbindungen gleichen Geschlechts wurden jedoch der Ehe immer als wesensfremd betrachtet.

5. Der Heilige Paulus beschreibt all das sehr energisch in seinen Briefen an die Römer: Er beschreibt die Situation des Heidentums seiner Zeit und die moralische Unordnung in welche die Gesellschaft gefallen war, weil sie nicht den Gott anerkennen wollte, den er durch Vernunft erkannte (Rom 1, 18-32). Diese Tiefe des Testaments sollte von der Familie von heute entdeckt werden, um das Fundament der Glaubensweitergabe nicht auf Treibsand zu setzen. Gott zu ignorieren führt zudem zu Verklärung und Trübung der Wahrheit über den Menschen.

6. Die Väter der Kirche bieten eine reiche Lehre und gute Beispiele wie man heutzutage fortfahren sollte. Die Existenz eines schöpferischen und allwissenden Gottes, welcher die Welt, den Menschen und die Ehe als Wirklichkeit in sich gut erschuf, soll im Detail erklärt werden und neu ins Bewusstsein geholt werden .Dann kann der Kampf gegen die moralische Unordnung des Heidentums geführt werden und Ehe und Familie verteidigt werden.

  1. Betrachtung des Priesters
  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

DRITTE KATECHESESTUNDE

Die Familie, Schule der Würde des Menschen und
des Respekts vor allem menschlichen Leben

  1. Eingangslied

  2. Gebet
  3. Bibellektüre: Joh 9,1-11
  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. Die Kirche sieht im Menschen, in jedem Menschen, das lebendige Abbild Gottes selbst; ein Bild, das seinen Existenzgrund in Christi Geheimnis findet. Täglich sind wir gefragt, es tiefer zu ergründen. Christus zeigt uns Gott in Seiner Wahrheit; aber, zur gleichen Zeit, manifestiert es den Menschen zum Menschen. Dieser Mensch hat von Gott eine unvergleichliche und unantastbare Würde erhalten, weil der Mensch in Gottes Abbild und Ähnlichkeit erschaffen wurde, und Sein Adoptivsohn wird. Christus verbindet durch seine Menschwerdung in gewisser Weise alle Menschen.

2. Weil der Mensch als Abbild Gottes gemacht wurde, hat er die Menschenwürde: er ist nicht etwas, sondern jemand. Er hat die Fähigkeit sich zu kennen, sich selbst freiwillig zu schenken und in Gemeinschaft mit anderen zu treten. Diese Verbindung mit Gott wird vielleicht ignoriert, vergessen und verdrängt, aber es kann nicht eliminiert werden, weil der Mensch als personales Wesen von Gott erschaffen wurde, auf Ihn hin gerichtet und, um mit Ihm zu leben.

3. Mann und Frau haben die gleiche Würde, weil beide Abbild Gottes sind. Indem sie sich selbst gegenseitig dem andern aufrichtig Schenken, erkennen sie ihre personale Würde, ihr Personsein. . Die Frau ist die Ergänzung zum Mann und der Mann ist Ergänzung zur Frau. Männer und Frauenergänzen sich gegenseitig, nicht nur aus der physiologischen und psychologischen Perspektive, sondern auch ontologisch betrachtet, weil nur aufgrund der Dualität des „Maskulinen“ und des „Femininen“ das „Menschsein“ ganz verwirklicht werden kann. Es ist die „Einheit der zwei“, die uns eine interpersonale und gegenseitige Verbindung erfahren lässt. Überdies hinaus hat Gott die Aufgabe der Lebensweitergabe und menschliches Leben nur dieser „Einheit der zwei“ anvertraut.

4. Die Schöpfung wurde für alle Menschen gemacht. Der Mensch aber, wurde erschaffen und geliebt aufgrund seiner selbst. Der Mensch existiert als einzigartiges und unvergleichliches Wesen. Er ist ein mit Intelligenz und Gewissen bedachtes Wesen, fähig über sich selbst zu reflektieren und, dadurch seiner selbst und seiner Taten bewusst.

5. Die Würde des Menschen – jedes Menschen – hängt von keiner menschlichen Instanz ab, sondern liegt in seinem alleinigen Sein begründet, als Abbild Gottes und in Ähnlichkeit zu Ihm erschaffen. Deswegen darf keiner diese Würde misshandeln ohne die Schöpfungsordnung zu verletzten.

6. Trotz der Grenzen und Leiden, die dem Körper und Geist des Menschen auferlegt worden sind, sind alle behinderten Menschen menschliche Subjekte, mit Rechten und Pflichten, welche keiner diskriminieren und verletzen darf.

7. Auch die Ungeborenen sind Personen vom Moment der Befruchtung an; und ihr Leben darf weder durch Abtreibung noch durch wissenschaftliche Experimente zerstört werden. Ungeborenes Leben zu zerstören, welches vollkommen unschuldig ist, ist ein Akt höchster Gewalt und schwerer Verantwortung in den Augen Gottes.

