The Holy See Search
back
riga

 

SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XII. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
5.-26. OKTOBER 2008

Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

13 - 10.10.2008

INHALT

- ACHTE GENERALKONGREGATION (FREITAG, 10. OKTOBER 2008 - VORMITTAG)
- MITTEILUNGEN

ACHTE GENERALKONGREGATION (FREITAG, 10. OKTOBER 2008 - VORMITTAG)

- BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Heute, am Freitag, 10 Oktober, hat um 09.00 Uhr in Gegenwart des Heiligen Vaters und mit dem Gesang der Terz die Achte Generalkongregation zur Fortsetzung der Beiträge der Synodenväter in der Aula zum Synodenthema Das Wort Gottes im Lebem und in der Sendung der Kirche begonnen.

Turnusmäßiger Delegierter Präsident S.Em. Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney (AUSTRALIEN)

In der Pause um 10.30 Uhr empfing der Heilige Vater Benedikt XVI. zwei Gruppen zur Audienz:

Hispanicus B, 24 Teilnehmer;
Hispanicus C, 23 Teilnehmer

Bei dieser Generalkongregation, die um 12.30 Uhr geschlossen wurde, waren 237 Väter anwesend.

BEITRÄGE IN DER AULA (FORTSETZUNG)

Es haben folgende Väter das Wort ergriffen:

- Kardinal Vinko PULJIĆ, Erzbischof von Vrhbosna, Sarajevo, Präsident der Bischofskonferenz (BOSNIEN UND HERZEGOWINA)
- S.Exz. Emmanuel FÉLÉMOU, Bischof von Kankan (GUINEA)
- S.Exz. Joseph Mitsuaki TAKAMI, P.S.S., Erzbischof von Nagasaki (JAPAN)
- S.Exz. Andrzej Wojciech SUSKI, Bischof von Toruń (POLEN)
- S.Exz. Ján BABJAK, S.I., Metropolitan-Erzbischof von Prešov, Prjašev der Katholiken des byzantinischen Ritus, Präsident des Rates der slowakischen Kirche (SLOWAKEI)
- S.Exz. Santiago Jaime SILVA RETAMALES, Titularbischof von Bela, Weihbischof von Valparaíso (CHILE)
- S.S. Grégoire III LAHAM, B.S., griechischer-melkitischer Patriarch von Antiochien, Vorsitzender der Synode der griechisch-melkitischen Kirche (SYRIEN)
- S.S. Fouad TWAL, Patriarch von Jerusalem der Lateiner (JERUSALEM)
- S.Exz. Anthony MUHERIA, Bischof von Embu (KENYA)
- S.Exz. Víctor Hugo PALMA PAÚL, Bischof von Escuintla (GUATEMALA)
- S.Exz. Charles SORENG, S.I., Bischof von Hazaribag (INDIEN)
- S.Exz. Julio César TERÁN DUTARI, S.I., Bischof von Ibarra (EKUADOR)
- S.Exz. Pablo Virgilio S. DAVID, Titularbischof von Guardialfiera, Weihbischof von San Fernando (PHILIPPINEN)
- S.Exz. György UDVARDY, Titularbischof von Marazane, Weihbischof von Esztergom-Budapest (UNGARN)
- S.Exz. Charles Maung BO, S.D.B., Erzbischof von Yangon (MYANMAR)
- S.Exz. Vincenzo PAGLIA, Bischof von Terni-Narni-Amelia, Präsident der Katholischen Bibelföxderation (ITALIEN)
- S.Exz. Jabulani NXUMALO, O.M.I., Erzbischof von Bloemfontein (SÜDAFRIKA)
- S.Exz. Jesús PÉREZ RODRÍGUEZ, O.F.M., Erzbischof von Sucre (BOLIVIEN)
- S.Exz. Musie GHEBREGHIORGHIS, O.F.M. Cap., Bischof von Emdeber (ÄTHIOPIEN)
- S.Exz. Miguel Angel SEBASTIÁN MARTÍNEZ, M.C.C.I., Bischof von Lai (TSCHAD)
- S.Exz. Joseph Mukasa ZUZA, Bischof von Mzuzu (MALAWI)
- S.Exz. Antons JUSTS, Bischof von Jelgava (LETTLAND)
- S.Exz. Néstor Rafael HERRERA HEREDIA, Bischof von Machala (EKUADOR)
- S.Exz. Eugène Lambert Adrian RIXEN, Bischof von Goiás (BRASILIEN)
- S.Exz. Patrick Altham KELLY, Erzbischof von Liverpool (GROßBRITANNIEN)
- S.Exz. Paolo PEZZI, F.S.C.B., Erzbischof der Erzdiözese von der Gottesmutter in Moskau (FÖDERATION RUßLAND)
- P. Antonio PERNIA, S.V.D., Generaloberer der Gesellschaft des Göttlichen Wortes

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:

- Kardinal Vinko PULJIĆ, Erzbischof von Vrhbosna, Sarajevo, Präsident der Bischofskonferenz (BOSNIEN UND HERZEGOWINA)

Ich möchte meine Aufmerksamkeit dem Kapitel 7 widmen: “ Das Wort Gottes im Dienst und in der Bildung des Volkes Gottes”. Gemäss dem Geiste der Konstitution Lumen Gentium wird hier zu Recht hervorgehoben, dass “die gläubigen Laien die Heilssendung, welche der Vater seinem Sohn zum Heil aller Menschen anvertraut hat, teilen” (Nr. 51). Von ganzem Herzen unterstütze ich die Meinung, dass “der Dienst der Laien eine Vielzahl von Kompetenzen erfordert, die wiederum eine spezifische biblische Bildung voraussetzen”. Es werden nun einige Gruppen innerhalb der Pfarreien und der Diözesen genannt (Kranke, Soldaten, Gefangene). In diesem Zusammenhang nennt das Instrumentum “die Katechese innerhalb der Familien, welche durch die Vertiefung einiger Bibelstellen und die Vorbereitung der Sonntagsliturgie ein bevorzugtes Mittel ist für die Begegnung mit Gott, der zu uns spricht”. Es wird dann Aufgabe der Familie sein, “die Kinder durch die Erzählung der großen biblischen Geschichten, vor allem des Lebens Jesu, und ein durch die Psalmen oder andere geoffenbarte Bücher inspiriertes Gebet zur Heiligen Schrift hinzuführen”.
Die meisten unserer Familien haben zumindest das Neue Testament zu Hause, viele aber auch die vollständige Bibel.
Die bis vor kurzer Zeit noch sozialistisch regierten Länder brauchen gläubige Laien, die das christliche Evangelium in der Familie und in der Gesellschaft intensiv leben und ihren Teil der Sendung in der Kirche übernehmen.
Die Vorbereitung innerhalb der Familie auf den Tag des Herrn könnte für sie ein authentisches kairos sein. Falls es von den hier anwesenden kirchlichen Oberhirten anerkannte Institutionen gibt oder falls einige von ihnen positive Erfahrungen in diesem Bereich gemacht haben, würde ich gerne an dem Reichtum ihrer Erfahrungen teilnehmen.
Deshalb schlage ich vor, dass die von dem Instrumentum laboris unter 51 von mir zitierten Darlegungen am Ende unserer Versammlung in den Propositiones formuliert werden, die dem Heiligen Vater für das postsynodale Schreiben nach dieser Versammlung zur Verfügung gestellt werden.

