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SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XI. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
2.-23. Oktober 2005

Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

19 - 12.10.2005

INHALT

♦ FÜNFZEHNTE GENERALKONGREGATION (MITTWOCH, 12. OKTOBER 2005 - VORMITTAG)
♦ MITTEILUNGEN

♦ FÜNFZEHNTE GENERALKONGREGATION (MITTWOCH, 12. OKTOBER 2005 - VORMITTAG)

● BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)
● AUDITIO AUDITORUM I

Heute; am Mittwoch, den 12. Oktober 2005; hat um 9.00 Uhr mit dem Gesang der Terz die Fünftzehnte Generalkongregation für die Auditio Auditorum I, die erste Anhörung der Hörer und Hörerinnen; und die Fortsetzung der Beiträge der Synodenväter in der Aula zum Synodenthema Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche begonnen.

Turnusmäßiger Delegierter Präsident S. Em. Kardinal Telesphore Placidus TOPPO, Erzbischof von Ranchi (Indien).

Bei dieser Generalkongregation, die um 12.30 Uhr mit dem Gebet Angelus Domini geschlossen wurde, waren 239 Väter anwesend.

● BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Bei dieser Fünfzehnten Generalkongregation haben folgende Väter das Wort ergriffen:

- Kardinal Jānis PUJATS, Erzbischof von Riga (Lettland)
- Bf. Mons. Jean-Pierre KUTWA, Erzbischof von Gagnoa (Kosta Avorio)
- Bf. Mons. Oswald Thomas Colman GOMIS, Erzbischof von Colombo, Generalsekretär der Föderation der Bischofskonferenz von Asien (F.A.B.C.) (Sri Lanka)
- Bf. Mons. Fernando R. CAPALLA, Erzbischof Davao, Präsident der Bischofskonferenz (Davao, Philippinen)
- Bf. Mons. Angel FLORO MARTÍNEZ, I.E.M.E., Bischof von Gokwe (Zimbabwe)
- Kardinal George PELL, Erzbischof von Sydney (AUSTRALIEN)
- Bf. Mons. Joseph MERCIECA, Erzbischof von Malta, Präsident der Bischofskonferenz (Malta)
- Bf. Mons. Zbigniew KIERNIKOWSKI, Bischof von Siedlce (Polen)
- Bf. Mons. Hil KABASHI, O.F.M., Titularbischof von Torri von Bizacena, Apostolischer Verwalter von Albanien Meridonien (ALBANIEN)
- Bf. Mons. Fulgence RABEMAHAFALY, Erzbischof von Fianarantsoa (Madakaskar)
- Kardinal Attilio NICORA, Präsident der Verwaltung des Vermögen des Apostolischen Stuhls (VATIKANSTADT)
- P. Ottaviano D'EGIDIO, C.P., Generalproposition der Kongregation der Passion Jesu Cristi (Passionisten)
- Bf. Mons. Emile DESTOMBES, M.E.P., Titularbischof von Altava, Apostolischer Vikar von Phnom-Penh (KAMBODSCHA)
- Bf. Mons. Zygmunt ZIMOWSKI, Bischof von Radom (Polen)
- Bf. Mons. Franjo KOMARICA, Bischof von Banja Luka (BOSNIEN-HERZEGOWINA)
- Bf. Mons. Luigi PADOVESE, O.F.M. CAP., Titularbischof von Monteverde, Apostolischer Vikar von Anatolien (Anatolien, Türkei)
- Kardinal Marc OUELLET, P.S.S., Erzbischof von Québec (KANADA)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge der Synodenväter:

- Kardinal Jānis PUJATS, Erzbischof von Riga (Lettland)

In den Pfarrkirchen ist der für das Allerheiligste besonders geeignete Ort (im Chorraum) der Hochaltar, in dem sich der Tabernakel befindet. In diesem Fall ist der Hochaltar mit seinem Retabel wirklich der Thron von Christus dem König und zieht die Blicke aller, die sich in der Kirche befinden, auf sich. Die Gegenwart des Allerheiligsten im Hauptteil der Kirche gibt den Gläubigen die Möglichkeit, Gott auch außerhalb des Messopfers zu verehren (zum Beispiel in der Zwischenzeit zwischen den göttlichen Kulten). Denn sie kommen in die Kirche, um zu beten, nicht um sich zu unterhalten. Es ist die Aufgabe des Priesters, vor der Kommunion die Gläubigen zur Einzelbeichte einzuladen. Der beste Ort für die Beichte der Gläubigen ist der Beichtstuhl, der sich in der Kirche befindet und mit einem Gitter zwischen dem Beichtvater und dem Büßenden ausgestattet ist. Soweit möglich müssen die Priester die Bedingungen fördern, damit die Gläubigen zur Beichte gehen: denn wenn die Menschen in Sünde leben und sterben, ist jede andere pastorale Mühe umsonst. Es ist angemessen, sich jeden Tag Zeit für die Beichte zu reservieren zu einem festgesetzten Zeitpunkt, besonders vor der Messe. Wenn wir wirklich das geistliche Leben des Volkes erneuern wollen, steht es uns an, den Beichtstuhl erst zu verlassen, nachdem der letzte Büßende die Vergebung empfangen hat. Den Priestern und den Laien, die gewöhnlich jeden Tag am Tisch des Herrn teilhaben, ist die mehr oder weniger monatliche Einzelbeichte zu empfehlen. Für die anderen ist die Beichte zumindest bei jedem Kommunionempfang nötig.
Im Allgemeinen ist der Missbrauch, ohne das Bußsakrament zur Kommunion zu gehen, abzuschaffen. In der Vergangenheit gab es die Gewohnheit, während der Messe in Prozession zur Kommunion zu gehen, doch mit der Zeit wurde diese Praxis richtigerweise aus pastoralen Gründen zurückgewiesen. Wie wir wissen, hat das Volk in der Kirche ein kollektives Verhalten: alle antworten auf die Worte des Priesters, alle hören sitzend die Lesungen der Heiligen Schrift, alle stehen zum Evangelium, alle knien zur Konsekration und (was uns traurig stimmt!) alle erheben sich, um in Prozession an der Kommunion teilzunehmen - unter diesen auch der Pharisäer und der Zöllner, der Büßende und der nicht Büßende. Die einzelnen Gläubigen fürchten sich, sich von dieser Prozession fernzuhalten, da sie sich auf diese Weise öffentlich als Unwürdige zu erkennen geben. Das ist der Grund, warum dieser Missbrauch so schnell Überhand genommen hat. Was ist zu tun? Man muss den Brauch wieder einführen, einzeln zur Kommunion zu gehen, um die Gewissenfreiheit zu erhalten. Die Messe ist eine gemeinschaftliche Handlung, doch die Kommunion soll individuell bleiben.

[00282-05.03] [IN216] [Originalsprache: Latein]

- Bf. Mons. Jean-Pierre KUTWA, Erzbischof von Gagnoa (Kosta Avorio)

Ich möchte in meinem Beitrag Bezug nehmen auf die Nr. 25 des Instrumentum Laboris: die Beziehung zwischen der Eucharistie und den Gläubigen.
In der Elfenbeinküste stellt man mit Verwunderung fest, dass die Laien sehr zahlreich an den sonntäglichen Eucharistiefeiern teilnehmen in einem solchen Maß, dass selbst die großen religiösen Bauten zu klein werden. Diese Teilnahme ist bei den wichtigen liturgischen Festen sogar noch größer. Man muss auch unterstreichen, dass selbst unter der Woche in vielen Pfarreien die Zahl der Gläubigen, die zur Messe gehen, in ständiger Zunahme ist.
Doch leider beschränkt sich diese massive Teilnahme an der Eucharistie oft auf äußerliche Aspekte. Nicht alle begreifen ihren wahren Sinn, der vom Glauben an Jesus, dem Sohn Gottes, ausgeht. Unter den zahlreichen Ursachen für diese Sachlage möchte ich an jene der Unkenntnis des Wortes Gottes erinnern. Kommt der Glaube nicht vom Hören; wächst er nicht im Kontakt mit diesem “Wort, das Geist und Leben ist” (Joh 6,63)?
Es ist für niemanden ein Geheimnis, dass während sehr vieler Jahre die Mehrheit der Gläubigen nur über die Predigt der pastoralen Mitarbeiter Zugang zum Wort Gottes hatten. Das hat bei vielen Gläubigen unausweichlich zu einer notorischen Unkenntnis der Heiligen Schrift geführt. Sagte der hl. Hieronymus nicht: “die Schrift nicht zu kennen, heißt Christus nicht zu kennen”?
An Jesus zu glauben bedeutet, sein Wort zu empfangen und ihm zuzustimmen, es in die Praxis umzusetzen. Tatsächlich erlaubt das Hören und das Meditieren des Wortes Gottes in einem bestimmten Sinn, die Person Christi kennenzulernen, ihn aufzunehmen und zu lieben bis zu dem Punkt, nach dem Empfang seines Leibes zu verlangen wie ein Hirsch nach frischem Wasser lechzt.
Was ist also zu tun, damit das Wort Gottes besser bekannt werde? Wir müssten dem Bibelapostolat, das in vielen Pfarreien noch nicht bekannt ist, Bürgerrecht geben. Dies dazu, um den Gläubigen die Gewohnheit der regelmäßigen, ausdauernden Beschäftigung mit der Bibel zu geben. Es ist für uns eine Dringlichkeit, in der Seele unserer Gläubigen den Hunger nach der Kenntnis des Wortes Gottes hervorbringen zu können.
Beim Lesen und Meditieren des Wortes Gottes und beim Einsatz, es zu befolgen, wird der Blick des Gläubigen sich verfeinern und Jesus wird als das wahre, vom Himmel herabgekommene Brot erscheinen, dessen er unbedingt bedarf.
Da der Tisch des Wortes und der Tisch der Eucharistie eng verbunden sind, würde ich wünschen, dass für einen tieferen Einstieg in das Geheimnis des Glaubens, das die Eucharistie darstellt, das Thema der nächsten Bischofssynode das Wort Gottes sein möge.