  1. Betrachtung des Priesters

  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

VIERTE KATECHESESTUNDE

Die Familie, Vermittler menschlicher Tugenden und Werte

  1. Eingangslied
  2. Gebet
  3. Bibellektüre: Joh 1, 43-51
  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. Die Familie, geboren aus der intimsten Gemeinschaft des Lebens und der ehelichen Liebe in der Ehe von Mann und Frau, ist gleichwohl der erste Ort für interpersonale Verbindungen, das Fundament des menschlichen Lebens und der Prototyp sozialer Beziehungen. Diese Wiege des Lebens und der Liebe ist der Ort, in den ein Mensch hineingeboren wird und aufwachsen sollte. Dort erhält der junge Mensch die erste Vorstellung der Wahrheit und des Guten, dort erfährt er was es heißt, Mensch zu sein... Die Familie ist die natürliche Gemeinschaft, in der der Mensch die erste menschliche Bildung sozialen Verhaltens erfährt. weil dort nicht nur die persönliche Beziehung zwischen „Ich“ und „Du“ existiert, sondern der Schritt zum „Wir“ gegangen wird. Das gegenseitige Geben des Mannes und der Frau verbunden in der Ehe bildet ein Lebensumfeld, in welchem das Kind das Potential seiner Würde und seiner einzigartigen und unverwechselbaren Bestimmung entwickeln kann. In diesem Umfeld der natürlichen Liebe sind alle Mitglieder der Familiengemeinschaft verbunden, jedes Mitglied ist anerkannt und trägt Verantwortung.

2. Die Familie formt und bildet den Menschen im Bezug auf all seine Dimensionen und Talente, um seine Würde zu erfüllen. Es ist das angemessene Umfeld der Lehre und der Weitergabe kultureller, ethnischer, sozialer, spiritueller und religiöser Werte, das essentiell ist, für die Entwicklung und das Wohlbefinden sowohl der Familienmitglieder untereinander als auch der Gesellschaft. In der Tat, die Familie ist die erste Schule sozialer Tugenden, welcher alle Menschen bedürfen. Die Familie trägt dazu bei diese fundamentalen Werte zu vermitteln, die unabdingbar für die Bildung eines frohen, ehrlichen und verantwortungsbewussten Bürgers sind; Zu diesen Tugenden zählen z.B.:. Wahrheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Hilfsbereitschaft den Schwachen gegenüber, Nächstenliebe, Toleranz etc.

3. Die Familie ist die beste Schule, um entgegen den heutigen individualistischen Trends Gemeinschaften und brüderliche Beziehungen zu bilden. In der Tat, Liebe: d.h. Die Seele der Familie in allen Dimensionen soll erfahrbar gemacht werden durch das ehrliche sich den anderen schenken. Zu lieben meint etwas zu geben und zu erhalten, das weder verkauft noch gekauft werden kann, nur frei und gegenseitig gegeben. Dank der Liebe ist jedes Familienmitglied anerkannt, akzeptiert und respektiert in seiner Würde. Durch die Liebe, welche durch freiwilliges sich Schenken gelebt wird, gewinnen Freundschaften an Qualität, und entstehen selbstlose und tief verankerte Beziehungen. Wie die Erfahrung zeigt, bildet die Familie jeden Tag ein Netzwerk interpersonaler Beziehungen und bereitet auf ein Leben in der Gesellschaft in einem Klima des Respekts, der Gerechtigkeit und des wahren Dialoges vor.

4. Die christliche Familie zeigt ihren Kindern, dass ihre Großeltern und ältere Menschen nicht nutzlos sind, weil sie nicht mehr produktiv sein können, oder zur Last fallen, weil sie selbstlose und ständige Betreuung der Kinder und Enkellinder benötigen Die neue Generation lehrt, dass neben ökonomischen und funktionalen Werte, andere menschliche, kulturelle, moralische und soziale Werte herrschen, welche eine wesentlich größere Rolle spielen.

5. Die Familie hilft das Gute, dass die sozialen Werte beinhaltet, zu entdecken. Ein und derselbe Tisch, an dem wir alle das gleiche essen, angemessen der Gesundheit und dem Alter aller Mitglieder. Das ist ein einfaches aber effizientes Beispiel, um den sozialen Sinn dieses Gutes zu zeigen. Das Kind verinnerlicht Kriterien und Verhaltensweisen, die von großem Nutzen in der größeren Familie und der Gesellschaft sind.

