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SCHREIBEN VON PAPST BENEDIKT XVI.
ZUM 40JÄHRIGEN BISCHOFSJUBILÄUM VON LUDWIG AVERKAMP, REINHARD LETTMANN
UND MAX GEORG FREIHERR VON TWICKEL

 

Meinen verehrten Brüdern im Bischofsamt
Ludwig
Averkamp, Reinhard Lettmann
und Max Georg Freiherr von
Twickel

Es ist ein besonderes Ereignis, wenn an einem Tag drei Priester eines Bistums zusammen zu Bischöfen geweiht werden, wie es an jenem denkwürdigen 24. Februar 1973 in Münster der Fall war. Gewiß außergewöhnlich ist es sodann, daß diesen drei Bischöfen geschenkt ist, gemeinsam den vierzigsten Jahrestag ihrer Weihe zu begehen. Zu diesem Jubiläum übermittle ich Euch, liebe Mitbrüder, meine herzlichsten Segenswünsche und versichere Euch sowie alle anwesenden Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonalen Dienst, die Ordensleute und die zahlreichen Gläubigen, die in Dankbarkeit gegenüber den Herrn diesen festlichen Tag mit Euch begehen, meiner Nähe und Verbundenheit im Gebet.

Vor vierzig Jahren habt Ihr vor Bischof Heinrich Tenhumberg und der ganzen Kirche versprochen, mit väterlicher Liebe für das Volk Gottes zu sorgen und es auf den Weg des Heils zu führen (vgl. Ritus der Weihe des Bischofs). Dieses Versprechen habt Ihr großherzig an den verschiedenen Orten Eures Wirkens im Bistum Münster bzw. darüber hinaus in Osnabrück und Hamburg eingelöst. In seinem Werk der Pastoralregel bezeichnet der heilige Gregor der Große die Seelsorge als »Zeugnis der Liebe«. Sie ist Antwort auf die Frage und Aufforderung des Herrn an Petrus: Liebst du mich? – Weide meine Schafe! (vgl. Regula pastoralis 1,5). Der Bischof und Priester nimmt ganz teil an der Sorge Christi um seine Herde, um die Menschen und erweist gerade darin dem Herrn seine Liebe. Er wird zum Mitarbeiter jener Liebe, mit der Gott seinem Geschöpf nachgeht und es umsorgt, und soll durch sein Wirken und seine Person die Liebe Gottes durchscheinen lassen.

Ihr habt Euch hineinnehmen lassen in diese »Liebesgeschichte« Gottes mit den Menschen, die Jesus Christus durch seinen Erlösertod der ganzen Welt eröffnet hat. Ihr steht in einer Linie mit den Boten seiner Liebe – mit den Aposteln, den Glaubenszeugen, den Missionaren und Verkündern des Evangeliums, dem heiligen Liudger und dem heiligen Ansgar wie mit allen Männern und Frauen, die auf vielfache Weise den Glauben weitergegeben haben. Das »Zeugnis der Liebe« ist zugleich ein Dienen, wie Christus selbst seine Sendung umschreibt: »Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele« (Mk 10,45). Wer in die besondere Nachfolge Christi gerufen ist, teilt mit ihm diese Sendung des Dienens und der Hingabe. Der Hirte leitet die Herde und sorgt für sie, indem er dient und darin sich selbst gibt, für die anderen da ist von Gott her und auf Gott hin. Als Diener Christi und Verwalter von Geheimnissen Gottes (vgl. 1 Kor 4,1) ist seine Aufgabe das Heil der ihm anvertrauten Menschen. Mit großem Einsatz habt Ihr diesen Dienst zu erfüllen gesucht und seid nicht davor zurückgeschreckt, neue Wege zu gehen in einer Welt, wo Gottes Angebot seiner Liebe und Wahrheit allzuoft nicht gehört oder zurückgewiesen wird.

Mit diesen Gedanken verbinde ich mich mit Euch im Dank an Gott für Euren langjährigen bischöflichen Dienst. Gerne bitte ich den Herrn, daß er Euer Wirken weiter reiche Frucht für Menschen und Kirche bringen lasse, und erteile Euch und allen, die im St. Paulus Dom zu Münster zum feierlichen Dankgottesdienst zusammengekommen sind, von Herzen meinen Apostolischen Segen.

Aus dem Vatikan, am 17. Februar 2013, dem zweiten Sonntag der Fastenzeit.

 

BENEDIKT XVI.


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