[00283-05.03] [IN217] [Originalsprache: Französisch]

- Bf. Mons. Oswald Thomas Colman GOMIS, Erzbischof von Colombo, Generalsekretär der Föderation der Bischofskonferenz von Asien (F.A.B.C.) (Sri Lanka)

Auch wenn bisher von den verehrten Synodenvätern schon viel über den doktrinalen Aspekt der Eucharistie gesagt wurde, glaube ich, dass man kaum noch etwas hinzufügen kann zu dem, was schon klar in den Dokumenten Eucharistia de Ecclesia, Redemptoris Sacramentum und Mane nobiscum gesagt wurde. Für uns hier ist es wichtiger, die pastoralen Aspekte dieser Frage zu vertiefen und zu schauen, wie wir diese Verehrung fördern können, um den eucharistischen Herrn im Alltag unserer Gläubigen in ihren Herzen und im Geist lebendig zu machen.
Zusammen mit dieser Lehre müssen wir ein sichtbares Zeugnis unseres Glaubens an den eucharistischen Herrn fördern. Dies muss mehr durch Handlungen als durch Worte geschehen. Hier bezieht man sich auch auf viele Mißbräuche und Abweichungen in der Feier der Eucharistie und den offensichtlichen Mangel an Respekt für das Allerheiligste. Natürlich führen solche Mißbräuche seitens der Diener der Eucharistie zur Untergrabung des Glaubens der Menschen und betreffen vor allem die junge Generation. Besondere Erwähnung fanden der Laizismus und der Relativismus. Es ist schade, dass diese sogar nach Asien eindringen.
Um die allgemeinen liturgischen Normen zu respektieren, müssen wir ein genaues Studium der kulturellen Muster der verschiedenen Gläubigen durchführen und diese in unsere Liturgie integrieren. Die kulturellen Muster unterscheiden sich von Kontinent zu Kontinent und häufig auch von Land zu Land. Deshalb müssen die Liturgen in den jeweiligen Gebieten diese Muster untersuchen und in die eucharistische Anbetung die Formen der höchsten Anbetung integrieren.
Das Dokument zeigt eine sehr wichtige Bedeutung der Eucharistie, die reichen pastoralen Gewinn bringen könnte, nicht auf. Es ist dies die Umkehr. Die Eucharistie ist eine Umkehr der christlichen Gemeinde und des einzelnen Christen zum Leib Christi. Diese Verbindung zwischen eucharistischem Leib und mystischem Leib wird von Paulus in 1Kor 11und 12 illustriert. Wir müssen betonen, dass diese Umwandlung das Ziel des eucharistischen Mysteriums ist.
Schließlich haben wir heute das ernste Problem des christlichen Fundamentalismus, der sich auf unseren eucharistischen Glauben auswirkt. Die Synode muß diese Gefahr in Erwägung ziehen. Anderenfalls wäre sie wie die Anstrengung, einen schönen Baum -unseren Glaube an die Eucharistie - zu pflanzen, während eine gefährliche Krankheit ihn angreift.

[00289-05.02] [IN223] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Fernando R. CAPALLA, Erzbischof Davao, Präsident der Bischofskonferenz (Davao, Philippinen)

Im Herzen der eucharistischen Liturgie gibt es eine Dynamik, in der Jesus seinen Jüngern offenbar wird. Aus diesem heiligen Geschehen heraus werden die echte Gemeinschaft und der Einsatz vertieft.
Die Dynamik teilt sich in drei aufeinander bezogene Bewegungen: a) die absteigende Bewegung des Wortgottesdienstes, b) die aufsteigende Bewegung des Eucharistischen Hochgebets, und c) die absteigende Bewegung des eucharistischen Friedens und der Kommunion.
Die erste Bewegung ist analog zur Dynamik des Johannesevangeliums, das festhält, dass das göttliche Wort Fleisch geworden ist und unter uns Wohnung genommen hat (vgl. Joh 1,14). Hier steigt Jesus in ähnlicher Weise in die heilige Liturgie hinab durch die Heilige Schrift, den Zelebranten und die Versammlung, wie er es während seines öffentlichen Lebens tat.
In der zweiten Bewegung steigt Jesus mit dem Zelebranten und der Versammlung auf von dort, wo er war, dorthin, wo er ist, das heißt zum konsekrierten Brot und Wein, die nun in sein Leib und Blut gewandelt sind. Hier betrachten ihn der Zelebrant und die Versammlung der Gläubigen intensiver, als wahre Gabe in ihrer Mitte.
In der dritten Bewegung steigt Jesus noch einmal dorthin ab, wo der Zelebrant und die Versammlung sind. Er bringt ihnen nun eucharistischen Frieden und offenbart ihnen ihre Sendung als engagierte Jünger.

[00236-05.02] [IN200] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Angel FLORO MARTÍNEZ, I.E.M.E., Bischof von Gokwe (Zimbabwe)

Die ZCBC hielt ihre jährliche Vollversammlung im April 2005 zum Thema “Der Herr Jesus ist auf unserem Lebensweg an den Tischen des Wortes und der Eucharistie gegenwärtig”. Dies geschah als Antwort auf das Jahr der Eucharistie und den vorherigen Aufruf der SECAM, im Jahr 2005 in Afrika das Jahr der Bibel zu feiern.
Das Instrumentum Laboris erinnert uns bei Nr. 46 daran, wo steht: “Der Wortgottesdienst in Verbindung mit der eucharistischen Liturgie bezeichnet die Feier als einen einzigen Gottesdienst, der keinen Bruch erlaubt”. Nr. 54 und 56 behandeln dasselbe auf praktischere Weise.
Unsere Eucharistiefeiern werden gut besucht und stellen ein wirkliches Fest dar und eine Feier mit einer aktiven Teilnahme der Gläubigen, die sie durch Freude, Gesang und würdigen Tanz zum Ausdruck bringen.
Ich möchte euch hier die hauptsächlichen Herausforderungen nicht theologischer, sondern pastoraler Natur vorbringen, vor denen unsere Gläubigen stehen.
1. Die erste Herausforderung betrifft die Erreichbarkeit oder den Zugang zur Eucharistie für viele unserer Katholiken. Der Priestermangel und die Verstreutheit unserer Gläubigen in weiten ländlichen Gebieten führen dazu, dass ihnen die Priester für die Eucharistie nur einmal pro Monat, einmal in zwei Monaten oder noch seltener zur Verfügung stehen. Dies gefährdet die Zentralität der Eucharistie im Leben unserer Katholiken. Können unsere christlichen Gemeinden, die größtenteils auf Wortgottesfeiern gründen, eucharistische Gemeinden genannt werden? Dies ist eine interessante Frage, die in unseren Gruppen diskutiert werden könnte.
2. Die zweite Herausforderung betrifft Eucharistie und Ehe. Gerade in diesem Jahr veröffentlichte die ZCBC einen zweiten Hirtenbrief zur Eucharistie mit diesem Titel, worin sie die Gläubigen ermahnte, die Größe der Eucharistie und ihre tiefe Verbindung mit der Würde des Ehesakraments wertzuschätzen und ihre Situation in Ordnung zu bringen. Viele Katholiken, die in ihrer Jugend die Eucharistie zu empfangen pflegten, tun dies als Erwachsene aufgrund irregulärer Ehen nicht mehr.
3. Die Eucharistie und das Bußsakrament stellen die dritte Herausforderung dar. Unser Volk versteht die Beziehung zwischen der Eucharistie und dem Bußsakrament und geht oft zum Empfang dieses Sakraments. Die Buße wird als eine Handlung der Handwaschung vor dem Essen, einer Tradition in unserem Volk, angesehen, wobei die Eucharistie dieses Mahl ist. Der Trend unter den Jugendlichen scheint die Beichte nicht zu schätzen, wie dies die Älteren tun, und hierhin liegt eine Herausforderung für Priester und pastorale Mitarbeiter.
4. Für viele unserer Katholiken ist die Eucharistie vor allem ein Mahl, das sich vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag ableitet und nicht so sehr ein Opfer, welches das ganze Paschamysterium umgreift. Eine vertiefte Katechese zur Eucharistie als Opfer sollte unseren Leuten, die fähig wären, dies im Licht ihrer traditionellen Religionen zu verstehen, angeboten werden.
5. Die Eucharistie und ihre soziale Dimension unter unseren Leuten
Unsere Leute haben noch einen weiten Weg vor sich, um die Eucharistie als Quelle und eine an sie ergehende Forderung zu sehen, ihre Reichtümer und ihren Besitz mit anderen zu teilen in einem Geist der Solidarität und als Ausdruck ihrer Gemeinschaft mit Christus und seiner Kirche, als einen wirklichen Einsatz, um eine gerechtere und brüderlichere Gesellschaft aufzubauen.
Wie man die Eucharistie bedeutungsvoller machen kann für die Kranken, die körperlich und geistig Behinderten, ausgegrenzte Gruppen, Flüchtlinge und Immigranten, ist eine andere Herausforderung, die dazukommt.
“Die Kirche feiert die Eucharistie und die Eucharistie erbaut die Kirche”, darin liegt die größte Herausforderung für uns alle.

[00238-05.03] [IN202] [Originalsprache: Englisch]

- Kardinal George PELL, Erzbischof von Sydney (AUSTRALIEN)