  1. Betrachtung des Priesters
  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

    FÜNFTE KATECHESESTUNDE

    Die Familie, offen für Gott und den Mitmenschen

  1. Eingangslied
  2. Gebet
  3. Bibellektüre: Eph 5, 25-33
  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. Der Mensch ist als Abbild Gottes erschaffen, um mit Ihm zu leben .Des Menschen Hinwendung zum Atheismus, Agnostizismus und sein religiöses Desinteresse sind keine natürlichen Situationen für den Menschen und sie können keine definitiven Situationen für die Gesellschaft sein. Im Wesentlichen ist der Mensch an Gott gebunden wie ein Haus an seinen Architekten gebunden ist. Die schmerzhaften Konsequenzen unserer Sünden verdunkeln diesen Horizont, aber früher oder später werden wir uns nach dem Haus und der Liebe unseres Vaters im Himmel sehnen. Wir erfahren etwas dem Gleichnis des verlornen Kindes Vergleichbares, denn es hört nie auf Kind zu sein, selbst als es das Haus des Vaters verließ, und trotz seines Eigensinns fühlt das Kind letzten Endes eine unwiderstehliche Sehnsucht zurückzukehren. In der Tat, alle Menschen spüren immer eine Sehnsucht nach Gott und sie machen die gleiche Erfahrung wie St. Augustinus, selbst wenn sie nicht fähig sind dies mit der gleichen Stärke und Schönheit auszudrücken wie er: „ Herr, Du hast uns für Dich erschaffen, und unsere Herzen werden keine Ruhe finden bis sie den Frieden in Dir finden können.“ (Konfessionen, 1,1)

2. Die christliche Familie erhebt Gott in Anbetracht dieser Realität der Grundsehnsucht des Menschen vom ersten Augenblick an ins Bewusstsein und ins Zentrum.. In diesem gesunden Umfeld , das die Kinder einatmen und verinnerlichen, können sie sich entwickeln und heranreifen. Dieses Umfeld der Familie hilft den Kindern Gott, Jesus Christus, den Heiligen Geist und die Kirche zu entdecken und zu empfangen. In voller Kohärenz, und vom Augenblick der Geburt an, fragen die Eltern die Kirche nach der Taufe ihrer Kinder und tragen ihre Kinder von Freude erfüllt zum Empfang des Taufwassers. Dann begleiten sie ihre Kinder in der Vorbereitung auf die Erstkommunion und die Firmung .Die Kinder werden für die Katechesestunde in der Gemeinde angemeldet und es wird nach einer Schule gesucht, die die beste katholische Ausbildung bietet.

3. Dennoch ist wahre christliche Erziehung der Kinder nicht begrenzt auf das Einbeziehen Gottes nur in wichtige Dinge der Leben ihrer Kinder, sondern er soll zum Zentrum des Lebens auch der Eltern werden, so dass alle anderen Aktivitäten und Wirklichkeiten: Intelligenz, Gefühle, Freiheit, Arbeit, Ruhe, Schmerz, Krankheit, Allergien, materieller Besitz, Kultur, in diesem Licht gesehen werden. Zusammengefasst: alles ist von Gott geformt und geordnet. Kinder müssen sich daran gewöhnen vor jeder Handlung zu hinterfragen: „Was würde Gott von mir wollen, dass ich jetzt tue oder nicht tue?“ Jesus Christus bestätigte den Glauben und die Überzeugung, abhängig vom Alten Bund, an das so genannte „Große Gebot“, als Er dem Schriftgelehrten antwortete: „das erste Gebot ist dieses: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“ (Mk 12,28; Lk 10,25; Mt 22,36)

4. Wenn Gott das Zentrum der Erziehung der Eltern ist, besonders in Begebenheiten des täglichen Lebens: Familiengebet zu den Mahlzeiten, den Kindern beibringen dankbar zu sein für das, was ihnen geschenkt wurde, sich Ihm zuwenden in Zeiten des Schmerzes in welcher Form auch immer, als Familie die Sonntagsmesse besuchen, die Kinder zum Empfang des Bußsakramentes begleiten, etc.

5. Die Frage des Schriftgelehrten beinhaltete nur die Frage „was ist das erste Gebot“. Aber als Jesus antwortete, fügte er hinzu: das zweite Gebot ist dem Ersten ähnlich „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Dann ist den Nächsten zu lieben wie sich selbst „Sein Gebot“ und das „Kennzeichen“ Seiner Jünger. Wie St. Johannes mit feinsinniger Psychologie zusammengefasst hat: „Wenn du deinen Nächsten, den du siehst, nicht liebst, wie sehr kannst Du dann Gott, den du nicht siehst lieben?“ (1 Joh 4,20)

6. Eltern müssen ihren Kindern helfen Mitmenschen zu entdecken, ihren Nächsten, besonders jene, die Hilfe bedürfen, und kleine aber treue Dienste zu erweisen: Spielzeuge oder Geschenke mit ihren Brüdern und Schwestern teilen, den Jüngeren helfen, den Armen in der Straße Almosen geben, kranke Verwandte besuchen, die Großeltern begleiten und ihnen kleine Dienste erweisen, Menschen akzeptieren durch das Übersehen kleiner Beleidigungen und Grenzen im täglichen Leben, etc. Diese Dinge, ständig wiederholt, formen die Mentalität und bilden gute Gewohnheiten, um dem vorurteilsbehafteten Leben mit der Nächstenliebe zu begegnen und so fähig zu sein einen neue Gesellschaft zu gründen.

