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SCHREIBEN VON BENEDIKT XVI.
AN KARDINAL JEAN-LOUIS TAURAN ANLÄSSLICH DER VERÖFFENTLICHUNG DES "MENOLOGION DES BASILEIOS II."
 

 

An Kardinal Jean-Louis Tauran
Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche

Mit Interesse habe ich von der Zusammenarbeit erfahren zwischen der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek und der orthodoxen Kirche von Griechenland im Hinblick auf die Veröffentlichung des »Menologion von Basileios II.«, dessen Handschrift in der Vatikanischen Bibliothek aufbewahrt wird, und ich bin Ihnen dankbar, daß Sie über den guten Verlauf der verschiedenen Etappen dieses Projekts gewacht haben.

Da Sie an der Veranstaltung in Athen zur ersten offiziellen Vorstellung des Faksimiles der Handschrift teilnehmen, beauftrage ich Sie, Seiner Seligkeit Christódoulos, Erzbischof von Athen und von ganz Griechenland, meine herzlichen und brüderlichen Grüße zu übermitteln und ihm meine tiefe Genugtuung über dieses bedeutende Ereignis auszusprechen. Es ist das Ergebnis der neuen Beziehungen, die nach dem unvergeßlichen Besuch meines verehrten Vorgängers, Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II., in Athen anläßlich seiner Jubiläumspilgerfahrt auf den Spuren des Apostels Paulus geknüpft wurden. Ich freue mich sehr, feststellen zu können, daß sich zwischen der katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche Griechenlands eine immer aktivere Zusammenarbeit entwickelt.

Bei dieser Gelegenheit teilen Sie Seiner Seligkeit Christódoulos bitte auch mit, wie sehr ich mich darüber freuen würde, ihn hier in Rom begrüßen zu können, um gemeinsam deutlich zu machen, daß auf dem Weg der Versöhnung und Zusammenarbeit eine neue Phase erreicht worden ist. Übermitteln Sie ihm meinen aufrichtigen Wunsch, mit noch größerem Engagement vertrauensvolle und brüderliche Beziehungen zwischen uns zu entfalten, um gemeinsam in den zahlreichen Aktivitäten der Evangelisierung tätig zu werden: Insbesondere können wir dann noch wirksamer den europäischen Nationen helfen, ihre christlichen Wurzeln wieder zu kräftigen, damit sie deren nährende und fruchtbringende Lebenskraft wiederfinden für ihre eigene Zukunft, für das Wohl der einzelnen und der ganzen Gesellschaft. Auf diese Weise können wir gemeinsam der heutigen Welt die Frohe Botschaft Christi verkünden, die sie so dringend braucht. So werden wir dem sehnlichen Wunsch des Herrn – »Alle sollen eins sein!« (vgl. Joh 17,21) – immer besser entsprechen, bis zu jenem gesegneten Tag, an dem wir, wann Gott will und unter der zuvorkommenden Führung des Heiligen Geistes, die wiedergefundene volle Gemeinschaft feiern können.

Ich möchte Sie ebenfalls bitten, meine herzlichen Grüße zu übermitteln an die Mitglieder der Heiligen Synode der Orthodoxen Kirche von Griechenland, sowie an meine Brüder, die Bischöfe der katholischen Kirche, an Seine Exzellenz den Präsidenten der Republik Griechenland und an die anderen Persönlichkeiten, die aus diesem Anlaß zusammengekommen sind.

Mit diesen Empfindungen des Vertrauens und der Hoffnung richte ich an Sie meine besten Wünsche für ein gutes Gelingen Ihrer Mission. Ich erbitte für Sie die gütige Fürsprache der Muttergottes und erteile Ihnen, Herr Kardinal, von Herzen meinen besonderen Apostolischen Segen.

Aus dem Vatikan, am 27. Oktober 2005

BENEDIKT XVI.

 

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