[00060-05.05] [IN051] [Originalsprache: Italienisch]

- S.Exz. Emmanuel FÉLÉMOU, Bischof von Kankan (GUINEA)

Die Bischofssynode, die der Reflektion über das Gotteswort im Leben und der Sendung der Kirche geweiht ist, bietet eine wichtige Gelegenheit, damit jeder seine Beziehungen zu Jesus Christus, dem fleischgewordenen Gotteswort, vertiefen kann.
Um Seinen Liebesplan und Seinen letzten Willen zu enthüllen, hat Gott in der Tat durch Seinen Sohn zu uns gesprochen. Die Wirksamkeit des von Jesus Christus offenbarten Gotteswortes liegt in der göttlichen Macht, die die Völker von ihrer Unkenntnis von Gott, von ihren Ängsten und Fehlern, ihren Ungewissheiten und ihrer Unsicherheit befreit. Die Liebe Gottes wird von den Afrikanern aller Positionen wie die Verwirklichung ihrer Erwartungen gesehen. So bleiben in dieser Offenbarung, die Fülle, ja Eschaton der ganzen göttlichen Offenbarung ist, die Nähe Jesu Christi und die positive Verwandlung aller Kulturen durch das Gotteswort ein Grund der Anziehung und Überzeugung für unsere Völker, damit ihre Kulturen - besonders ihre Vision des Gotteswillens in bezug auf die Wahrheit in all ihrem Glanz geläutert werden: Wenn der einzige Gott in unseren Kulturen bekannt wäre, bliebe doch diese Klarheit und Vollkommenheit, in der die Liebe nicht nur Leben mit meinem leiblichen Bruder, sondern mit allen ist, den Feinden zu verzeihen anstatt ihn zu vergiften, wenn man die eigene Macht zeigen muss. Ich möchte damit nicht sagen, dass es keine Vergebung gab, aber diese Wirklichkeit brauchte das Gotteswort, dessen Kenntnis und Vorbild, um ihm dieses einzigartige Gesicht zu geben.
Die katholische Kirche in Guinea hat ein besonderes Interesse für diese Synode. Deshalb beteiligte sie alle kirchlichen Ränge an der Reflektion über die LINEAMENTA in der Vorbereitungsphase dieser Arbeiten. Wir wollten, dass jeder in der Seelsorge Tätige - vom Katechisten, von den Ordensleuten bis zum Priester und Bischof -sich beim Eintreten ins Haus einer Familie fragt: Habt ihr heute eine Bibelstelle gelesen und welche Botschaft wollt ihr jetzt im Leben umsetzen?
Wir wollen auch auf der Verehrung der Heiligen Schriften bestehen, indem wir Empfangs- und Inthronisierungszeremonien für die Bibel in den Familien durchführen und ihr einen Ehrenplatz einräumen, an dem jeden Tag eine Bibelstelle vorgelesen und dann darüber meditiert wird. Die jungen Leute haben das Bedürfnis, Jesus Christus zuzuhören, der zu ihnen spricht: wir Hirten müssen sie in die Bibelcamps begleiten und dürfen die Bildung nicht nur einer Gruppe überlassen. Wir müssen ihnen durch unsere Aktionen beweisen, dass das Gotteswort im Herzen unserer Aktionen bleibt. Wir sagen, dass die Einführung in die Bibel unseren afrikanischen Initiierungen entspricht, in denen man sich auf das Zuhören des Meisters einstellt. Aber in diesem Fall hört man nicht nur zu, sondern sieht das Vorbild Dessen, Der zu uns spricht, Jesus Christus: einen Kranken besuchen, obwohl er nicht zu meiner Familie gehört; einem Feind verzeihen, dem, der mich hasst, Gutes tun; in einer Welt, in der alles dem Interesse dient, zu lieben, ohne dass ich etwas davon habe. Der Auferstandene möge uns auf den verschiedenen Wegen zum neuen Emmaus begleiten und uns helfen, trotz aller auf dem Weg bestehenden Prüfungen weiterhin für Ihn Zeugnis abzulegen.

[00100-05.04] [IN081] [Originalsprache: Französisch]

- S.Exz. Joseph Mitsuaki TAKAMI, P.S.S., Erzbischof von Nagasaki (JAPAN)

Die Synode befasst sich mit vielen Aspekten der Bibel. Sie sollte die Menschen mit einer weltumfassenden Vision führen und erleuchten, damit sie Folgendes verstehen: die Stellung und Bedeutung der Bibel im Leben und der Evangelisierung der Kirche; die Verbindung zwischen dem Alten und dem Neuen Testament, damit sie die Bedeutung schwieriger Bibelstellen im Alten Testament erkennen; eine verständliche Erklärung der ganzen Heiligen Schrift unter Berücksichtigung der in der Offenbarung stattgefundenen Entwicklung. Offenbarung, Lehramt, Glauben und die organische Beziehung zwischen Liturgie und Schrift. All diese Bereiche müssen überprüft werden. Das Studium der Hermeneutik ist ein passender Weg und sollte ermutigt werden (Einführung Nr. 5).
Im allgemeinen können wir sagen, dass die Menschen, die versuchen, ein christliches Leben zu führen, es nicht zulassen, dass die Dynamik der Heiligen Schriften in ihrem Herzen ausreichend lebendig werden kann. Die Lectio Divina alleine reicht nicht aus, um das zu ändern. Es ist wichtig, dass wir das Gotteswort verstehen und es in Beziehung zu unserem Leben setzen, einander austauschen und es praktisch in unserem ganzen Leben umsetzen. Wenn wir das Wort Gottes lesen, dann beginnen wir zu verstehen, dass Es wirklich in den tagtäglichen Ereignissen unseres Lebens zu sehen ist, und dass wir uns darum sorgen müssen, dass Es zu anderen gelangt. Wie können wir also praktisch gesehen erreichen, dass die Heilige Schrift das Christenleben der Gläubigen durchdringen und animieren kann? Das ist ein Thema, mit dem wir uns immer wieder beschäftigen müssen.
Deshalb:
1) diese Versammlung sollte den Heiligen Vater bitten, “allen Christen auf der ganzen Welt zu empfehlen, die Heilige Schrift zu lesen, zu meditieren und sich mit anderen besonders mit Hilfe seines postsynodalen Aspostolischen Schreibens auszutauschen.
2) man sollte ein Buch mit detaillierten Erklärungen zu den gängigen Methoden des Bibelaustauschs mit einer Art Bewertung veröffentlichen, damit die Menschen je nach Lebensumständen unter diesen auswählen können.
3) Ein Buch mit dem Titel Sunday Gospel Readings with Lectio Divina Year B: MARK, Advent 2008 - Christ the King 2009 (Bibellesungen am Sonntag mit der Lectio Divina, Jahr B, MARK, Advent 2008, Christkönig 2009), geschrieben von Monsignor Anthony Abela als ein Beitrag zu dieser Synode, es erscheint auch in japanischer Sprache vor Advent dieses Jahres.

[00107-05.03] [IN086] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Andrzej Wojciech SUSKI, Bischof von Toruń (POLEN)

Ich beziehe mich auf das Kapitel V, Nr. 34, der Instrumentum laboris, in dem es heißt “Auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens ist es erforderlich, das Verständnis dafür reifen zu lassen, dass die Liturgie der bevorzugte Ort des Wortes Gottes ist, das die Kirche aufbaut”. Diese Aussage ist entscheidend für alles folgende.
Es scheint jedoch notwendig zu klären, welche Ebenen des kirchlichen Lebens hier gemeint sind. Das Wort “Gemeinschaft” kommt in diesem Dokument sehr häufig vor, aber “per se” betrachtet, ist es nicht sehr eindeutig. Es kann im Sinne von weltweiter Gemeinschaft der Kirche, von Diözesen und Pfarreien interpretiert werden, aber auch im Sinne von religiöser Gemeinschaft oder diverser Gemeinschaften innerhalb der Pfarreien oder Diözesen.