  1. Betrachtung des Priesters
  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

SECHSTE KATECHESESTUNDE

Die Familie, Bilder des strikten moralischen Gewissens

  1. Eingangslied
  2. Gebet
  3. Bibellektüre: Eph 6, 1-17
  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. Der Durchschnittsmensch ist zunehmend davon überzeugt, dass die Würde und die Berufung des Menschen, geführt von seiner Intelligenz, voraussetzt, dass sie die Werte, die in ihre Natur geschrieben sind entdecken, sie ohne Unterlass entwickeln und in ihrem Leben realisieren und so zum Fortschritt führen. Nun in ihrem Urteil über moralische Werte, d.h. über das, was gut und was schlecht ist und konsequenterweise, über dass, was getan und unterlassen werden muss, können sie nicht nach ihrem persönlichen Urteil verfahren. Der Mensche, in der Tiefe seines Gewissens, entdeckt die Präsenz des Gesetzes, dass er nicht für sich selbst gesetzt hat, sondern dem er gehorchen muss. Dieses Gesetz wurde von Gott in sein Herz geschrieben, nicht nur zum Streben nach Besserung der eigenen Person, sondern es soll auch das Gesetz sein, nach welchem Gott ihn persönlich urteilt.

2. Konsequenterweise gibt es keine wahre Aufwertung der Würde des Menschen außer jener geachtet der essentiellen Ordnung der Natur. Sicherlich, vielen konkrete Bedingungen und viele Bedürfnisse des Menschen haben sich verändert und werden sich weiterhin verändern. Dennoch werden die Entwicklung der Bräuche und die Formen des Lebens in den Grenzen bleiben, die ihnen durch unveränderbare Prinzipien, welche auf konstituierende Elemente und auf die essentiellen Freundschaften des menschlichen Lebens basieren; Elemente und Freundschaften, die über historische Eventualitäten hinausgehen.

3. Diese fundamentalen Prinzipien, mit dem Verstand zu erfassen, sind im göttlichen, ewigen, objektiven und universalen Gesetz inbegriffen, mit welchem Gott anordnet, bestimmt und die Welt regiert und die Wege der menschlichen Gemeinschaft gemäß des Planes seiner Weisheit und Liebe. Gott lässt den Menschen an einem Gesetz teilnehmen, so dass der Mensch mehr und mehr über die unveränderbare Wahrheit erfahren kann. Zusätzlich hat Christus seine Kirche als Pfeiler und Fundament der Wahrheit geschenkt und den Heiligen Geist als permanente Hilfe gegeben, um die Wahrheit der moralischen Ordnung eindeutig zu bewahren und, um nicht nur das positive offenbarte Gesetz, sondern auch die moralischen Prinzipien, die aus der menschlichen Natur selbst hervorgehen und welche die Entwicklung und Vervollkommnung der Menschen beeinflussen, zu interpretieren.

4. Viele vertreten heutzutage den Standpunkt, das die Norm bestimmten menschlicher Handlungen nicht in der menschlichen Natur selbst oder in dem offenbarten Gesetz beinhaltet sind, sondern, dass das einzige absolute und unveränderbare Gesetz der Respekt vor der Menschenwürde ist. Überdies hinaus leugnen der philosophische und moralische Relativismus die Existenz einer objektiven Wahrheit, sowohl in ihrem ethischen Sein als auch in ihrem ethischen Handeln. Jeder würde seine eigene Wahrheit haben, wenn Individuen Dinge und Verhaltensweisen nur nach ihrer persönlichen Intelligenz und ihrem Gewissen interpretieren. Zusammen zu leben würde uns zu einer von allen zugegebenen Wahrheit führen, durch die Wirkungskraft des Konsens welcher uns erlaubt in Frieden zu leben. Die Kirche würde nichts zu sagen haben und wenn sie es würde, hätte sie sich in einen Bereich verirrt, der ihr nicht entspricht und der für eine demokratische Ordnung gefährlich ist.

5. Die Konsequenzen sind dramatisch für den Menschen, die Familie und die Gesellschaft. Dies erklärt die Rechtfertigung von Abtreibung als ein Recht der Frau, den Versuch Euthanasie zu legalisieren, künstlichen Geburtenkontrolle, verstärkt freizügige Scheidungsgesetze, außereheliche Beziehungen, etc., etc.

6. Die christliche Familie hat eine enorme Herausforderung das moralische Gewissen ihrer Kinder in Wahrheit und Rechtschaffenheit zu schmieden, während sie gewissenhaft ihrer Würde und Freiheit respektieren, und ihnen so helfen ein gut fundiertes Gewissen für die großen Fragen des menschlichen Lebens zu bilden: Anbetung und Respekt vor Gott ihrem Schöpfer und Retter, Liebe für ihre Eltern, Respekt vor dem Leben, ihrer eigenen Körper und der Körper anderer, Respekt vor materiellen Gütern und der Ehre ihrer Mitmenschen, Brüderlichkeit untereinander, die universelle Bestimmung des Guten der Schöpfung, keine religiöse Diskriminierung, soziale oder ökonomische Gründe, etc. Die Gebote des Dekalogs und der Seligpreisungen sind feste Punkte dieser Lehre.