Viele Synodenväter haben über die Schwierigkeiten gesprochen, welche die Kirche in der ganzen Welt erfährt. Einige von diesen werden durch unsere eigenen Fehler verursacht.
Das II. Vatikanische Konzil brachte großen Segen und substantielle Fortschritte, z. B. fortdauernde missionarische Ausdehnung und neue Bewegungen und Gemeinschaften. Es folgten ihm aber auch Konfusion, ein gewisser Niedergang, vor allem im Westen, und eine Reihe von Zusammenbrüchen. Gute Absichten genügen nicht.
Zwei Gebiete des Rückgangs in Ozeanien sind die Zahl der Priesterberufungen in Australien und Neuseeland (aber nicht überall in Ozeanien) und die evidente Verwirrung bei der Verrichtung von Gottesdiensten mit Kommunionempfang.
Meine Empfehlungen für die Synode, wie mit diesen “Schatten” umzugehen ist, gründen auf der Fortführung der alten Tradition und Disziplin des verpflichtenden Zölibats für den diözesanen Klerus wie auch für die Orden in der lateinischen Kirche. Diese Tradition nun zu lockern wäre ein schwerer Fehler, der Verwirrung in den Missionsgebieten hervorrufen und das geistliche Leben in der Ersten Welt nicht stärken würde. Es würde ein sich Entfernen von der Praxis des Herrn selbst bedeuten, bedeutsame praktische Nachteile, z. B. finanzieller Art, für die Arbeit der Kirche mit sich bringen, und den Zeichenwert des Priestertums schwächen; es würde auch das Zeugnis für das Liebesopfer und für die Wirklichkeit der letzten Dinge und des himmlischen Lohns schwächen.
Wir sollten uns die Situation der Kirche vor 500 Jahren in Erinnerung rufen, kurz vor der Reformation, als sie eine kleine schwache Gemeinschaft war, getrennt vom Osten. Die enorme Ausbreitung seit dann und die (unvollständige aber substantielle) Reinigung der Kirchenführung wurden vor allem dank des Lebens von zölibatären Schwestern, Brüdern und Priestern erreicht. Die jüngsten Sexskandale haben diese Fortschritte nicht der Geltung enthoben.
Ich bitte die Synode, eine weitere Liste von Vorschlägen und Kriterien zur Regulierung von Gottesdiensten mit Kommunionempfang, vor allem an Sonntagen, zu verfassen.
“Liturgien in Erwartung eines Priesters” ist ein besserer Titel als “priesterlose Liturgien”. Es gibt keine “laiengeleitete Liturgie”, denn Laien können nur Andachten und Para-Liturgien leiten. Der Vorschlag des Erzbischofs Paolo von Haiti, dass wir den Titel “besondere Diener der Heiligen Eucharistie” verwenden, ist viel besser als “Diener der Eucharistie”.
Ich unterstütze den Vorschlag, dass eine Liste von Themen für thematische Predigten für das liturgische Jahr verfasst werde. Ein solches Thema sollte die Natur der Eucharistie und die grundlegende Rolle des geweihten Priesters sein.
Gottesdienste mit Kommunionempfang oder Wortgottesfeiern sollten nicht Messen ersetzen, wenn Priester zur Verfügung stehen. Solche unnötigen Ersetzungen liegen oft nicht im Hunger nach dem Brot des Lebens, sondern in Unwissen oder Verwirrung oder gar in einer feindlichen Haltung gegenüber dem Weihepriestertum und den Sakramenten begründet.
Inwieweit stellen ordinäre Feiern von Gottesdiensten mit Kommunionempfang Sonntag für Sonntag eine echte Entwicklung dar oder eine Abweichung, eine Protestantisierung, die auch gewöhnliche Kirchgänger in Verwirrung zu bringen droht?

[00268-05.03] [IN210] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Joseph MERCIECA, Erzbischof von Malta, Präsident der Bischofskonferenz (Malta)

Bezug auf Nr. 65 des Instrumentum Laboris “Von der Feier zur Anbetung”: Reflexe und Auswirkungen, die der eucharistische Kult auf das eucharistische Leben der Kirche vor und nach der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils hatte.
Der Ausdruck “eucharistischer Kult” schließt Kultakte ein, die der Eucharistie außerhalb der Messe gelten wie die Eucharistische Anbetung, die Vierzig Stunden und das Fest Fronleichnam, mit dem man den eigenen Glauben an die Heiligkeit Christi, Gott und Mensch, im konsekrierten Brot und Wein, die nach der Kommunion und der Anbetung bleiben, bekennt.
In den ersten Zeiten wurde die Eucharistie nicht immer während der eucharistischen Feier eingenommen. Man hob sie auf, um sie nach der Feier den Kranken als Trost zu geben; andere erhielten die Eucharistie und brachten sie in ihre Häuser. Es handelte sich in diesen Fällen um eine Kommunion außerhalb der Messe, eine enge Verbindung mit jener wurde dabei aufrecht erhalten.
In der Folge entwickelte sich der eucharistische Kult, der sich von der eucharistischen Feier löste, und er erhielt seine eigene Identität und Autonomie. Die Leute nahmen an der Messe nicht teil, sie waren mehr interessiert, die Hostie so hoch wie möglich emporgehoben zu sehen, als an der Feier selbst. Die Leute hatten das Bedürfnis, Christus zu sehen, der vorher im Secretarium
aufbewahrt worden war, und in stiller Andacht zu bleiben. So vollzog sich die Entwicklung von der Feier zur Anbetung.
Das Konzil von Trient, das gegen die Reformatoren unterstrichen hatte, dass in der geweihten Hostie, die nach der Messe übrig blieb, der Leib des Herrn enthalten war, den man dem Volk zur Anbetung vorbringen musste, verursachte eine weitere Ablösung von der eucharistischen Feier.
Das Hauptinteresse war die Präsenz Jesu und folglich die Anbetung, während die Eucharistiefeier an zweiter Stelle folgte. Es zeigte sich so eine Verabsolutierung eines Aspektes, der, wenn auch bedeutsam für das Geheimnis Christi wie Seine Realpräsenz und die eucharistische Anbetung, nicht die Totalität betrifft, die in der eucharistischen Feier ausgedrückt wird. Diese Totalität hat die Gemeinde, die das Wort Gottes anhört, der Verwandlung des Brotes und des Weines in den Leib und das Blut Christi, der Darbietung des Kreuzesopfers an den Vater auf dem Altar und der Kommunion mit dem Leib Jesu, der die eine und heiligeKirche hervorbringt, beiwohnt.
Diese schattenreiche Situation wurde durch die Konstitution Sacrosanctum Concilium des II. Vatikanischen Konzils und von anderen päpstlichen Dokumenten wie dem Dokument Eucharistiae Sacramentum et Inestimabile donum erhellt. Hier wird bestätigt, dass die Eucharistiefeier das Zentrum des gesamten christlichen Lebens ist und dass in der Kirche alles,
wie von der Quelle, von den Eucharistiefeiern entspringt und dass alles hinführt und hinführen muss zu ihr als dem Ziel.
Die Feststellungen dieser Dokumente wollen nicht die Gültigkeit des eucharistischen Kultes in Zweifel ziehen, der für sehr viele eine der Hauptquellen ihrer Heiligung gewesen ist. Die Wahrheit ist, dass die Liturgiereform beabsichtigt, den eucharistischen Kult gemäß seiner eigenen Perspektive einzuordnen. Sein Platz ist innerhalb der Eucharistiefeier und nicht parallel zur Messe. Der eucharistische Kult ist nicht autonom und unabhängig von der Messe, er ersetzt sie nicht, sondern er ist relativ zu ihr.
Weit entfernt davon, dem eucharistischen Kult die Gültigkeit zu entziehen, empfiehlt die Liturgiereform nachdrücklich den Anbetungskult der Eucharistie wegen der spirituellen Früchte, die dieser mit sich bringt.

[00271-05.09] [IN213] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Zbigniew KIERNIKOWSKI, Bischof von Siedlce (Polen)

1. Die liturgischen Zeichen und die Gefahr von Missbräuchen: ein sehr weites Spektrum
Die Liturgie vollzieht sich durch die Sprache der Zeichen (IL 58), wenn sie auch Werk Gottes ist (IL 42). Es gibt kein sprechenderes Zeichen als das Brechen des Botes, des Leibes Christi, und dessen Verteilung, um in Wirklichkeit zu kommunizieren. Wenn in der Liturgie dieses Zeichen gut vollzogen wird - natürlich nach einer geeigneten Katechese - spricht es direkt zu dem, der in gegenwärtiger und vergegenwärtigender Weise daran teilnimmt.
Es werden verschiedene Missbräuche bei der Eucharistiefeier festgestellt, besonders bezüglich der fehlenden oder nicht ausreichenden Ehrerbietung gegenüber der Eucharistie. Aber ich stelle eine Frage: Stellt nicht jeder Mangel in der Sprache der Zeichen einen Missbrauch dar, wenn den an der Eucharistie Teilnehmenden die Möglichkeit genommen wird, dass das Geheimnis in ihr Leben eindringe, um das Joch des Alten Menschen zu brechen? Noch offenbarer scheint dies, wenn der Kelch nicht gereicht wird, um daraus zu trinken.
Da ich die Erfahrung des neokatechumenalen Wegs - vom Anfang bis zum Ende - gemacht habe, kann ich sagen, dass eine Feier, die mit Achtung gegenüber dem Wort und den Zeichen, vor allem dem Brotbrechen und der Teilhabe am Kelch, ausgeführt wird, Wunder vollbringt. Ich habe viele Personen gesehen, die mit ihrer Geschichte versöhnt wurden, die Wiedervereinigung von Ehen in Krisen, viele Eheleute, die offen waren für das Leben, um eine Familie mit zahlreichem Nachwuchs zu bilden, viele Jugendliche, die ihre Lebensorientierung gemäß dem Evangelium fanden und viele Berufungen für das geweihte Leben und für das Priestertum. Die gemeinsame Ursache von all dem ist die Teilnahme am in der Fülle der Zeichen gefeierten Geheimnis des Wortes und des Sakraments.
2. Einige Vorschläge
1. Ich schlage vor, dass die Möglichkeit der Verwendung der Fülle der Zeichen sichergestellt werde, damit die Liturgie ihren Charakter und ihren bildenden und konstitutiven Wert für das christliche Leben verwirklichen kann.
2. Man muss der belehrenden Katechese Beachtung schenken, in der die Zeichen nicht nur didaktisch erklärt, sondern die Gläubigen und Katechumenen durch die Mystagogik in das Geheimnis eingeführt werden.
3. Man muss Sorge tragen, dass keine Missbräuche stattfinden weder im Sinne eines Mangels an Ehrerbietung und der Nachlässigkeit, wovon oft gesprochen wird, sondern auch nicht in reduktivem Sinn, d. h. dass das übergangen oder ausgelassen wird, was die Dynamik der Eucharistie zum Ausdruck bringt. Im Besonderen merke ich an:
- Es ist gut, wenn der Charakter und der Wert des Opfers in der Eucharistie betont wird, aber es ist schlecht - und es ist ein Missbrauch im Sinne eines Mangels -, wenn der Aspekt des Mahls, der weitergibt und in die Gemeinschaft einbringt, was den Leib aufbaut, unterbewertet und nicht vergegenwärtigt wird.
- Es ist gut, wenn der Aspekt der Realpräsenz betont wird, aber es ist schlecht - und es ist ein Missbrauch der Unterlassung - wenn aufgrund der manchmal schlecht verstandenen Ehrerbietung nicht die Zeichen verwendet werden, wie zum Beispiel die Materie des Brotes, das den Aspekt von Speise haben soll (ut cibus appareat IGMR 321), und wenn man nicht ermöglicht, vom Kelch zu trinken, wenn dies möglich ist (und es ist zu empfehlen per dilucidiorem signi sacramentalis formam - IGMR 14, 281).
- Es ist gut, den Moment der Konsekration hervorzuheben, aber es ist schlecht - und es ist auch ein Missbrauch -, wenn eine gute Aussprache der Doxologie fehlt, die manchmal in den Feiern sogar fast unbemerkt vorbeigeht; wie auch die Antwort der Versammlung, also die Akklamation Amen.
- In ähnlicher Weise ist es schlecht - und es ist auch ein Missbrauch - wenn jener so grundlegende Teil der Eucharistie, den der Wortgottesdienst darstellt, nicht gut vorbereitet und vollzogen wird.
- Schließlich ist es sicherlich schlecht von einem pastoralen und kirchlichen Gesichtspunkt, wenn die Rolle der Versammlung, besonders während der sonntäglichen Eucharistie, nicht hervorgehoben wird, sondern nur der Priester allein “die Messe liest” - wie wenn er einer Gruppe oder gar einer Person einen Dienst erweisen würde entsprechend der voraus bezahlten privaten Intention.