Vom pastoralen Gesichtspunkt aus spielt die Pfarrgemeinschaft eine ganz besondere Rolle, und ich denke, dass stärker hervorgehoben werden muß, dass sie der bevorzugte Ort für die Verkündung des Wortes Gottes ist, wo es interpretiert und mit den vielfältigen Situationen des Lebens konfrontiert wird und damit Ursprung jeder kirchlichen Gemeinschaft ist.
In seinem apostolischen Schreiben Catechesi tradendae sagt Papst Johannes Paul II. “daß die Pfarrgemeinder Motor und bevorzugter Ort der Katechese bleiben muß...Ob man will oder nicht, die Pfarrei bleibt ein Hauptbezugspunkt für die Christen, selbst für die nicht Praktizierenden” (Nr.67).Die Pfarrei gründet auf einer theologischen Gegebenheit, weil sie eucharistische Gemeinschaft ist. Dies bedeutet, dass sie als Gemeinschaft befähigt ist, Eucharistie zu feiern, in der sie die lebendigen Wurzeln ihres Wachstums sowie das sakramentale Band ihrer communio mit der gesamten Kirche findet. Diese Befähigung zur Feier der Eucharistie ist gegeben durch die Tatsache, dass die Pfarrei Gemeinschaft des Glaubens und organische Gemeinschaft ist - das heißt, zusammengesetzt aus geweihten Amtsträgern und anderen Christen -, in der der Pfarrer - der den Ortsbischof vertritt - das hierarchische Band mit der gesamten Teilkirche darstellt (vgl. ChL, 26)

[00111-05.04] [INO90] [Originalsprache: Italienisch]

- S.Exz. Ján BABJAK, S.I., Metropolitan-Erzbischof von Prešov, Prjašev der Katholiken des byzantinischen Ritus, Präsident des Rates der slowakischen Kirche (SLOWAKEI)

Das Wort Gottes ist wahr und Gott wirkt im Leben der Menschen und der gesamten Kirche.
Die griechisch-katholische Kirche in der Slowakei ist Zeuge dieser Erfahrung durch die Verfolgung in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts und der heutigen Entwicklung unserer Kirche.
Die totalitäre Macht hat versucht, unsere Kirche zu zerstören. Die näheren und ferneren geschichtlichen Ereignisse bestätigen jedoch die volle Gültigkeit der Worte Jesus Christus: “Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.” (Mt 10, 32). Gott erfüllt diese Worte schon jetzt, wo wir Zeugen der Entwicklung unserer Kirche sind. Wir sind Benedikt XVI. dankbar dafür, dass er am 30. Januar dieses Jahres die griechisch-katholische Kirche zur Metropolitenkirche sui iuris mit Sitz in Prešov erhoben hat. Dank Gottes Güte haben wir genügend priesterliche Berufungen (das mittlere Alter der Priester im pastoralen Dienst beträgt 41 Jahre), wir haben Zentren zur Ausbildung für die Familien und für die Jugend eröffnet. Diese Gaben sind die Früchte des Leidens unserer Kirche.
Die Verkündigung des Wortes Gottes in der griechisch-katholischen Kirche in der Slowakei wird von der ausgiebigen Verwendung des Wortes Gottes in der byzantinischen Liturgie (über die Lesungen hinaus) nicht nur in der verbreiteten Form der Psalmen, sondern auch in Form der Paraphrasen des Bibeltextes in der liturgischen Hymnografie unterstützt. Das Wort Gottes wird den Gläubigen auch mit Hilfe der Ikonen vermittelt, die nicht eine reine Verbildlichung des Bibeltextes sind, sondern eher ein “Fenster zum Himmel”, durch das ein Dialog zwischen Gott und dem Menschen und dem Menschen und Gott stattfindet.
Trotz aller zuvor beschriebenen Handlungen wird die Anhörung des Wortes Gottes durch die Gläubigen auch oft dadurch behindert, dass sie von einem jahrhundertelangen Relativismus
beeinflusst sind. Ein weiteres Problem ist, dass der Katechismus vor der Taufe nicht ausreichend ist, um die Eltern in die Lage zu versetzen, ihre Kinder im Glauben zu erziehen. Ein besonderes Problem bei der Anhörung des Wortes Gottes in der Familie ist die Arbeitsmigration vieler Gläubiger in weit entfernte Regionen oder ins Ausland, vor allem der Väter und Mütter.

[00116-05.02] [IN095] [Originalsprache: Italienisch]

- S.Exz. Santiago Jaime SILVA RETAMALES, Titularbischof von Bela, Weihbischof von Valparaíso (CHILE)

Vorstellung von drei Kriterien, an die man bei einer christlichen Lesung der Bibel unter Berücksichtigung der heutigen Kultur bedenken muss.
Diese Kriterien sind wie folgt:
- Der Durst nach Gott: deshalb brauchen wir eine “Bibelpastorale”, das bedeutet eine Animation der Seelsorge mit der Bibel in der Hand.
- Die Identität als Kinder Gottes, als Jünger von Jesus und Tempel des Heiligen Geistes: das bedeutet, dass wir mehr “Bibelspiritualität” brauchen, in der wir Gottes Liebe erfahren.
- Die Bedingung, “Gottes Familie” zu sein, die vereint ist,, um die eigene Identität zu erkennen, die eigene Bedingung gleichzeitig als Kinder Gottes und Jünger Jesu zu feiern und uns auf die Sendung vorzubereiten. Unsere Einheit ist schon ein Zeugnis in der Sendung
Diese Kriterien müssen noch formuliert werden. Manchmal ergeben sie sich aus dem Dialog mit der Kultur und aus den Lebensumständen der Menschen heute. All das Angesprochene finden wir schon in der Bibel im Johannesevangelium in der Begegnung von Jesus mit Seinen ersten Jüngern

[00117-05.02] [IN096] [Originalsprache: Spanisch]

- S.S. Grégoire III LAHAM, B.S., griechischer-melkitischer Patriarch von Antiochien, Vorsitzender der Synode der griechisch-melkitischen Kirche (SYRIEN)

Das Gotteswort ist der privilegierte Ort der Begegnung und des Dialogs unter den Menschen , damit es wirklich zu meinem und deinem Gotteswort wird; Es lädt mich ein, Gott und meinem Bruder zu begegnen; Eine Epiklese ist notwendig, damit es auch das Gotteswort für die anderen, für die Gesellschaft und die Welt werden kann und sich an unsere Lebensumstände anpasst.
Der Christ der Ostkirche sieht seinen Glauben in erster Linie durch die Liturgie; er stellt die Eucharistie in den Mittelpunkt und richtet sich vor allem mit Hilfe der Schriften auf sie aus. Der “Tisch” des Gottesworts und der “Tisch” der Eucharistie sind untrennbar. Das Gotteswort wird so gelesen, meditiert, gepredigt, gefeiert und ist auch in den Ikonen lesbar.
Während der feierlichen Verkündigung des Evangeliums legen die Kinder, Leidenden und Kranken ihren Kopf unter das Evangeliar und bitten um Gnade.
Am Ostertag verehren die Gläubigen das Buch der Evangelien und das Ikon der Erlösung, dann umarmen sie einander, denn das Gotteswort ist ein Wort der Versöhnung.
In der Bischofsweihe legt “der ranghöchste Priester sein Homophotion auf den Kopf des Erwählten, nimmt das heilige Evangelium in die Hand, öffnet es, hält es umgekehrt an den Kopf und Hals des Gewählten und betet zu Gott, damit Er “den Erwählten als würdig befinde, das Joch des Evangeliums zu tragen” und zu seiner Verbreitung beizutragen.
Ich möchte, dass wir das Wort Gottes, das uns vereint, miteinander teilen. Habt keine Angst vor den Suren des Koran, so wie auch unsere muslimischen Brüder keine Angst vor dem Evangelium oder der Thora haben sollen.