7. Heute sollten Eltern selbstbewusst und mutig ihren Kindern diese Werte vermitteln, angefangen mit dem tiefgreifensten Wert von allen: die Existenz von Wahrheit und der Notwendigkeit nach ihr zu streben und ihr zu folgen, um uns selbst als Personen zu erfüllen. Andere Hauptwerte sind die Liebe zur Gerechtigkeit und eine klare und feinfühlige Sexualerziehung, die zur persönlichen Wertschätzung des Körpers führt und die Mentalität und Praxis überwindet, die dies zum Objekt der eigennützigen Befriedungen reduziert.

8. Eine fundamentale Bedingung dieser Erziehung ist die Liebe der Kinder für und in Einklang mit der Kirche, und, im Speziellen, zum Papst, den Bischöfen und Priestern, pflegen; so dass, sie in ihr, die Sorge einer guten Mutter sehen, die ihre Kinder liebt und ihnen helfen möchte ein ehrbares und würdevolles Leben in dieser Welt zu leben und sich an der Betrachtung Gottes in der Herrlichkeit zu erfreuen.

  1. Betrachtung des Priesters
  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

SIEBTE KATECHESESTUNDE

Die Familie, erste Erfahrung der Kirche

  1. Eingangslied

  2. Gebet

  3. Bibellektüre: Apg 2,36-47

  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. Die Kirche – Volk Gottes, geheimnisvoller Leib Christi und Tempel des Heiligen Geistes – ist ein universeller Zeichen und Instrument der Erlösung durch das dreifache geistliche Amt der Evangelisation, der Feier und des Lebens mit Barmherzigkeit. Dank des evangelisierenden Amts proklamiert die Kirche die große Botschaft, dass „Gott (…) will, dass alle Menschen gerettet werden“ (1 Tim 2,4) und, deshalb sandte er seinen einzigen Sohn in die Welt. Durch das Amt der Sakramente der Initiation, führt es neue Mitglieder ein, stärkt sie und pflegt sie; durch die heilenden Sakramente werden ihre Sünden vergeben und ihre Leiben gelindert; Durch die Sakramente der Weihe und der Ehe sorgt es effizient für sich selbst und die Gesellschaft. Durch das Leben in Barmherzigkeit entsteht Brüderlichkeit unter den Kindern Gottes und wird zum Ferment der menschlichen Gesellschaft.

2. Die Familie ist die erste Erfahrung der Kirche, die eine Person macht, weil die Person in der Familie die erste und elementare Einführung des Glaubens erfährt, sie erhält das erste Sakrament und die erste Erfahrung mit Barmherzigkeit.

3. In der Tat, sobald sie geboren sind, werden sie durch die Eltern zur Taufe geführt und sie werde auch die Erstkommunion und die Firmung vorbereitet und so in das Geheimnis Christi und seiner Kirche initiiert. Wenn sie noch kaum etwas verstehen können, wird des Kindern bereits das erste Beten beigebracht, das Essen zu segnen, die religiösen Zeichen zu verwenden und sie werden zum Rudiment der Liebe zur Mutter Gottes angeleitet. Wenn die Kinder fähig sind mehr zu verstehen, lesen die Eltern mit ihnen das Wort Gottes uns erklären es ihnen auf einfache und nachvollziehbare Weise. Zu der Zeit, in der sie sich ihrer Verantwortung der persönlichen Berufung bewusst werden: Ehe, Priestertum, ein Schwesternkloster oder Zölibat mitten in der Welt, geben ihnen die Eltern Nähe und Unterstützung. Vom Moment ihrer Geburt an, zeigen sie ihren immense Zuneigung und ständige Widmung, besonders wenn sie krank sind oder eine Deformierung oder physische und/oder psychologische Defizite haben.

4. Eine besonders intensive Erfahrung der Kirche in der Familie ist die Teilnahme der Eltern und Kinder an der sonntäglichen Messe. Dort hören sie, neben dem Zusammentreffen mit anderen Familie und Brüdern und Schwestern im Glauben, das Wort Gottes, sie beten für die Bedürfnisse aller Bedürftigen und empfangen Christus, der sich für uns hingegeben hat. Der Glaube wächst und entwickelt sich durch diese wunderbare Erfahrung welche Sinn gibt im alltäglichen Leben, und unseren Herzen Frieden schenkt.

5. Besondere Erfahrungen der Kirche in ihrer apostolischen Dimension wird in bestimmten Momenten ebenfalls in der Familie gelebt; z.B. der Tag der Heiligen Kindes, Weltsonntag, Hunger Kampagne, Hilfe für unterentwickelte Länder oder von Erdbeben betroffene Länder, Naturkatastrophen, große Unfälle, etc.