[00284-05.02] [IN218] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Hil KABASHI, O.F.M., Titularbischof von Torri von Bizacena, Apostolischer Verwalter von Albanien Meridonien (ALBANIEN)

Die drei Dimensionen des christlichen Glaubens: Martyria, Liturgia und Diakonia sind der Kern des Christseins und der christlichen Identität. Andererseits haben Martyria und Diakonia in der Liturgie ihre Existenz, Kraft und Perspektive.
Wie sonst kann man sich vorstellen, dass so viele Märtyrer in Albanien als Zeugen des christlichen Glaubens jahrelang diskriminiert, verhaftet, verfolgt und ermordet worden sind, ohne die Kraft des tiefen Glaubens an Jesus Christus und seine Gegenwart in der Eucharistie!
Noch heute befindet sich in der Hafenstadt Vlora, bei den Ordenschwestern, Servitinnen, eine Marienstatue, in der der Priester nach den im Geheimen und in Todesgefahr gefeierten Gottesdiensten die Hostien für die Schwestern versteckt hat.
Etymologisch bedeutet das griechisches Wort "Eucharistia" DANKSAGUNG, im theologischen Sinne: die höchste mögliche Danksagung dem Schöpfer, Retter, Hirt und Vater für alles, was er für die Welt, die Schöpfung, besonders für den Menschen und seine Erlösung getan hat und tut. Und das geschieht durch unseren Herrn Jesus Christus, der auf unserer Seite steht.
In der Eucharistie verwirklicht sich eine lebenswichtige und gegenseitige Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Bei dieser Beziehung und Begegnung zeigt sich Gott wirklich als Emanuel und guter Hirt, der ständig bei uns und mit uns bleibt.
Jesus, Gottes Sohn, hat für uns Menschen Vieles getan:
Er ist zu uns gekommen,hat für uns gelitten, ist am Kreuz gestorben und auferstanden.
Aber was hätten wir davon, wenn er uns nach seiner Himmelfahrt allein gelassen hätte?
Wo bliebe sein Versprechen: "Ich bin bei euch alle Tage...”?
Seine Realpräsenz in der Eucharistie ist der beste Beweis der Erfüllung seiner Versprechungen und seiner Liebe.
In der Eucharistiefeier kommen besonders die Begegnung Gottes mit seinem Volk und die Einheit der Christen zum Ausdruck: in der Gesamtkirche mit dem Papst, in der Partikularkirche mit dem Ortsbischof und in der Pfarrkirche mit dem Pfarrer wird diese Einheit sichtbar.

[00286-05.03] [IN220] [Originalsprache: Deutsch]

- Bf. Mons. Fulgence RABEMAHAFALY, Erzbischof von Fianarantsoa (Madakaskar)

Mein Beitrag behandelt den dritten Teil des II. Kapitels des Instrumentum laboris: “Ite missa est”. An diesem Anfang des dritten Milleniums, in dem unsere Gesellschaft sehr in Bewegung ist, verstreut sich das familiäre Leben sehr leicht, und die Familie ist die Wiege jedweder Evangelisierung, im Besonderen der christlichen Erziehung und Bildung. Ich möchte zwei Wünsche formulieren: a) die Stützung der christlichen Familie b) die Ausbildung der Priester.
a) Die Kirche fährt nach dem II. Vatikanischen Konzil fort, Bemühungen in Bezug auf die liturgische Feier zu tun. Die Liturgie des Wortes hat den Platz der Andachten eingenommen: Rosenkranz, Litaneien und verschiedene traditionelle Gesänge. Sicherlich ist die Feier sehr schnell, aber die effektive Teilnahme der Gläubigen ist sehr gering, um den drei Lesungen und der sonntäglichen Predigt mehr Platz zu geben. Dennoch, demgemäß, was man in der “Familiaris Consortio” lehrt, ist die Familie eine kleine Kirche, die Wiege jeder Gemeinschaft. Vielleicht bräuchte man eine weitere Vertiefung der liturgischen Forschung, auch, wenn diesmit sich bringt, die Möglichkeit zu bewahren, die Formen des frommen Gebets in jeder Familie zu erhalten, den Austausch und das gemeinsame Lesen der Tageslesung, die rezitierten Gebete und die traditionellen Gesänge hervorzuheben.
Es ist wahr, dass die Liturgie viel im Hören besteht, aber sich selbst auszudrücken bedeutet, dass man schon genug zugehört hat.
b) Eine andere Anregung, die ich geben möchte, ist die Ermutigung der Familien selbst, das Gebet um Berufungen zu konkretisieren. Die Jugendlichen, die wir im Seminar aufnehmen, sind Jugendliche, die das Alter der Pubertät überschritten haben. In der Praxis ist ihre menschliche Ausbildung abgeschlossen. Wir entdecken einen Niedergang in den Priesterberufungen seit die kleineren Seminare weniger finazielle Mittel von Rom bekommen. Die Familien jedoch können nicht für eine lange Ausbildung für alle ihre Kinder Sorge tragen. Es ist notwendig, dass die Seminare die spirituelle und theoretische Ausbildung schnell weiterführen.
Ich möchte auch jede große Familie auffordern, einen Sohn dem Dienst des Herrn und zum Wohl der Kirche zu schenken. Es ist gut, junge Paare zu ermutigen den Herrn zu bitten, dass zumindest ein Sohn von ihnen seinen Ruf empfängt.
Dies ist eine Mission, eine Gabe, die wir alle als “unsere Eucharistie” machen müssen.

[00290-05.02] [IN224] [Originalsprache: Französisch]

- Kardinal Attilio NICORA, Präsident der Verwaltung des Vermögen des Apostolischen Stuhls (VATIKANSTADT)

Die Nummer 53 des Instrumentum laboris wurde lobenswerterweise dem “probatus Ecclesiae mos”, wie es der Kanon 954 nennt, gewidmet, der Spenden der Gläubigen zur Feier der Heiligen Messe entsprechend ihren spezifischen Intentionen.
Es tut mir leid, hervorheben zu müssen, dass die Praxis, eine Messe zu Ehren der Lebenden oder der Verstorbenen zu feiern, sei es in direkter Weise durch eine persönliche Spende an den Priester oder in Form testamentarischer Verfügungen oder Stiftungen, in vielen kirchlichen Gebieten schnell verlorengeht. In Wirklichkeit verliert man dort, wo dies geschieht, eine gute Gelegenheit, um den Sinn der sowohl geistigen als auch materiellen Teilname an der Eucharistie und an der Dynamik der Nächstenliebe, die daraus entstammt, wachsen zu lassen. Der Kodex und verschiedene neue Dokumente des kirchlichen Lehramts bringen mit Klarheit die große Bedeutung, die die Geste der Spende ausdrücken kann und muss, neu in Anschlag: sie ist eine Form der persönlichen Teilnahme am eucharistischen Opfer, das in seiner stark geistlichen Ausprägung anerkannt wird; sie ist der Verzicht auf eigene Güter im Geist von Opfer und Solidarität, zum Ruhm Gottes und zur Förderung einiger Ziele der Kirche; sie ist eine recht konkrete und nützliche Weise, um an der Unterstützung der Priester und an der Verwirklichung des apostolischen Handelns der Kirche teilzunehmen; sie kann ein Mittel zur Unterstützung der Missionare und Priester der bedürftigsten Diözesen in einem Horizont gelebter Katholizität werden. Aus all diesen Gründen ist es nicht verwunderlich, dass das Dekret der Kongregation für den Klerus vom Februar 1991, “Mos iugiter”, an die Pflicht erinnert, die Gläubigen auf diesem Gebiet durch eine spezielle Katechese einzuführen und ihre “große theologische Bedeutung” anerkennt. Wie es auch für viele andere Aspekte der spirituellen Tradition geschieht, wenn niemand mehr darüber spricht und die Gründe und die Bedeutung aufzeigt, ist auch diese Tradition dazu verurteilt, sich abzunutzen.
Zweifelsohne ist diese alte Praxis Risiken und Zweideutigkeiten ausgesetzt, daher ist die Überwachung durch die Hirten und die rigorose Korrektheit seitens der Priester unter Beachtung des Willens der Spender notwendig. Das beste Gegenmittel gegen solche Risiken bleibt in jedem Fall die Gewissensbildung, das den echt spirituellen Wert dieser Form der eucharistischen Teilnahme hervorhebt, außerhalb jeder vertraglichen oder kommerziellen Logik, und somit eine begründete, eifrige und strenge Praxis grundlegt.
Wie das Instrumentum laboris gut hervorhebt, ist dieses “probatus mos Ecclesiae” traditionellerweise auch mit der Erbarmen für die Verstorbenen verbunden: es handelt sich um ein Aspekt, der es auch verdient, unter unseren Gläubigen gepflegt zu werden, die inzwischen, besonders in der westlichen Welt, in einem Umfeld leben, in dem man danach strebt, das Bedenken des Geheimnisses des Todes verschwinden zu lassen, den Leib des Verstorbenen wie ein Hindernis zu behandeln, das geistliche Verhältnis mit ihm auf ein allgemeines Gedächtnis zu reduzieren, das der christliche Glaube hingegen in ein Bild und eine Dynamik der communio sanctorum und in die Perspektive der Auferstehung des Fleisches stellt. Die Feier Heiliger Messen für Verstorbene erhält also auch unter diesem Aspekt einen großen erzieherischen Wert.