[00120-05.05] [IN099] [Originalsprache: Französisch]

- S.S. Fouad TWAL, Patriarch von Jerusalem der Lateiner (JERUSALEM)

Das Gotteswort im Leben und in der Sendung der Kirche im Heiligen Land
“Verbum caro hic factum est” (Joh. 1,14) dieser Satz führt uns an die Schwelle des großen Mysteriums der Fleischwerdung des Gottesworts im Heiligen Land, das Er aussuchte, um “dort sein Zelt in unserer Mitte aufzuschlagen” (Joh. 1,14).
Hier im Heiligen Land “hat Gott viele Male und auf vielerlei Art einst durch die Propheten zu den Vätern gesprochen, in dieser Endzeit hat Er durch den Sohn zu uns gesprochen” (He. 1, 1-2). Hier im Heiligen Land wurde den Aposteln der Heilige Geist eingeflößt, der “euch alles lehrt und euch an alles erinnert, was ich euch gesagt habe (Joh. 14, 26)
All dieser Gründe wegen erhalten das Lesen, Studieren und Meditieren des Gottesworts einen einzigartigen Wert und Fruchtbarkeit, wenn es im Heiligen Land geschieht, in dem nicht nur die Geschichte, sondern auch die Geographie und Topographie des Heils bewahrt wird.
Der israelisch-palestinensische Konflikt führt zu Schwierigkeiten bei der Lesung und dem Verständnis gewisser Bibelstellen. So fällt den christlichen Arabern oft das Lesen im Alten Testament schwer, nicht weil es um das Gotteswort geht, sondern weil die Auslegungen eine politische und ideologische Bedeutung haben können. Die beiden angeführten Prinzipien schützen uns vor diesen politischen und ideologischen Auslegungen:
1. Das Gotteswort im Lichte Christi zu lesen und auszulegen. Jesus sagte: “Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben, sondern um zu erfüllen (Mt. 5,17). Christus hat in Sich das ganze Alte Testaments aufgenommen und zusammengefasst, um ihm einen neuen Schwung und eine neue Bedeutung zu geben (er hat sie erfüllt”). In Ihm und durch Ihn muss das Alte Testament gelesen und verstanden werden.
2. Das zweite Prinzip der Auslegung ist die Kirche. Alle Auslegungen außerhalb der Kirche sind gefährlich.
Abschließend möchte ich die Gelegenheit ergreifen, da der Heilige Vater und alle Synodenväter anwesend sind, um einen Aufruf zugunsten des Heiligen Landes zu machen und um mehr Gebete, Solidarität und Pilgerfahrten zu bitten. Helft uns, damit wir für Christus, den Messias und Erlöser, Zeugnis ablegen können, damit: “ihr in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde meine Zeugen seid” (Apg.1,8).

[00128-05.04] [IN101] [Originalsprache: Französisch]

- S.Exz. Anthony MUHERIA, Bischof von Embu (KENYA)

Obwohl man mehr Zugriff auf die Bibel hat, findet doch manchmal das christliche Leben weiterhin etwas “außerhalb”der Heiligen Schriften statt. Die starke Präsenz der evangelischen Sekten in Afrika, die stolz darauf sind, dass sie Bibelstellen auswendig können, führte zu einer Tendenz, “Bibelkenntnisse” als reines “Auswendigkönnen” einer Zahl von Bibelstellen zu verstehen, die man aus dem Stegreif zitiert und selbst freihändig “original” auslegt (vgl. Instrumentum Laboris, Nr. 29)
Anscheinend vernehmen wir noch immer nicht die Stimme “Des Wortes”, Das laut und eindringlich widerhallt. Ich denke, die Zeit ist gekommen, um mehr Raum und Zeit zu schaffen, damit man beim Lesen der Heiligen Schrift mit mehr Aufmerksamkeit zuhört oder “besser zuhört” wenn ihr so wollt. Damit “Das Wort” ein Echo findet, müssen wir Platz haben und schweigend in der Meditation zuhören! (vgl. Instrumentum Laboris, Nr. 23).
Im katholischen Kontext wird die Heilige Schrift in der Liturgie “lebendig”, nämlich in der Verkündigung des Gottesworts und seiner Auslegung in der Liturgie der Predigt! In der Patristik war das “Verkündigen des Worts” nicht nur eine akademische Erklärung der Perikope, noch eine weitere Bezugnahme, um eine moralische Lehre verständlich zu machen. Es bedeutet, dass man - ”Das Wort” heute als ein Zeitgenosse der Szene oder der Perikope versteht und lebt und darauf hört. als sei es eine Einladung, die an den Einzelnen oder die Gemeinschaft ergeht. Wenn das Wort in der Liturgie klar umrissen gepredigt wird, werden die Gläubigen es freudig annehmen. Aus dem Bibelaustausch wird dann die Fortführung der Teilnahme am Wort von der“Tafel des Wortes”. (vgl. Jes. 55, 10-11).
In der Predigt hilft der Priester den Gläubigen beim “Zuhören” des Wortes” und führt sie dazu, eine Antwort in ihrer jeweiligen Lebenslage zu finden. Das kann er tun, wenn er einige Zeit über die Bibel meditiert hat. In diesem Kontext müssen wir bei Priestern und Seminaristen das Bedürfnis wecken, sich in ihrem täglichen persönlichen spirituellen Programm einige Minuten Zeit zu nehmen und die Bibel oder die Lectio Divina zu lesen.

[00144-05.04] [IN103] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Víctor Hugo PALMA PAÚL, Bischof von Escuintla (GUATEMALA)

Die Existenz der Bibel im Leben und in der Sendung der Kirche befindet sich heute, angesichts der Verzerrung des Wortes Gottes, in einer schwierigen Situation, nicht nur auf Grund der Aufhebung der Kriterien der regula fidei und der analogia fidei, die mit der Schrift der Reformation begann, bis hin zu einer “neuen Gnosis”, die Elemente in die Auslegung der Bibel einführte, die mit dem Wesen des Christentums absolut nichts gemeinsam haben . Doch über den totalen Fundamentalismus der Sekten hinaus sind es pseudochristliche religiöse Einrichtungen, die, um den kulturellen und existenziellen Anthropozentrismus unserer Zeit darzustellen, die Bibel benutzen, um Ideen für den materiellen Fortschritt vorzuschlagen, um sich selbst in neuer Version zu präsentieren, um Wege aufzuzeigen, Schmerz auszuschalten usw. Vor allem in den armen Entwicklungsgebieten in Lateinamerika bedarf es einer globalen Sicht der Wirtschaft und für einige absolut auch der Religion, um Konflikte zu überwinden, die aus Armut, Korruption in der staatlichen Verwaltung, Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Situation, mangelnder Sicherheit in den Städten usw. resultieren und fruchtbaren Boden für die Verbreitung der so genannten “Theologie des Wohlbefindens” schaffen: für einen scheinbar biblischen, doch nicht christlichen, falschen Gott, dessen Handeln sich an der Armut als “Verdammnis” und dem Reichtum als “Gnade” oder “Wohlbefinden” orientiert. Bildung und Pastorale müssen sich dringend auf die Bibel konzentrieren; Lehre der Bibel und Traditionen müssen zusammenwirken, damit die Begegnung mit Christus als Weg zur Konversion, zur Gemeinschaft und zur Solidarität gelebt werden kann (vgl. Johannes Paul II. Ecclesia in America 12 ff) und als Privileg zum Geheimnis der Liebe Gottes (vgl. Benedikt XVI. Deus est caritas 4 ff.)