  1. Betrachtung des Priesters
  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

ACHTE KATECHESESTUNDE

Mitarbeiter der Familie: Gemeinde und Schule

  1. Eingangslied
  2. Gebet
  3. Bibellektüre: Lk 6, 6-11
  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. Die christliche Bildung strebt sicherlich zur Reifung des Menschen, aber im Besonderen strebt sie danach, dass die Getauften sich des großen Geschenkes, das die durch den Glauben erhalten bewusst werden; sie lernen Gott den Vater in Geist und Wahrheit zu preisen (Joh 4,13), besonders in der liturgischen Handlung; ihnen wird beigebracht gemäß dem „neuen Menschen“ zu leben on Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit (Eph 2,22-23) und folglich die vollendeten Menschen zum Alter der Erfüllung Christi (Eph 4,13) zu erreichen und zum Wachstum der geheimnisvollen Körpers beizutragen; sie werden sich daran gewöhnen Zeugnis der Hoffnung in ihnen zu geben (1 Petr 3,15) und effizient zur christlichen Anordnung der Welt beizutragen (Gravissimum educationis, 2).

2. Wenn die Eltern ihren Kindern leben schenken, nehmen sie die sehr ernste Pflicht an sie zu erziehen und, im Umkehrschluss erhalten sie das Recht ihre ersten und wichtigsten Erzieher zu sein. Es ist ihre Pflicht ein vor Liebe und Frömmigkeit gegenüber Gott und dem Menschen geprägtes Umfeld zu schaffen, welches die integrale Erziehung der Kinder fördert. Konsequenterweise – wie in der vorhergehenden Katechismusstunde erwähnt – ist die Familie die erste Schule sozialer Tugenden, sie jede Gesellschaft braucht, der Ort, an dem Kinder schon in frühem Alter Gott kennen und loben lernen und ihren Nächsten zu lieben, ein Ort, an dem sie die eine erste Erfahrung mit der menschlichen Gesellschaft und der Kirche machen, und das effizienteste Umfeld den Kindern die zivile Gesellschaft und das Volk Gottes vorzustellen. Daher ist die Bedeutung der christlichen Familie sehr außergewöhnlich für das Leben und den Fortschritt der Kirche; zu dem Maße, dass es schwer wird sie zu ersetzen, wenn es sie nicht gäbe.

3. Aber die Familie kann diese Mission nicht alleine vollziehen, sie braucht die Hilfe des Staates. Es ist die Pflicht einer Zivilgesellschaft, die Recht und Pflichten der Eltern und anderer, die in Bildung involviert sind, zu schützen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, wenn der Versuch der Eltern und anderer Gesellschaften nicht ausreicht. Überdies hinaus ist es die Pflicht einer Zivilgesellschaft die Aufgabe der Bildung gemäß dem Subsidiaritätsprinzip und der Wünsche der Eltern zu erfüllen und angemessene Schulen und Institutionen zu bauen, je nach Bedarf des Gemeinwohls. Der Staat sollte sich daher nicht antagonistisch verhalten oder im Konflikt mit den Eltern liegen, sondern sollte Verbündeter und Mitarbeiter sein, der alles bietet und nur das, was die Eltern nicht bieten können und es so tun wie es die Eltern dirigieren. Diese loyale und effiziente Zusammenarbeit sollte ebenfalls die Lehrer der Bildungszentren einbeziehen, der Öffentlichen und Privaten. Den Kindern wird diese Zusammenarbeit in erster Linie zum Vorteil gereichen , weil diese Kinder später bessere Bürger sein werden und viele von ihnen werden einen großen Beitrag leisten zum Fortschritt der Schule.

4. Die Familie braucht ebenfalls die Gemeinde. Die Eltern erziehen im Glauben, vor allem durch das Vorbild ihres christlichen Lebens, besonders durch die Erfahrung der bedingungslosen Liebe mit welcher sie ihre Kinder lieben und die tiefe Liebe die sie gegenseitig empfinden, welches ein lebendiges Zeichen der Liebe Gottes des Vaters ist. Zusätzlich sind sie gefragt, gemäß ihrer Kapazitäten, religiöse Anweidungen zu geben, normalerweise wird dies gelegentlich, nicht systematisch der Fall sein, die sie durch das Offenbaren der Präsenz der Geheimnisses Christi des Retters in der Welt, in Familienereignissen, zu Festtagen des liturgischen Jahres, in den Schulaktivitäten, in der Gemeinde und in Gruppen, etc. geben. Dennoch bedürfen sie der Hilfe der Gemeinde, weil das Glaubensleben in den Kindern reift, je mehr sie bewusst in das konkrete Leben des Volkes Gottes eintreten, was besonders in der Gemeinde passiert. An dieser Stelle feiern und empfangen erst die Kinder und Jugendlichen, und dann die Erwachsenen die Sakramente, nehmen an der Liturgie teil und treten der dynamischen Gemeinschaft der Barmherzigkeit und der apostolischen Arbeit bei. Die Gemeinde muss daher immer im Dienst der Eltern sein – nicht umgekehrt – besonders in dem Sakrament der christlichen Initiation.

5. Die Familie, Schule und Gemeinde sind drei Wirklichkeiten, die integriert und überlagert die Erziehung der Kinder bildet. Je mehr die gegenseitige Zusammenarbeit und der gegenseitige Austausch stattfinden, desto herrlicher werden die Freundschaften und desto effizienter die Bildung der Kinder sein.

