Lumen Fidei - page 9

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ein Konzil über den Glauben war,
6
insofern es
uns aufgefordert hat, den Vorrang Gottes in
Christus wieder zum Zentrum unseres kirchli-
chen und persönlichen Lebens zu machen. Die
Kirche setzt den Glauben nämlich niemals als
etwas Selbstverständliches voraus, sondern weiß,
dass dieses Geschenk Gottes genährt und ge-
stärkt werden muss, damit es weiterhin ihren Weg
lenkt. Das Zweite Vatikanische Konzil hat den
Glauben innerhalb der menschlichen Erfahrung
erstrahlen lassen und ist so die Wege des heutigen
Menschen gegangen. Auf diese Weise ist sichtbar
geworden, wie der Glaube das menschliche Le-
ben in allen seinen Dimensionen bereichert.
7. Diese Gedanken über den Glauben möch-
ten — in Kontinuität mit all dem, was das Lehr-
amt der Kirche über diese theologale Tugend
ausgesagt hat
7
— eine Ergänzung zu dem sein,
6
 »Wenn das Konzil auch nicht ausdrücklich vom Glau-
ben handelt, so spricht es von ihm doch auf jeder Seite, erkennt
seinen lebenswichtigen und übernatürlichen Charakter an, setzt
ihn als unverkürzt und stark voraus und baut auf ihm seine
Lehren auf. Es würde genügen, sich die Konzilsaussagen ins
Gedächtnis zu rufen […], um sich der wesentlichen Bedeutung
bewusst zu werden, die das Konzil in Ãœbereinstimmung mit der
Lehrüberlieferung der Kirche dem Glauben beimisst — dem
wahren Glauben, dessen Quelle Christus und dessen Kanal das
Lehramt der Kirche ist« (P
aul
VI.,
Generalaudienz
, 8. März 1967:
Insegnamenti
V [1967], 705).
7
 Vgl. z. B. E
rstes
V
atikanisches
K
onzil
, Dogmatische
Konstitution über den katholischen Glauben
Dei Filius
, 3. Kap.:
DS 3008-3020; Z
weites
V
atikanisches
K
onzil
, Dogmatische
Konstitution über die göttliche Offenbarung
Dei Verbum
, 5;
Ka-
techismus der Katholischen Kirche
, 153-165.
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,...96
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