[00145-05.03] [IN104] [Originalsprache: Spanisch]

- S.Exz. Charles SORENG, S.I., Bischof von Hazaribag (INDIEN)

Ich komme aus einer Mission Indiens, die sich über verschiedene Teile Indiens erstreckt und in der viele Stämme zusammengefasst sind. In der Mission leben fast 1 Million 800 tausend Katholiken.
Wir lesen im Brief an die Hebräer: “Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn.” (Hebr. 1,2) In der Stammesreligion manifestiert sich Gott in der Natur. So fällt es den indischen Stämmen nicht schwer, Jesus als den Sohn des Höchsten Wesens anzuerkennen.
Gott, der Liebe ist, setzt Sich durch Jesus Christus für das Wohl jeder menschlichen Person ein. Jesus manifestierte die Liebe des Vaters mit Seinen Taten, mit Heilung und Liebe, Seiner Lehre und Seinen Gleichnissen.
Die Sendung von Jesus war die Verkündigung des Königreiches, welches Gerechtigkeit und Frieden und Freude im Heiligen Geist ist (Röm. 14:17). Als Jesus die Füße Seiner Jünger wusch, erteilte Er eine große Lektion (vgl. auch Mark. 10: 42-45)
Gott gab Seinen einzigen Sohn hin, um uns zu erlösen. Sein Sohn Jesus Christus liebte die Menschheit so, dass Er sich in der Eucharistie für uns hingab (1Kor. 11:23-25) Diejenigen, die Seinen Leib essen und Sein Blut in der Eucharistie trinken, werden zu Blutsbrüdern und -schwestern in Jesus Christus. Die Eucharistie erinnert uns an das große Opfer von Jesus am Kreuz, Der für die Vergebung Seiner Feinde betete: “Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun” (Lk 23, 34).
Das Wort Gottes kann Gemeinschaften aufbauen. Wir lesen in der Apostelgeschichte, dass die Christen “an der Lehre der Apostel und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten festhielten” (Apg. 2, 42). Obwohl die Christen aus verschiedenen Kulturen kommen und verschiedene Sprachen sprechen, einigt sie das Wort Gottes als Wort des Glaubenst. Das Gotteswort führt die Menschen dazu, als eine eucharistische Gemeinschaft im Zeugnis und Dienst zu leben.

[00146-05.05] [IN105] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Julio César TERÁN DUTARI, S.I., Bischof von Ibarra (EKUADOR)

In Lateinamerika ist die sogenannte “Befreiungstheologie” entstanden, die behauptete, sich angesichts der Armut des Kontinents auf eine biblische Exegese zu stützen, und die sich an den vielfachen Wünschen unserer Völker nach Befreiung orientierte. Zu Recht hat das Lehramt mehrmals die Aufmerksamkeit auf die Irrtümer und Gefahren dieser Texte gelenkt. Sie hat aber zugleich die Theologen ermutigt, damit die Heilige Schrift die neuen Wege erleuchte, die das Wort Gottes gehen will, um auf die Hoffnungen und Herausforderungen von heute zu antworten. Daraus ist folgendes zu schließen:
1. Die theologische Reflexion muss ihren Sitz in der christlichen Gemeinschaft haben, dem privilegierten Ort für das Verständnis des tiefen Sinns der Schrift. Sie muss zugleich die subjektiven, abkürzenden oder ideologischen Auslegungen überwinden. Es handelt sich nicht um eine “Parallelkirche” und auch nicht um eine Kirche ausschließlich der Armen, sondern um eine Teilkirche, die im Geheimnis Christi hierarchisch begründet ist.
2. Diese gemeinsame Lektüre der Schrift muss sich mit den Symptomen der Sünde und der Gnade auseinander setzen, die die globalisierte Welt kennzeichnen. In Lateinamerika muss man den verschiedensten Formen der Armut besondere Aufmerksamkeit schenken, den neuen und qualvollen Formen der Armut und den neuen und vielversprechenden Wegen der ganzheitlichen Befreiung, ohne das Zeugnis derer zu vergessen, die ihr Leben täglich - manchmal bis hin zum Opfer - der Nachfolge Jesu weihen, Der arm und von Herzen demütig ist (vgl. Dokument von Aparecida, 399-405).
3. So wird die Ausarbeitung der theologischen Reflexion, vor allem an den katholischen Universitäten, keine Schwierigkeiten haben, sich auch mit der wissenschaftlichen Exegese auseinanderzusetzen, in Übereinstimmung mit den nützlichen Hinweisen des Lehramtes, um einen neuen missionarischen Geist zu fördern, wie es die sich verändernde kulturelle Situation unseres Landes verlangt (vgl. Dokument von Aparecida, 124, 341, 344).
4. Als Höhepunkt der Arbeit der Theologen muss immer die Person des Herrn der Kirche selbst dargestellt werden: der historische Jesus, Der in den Evangelien gegenwärtig ist und Der auch der Auferstandene ist, Der durch sein Pascha-Geheimnis immer in Seiner Kirche lebt.

[00148-05.03 [IN107] [Originalsprache: Spanisch]

- S.Exz. Pablo Virgilio S. DAVID, Titularbischof von Guardialfiera, Weihbischof von San Fernando (PHILIPPINEN)

Das Instrumentum laboris macht zu Recht auf die positive Spannung zwischen Exegese und Theologie in der Kirche aufmerksam. Während die Theologie den Akzent oft auf die Macht des Wortes Gottes legt, brauchen wir die Exegese, um uns an die Demut des Wortes Gottes zu erinnern. Sind wir nicht oft sprachlos angesichts der Empörung ernsthafter Gläubiger, die beim Lesen der Bibel auf Gewalttätigkeit, Frömmelei, Grausamkeit, Unaufrichtigkeit und andere menschliche Widersprüchlichkeiten stoßen, die allen Abkommen Adams zu eigen sind? Und dennoch haben wir sie nicht aus dem Kanon der Schrift gestrichen. Wir finden in diesem Kanon Texte, in denen die Auferstehung und das Leben nach dem Tod geleugnet werden, und Texte, die sie bestätigen. Wir haben Texte, die Satan als Mitglied des himmlischen Hofstaates mit einer speziellen Aufgabe beschreiben, und andere, die ihn als gefallenen Engel darstellen. Es gibt Texte, in denen das Böse als Konsequenz der Erbsünde dargestellt und die Schuld der Menschen unterstrichen wird, und andere, die das Böse wie eine Krankheit und den Menschen als Opfer sehen, dessen Schuld nur von Gott vergeben werden kann. Es gibt Texte, die die Gnade Gottes verherrlichen und andere, die die Bemühungen des Menschen an die erste Stelle setzen.
Aufstieg und Abstieg, Göttliches und Menschliches, Erhabenheit und Erbärmlichkeit, das sind die Aspekte der göttlichen Offenbarung, des menschlichen Ausdrucks des Wortes Gottes, des Fleisch gewordenen Gottes, die sowohl den Beitrag der Exegeten als auch den der Theologen erfordern, vor allem der Priester, deren Aufgabe es ist, uns in Demut zu versammeln, und die stets bereit sind, zuzuhören und sich mit Hingabe ihrer Mission zu widmen, uns auf Jesus - das menschliche Gesicht Gottes - hinzuweisen, auf seine Kraft in der Schwäche, auf seine Weisheit in der Torheit, auf seine Erhöhung durch die Erniedrigung.