  1. Betrachtung des Priesters
  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

NEUNTE KATECHESESTUNDE

Die Familie und das Vorbild der Familie von Nazareth

  1. Eingangslied

  2. Gebet

  3. Bibellektüre: Lk 2,41-52

  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. Die Neuigkeiten in den Heiligen Schrift über die Familie von Nazareth sind karg, aber sehr illustrativ.

2. Es ist eine Familie, die auf der Ehe zwischen Maria und Joseph aufbaut. Sie waren wirklich verheiratet, wie es im Matthäus und Lukas Evangelium geschrieben steht; und sie lebten auf diese Weise bis zum Tode Josephs. Jesus war wirklich Marias Sohn. Joseph war nicht der biologische Vater Jesus – er war ihn nicht wirklich Vater – noch war es sein adoptive oder Ersatzvater, aber die Bewohner von Nazareth sahen ihn als Vater Jesu, weil sie das Geheimnis der Menschwerdung ignorierten, und weil Joseph mit Maria verheiratet war. Das ist heute sehr wichtig, weil das zivile Gesetz und das kulturelle Umfeld die Grundgesetz und die rein bürgerlichen Beziehungen, Scheidung etc. bevorzugen. Die Familie von Nazareth ist heute auserwählt als Beispiel eines Paares, eines Mannes und einer Frau die dauerhaft in Liebe verbunden sind und mit einen öffentlichen Dimension.

3. Die Familie von Nazareth hat wie jede andere Familie in der Stadt gelebt. Sie führten ein einfaches, bescheidendes, armes und hart arbeitenden Leben mit Liebe zu der kulturellen und religiösen Tradition ihres Landes. Sie waren tief religiös und lebten fern des Zentrums der religiösen und zivilen Macht. Ein Reisender, der ohne unser Wissen über die Heilige Familie in Nazareth nach der ihr suchen würde, könnte nichts finden, was die Heilige Familie von den Übrigen unterscheiden lässt: nichts in ihrer Behausung, Kleidung, Essen oder in der Präsenz ihrer religiösen Bräuche in der Synagoge, nichts ließ sie anders sein. Gott wollte uns zeigen, dass unser tägliches Leben der Platz ist, an dem Er erwartet von uns geliebt zu werden und Seinen Willen erfüllen. Das Geheimnis ist „dieses“ Leben mit der gleichen Liebe und Hingabe zu leben wie die Heilige Familie.

4. Die Heilige Schrift macht nicht deutlich was Josephs Profession genau war: Schmied, Zimmermann, Handwerker…Aber sie sagt eindeutig, dass er mit seinen Händen arbeitete, und das dies sein Lebensunterhalt war. Marie malte, wie alle verheiraten Frauen das Mehl und backte das tägliche Brot, führte den Haushalt und ging kleine Dienst für andere nach. Über Jesus wurde nichts gesagt, aber es wird angenommen, dass er Maria half, und später auch Joseph mit der manuellen Arbeit zur Hand ging. Die Familie von Nazareth lebte was wir heute die „biblische Arbeit“ nennen, das heißt, Arbeit als wunderbare Realität anzunehmen welche uns an der schöpferischen Arbeit Gottes teilhaben lässt. Eine Arbeit, die die Familie unterstützt und anderen hilft sich zu heiligen und sich in ihr zur heiligen. Das ist ebenfalls das vorbildliche Model der modernen Familie. Viele Familien leben heute so, und andere, trotz der außerhäuslichen Arbeit der Frau und der Technologie der häuslichen Pflichten, bleiben im Grunde genommen auch unverändert.

5. Die Familie von Nazareth war eine tief religiöse und praktizierende Familie. Wie die anderen frommen Familien, beten sie vor jedem Essen, gingen jede Woche zur Lektüre und Auslegung des Alten Testaments in die Synagoge, sie gingen nach Jerusalem, um die Pilgerfeste wie Passah und Pfingsten zu feiern und sie beteten das berühmte „Höre Israel“ dreimal am Tag.

Auf die gleiche Art und Weise durch das Segnen des Essens und der Mahlzeiten, die wöchentliche  Sonntagsmesse und das Lesen der Heiligen Schrift trägt die christliche Familie ihre edukative Mission heute aus.

6. Im Leben der Familie von Nazareth war Gott das Zentrum: Gott war alles für sie. Bevor sie verheiratet waren, vertraute Joseph Gott als er durch einen Engel unterrichtet wurden, dass Maria durch den Heiligen Gesicht empfangen hatte/schwanger wurde. Als sie verheiratet waren, mussten Maria und Joseph nach tagelanger sorgenerfüllter Suche ihres Kindes diese Worte hören: „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ (Lk 2,49). Sie verstanden es nicht , aber sie akzeptierten es und versuchten einen Sinn darin zu finden. Maria aber verlor nicht ihren Glauben als sie saß wie ihr Sohn einem Kriminellen gleich ans Kreuz genagelt wurde und von den Führern der Stadt geschlagen wurde. Die christliche Familie, wessen Leben von Licht und Schatten gezeichnet ist, findet Frieden und Freunde wenn sie weiß, dass die Gott dort findet, auch wenn sie es nicht vollständig erfasst/versteht.

