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ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE MITARBEITER VON «MISSIO AACHEN-MÜNCHEN
»

Samstag, 22. April 1989

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Es ist mir eine besondere Freude, Euch während Eurer Jubiläumswallfahrt in die Ewige Stadt zu dieser kurzen Begegnung zu empfangen. Ich grüße Euch und jeden einzelnen sehr herzlich.

Aus Anlaß des 150-jährigen Bestehens von Missio-München seid Ihr aus München und Aachen nach Rom gekommen; ein Jubiläum, das Missio-Aachen schon im Jahre 1982 feiern konnte. Rom selbst ist in der Tat ein missionarischer Brennpunkt eigener Art. Einmal ist diese Stadt das Ziel und Arbeitsfeld der Mission der großen Apostel Petrus und Paulus gewesen, die die römische Kirche gegründet haben; zum anderen gingen von hier immer wieder, angeregt und unterstützt durch die Nachfolger des hl. Petrus, Missionare in die verschiedenen Länder der Erde. So kann diese Romfahrt, auch Eure Begegnung mit dem Nachfolger Petri, ein Impuls für Eure missionarische Tätigkeit sein. Dies ist ja eine Tätigkeit, die gerade in Eurer Heimat von Laien begründet wurde und bis zur Stunde in enger Verbindung mit dem Heiligen Stuhl von vielen Laien zusammen mit ihren Hirten durchgeführt wird.

Für den großen Missionsauftrag der Kirche und seine erfolgreiche Durchführung ist der Missionseinsatz in den Ortskirchen der Heimatländer nicht weniger wichtig als die Arbeit der Missionare in der unmittelbaren Evangelisierung der Völker. Beide stehen in einer engen Wechselwirkung miteinander und bilden eine innere Einheit. In dem nachsynodalen Apostolischen Schreiben ”Christifideles Laici“ habe ich die Notwendigkeit und Bedeutung Eurer Tätigkeit besonders unterstrichen. Dort heißt es unter anderem: ”Das missionarische Problem stellt sich heute in der Kirche... in einer solch großen Breite und Brisanz dar, daß nur eine wahrhaft solidarische Mitverantwortung aller Glieder der Kirche, der einzelnen und der Gemeinschaften auf eine wirksamere Antwort hoffen lassen kann... Die Kirche muß heute auf dem Gebiet der Evangelisierung einen großen Schritt nach vorne tun und in eine neue historische Etappe ihrer missionarischen Dynamik eintreten. In einer Welt, die durch die Aufhebung der Entfernungen immer kleiner wird, müssen die Gemeinden untereinander Verbindung suchen, Kräfte und Mittel austauschen und sich miteinander in der einen gemeinsamen Sendung, das Evangelium zu künden und zu leben, engagieren. ”Die sogenannten jungen Kirchen... bedürfen der Kräfte der älteren Kirchen. Letztere aber brauchen das Zeugnis und den Elan der Jüngeren, so daß die einzelnen Kirchen vom Reichtum der anderen schöpfen”. 

Ihr widmet Euch dieser Aufgabe in besonderer Weise, da Ihr es im Rahmen des Werkes Missio als Eure Aufgabe betrachtet, sowohl die Kräfte der Kirche Eures Landes in den Dienst der jungen Kirchen zu stellen, wie auch das Zeugnis der jungen Kirchen in der Kirche Eures Landes gegenwärtig zu machen. Dieser Dienst bleibt auch nicht ohne Folgen für die menschliche Gesellschaft an der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Ihr helft durch Eure Tätigkeit mit, daß die Kirche ihrer Mission treu bleibt, ”unzerstörbare Keimzelle der Einheit, der Hoffnung und des Heils für das ganze Menschengeschlecht zu sein“. 

Im Namen der Kirchen in den Missionsländern danke ich in Euch Missio-München und Missio-Aachen für das bisherige segensreiche Wirken, für alle Gebete und Opfer der Gläubigen in Eurem Land, durch die sie das große Missionsanliegen der Kirche und die Arbeit der Missionare tatkräftig fördern. Möge der Herr der Ernte selber Euch, den unmittelbaren Mitarbeitern, sowie allen Euren Wohltätern und Freunden diesen vorbildlichen missionarischen Einsatz mit seiner Gnade reich lohnen. Mit besten Wünschen für Euer weiteres Wirken erteile ich Euch und allen, die Euer verdientes Missionswerk nach Kräften unterstützen, von Herzen meinen besonderen Apostolischen Segen.

 

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