[00147-05.06] [IN109] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. György UDVARDY, Titularbischof von Marazane, Weihbischof von Esztergom-Budapest (UNGARN)

Ich beziehe mich auf das 5. Kapitel des Instrumentum laboris.
Die Katechese der Kirche - sowohl die anfängliche als auch die systematische - hat große Möglichkeiten und eine große Verantwortung hinsichtlich der Übermittlung des Gotteswortes und des Überantwortung unseres Lebens an die Person, die Lehre und die Kirche Jesu Christi - über die Liturgie, die Diakonie und das Lebenszeugnis in der Gemeinschaft hinaus. In der Katechese können wir den Charakter des Wortes Gottes aufzeigen, indem wir uns an es anpassen und seiner Natur folgen: seiner persönlichen, anrufenden und einladenden oder fragenden Kraft.
Das Wort Gottes, auch wenn wir es durch ein Buch erfahren, auch wenn wir eine mehr als tausend Jahre alte Geschichte hören, die sich in einer uns wenig bekannten Kultur abspielt, dieses Wort Gottes wird “heute” gesprochen und ist an “mich” gerichtet. Das Wort kommt uns aus der ewigen Gegenwart Gottes zu. Gott handelt “jetzt” durch seinen Heiligen Geist. Er ruft mich jetzt auf, mein Leben zu überdenken, er fordert mich zu einem neuen Leben auf - zur Bekehrung-, Er spendet Trost und gibt Hoffnung, Er befreit uns und Er richtet uns (vgl. Jes 55,10-11).
Unsere Katechese wird Erfolg haben, wenn sie dieses schöpferische Moment wahrnimmt und vermittelt. Dann können wir hoffen, dass das Erfahrene das Leben von Grund auf verändert.
Manchmal bedienen sich die Bücher, Hilfsmittel und Methoden im Religionsunterricht und in der Katechese für die verschieden Altersstufen der Heiligen Schrift - des Wortes Gottes, um ein Thema zu erläutern, manchmal geben sie diese wie ein moralisches Gleichnis wieder, oder sie stellen sie nur als Zeugnis einer grundlegenden oder allgemeinen Lebenserfahrung dar.
Man könnte die Bücher, Hilfsmittel, und Methoden für die Katechese sicherlich verbessern, aber der Erfolg hängt manchmal von der Person ab, die den Katechismusunterricht erteilt, - vom Priester, vom Katecheten. Er wird gemäß dem Beispiel der Menschwerdung zur Methode des Wortes Gottes, indem er sein eigenes Leben dem Handeln im Geiste Christi unterordnet.
Es ist wunderbar, die Geschichte der Jünger von Emmaus (Lk 24,13-35) zu betrachten, in der der auferstandene Jesus den Jüngern erscheint, als Lehrer, als Hermeneut, ja fast könnte man sagen, als Katechet.
Meiner Meinung nach ist also der richtige Gebrauch der Bibel nicht grundsätzlich eine Frage der Methode, sondern eine persönliche Frage, das heißt mein persönliches Verhältnis zum Wort Gottes.

[00131-05004] [IN115] [Originalsprache: Italienisch]

- S.Exz. Charles Maung BO, S.D.B., Erzbischof von Yangon (MYANMAR)

Die Kirche verkündigt in unserem Erdteil das Evangelium unter den schwierigsten Bedingungen, Entbehrungen und Bedrängnissen. Wie der heilige Paulus können wir sagen: “Ich ergänze in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt” (Kol 1,24 NRSV). Viele unserer Ethnien haben ihre eigenen Bibelausgaben, die sie mit Hilfe der Missionare angefertigt haben.
In den verschiedenen Ländern wird das Wort auf verschiedene Art Fleisch. In der freien Welt kann es öffentlich verkündet werden, doch in vielen Teilen der Welt ist der Verkündigungsauftrag der Kirche einem erstickenden Druck ausgesetzt. Ihre Pflicht, das Wort Gottes zu verkünden, wird von dunklen Kräften hintertrieben. Wir feiern derzeit das Paulus-Jahr und sehen uns den gleichen Herausforderungen gegenüber, denen sich der große Apostel der Verkündigung schon stellen mußte.
Wir sind eine arme Kirche und unser einziger Ruhm ist, dass wir “Christus kennen” und vom “Wort Gottes getragen werden”. Das Wort Gottes spielt die größte Rolle im Leben unseres Volkes. “Die Diakonie oder der Dienst der Liebe ist, entsprechend der Liebe, ...die Berufung der Kirche Jesu Christi. Es ist erforderlich, dass das Wort Gottes zur Nächstenliebe führt” (IL 39). Uns leitet das Wort des Heiligen Vaters aus Deus Caritas est “die Kirche kann den Liebesdienst so wenig ausfallen lassen wie Sakrament und Wort (IL22)”.
Der Auftrag: “den Hungrigen zu essen zu geben und den Nackten Kleidung zu geben” wurde greifbar nach dem verheerenden Wirbelsturm Nargis. Fast 150.000 Personen starben und zwei Millionen Personen wurden Flüchtlinge in ihrem eigenen Land. Das ganze Land trauerte.
Mit Hilfe des Herrn brachten wir wieder Leben in viele Gemeinschaften zurück, die Kirchen verwandelten sich in Obdachlosencamps. In diesen Camps gab es nur eine Liturgie - die Verkündigung des Evangeliums durch unsere Hilfe und das Teilen des Brotes durch unsere Fürsorge. Die Welt war unser Altar und wir brachen das Brot der menschlichen Gemeinschaft mit den gebrochenen Menschen. Das Wort, das wir predigten, war das Brot für die Hungrigen, das Leben gab und Licht in den letzten fünf Monaten.