  1. Betrachtung des Priesters
  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

ZEHNTE KATECHESESTUNDE

Die Familie, Empfänger und Vermittler der neuen Evangelisation

  1. Eingangslied

  2. Gebet

  3. Bibellektüre: Apg 18,23-28

  4. Lektüre der Lehre der Kirche

1. „Die zukünftige Evangelisation hängt stark von der häuslichen Kirche ab“ (Rede von Johannes Paul II. in der III General Treffen der Bischöfe von Lateinamerika, 1979). Zudem, die Familie ist das Herz der Neuen Evangelisation (Rede von Johannes Paul II an die Afrikanischen Bischöfe für die Familienseelsorge, 1992). Die Geschichte der Kirche hat dies seit ihrem Beginn bestätigt. Ein typischer Fall für St. Augustinus, konvertiert durch die Gnade Gottes mit übermäßigen Tränen seiner Mutter, der Heiligen Monika. Die Familie verbreitet „seine Mission der Predigt des Evangeliums, hauptsächlich durch die Erziehung der Kinder“ (EV 92).

2. Die evangelisierende Mission der Familie ist in der Taufe begründet und es nimmt durch die Gnade des Sakramentes der Ehe eine neue Form an.

3. Die evangelisierende Aufgabe der christlichen Familie ist besonders nötig und dringend an Orten mit antireligiöser Gesetzgebung, welche sogar Erziehung im Glauben verhindert, oder wo Unglaube wächst und wo Säkularismus soviel Boden gewonnen hat, dass das Praktizieren eines wahren religiösen Lebens nicht mehr möglich ist. Diese Szenerie ist hauptsächlich in kommunistischen oder postkommunistischen Blockstaaten oder in so genannte Erste Welt Ländern zu finden. Die häusliche Kirche ist der einzige Platz, an dem Kinder und Jugendliche authentischen Katechismus der fundamentalsten Wahrheiten erhalten können.

4. Die Familie hat einen besonderen Weg zu evangelisieren. Er besteht nicht aus großen Rede oder rhetorischer Unterrichtung, sondern aus der alltäglichen Liebe, Einfachheit, Konkretisierung und tägliches Zeugnis. Die wichtigsten Werte der Bibel sind uns überliefert. Unter Anwendung dieser Methode wird der Glaube einer Osmose gleich gebildet und die Familie zum ersten und besten Seminar für Berufungen zum Priestertum, zu geistlichem und zölibatären Leben in mitten der Welt.

5. Der Dienst der christlichen Eltern im Sinne der Bibel ist ein essentieller Dienst der Kirche. Das heißt, dass er in der Mission der Kirche verwurzelt ist und aus ihr hervorgeht und auf den Leib Christi ausgerichtet ist. Konsequenterweise ist die familiäre Seelsorge und die Rolle der Evangelisation muss in Einheit und verantwortlich mit dem Dienst der Evangelisation und dem Katechismus der Diözesen und der Gemeinde harmonisieren.

6. Dieser kirchliche Charakter meint, dass die evangelisierende Mission der christlichen Familie eine missionarische und katholische Dimension haben muss, in vollem Einklang mit universellen Anspruch Christi: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen“ (Mk 16,15). Dadurch ist es sogar möglich, dass sich manche Eltern dazu gezwungen füllen das Evangelium „bis ans Ende der Welt“ zu verbreiten, wie es in den ersten christlichen Gemeinschaften geschah. In jedem Fall muss einen missionarische Handlung im gleichen Familienumfeld ausgetragen werden, das Evangelium an die Nichtgläubigen oder an dem Glauben ferne Verwandte oder an Familien, die nicht in Kohärenz der Ehe leben, zu verkünden.

7. Die christliche Familie wird eine missionarische Gemeinschaft wenn sie das Evangelium akzeptiert und im Glauben reift. “Wie die Kirche, so muss auch die Familie ein Ort sein, an dem das Evangelium vermittelt wird und an dem es wirkt. Innerhalb der Familie, wenn sie sich ihrer Mission bewusst ist, wird des Mitglied evangelisiert und evangelisiert selbst. Eltern geben das Evangelium nicht nur an ihre Kinder weiter, sondern erhalten im Gegenzug das tief gelebte Evangelium von ihren Kindern…Solch eine Familie evangelisiert andere Familie und das sie umgebene Umfeld“ (EN 71)

  1. Betrachtung des Priesters
  2. Dialog
  3. Bekenntnis
  4. Gemeinschaftsgebet
  5. Gebet für die Familie
  6. Abschlusslied

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Quellen:

- II. Vatikanisches Konzil: Kontriution Lumen Gentium und Gaudium et Spes; Deklaration: Gravissimum Educationis
- Paul VI.: Humanae Vitae
- Johannes Paul II.: Familiaris Consortio; Gratissimam Sane; Evangelium Vitae
- Benedikt XVI.: verschiedene Ansprachen bezüglich der Familie
- Katechismus der Katholischen Kirche
- Kompendium der Soziallehre der Kirche

     

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