[00299-05.02] [IN225] [Originalsprache: Italienisch]

- P. Ottaviano D'EGIDIO, C.P., Generalproposition der Kongregation der Passion Jesu Cristi (Passionisten)

Mein Gedankengang berührt folgende Nummern des Instrumentum Laboris: 39, Realpräsenz, 37, Opfer, Gedächtnis und Mahl, 77 Maria, Frau der Eucharistie.
Es gibt in der Kirche die Sorge wegen der zunehmenden Entfernung des Gottesvolkes von der Eucharistie. Die Säkularisierung der gegenwärtigen Welt ist das “Unkraut” das dem “Weizen” der Frohbotschaft der Erstverkündigung gegenübersteht.
- die Pfarr- und Missionsgemeinschaften mit einfachen und klaren Katechesen über das Opferkonzept der Eucharistie und die Realpräsenz beleben. Ihnen helfen, mit den Augen des guten Schächers in Jesus den Herrn zu sehen. Er geht über die Wunden, den Spott, die Ablehnung hinaus: er sieht ihn als Gott, er sieht in als König, auch wenn er am Kreuz hängt. Glauben heißt, darüber hinauszugehen und sich Gott anzuvertrauen. In Bezug auf die Beachtung der liturgischen Ordnung geschieht deren Respektierung, wenn man in die Eucharistie verliebt ist, auf spontane Weise. Es ist das wiedergefundene Staunen.
- Die Predigt ist besser zu pflegen, die nicht selten schlampig ist, und Kurse in der Ars dicendi oder heiligen Eloquenz sind aufzunehmen.
Der Opferaspekt, memoria passionis, ist das Herz des Ostergeheimnisses. Mit Christus, der das Haupt des mystischen Leibes, der Kirche, ist, stirbt und aufersteht die Kirche und in einem weiteren Sinn die ganze Menschheit und der Kosmos. Das Leiden der Menschheit mit der erlittenen Ungerechtigkeit, dem Hunger, der Gewalt, vereint sich mit der Passion Jesu und vervollständigt sie. Es gibt eine tiefe Verbindung zwischen dem Geheimnis der Eucharistie und Mt 25,31-46: “Ich war hungrig, ich war durstig, ich war fremd, nackt, krank, gefangen, und ihr seid gekommen mich zu besuchen”. “Herr, wann haben wir dich gesehen?” ... “Immer wenn ihr diese Dinge einem meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.”
Ihn in der Eucharistie und nicht in denen, die leiden, zu erkennen, ist, als würde man Christus von sich selber trennen. Ein echtes eucharistisches Leben öffnet die Augen und das Herz, um Christus in den “Gekreuzigten” unserer Zeit zu erkennen. Der Hl. Paul sahvom Kreuz den Namen Christi auf der Stirn der Armen geschrieben stehen.
Was ist die Rolle von Maria in der eucharistischen Liturgie? Das Senfkorn ihres fiat ist gewachsen und wird über Bethlehem hinaus auch auf dem Kalvarienberg sprießen. Jesus wird ihr eine neue Mutterschaft verleihen: “Frau, siehe deinen Sohn”. Nun haben auch die verhärteten Sünder eine gemeinsame Mutter mit Gott, und selbst Judas hätte, wenn er wollte, die süßeste aller Mütter. Eine neue Welt entsteht im Abendmahlssaal unter dem Kreuz. Im Anfang war das Wort, und das Wort ist Fleisch geworden, und das Wort ist Eucharistie geworden.
Daher muss man sich fragen: Ist Maria “eucharistische Frau”, die betrachtet und anbetet und dabei auf der Schwelle zur Eucharistie stehenbleibt, oder ist sie durch ihre Mutterschaft auf wunderbare und geheimnisvolle Weise Teil davon?
In der Eucharistie ist Jesus vollständig gegenwärtig mit dem Geheimnis seiner Menschwerdung, seinemLeiden, Tod und seiner Auferstehung: Kann man Maria auch mit dem Titel der Mutter der Eucharistie anrufen?

[00300-05.02] [IN226] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Emile DESTOMBES, M.E.P., Titularbischof von Altava, Apostolischer Vikar von Phnom-Penh (KAMBODSCHA)

Die Eucharistie ist das Sakrament der Gegenwart des gestorbenen und auferstandenen Christus. Sie ist die Feier im Andenken an das einzige und endgültige erlösende Opfer Christi.
In einem Land, in dem der Theravada-Buddhismus vorherrscht, kann sich der Mensch lediglich vor sich selbst retten, indem er auf seine Verdienste zählt, die ihn über verschiedene Reinkarnationen zum Nirvana führen werden, der Befreiung vom Leben und das Verschmelzen mit dem Absoluten.
Jesus Christus hat erklärt Weg, Wahrheit und Leben zu sein. Für die, die ihn im Glauben aufnehmen, handelt es sich darum, sich lieben zu lassen und das eigene Leben zu lieben. Gott ist Liebe und er hat seinen Sohn gesandt, der die Menschen so sehr geliebt hat, dass er sein Leben gegeben hat, um sie mit dem Vater zu versöhnen. Diese Liebe des Vaters, die uns im Antlitz Jesu offenbart wird, fordert alle auf, die Ihn erkennen, Ihn im Gesicht aller Menschen und besonders der Kleinsten zu sehen: “alles, war ihr für einen dieser Geringsten tut, werdet ihr für mich getan haben”.

[00272-05.02] [IN214] [Originalsprache: Französisch]

- Bf. Mons. Zygmunt ZIMOWSKI, Bischof von Radom (Polen)

Hinweis zum vierten Teil des I. Kapitels (Nr. 72-76) des Instrumentum laboris (Eucharistische Spiritualität).
Es ist wahr, dass man im zweiten Teil des II. Kapitels und im dritten Teil des I. Kapitels des Instrumentum laboris von den Priestern als Verwalter der Eucharistie und von der Heiligkeit ihres Lebens spricht. Mir scheint es aber, dass man im vierten Teil dieses Dokumentes das Thema der eucharistischen Spiritualität der Priester und der Seminaristen erwähnen muss. Tut dies. Der Herr Jesus Christus sagt nicht nur verkündet, berichtet, sondern er sagt auch tut. Und dieses Wort ist entscheidend.
Das Priestertum ist ein Sakrament der Handlung. Es ist das Sakrament der rettenden und erlösenden Handlung Christi, eine Handlung, die den Aposteln im Abendmahlssaal als Vollmacht hinterlassen worden ist: Tut dies zu meinem Gedächtnis. Die Eucharistie gibt nicht nur Zeugnis für den, der uns bis zum Ende geliebt hat; sie führt zu einer solchen Liebe. Die heutige Menschheit sucht Zeugen der Verklärung.
Der Bischof erinnert den Diakon, der die Priesterweihe empfängt: ahme nach, was du feierst, mache dein Leben dem Geheimnis des Kreuses des Herrn Jesus Christus ähnlich. Der Priester soll die Eucharistie, die er feiert, nachahmen; sie nachahmend, wird er Zeuge des eucharistischen Christus. Der Heilige Thomas von Aquin hat geschrieben: “Die Eucharistie ist wie die Erfüllung des spirituellen Lebens, und der Zweck aller Sakramente”(STh, III,q.73,a.3 c.). Auf diese Worte stützt sich das II. Vatikanische Konzil, welches festgestellt hat, dass “die Heiligste Eucharistie ja das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle enthält. Christus selbst, unser Osterlamm und das lebendige Brot” (PO 5).
1. Die eucharistische Spiritualität der Bischöfe und der Priester
Die Eucharistie ist die Fülle des spirituellen Lebens, denn in ihr ist alles das konzentriert, was Christus für die Menschen und mit den Menschen gemacht hat und machen wollte. Deswegen muss die Eucharistie unser spirituelles Leben formen. Die Spiritualität des Priesters muss eine eucharistische Spiritualität sein, denn der Priester ist Verwalter der Eucharistie. Jeder Christ, aber auf spezielle Weise der Priester, muss ein Zeuge der Eucharistie sein, das bedeutet:
- für die anderen dargebrachtes Opfer
- Brot für die anderen
- Immer mit den anderen sein
2. Die eucharistische Spiritualität der Seminaristen
Was die eucharistische Ausbildung im Seminar betrifft, erinnerte Johannes Paul II. die Seminaristen an drei Dinge:
Im Leben des Seminaristen und vor allem im Priestertum darf nie ein Platz für das Gebet fehlen.
Man sollte das Bewussstsein vertiefen, dass auf den Wegen der Welt der Auferstandene selbst hervortritt, der mit der Kraft des Heiligen Geistes ausrüstet. Die Hingabe an Gott und an die Menschen wird dann keine Last sein, sondern eine vertrauensvolle und freudige Teilhabe am ewigen Priestertum Christi.
Die tiefe eucharistische Spiritualität der zukünftigen Priester muss den wahren missionarischen Geist in ihren Herzen vertiefen. Ite, misio est. Ich weiß gut, dass der Heilige Vater Benedikt XVI. sich immer auf die vielen missionarischen Berufungen aus Polen, dem Land des Dieners Gottes Johannes Paul II., verlässt.

