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ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE LEITERINNEN DER SCHÖNSTATT-MÄDCHENJUGEND

Donnerstag, 30. Dezember 1993

 

Liebe Schwestern in Christus!

Herzlich heiße ich Euch, die Leiterinnen der Schönstatt–Mädchenjugend, zu dieser Begegnung willkommen. Ich freue mich über Euren Besuch und danke Euch für die aufrichtige Verbundenheit mit dem Nachfolger des heiligen Petrus, die Ihr damit bekunden wollt.

Eure diesjährige Pilgerfahrt unter dem Leitwort ”In der Kirche – für die Kirche: wie Maria!“ hebt die Einzigartigkeit der Mutter Jesu für das Werden und Wirken der Kirche von ihren ersten Anfängen an hervor. In der Tat ist das Lebensschicksal Mariens in einzigartiger Weise mit dem Heilswirken Gottes verwoben, der sich seit der Nacht von Betlehem in der Geburt Jesu untrennbar mit der Geschichte der Menschheit und mit dem Leben eines jeden einzelnen verbunden hat. Maria ist dabei die einzige, die den irdischen Lebensweg des Herrn von Anfang an mitgegangen ist und ihn bis in seine letzte Stunde hinein mitgetragen hat. Obwohl ihr manches im Leben Jesu unverständlich bleiben musste, hat sie in unerschütterlicher Treue ihr ”fiat“ durchgetragen und andere eingeladen, ihr darin zu folgen: ”Was er euch sagt, das tut“. Dabei blieb es Maria nicht verborgen, dass die Sendung Jesu den engen Rahmen einer individuellen Familie sprengen würde, ja dass seine Sendung allen menschlichen Familien und jedem Menschen galt. Nicht die Zugehörigkeit zu einer abgeschlossenen Gruppe, sondern die Öffnung für die Weite der Fülle des göttlichen Geheimnisses verlangt Jesus von denen, die seine ”Mutter“ und seine ”Geschwister“ sein wollen: ”Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter“. So steht diese einzigartige Frau auch am Anfang der Kirche und gehört mit den im Gebet versammelten Aposteln, durch die Sendung des Heiligen Geistes bestärkt, zu den Urzeugen von Leben und Auferstehung des Herrn.

Es ist für mich eine besondere Freude, in Euch, liebe Schwestern, Zeuginnen des Glaubens zu wissen, die aus dem Geist dieser marianischen Offenheit für die Erfordernisse unserer Zeit überzeugende Antworten im engagierten Wort und in stiller Tat vermitteln, die vor allem den jungen Frauen, deren Betreuung Ihr Euch widmet, etwas ”sagen“ und ihnen in der Formung und Stärkung ihres eigenen Glaubens verlässliche Hilfe sein können. Möge ”Maria, die der ganzen Kirche auf dem Weg des Glaubens, der Liebe und der vollkommenen Einheit mit Christus vorangeht“, Euch auch im neuen Jahr unter ihren mütterlichen Schutz nehmen. Dazu erteile ich Euch und all jenen, denen Ihr Euch verbunden wisst, von Herzen meinen Apostolischen Segen.

 

© Copyright 1993 - Libreria Editrice Vaticana

 



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