[00133-05.05] [IN117] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Vincenzo PAGLIA, Bischof von Terni-Narni-Amelia, Präsident der Katholischen Bibelföxderation (ITALIEN)

Ein neues Pfingsten ist dringend nötig. Wir müssen aus dem Abendmahlssaal herausgehen und den “70 Völkern” - also allen Völkern der Erde - das eine Evangelium in verschiedenen Sprachen verkünden. Dabei stehen wir gleich vor der ersten Herausforderung: Es gibt mehr als 6000 Sprachen, während die Bibel wurde erst in 480 Sprachen vollständig übersetzt wurde, das Neue Testament in 1168 Sprachen. Es bleiben also noch mehr als 4000 Sprachen übrig. Vor uns liegt somit eine große Aufgabe, und dies auch in finanzieller Hinsicht. So könnten also einige Sprachen, wie es schon in der Vergangenheit geschah, durch die Bibelübersetzung kodifiziert werden. Natürlich ist die Herausforderung auch pastoraler Art. Die Zusammenarbeit zwischen der Katholischen Bibelföderation und den Bibelgesellschaften ist ein kleines Beispiel für die Gemeinschaft auch auf ökumenischer Ebene. Es wäre wünschenswert, dass die Synode eine neue Begeisterung an der Heiligen Schrift weckt. Dies sagte schon der sel. Johannes XXIII. Die Voraussetzungen dafür, dass sich diese Begeisterung unter den Menschen ausbreitet, sind erfüllt. Eine von der Bibelföderation durchgeführte Umfrage zeigt, welches hohe Ansehen die Bibel bei allen genießt. Die Mehrheit aller Befragten in den 16 Ländern der Welt, in denen die Umfrage gemacht wurde, halten es für angebracht, dass die Bibel auch in den Schulen gelehrt wird. Zugleich merken aber auch alle an, dass die Bibel schwer zu verstehen sei und man zu ihrem Verständnis Hilfe benötige. Man könnte sagen: die Umfrageergebnisse bestätigen, dass Sola Scriptura nicht ausreicht. Es ist auch die entsprechende Begleitung nötig. Und dies ist die eigentliche Herausforderung, vor der wir stehen.
Wir dürfen aber keine Angst davor haben, die Bibel allen, und nicht nur den Gläubigen, auszuhändigen. Auch wenn es wahr ist, dass viele Haushalte über eine Bibel verfügen, so kommt es doch sehr selten vor, dass jeder einzelne Christ seine eigene, persönliche Bibel hat. Meiner Ansicht nach müsste dies eines der Ziele der Synode sein. Denn wenn die Bibel gemäß einem Wort der Väter “der Liebesbrief Gottes an die Menschen” ist, warum sollte man dann ihre Aushändigung herauszögern oder - was noch schlimmer wäre - ganz verhindern? An uns liegt es dann, unser Engagement bei der Betreuung der Bibellektüre zu verdoppeln. Die Menschen müssen auch lernen, mit der Bibel zu beten. Leider geht aus der Umfrage hervor, dass dies nur eine verschwindend kleine Minderheit tut. Doch eben dies müssen wir uns zum Ziel setzen: unseren Gläubigen und allen, die sich mit biblischen Texten auseinander setzen, dabei zu helfen, in dieses geheimnisvolle und heilbringende Gespräch einzudringen, das die gesamte Heilige Schrift durchzieht. Die intensive Beschäftigung mit der Bibel weitet den Geist und wärmt das Herz.

[00134-05.03] [IN118] [Originalsprache: Italienisch]

- S.Exz. Jabulani NXUMALO, O.M.I., Erzbischof von Bloemfontein (SÜDAFRIKA)

Die aktuelle Erfahrung ist folgende: Kleine christliche Gemeinschaften und Nachbarschaftsgruppen, die sich regelmäßig aus verschiedenen Anlässen treffen, haben es sich zur Regel gemacht, vor jeglicher Entscheidung eine Zeit dem betenden Lesen der Heiligen Schrift zu widmen und unter der Führung des Heiligen Geistes das Wort miteinander zu teilen, darüber nachzudenken und zu beten. Diese Gruppen oder kleinen christlichen Gemeinschaften erhalten neue Energie und wachsen mit Freude und Lebenskraft, denn Jesus ist in ihrer Mitte gegenwärtig (DV 2). Das verbessert auch die Qualität der Liturgiefeiern in der Pfarrei. Daher diskutiert die Synode nicht in einem Leerraum über die Wichtigkeit des Wortes Gottes für das Leben und die Sendung der Kirche. Während die Synodenversammlung die Heilige Schrift im Leben der Kirche stärker zu fördern sucht, wird sie zugleich von dem inspiriert, was im Schoß der Kirche bereits geschieht und wächst. In diesem Ereignis gibt es eine verbindende Dialektik, denn die Synodenväter fühlen sich von dem angeregt, was auf diesem Feld bereits geschieht, und sie ermutigen und bekräftigen ihrerseits die Diener des Wortes und deren weitere Ausbildung, um das, was bereits in Kontext der Sendung der Kirche getan wird, zur Reife zu bringen. Mit anderen Worten: Es geht darum, das zu stärken, was bereits begonnen hat, wenngleich es in vielen Teilen der Welt erst in einem Anfangsstadium ist, und das weitere Wachstum und die weitere Entwicklung dieses spirituellen und bibelpastoralen Unterfangens anzuregen.
Deshalb sollten als Teil dieser Entwicklung die Lectio divina, die Sieben-Schritte-Methode und andere verwandte Vorgehensweisen der Schriftlesung und des betenden Nachdenkens für alle Glieder der Kirche zugänglich sein (DV 22). Das erfordert eine große spirituelle Investition in die Mitarbeiter bei diesem Dienst: den Klerus, die Ordensleute, Laien und Jugendlichen. So wird die Herausforderung des Zweiten Vatikanums (DV 24) angenommen. Denn es gibt den tiefen Wunsch, die Heilige Schrift zur Seele des Lebens und der Sendung der Kirche zu machen. Folglich ist dies ein Aufruf, die Zentren für Bibelapostolat stark zu entwickeln und zu vermehren, ebenso wie die Zentren für die Ausbildung in den Methoden und der Kunst der Schriftlesung, die Reflexion über das Wort Gottes und das biblische Gebet und eine vertiefte Kenntnis der Schriften. Die bereits existierenden Zentren haben ihren Wert bewiesen und sollten mit engagierten und hingebungsvollen Mitarbeitern ausgestattet werden. Schließlich und noch grundlegender ist die Übersetzung der Bibel in die Lokalsprachen, um jeden Winkel der Erde zu erreichen.

[00135-05.04[IN119] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Jesús PÉREZ RODRÍGUEZ, O.F.M., Erzbischof von Sucre (BOLIVIEN)

Wir müssen auf die inneren, vitalen und permanenten Beziehungen hinweisen, die zwischen der Bibel und der Katechese bestehen. In der Praxis wissen wir, dass die Bibel in der Katechese fragmentarisch, begrenzt und manchmal instrumentalisiert eingesetzt wurde. Wir sind im ausgetrockneten Flussbett verblieben, ohne von der Quelle zu trinken, an der das Leben entspringt. Die Heilige Schrift diente eher nur als Grundlage und Gerüst ihrer Inhalte verstanden und nicht als QUELLE DER NORMEN UND DER LEBENDIGKEITderselben.
Als Experte des Wortes Gottes muss der Katechist die Heilige Schrift kennen und in der Lage sein, das Heilsmysterium, das in ihr übermittelt wird, in einer zugänglichen und verständlichen Sprache zu vermitteln, um der Gemeinschaft zu helfen, den Glauben im jeweiligen Kontext zu erfahren und den Aufforderungen Gottes, die sich durch die Herausforderungen der globalen Realität stellen, auf kreative Weise zu antworten. Die bolivianische Bischofskonferenz sieht es deshalb als Herausforderung, die Sprache der Bibel an die Bedürfnisse von Heute, an die moderne Welt, anzupassen.
Bei der Katechese in der Gemeinschaft müssen einige Interpretationsschlüssel berücksichtigt werden, die einerseits helfen, sich an den heiligen Text zu halten und ihn für das Leben der Menschen und der Völker richtig auszulegen.
Die vorrangige Beziehung zwischen Bibel und Katechese ist als QUELLE zu verstehen und zu übernehmen und nicht als Unterrichtsmittel oder als bloße Grundlage für die Inhalte.