[00285-05.02] [IN219] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Franjo KOMARICA, Bischof von Banja Luka (BOSNIEN-HERZEGOWINA)

EUCHARISTISCHE PERSONEN - IL Nr. 76
EUCHARISTIE UND FRIEDEN - IL Nr. 83, 84
In meinem Intervent beziehe ich mich auf die Nr. 76, 83 und 84 IL.
Unter den in IL mehreren angeführten Namen der Heiligen und Seligen aus allen Jahrhunderten ist auch der Name eines jungen Laien, des seligen Ivan Merz. Offensichtlich nicht ohne Grund. Wegen seiner Aktualität will ich einige Informationen über ihn geben. Geboren in Banja Luka in Bosnien und Herzegowina gegen Ende des 19. Jahrhunderts, lebte er nur 32 Jahre und starb als Professor und Erzieher der jugendlichen und christlichen Laien in Zagreb im Jahre 1928.
Auf Grund seiner multinationalen Herkunft, seiner intellektuellen Ausbildung, spiritueller Formation und Tätigkeit verbindet er in seiner Person eine Reihe europäischer Völker und Staaten: neben Bosnien und Herzegowina und Kroatien auch Tschechien, Deutschland, Ungarn, Österreich, Frankreich und Italien.
Ein wahrer christlicher Europäer, hoch gebildet in Wien und Paris, dem gelungen ist Wissenschaft und Glaube in Einklang zu bringen. Unermüdlicher Apostel des lebendigen Glaubens und der Liebe zu Christus, zur Kirche und zu dem Nachfolger Petri ist er geworden, besonders durch die - von Papst Pius XI. ins Leben gerufene - Katholische Aktion.
Vierzig Jahre vor dem II. Vaticanum hat er vieles von der Konzilslehre über die Liturgie und über die Laien selbst vorgelebt und auch promoviert.
Bei seiner Seligsprechung vor zwei Jahren sagte der Heilige Vater Johannes Paul II.: "Ivan Merz ist in der Schule des Gottesdienstes (...) bis zur christlichen Vollkommenheit gelangt und einer der Führer der liturgischen Erneuerung in seiner Heimat geworden. (...)Bei der Messe teilnehmend mit dem Leib Christi und Gottes Wort sich ernährend, hat er Ansporn gefunden, Apostel der Jugend zu werden. Nicht von ungefähr hat er den Wahlspruch gewählt: "Opfer - Eucharistie - Apostolat".
Papst Johannes Paul II. betonte: "Der Name Ivan Merz bedeutete für eine ganze Generation der jungen Katholiken Programm des Lebens und Wirkens. Er muß das auch heute sein"!
Das Erscheinen des seligen Ivan Merz ist in unserer Zeit eine wahre Entdeckung, eine echte Erfrischung und zwar nicht nur für die Kirche in Europa.
Im Geburtsland des seligen Ivan Merz, in Bosnien und Herzegowina, haben die Katholiken, wegen ihrer Treue zu Christus, besonders dem in der Eucharistie anwesenden, und auch zu dem Nachfolger Petri jahrhundertelang Erniedrigungen und Verfolgungen bis in die jüngste Zeit immer wieder erleiden müssen. Auch während des letzen Kriegen in den 90er Jahren sind über die Hälfte aller Katholiken des Landes vertrieben worden, die meisten von ihnen können noch immer nicht zurückkehren. Allein aus meiner Diözese sind über 2/3 friedfertiger und versöhnend wirkender Gläubiger grundlos, und zwar mit der Unterstützung der internationalen Vertreter vertrieben worden.
Fast 1/5 meiner Pfarrer (7) sind ermordet worden, (dazu noch ein Ordensmann und eine Ordensfrau), weil sie Versöhnung und Feindesliebe entschlossen und unermüdlich gepredigt und vorgelebt haben, weil sie mit ihren Gläubigen trotz der zerstörten Kirchen regelmäßig die Gottesdienste gefeiert haben.
Diese wahren Zeugen der Treue zu Christus, zur Kirche, zum gelebten Evangelium und zu ihrem priesterlichen Dienst haben ihren unerschütterlichen Glauben an die reale Präsenz Christi in der Eucharistie mit eigenem Blut besiegelt.
Wir wollen glauben, dass diese blutigen Opfer unserer Priester und Ordensleute sowie die Opfer vieler unserer gläubigen Laien einer wahrhaft "Gekreuzigten Kirche" der Gegenwart in Europa - vereint mit dem einzigartigen Opfer Jesu Christi - für die wünschenswerte Versöhnung, für den gerechten Frieden und für das Heil vieler Menschen in meiner Heimat und anderswo fruchtbar werden.

[00287-05.02] [IN221] [Originalsprache: Deutsch]

- Bf. Mons. Luigi PADOVESE, O.F.M. CAP., Titularbischof von Monteverde, Apostolischer Vikar von Anatolien (Anatolien, Türkei)

Ich spreche als Bischof der Kirche Anatoliens, die die erste große Expansion der Botschaft Jesu gesehen hat und in der die Christen nunmehr wenige Tausend sind.
In der Stadt Tarsus, Heimat des Apostels Paulus, sind die einzigen Christen drei Schwestern, die die Pilger aufnehmen, die, um die Eucharistie in der einzigen Kirche-Museum zu feiern, die geblieben ist, eine Genehmigung benötigen. Dasselbe gilt für die Kirche-Museum Sankt Peter in Antiochia.
In dieser Stadt ist Johannes Chrysostomus zur Welt gekommen, dessen 16 Jahrhunderte zurückliegendem Tod im Exil im Jahr 2007 gedacht werden wird. Gerade Chrysostomus erinnert uns mit seinen Homilien daran, dass die Eucharistie der bevorzugte Ort der Ermahnung war. Sein Andenken, gemeinsam mit denen neueren Datums wie Clemens von Galen und Oscar Romero, sind ein lebendiges Zeugnis der Beziehung zwischen dem Gedächtnis des Opfers Jesu und denjenigen, die in ihm die Gründe und die Kraft einer Verkündigung mit Intelligenz, Mut und ohne Zögern gefunden haben.
Die Eucharistie als Andenken an das Opfer Christi verlangt, dass unsere Verkündigung aus diesem Mittelpunkt entspringt, und fordert, dass unsere Morallehre als Ausdruck der Nachfolge Christi darauf basiert.
Die Eucharistie kann uns auf das Spezifische der christlichen Moral verweisen, die aus einer Sicht des Glaubens entsteht und wo das ethische Handeln als eine religiöse Antwort gelebt wird. Von diesem Gesichtspunkt aus ist der Verweis auf das Beispiel der Heiligen wichtig, die jenes “noch mehr” entdeckt haben, das die völlige Hingabe Christi in der Eucharistie stützt und fordert.

[00288-05.04] [IN222] [Originalsprache: Italienisch]

- Kardinal Marc OUELLET, P.S.S., Erzbischof von Québec (KANADA)

Das Jahr der Eucharistie ist eine Startrampe für eine eucharistische Bewegung längerer Dauer, die die Evangelisation der Kultur, ausgehend von der Familie, der Hauskirche, ermöglichen wird. Die gegenwärtige anthropologische Krise entsteht aus der Entzweiung der familiären und sozialen Beziehungen. Nur die Eucharistie, Quell der trinitarischen Gemeinschaft, kann auf diese kulturelle und soziale Krise antworten. Die beharrliche Praxis der sonntäglichen Messe im Familienkreise ist die bewährte und immer aktuelle Art, die Kultur und die Gesellschaft zu evangelisieren. Die Vorbereitung des internationalen eucharistischen Kongresses in Quebec im Jahre 2008 treibt dies voran - im Lichte der Lehre von Johannes Paul II., der uns diese Überzeugung als Erbe hinterlassen hat.

[00301-05.03] [IN227] [Originalsprache: Französisch]

Die Zusammenfassungen der Beiträge der zwei weiteren Synodenväter, die nach dem Redaktionsschluss der Verlautbarungen angekommen sind, werden in der nächsten Verlautbarung Nr. 20 veröffentlicht.

● AUDITIO AUDITORUM I

Schließlich haben folgende Hörer und Hörerinnen das Wort ergriffen:

- Br. Alvaro RODRÍGUEZ ECHEVERRÍA, F.S.C., Präsident der Union der Generaloberen (U.S.G.) (Italien)
- Frau Henrietta TAMBUNTING DE VILLA, Botschafter des Heiligen Stuhls von Philippinen (Philippinen)
- Sr. Renu Rita SILVANO, Mitglied des exekutiven Komitees der "International Catholic Biblical Federation"; Direktorin des Katholischen Bibelinstituts von Mumbai (Indien)
- P. Paul ROUHANA, Priester des Libanesischen Ordens Maronita, Mitglied der Zentralkommission und des Generalsekretariats der Patriarchalsynode Maronita (Libanon)
- Sr. Elvira PETROZZI, Gründerin der Gemeinschaft Cenacolo (Italien)
- Herr Moysés Lauro DE AZEVEDO FILHO, Gründer und Generalmoderator der Katholischen Gemeinschaft Shalom (BRASILIEN)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge der Hörer und Hörerinnen:

- Br. Alvaro RODRÍGUEZ ECHEVERRÍA, F.S.C., Präsident der Union der Generaloberen (U.S.G.) (Italien)

Das Instrumentum laboris der Synode hebt die Hoffnung, die die Kirche in ihre Jugend hat, hervor (IL 74). Die Jugend von heute lebt in einer globalisierten Kultur und ist durch einen unaufhörlichen Perspektivenwechsel gekennzeichnet; in einer Gesellschaft, die von vielen wirtschaftlichen Unsicherheiten und der Begeisterung für die Gewalt erstickt ist, findet sie nur schwer einen Halt, eine Orientierung und ein Ziel ihrer jugendlichen Träume. Heute müssen wir mehr denn je den Durst und den Hunger, den die Jugendlichen auf der Suche nach einer mystischen Erfahrung der Einheit mit Jesus verspüren, stillen. Diese ist sicherlich eine Kraft, die die Jugendlichen der heutigen Welt anzieht. In dieser Mitte finden sie die innerlichste und vereinende Bewegung ihres Lebens, auch wenn sie zwischen Verzweiflung und Hoffnung schwanken.
Diese Mitte ist jedoch nicht nur eine Erfahrung der Ruhe und des persönlichen Friedens. Indem sie das Quellwasser in der Begegnung mit Christus trinken, finden sie auch die Kraft, um in der Welt ihre gekreuzigten Brüder und Schwestern zu entdecken, die unter Unterdrückungen durch Kriege, Gewalt und Hunger leiden. Jene, die keine Zukunft haben. Aus dieser Quelle und diesem Höhepunkt steigen sie auf, entzündet von einer neuen Leidenschaft und mit der Kraft der Gnade, um an der Sendung der Kirche in der Gesellschaft und der Welt teilzunehmen. Die Jugendlichen sind zweifellos der empfänglichste Teil der Kirche, um zerbrochene Hoffnungen, die täglich Millionen Kinder und Jugendliche in der heutigen Welt betrüben, aufzunehmen. Als Zentrum, dem alle Handlungen entgegen streben, ist die Eucharistie auch der Höhepunkt, zu dem alle Handlungen aufsteigen. Auf solche Weise ist die Eucharistie nicht zu trennen von den sozialen und politischen Sorgen, die der Jünger Christi unter den Männern und Frauen dieser Welt, besonders unter den Armen, erlebt.

[00239-05.02] [AU001] [Originalsprache: Spanisch]

- Frau Henrietta TAMBUNTING DE VILLA, Botschafter des Heiligen Stuhls von Philippinen (Philippinen)

Lieber Heiliger Vater und alle unsere guten Hirten und dasVolk Gottes in diesem ehrenwerten Saal, ich fühle große Ehrfurcht, in dieser Synode zu sein - eine einfache Hausfrau und gewöhnliche Laiin. Dies bestätigt, dass die Kirche, an die ich glaube und die ich mit ganzem Herzen liebe, all ihre Kinder umfängt. O ja, mit Gott wird alles zum Geschenk. Sein Geschenk des Glaubens bei der Taufe, täglich neu dargestellt in der Eucharistie - die Eucharistie ist, mit den Worten Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI., “nie endende Liebe”.
Ich komme aus einem Land - den Philippinen - , das die größte Anzahl an Katholiken in Asien aufweist, ich glaube am drittmeisten in der Welt. Und ich erinnere mich, was der große Papst Johannes Paul II., den wir alle lieben, mir 1996 sagte. Er sagte, dass Gott den Filippinern zwei großartige Geschenke gemacht habe: Den Reichtum unseres Glaubens und die Einheit unserer Familien. Wenn auch dies, Gott sei Dank, noch immer wahr ist, können wir unsere Augen vor der traurigen Tatsache nicht verschließen, dass unser Glaube gefährdet ist und dass Trennungen in unseren Familien Grund zur Sorge geben.
Im letzten Monat begingen zwei Gymnasiasten in einer unserer pfarreilichen Schulen Selbstmord. Einige ihrer Klassenkameraden sagten, es könnte daher rühren, dass diese Jungen fühlten, dass niemand sie liebe. Die Eltern des einen arbeiten beide im Ausland, während der andere aus zerrütteten Verhältnissen stammt. Der Kampf dieser Jungen könnte auch ein Spiegel des Kampfes ihrer Eltern sein. Vielleicht kannten sie Jesus nicht genug, um ihr Glück und ihren Lebenssinn in ihm zu finden. Viele junge Leute, auch ältere, gehen zur Sonntagsmesse, weil es eine Familientradition ist und daher eine Gewohnheit. Da ist nicht dieses “ich begehre die Eucharistie mit großem Verlangen”, dieses “Hungern nach dem Brot Gottes”.
Dies rührt daher, dass viele Leute unserer Zeit, besonders die Jugendlichen, nicht mehr begeistert sind von Jesus, nicht mehr Ehrfurcht vor der Eucharistie haben. Der Sinn für das Wunder dieser “nie endenden Liebe” hat in ihrem Geist nicht Wurzeln geschlagen und ihre Herzen nicht berührt. Ihr Schwerpunkt scheint ausgelöscht zugunsten des Anziehenden, das diese Welt bietet. Und so vergehen viele Leben losgelöst von den Werten der Eucharistie.
Die Kirche - mater et magistra - scheint nicht fähig, sie zu packen. Vielleicht hören sie nicht auf sie als eine Lehrerin, weil sie sie nicht als Mutter erfahren haben.
Die Pfarreien, wo “die Kirche lebt”, müssen sich bewegen - und zwar schnell -, damit sie Zentren der Nächstenliebe werden, die empfängt, vergibt und rettet. Zentren, die Modelle sind für Familien, wo die Leute, vor allem die Jugendlichen, fühlen, dass sie dazugehören, geliebt sind und untereinander verbunden. Zentren, wo die Liturgie lebendig ist, eine wirkliche Feier des Glaubens, die uns zu einer Begegnung von Person zu Person mit Jesus, dem Gott mit uns, führt. Und wir brauchen Katechesen - weiterbildende Katechesen auf verschiedenen Stufen - die uns den Zugang zu Christus eröffnen, wie er in der Schrift dargestellt wird, zu ihm, der uns das Antlitz von Abba, dem Vater, zeigt, und die verwandelnde Kraft des Geistes in unserem Leben lebendig werden läßt.
Heiliger Vater und all unsere Hirten, geben Sie uns Jesus, nur Jesus, immer Jesus, so dass wir, erfüllt vom Wunder dieser nie endenden Liebe, die sich in der Eucharistie zeigt, “die Freude und den Mut” besitzen, mit unserem Leben zu verkünden: wir glauben, wir hoffen, wir lieben.

[00240-05.03] [AU002] [Originalsprache: Englisch]

- Sr. Renu Rita SILVANO, Mitglied des exekutiven Komitees der "International Catholic Biblical Federation"; Direktorin des Katholischen Bibelinstituts von Mumbai (Indien)

Das Instrumentum Laboris nennt die Eucharistie “Ein Sakrament von hoher Spiritualität”(75).
In der Tat ist es so - wie ich aus eigener glücklicher Erfahrung und der anderen, die ich getroffen habe, bezeugen kann. Aber wir müssen mehr tun, damit es für alle sogenannten Sonntagskatholiken in Indien und in der Welt so sei. Ein Sektor für unsere Bemühungen ist der Tisch des Wortes, der, das IL(Nr. 46) erinnert an daran, eng verknüpft ist mit dem Tisch der Eucharistie. Ein anderer Bereich, der unsere Bemühungen fordert, ist der der Kontemplation und der Anbetung.
1. Während meiner Erfahrung als Lektor in der Gemeinde haben mir die Personen häufig gesagt, dass sie viele Schriften, besonders das Alte Testament, schwierig zu verstehen finden. Dieses, wegen der Tatsache, dass die Mehrheit unserer Bevölkerung die Heilige Schrift nicht kennt. Ich appelliere an diese Synode, auf dass sie Wege finde, um den Appell von vor 40 Jahren, gemacht im “Dei Verbum” des II. Vatikanischen Konzils, in die Tat umzusetzen: um den Gläubigen zu helfen, eine “wachsende Verehrung gegenüber dem Wort Gottes” zu entwickeln, um so “einen neuen Impuls von spirituellem Leben”(vgl. DV, 26) zu erfahren. Das muss sowohl während als auch nach der Eucharistiefeier gemacht werden. Die Rolle des Zelebranten ist in diesem Fall von großer Bedeutung: er kann viel mehr tun, um den Laien zu helfen, das Wort Gottes zu verstehen und zu lieben. Er muss es tun sowohl, indem er das Evangelium “proklamiert” (nicht lediglich liest), als auch bei den biblischen Zitaten seiner sonntäglichen Predigten. Ich habe viele Predigten gehört, die nicht die Schrift lebendig genug wiedergeben, oder bei denen keinerlei Bezug zum Bibeltext besteht. So verlässt man die Messe und vergisst vollständig das Wort Gottes, das in der Liturgie ausgesprochen worden ist (gleichsam wie in der Parabel Jesu “das Korn, das auf den Weg fiel, aber es wurde zertreten und von den Vögeln gefressen” (vgl. Lk 8, 5)).
Andererseits gibt es Priester, die sich bemühen, reiche Nahrung aus dem Tisch des Wortes zu ziehen, und diesen danke ich sehr! Indem sie den eucharistischen Kontext in Erinnerung rufen, in welchem sie das Wort des Herrn proklamieren, versuchen sie die Gemeinde zum Glauben in die Gegenwart des Herrn zu führen, indem sie mit Hilfe der Schrift sprechen. Wenn doch nur alle Zelebranten dies täten! Auch im Namen des Katholischen Bibelbundes ergreife ich die Gelegenheit, um demütig Seine Heiligkeit zu bitten, eine zukünftige Bischofssynode zur großen Wichtigkeit und Dringlichkeit des Themas des Wortes Gottes im Leben der Kirche einzuberufen.
2. Kontemplation in der Anbetung: Mir hat der Kommentar unseres geliebten Papstes Johannes Paul II. sehr gefallen: “Ich möchte das eucharistische Staunen gerne wieder entfachen...” (vgl. Eucharistia de Ecclesia, Nr. 6). Er sagte ferner: “Die Gegenwart Jesu im Tabernakel muss eine Art magnetischer Pol sein, der anzieht...Seelen, die in ihn verliebt sind, bereit geduldig zu warten, um seine Stimme zu hören und... den Schlag seines Herzens zu vernehmen” (vgl. Mane Nobiscum Domine, 18). Lasst uns diese Worte ernst nehmen! Appellieren wir an alle Priester, dass sie die Gläubigen lehren (auch anhand des Beispiels), nach der Kommunion einige Minuten in vollständiger Stille zu verharren, um in Liebe die Herzschläge Jesu im Tabernakel oder in sich selbst zu vernehmen. Diese tiefe Verehrung des Herrn wird uns vorbereiten, uns völlig dem Herrn zu schenken. Sie wird darüber hinaus notwendigerweise zum großherzigen Dienst am Nächsten führen; auf diese Weise werden die Früchte unserer Kontemplation apostolischen Handlung und werden “Beweis der Authentizität der eucharistischen Feiern” sein (IL. 3).
Ich bin, zusammenfassend gesagt, überzeugt, dass ein Geheimnis, erneuert von dem Tisch des Wortes, zu einem erneuerten Geist der Kontemplation und Anbetung führt. Dass diese Synode in uns einen neuen Anstoß auslösen könnte, um aus der Eucharistie sowohl “den Tisch des Wortes” als auch “den Tisch des Brotes” zu machen (vgl. MND, 12), ein Sakrament von intensiver Spiritualität für alle. Danke

[00241-05.06] [AN003] [Originalsprache: Englisch]

- P. Paul ROUHANA, Priester des Libanesischen Ordens Maronita, Mitglied der Zentralkommission und des Generalsekretariats der Patriarchalsynode Maronita (Libanon)

Mein Beitrag möchte sich auf die eschatologische Dimension der Eucharistie nach den Nr. 68 und 69 des Instrumentum laboris beziehen. Ich werde dieses Thema präsentieren ausgehend von zwei Anaphora: der des Heiligen Evangelisten Markus und der des Heiligen Jakobus, Bruder des Herrn, in Gebrauch bei der Syrisch-maronitischen Kirche von Antiochien.
Während die Erwartung der Wiederkunft des Herrn in der eucharistischen Liturgie des Ostens und des Westens normalerweise als ein Ereignis der Zukunft, auf das die Kirche sich vorbereitet mit Gebet, Wachsamkeit und Hoffnung, präsentiert wird, nimmt man in den drei erwähnten eucharistischen Hochgebeten auf sie Bezug als ein Ereignis der Vergangenheit, dessen die eucharistische Gemeinschaft gedenkt. So wendet sich der Zelebrant in der Anaphora des Heiligen Markus an Christus, indem er sagt: “Unser Herr Jesus Christus, wir feiern das Gedenken deiner ganzen Heilsökonomie für uns: von deiner Empfängnis, von deiner Geburt, von deiner Taufe, und von deiner glorreichen Wiederkunft, wenn du alle Menschen richten wirst, um jedem nach seinen Werken zu vergelten...”. Der orthodoxe Theologe Jean Zizioulas (zur Zeit Bischof von Pergamo) bezeichnet diese besondere Sicht der Anamnese, die man auch in der Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos findet, als “Gedächtnis der Zukunft”,.
Ich schlage vor, dass man dieses Konzept des “Gedächtnisses der Zukunft” weiter vertiefe in einer Zeit, in der die eschatologische Dimension des Glaubens in einer tiefen Krise ist; wo der christliche Sinn der Geschichte verdunkelt wird gegenüber einem Christentum mit vorwiegend sozialer Ausrichtung, dessen Ambitionen nicht über eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft hinausgehen. Indem man die Eucharistie im “Gedächtnis der Zukunft” feiert, werden die Christen dazu gebracht, das Geheimnis der von Christus vollbrachten Heilsökonomie zu meditieren, aber nicht auf bruchstückhafte und selektive Weise, sondern als eine einzige soteriologische Wirklichkeit mit zahlreichen Aspekten von der Inkarnation bis zur Parusie. Diese Wirklichkeit, die sich auf wundersame Weise während den Feiern des Kirchenjahres ausbreitet, findet ihr Fundament und ihren Höhepunkt im Ostergeheimnis,das in der Eucharistie gefeiert wird. Als Pilger Gottes finden die Christen in diesem “Gedächtnis der Zukunft” die Kraft und das notwendige Licht aus der Höhe, um, of gegen den Strom, Zeugnis abzulegen von den befreienden Werten des Evangeliums, in Gemeinschaft mit den auserwählten Heiligen, Märtyrern und Bekennern und mit “allen, an denen der Herr gefallen gefunden hat von Adam bis heute” (Gabengebet aus dem maronitischen Messbuch).

[00242-05.02] [AU004] [Originalsprache: Französisch]

- Sr. Elvira PETROZZI, Gründerin der Gemeinschaft Cenacolo (Italien)

Ich bin eine arme und einfache Schwester, aber ich möchte Zeugnis ablegen davon, was Gott heute durch die Eucharistie wirkt.
Vor der Eucharistie habe ich begonnen, die tiefen Schmerzen vieler Jugendlicher auf der Straße wahrzunehmen, den Schrei ihre Einsamkeit zu hören. Jesus hat mich zu diesen Jugendlichen geschickt, die mit der Traurigkeit der Droge im Herzen, mit dem Hunger und dem Durst nach dem Sinn des Lebens, den sie nicht gefunden haben, leben.
Welche therapeutische Methode oder Medizin konnte ich ihnen geben?
Keine Tablette gibt die Freude des Lebens und den Frieden im Herzen!
Ich habe ihnen das vorgeschlagen, was mich viele Male wieder aufgerichtet und mir Vertrauen und Hoffnung wiedergegeben hat: Die Barmherzigkeit Gottes und das eucharistische Gebet. Die Eucharistie versteht man nicht mit dem Kopf, sondern man erfährt sie im Herzen. Wenn du dich vertrauensvoll vor Ihm niederkniest, spürst du, dass seine Menschheit, gegenwärtig in der geweihten Hostie, das Bild Gottes in dir weckt, das wieder zu leuchten beginnt!
Das ist das “eucharistische Wunder”, das ich schon seit vielen Jahren betrachte.
Die Eucharistie schafft nicht nur eine persönliche Dimension, sondern eine des ganzen Volkes.
Zuerst hatten einige Jugendlichen begonnen, in der Nacht zur persönlichen Anbetung aufzustehen; dann jede Samstagnacht, für sie Nacht der Ausgelassenheit, haben sie entschieden, in allen 50 Gemeinden von zwei bis drei niederzuknien, um für die in den falschen Angeboten der Welt verlorenen Jugendlichen zu beten.
Dann haben sie die ewige Anbetung begonnen.
Dies war ein Gangwechsel in der Geschichte der Gemeinschaft: Jugendliche aus allen Teilen sind gekommen. Die Gemeinschaften wurden sehr zahlreich, es entstanden Missionen in Lateinamerika, und dann die Berufungen der Familien und der Gottgeweihten in diesem seinem Werk. Es geschah das, was der Heilige Vater in Köln die Revolution der Liebe genannt hat.
Ich wollte euch mit Einfachheit ein bißchen von unserer Geschichte erzählen, um Jesus Danke zu sagen, der uns in der Eucharistie in den Händen den Schatz hinterlassen hat, die Medizin, das außerordentliche Licht, um aus dem Dunkel des Bösen herauszukommen. Die Jugendlichen mit denen ich, eine religiöse Frau, seit 22 Jahren lebe, sind für mich das lebendige Zeugnis, dass die Eucharistie wirklich lebendige Gegenwart des Auferstandenen ist, und dass auch unser totes Leben, wenn es eintritt in seines, aufersteht.
Wirklich, wenn einer in Christus ist, ist er eine neue Schöpfung!
Danke, dass Sie mich angehört haben.

[00243-05.02] [AU005] [Originalsprache: Italienisch]

- Herr Moysés Lauro DE AZEVEDO FILHO, Gründer und Generalmoderator der Katholischen Gemeinschaft Shalom (BRASILIEN)

In der Mehrheit der neuen Charismen der Bewegungen und Neuen Gemeinschaften läßt sich eine neuerliche Liebe für Christus in der Eucharistie feststellen. Durch diese lassen sich die Schmerzen der Männer und Frauen unserer Zeit, die Hunger nach Gott haben, erreichen. Diese hungrige Menge sind die “Thomas” unserer Zeit, die sich widersetzen, an Christus zu glauben, ohne ihn zu sehen, ohne ihn zu hören und ohne seinen Leib zu berühren. In der Eucharistie und in den Jüngern Christi, die von seinem Wort und seinem Fleisch genährt werden, macht sich für die “Thomas” Jesus sichtbar, hörbar und fühlbar.
Eine der wichtigsten Früchte der Eucharistie, die wir pflegen müssen, ist die “Parresia”. “Parresia” ist ein griechischen Wort des Neuen Testaments und bedeutet soviel wie Mut in der Verkündigung Christi
Zur Faschingszeit in Brasilien, in der die Jugendlichen großen Gefahren ausgesetzt sind, fördert die Katholische Gemeinschaft Shalom eine Evangelisation durch Zeugnisse, Musik und Kunst. Während dieses Ereignisses gibt es einen Zeitraum für die Anbetung des Allerheiligsten. Es war beeindruckend das zu sehen, was viele für unmöglich hielten: 100.000 Jugendliche in tiefer Stille der Anbetung vor der Realpräsenz Jesu in der Eucharistie. Es war ein Präludium von Köln. Noch beeindruckender war es, die Früchte dieser und anderer Handlungen dieser Art festzustellen: viele Bekehrungen, eine große Anzahl Beichten, Engagement in der Kirche mit einer Rückkehr zur Messe, ein Wiedererwachen der Berufungen zum Priestertum und die Liebe und der Dienst an den Armen. Wir haben entdeckt, dass die beste Antwort auf die Herausforderung der Säkularisierung die mutige Vorstellung Christi ist!
Entflammt vom Heiligen Geist, der neue Formen kirchlichen Lebens in den Bewegungen und Neuen Gemeinden hervorruft, vervielfachen die Laien in Gemeinschaft mit ihren Hirten die Formen und Mittel, um mit “Parresia” die “Thomas” unseres Jahrtausends anzuziehen, die ohne es zu wissen das Zusammentreffen mit Christus in der Eucharistie herbeisehnen.

[00244-05.02] [AU006] [Originalsprache: Italienisch]

Die Beiträge in der Aula der Hörer und Hörerinnen werden in der Sechzehnten Generalkongregation von heute Nachmittag nach der Relatio post disceptationem fortgesetzt.


♦ MITTEILUNGEN

● “BRIEFING”
● ZWEITE PRESSEKONFERENZ
● VERLAUTBARUNG

● “BRIEFING”

Das “Briefing” der Sprachgruppen am Samstag, den 15. Oktober 2005 wird um 12.00 Uhr stattfinden.

● ZWEITE PRESSEKONFERENZ

Die akkredierten Journalisten werden informiert, dass am Donnerstag, den 13. Oktober 2005, um 12.45 Uhr in der Aula Johannes Paul II. des Presseamtes des Heiligen Stuhls die zweite Pressekonferenz über die Arbeiten der XI. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode (Relatio post disceptationem) stattfinden wird.

Interventen:

● S. Em. Mons. Kardinal Francis Arinze
Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung
Delegierter Präsident
● S. Em. Mons. Kardinal Telesphore Placidus Toppo
Erzbischof von Ranchi (Indien)
Delegierter Präsident
● S. E. Mons. John Patrick Foley
Titular-Erzbischof von Neapoli von Proconsolare
Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel
Präsident der Informationskommission
● S. E. Mons. Sofron Stefan Mudry, O.S.B.M.
Emeritierter Bischof von Ivano-Frankivsk (Ukraine)
Vize-Präsident der Informationskommission
● S. E. Mons.Luciano Pedro Mendes de Almeida, S.J.
Erzbischof von Mariana (Brasilien)
Mitglied der Informationskommission

● VERLAUTBARUNG

Die nächste Verlautbarung Nr. 20 von heute Nachmittag mit dem Inhalt der Relatio post disceptationem (Orginaltext in lateinisch und italienisch; Präsentation in englisch, französisch, spanisch und deutsch) wird den akkredierten Jouranlisten morgen früh, den 13. Oktober 2005, um 9.00 Uhr, zur Öffnungszeit des Pressesaals des Heiligen Stuhls, zur Verfügung gestellt.

 

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- Verzeichnis Verlautbarungen Synodus Episcoporum - XI Ordentliche Geralversammlung - 2005
  [Mehrsprachig, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch,, Spanisch]

- Verzeichnis Presseamt des Heiligen Stuhls
 
[Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch]

 

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