[00137-05.05] [IN121] [Originalsprache: Spanisch]

- S.Exz. Musie GHEBREGHIORGHIS, O.F.M. Cap., Bischof von Emdeber (ÄTHIOPIEN)

Wie für alle christlichen Kirchen ist die Bibel für die erithräisch-äthiopische Tradition “inspiriertes Wort”, “Wort Gottes”. Eine der biblischen Zeugnisse für diese Aussage ist die Schriftstelle aus dem zweiten Brief an Timotheus (3,16-17), die lautet: “Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit; so wird der Mensch Gottes zu jedem guten Werk bereit und gerüstet sein”. Die biblischen Autoren sind erleuchtet, ja der Heilige Geist “wohnt” in ihnen. Alle biblischen Bücher, die von den anderen Kirchen als kanonische Bücher angesehen werden, sind dies auch für die erithräisch - äthiopische Kirche, die im übrigen die höchste Zahl der inspirierten Bücher besitzt: es sind insgesamt 81 Bücher, 46 des Alten und 35 des Neuen Testaments. In der erithräisch-äthiopischen Tradition ist der Begriff “Kanon” flexibel und tendiert eher dazu einzuschließen und nicht auszuschließen. Die Inspiration, die die heiligen Bücher ins Leben gerufen hat, wird als dynamischer Prozess verstanden, der im Inneren der Glaubensgemeinschaft weitergeht. Das reiche Erbe der christlichen Überlieferung wird zu Recht als “Ausstrahlung” und viele Texte als Keime des Wortes Gottes angesehen. Aus diesem Grund werden einige biblische Texte aus dem Kanon der erithräisch-äthiopischen Kirche als “awald” (Söhne, Nachkommen [der Bibel]) bezeichnet.
Die erithräisch-äthiopische Tradition sieht die Übersetzung der biblischen Texte aus den Originalsprachen in das geez und dessen Auslegung als Schwestern , als zwei Seiten derselben Medaille, an. Derselbe Heilige Geist, Der den biblischen Autor erleuchtet hat, lenkt das Herz und den Verstand des Bibelauslegers, der als Gläubiger das im göttlichen Wort verborgene Geheimnis sucht. Die als “andemta” bekannten Kommentare haben vor allem unüberbietbaren pädagogischen Wert. Der erste und grundlegende Schritt ist das Erlernen des Wortes. Man liest den Text im geez, übersetzt ihn in die gängige Landessprache und versucht dabei, die verschiedenen Nuancen des Originals zu erfassen. Der Lectio folgt die grammatische Analyse und eine Behandlung etwaiger Fragen der Textkritik. Der erste Schlüssel zur Auslegung wird innerhalb der Bibel gesucht. Die Bibel mit der Bibel zu erklären ist eines der grundlegenden Elemente der erithräisch - äthiopischen Hermeneutik. Außerdem sind die Kirchenväter eine Quelle, aus der die Bibelausleger mit vollen Händen schöpfen.

[00138-05.05] [IN122] [Originalsprache: Italienisch]

- S.Exz. Miguel Angel SEBASTIÁN MARTÍNEZ, M.C.C.I., Bischof von Lai (TSCHAD)

Ich spreche zu euch im Namen der Bischofskonferenz des Tschad. Dieses Land wurde erst vor wenigen Jahren evangelisiert. Unsere Kirche, die Familie Gottes im Tschad, hat sich, dem Wunsch der Bischofssynode für Afrika gemäß, für die kirchlichen Basisgemeinschaften entschieden. Die Gemeinschaften nähren sich vom Wort Gottes und der Eucharistie. Während der wöchentlichen Treffen wird das Wort Gottes gelesen, es wird gebetet, und überlegt, was die Christen tun müssen, um all das in ihrem Leben zu verändern, was nicht im Einklang mit dem Evangelium steht. Die Christen versammeln sich jeden Sonntag, doch viele von ihnen nur zum Wortgottesdienst, da wir nicht genügend Priester haben. Die soziale und politische Situation in unserem Land ist von Konflikten gezeichnet, die durch einen endlosen, nun schon mehr als 40 Jahre dauernden Krieg verursacht werden. Wir sind überzeugt, dass das Wort Gottes ein Wort des Friedens ist, ein Wort das den Frieden verkündet und zum Frieden aufruft, zur Vergebung, zur Versöhnung und zur Gerechtigkeit. Das Hören des Wortes Gottes und das Gebet sind für das Leben und die Sendung unserer Kirche wesentlich. Sie stellen eine Herausforderung für uns dar!
Das Wort Gottes macht uns froh und gibt uns den Mut, die Entwicklung der Menschen im Tschad zu fördern. Unser Land ist trotz seiner natürlichen Ressourcen völlig verarmt und deshalb setzen wir uns für eine ganzheitliche Entwicklung der Menschen ein. Wir tun das in Zusammenarbeit mit den protestantischen Mitbrüdern. Ein weitere Herausforderung stellt die Verbreitung des Wortes Gottes für uns dar, auf Grund eines hohen Analphabetentums, des Mangels an Bibeln in der Landessprache und der Kosten für die Bibeln. Wir wollen uns für das biblische Apostolat einsetzen.

[00139-05.04] [IN123] [Originalsprache: Französisch]

- S.Exz. Joseph Mukasa ZUZA, Bischof von Mzuzu (MALAWI)

Im Namen der Bischofskonferenz von Malawi (ECM) möchte ich anmerken, dass die meisten unserer kleinen christlichen Gemeinden (SCC) dem Wort Gottes anhängen, nach Ihm leben und einmal im Monat die Eucharistie feiern. Andere feiern sie vielleicht nur alle drei Monate oder auch weniger oft. Sie leben mit dem Wort Gottes.
Für uns ist es deshalb sehr wichtig, geeignete Personen für die Evangelisierung und uns Christen in der Lectio Divina und im Austausch des Wortes Gottes auszubilden. Wir schätzen dabei das Vorbild, dass wir in Maria, unserer Mutter, haben, indem wir dem Wort Gottes lauschen, meditieren und danach leben (Lk. 2,19) .

[00140-05.02] [IN120] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Antons JUSTS, Bischof von Jelgava (LETTLAND)

In meinem Beitrag beziehe ich mich auf Nummer 28 des Instrumentum Laboris: das Wort breitet sich aus (vgl. 2 Thess 3,1) und fällt als fruchtbarer Regen vom Himmel (vgl. Jes 55,10-11). Ich möchte über die Märtyrer des 20. Jahrhunderts sprechen, vor allem die aus meinem Land, Lettland. Es sind Priester und Männer und Frauen, die für die Verkündigung des Wortes Gottes gestorben sind.
Ich erinnere mich an unseren lettischen Priester Viktors, der zur Zeit der Sowjetherrschaft verhaftet wurde, weil er eine Bibel besass. In den Augen der sowjetischen Agenten war die Heilige Schrift ein antirevolutionäres Buch. Die Agenten warfen die Heilige Schrift auf den Boden und befahlen dem Priester darauf zu treten. Der Priester weigerte sich und kniete statt dessen nieder und küsste das Buch. Für diese Geste wurde der Priester zu zehn Jahren schwerer Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Zehn Jahre später, als der Priester in seine Pfarrei zurückkehrte und die heilige Messe feierte, las er das Evangelium. Er erhob das Lektionar und sagte: “Das Wort Gottes!” Die Menschen weinten und dankten Gott. Sie wagten es nicht zu applaudieren, denn das wäre als weitere Provokation verstanden worden.
Unter sowjetischer Herrschaft war es in Lettland nicht erlaubt, religiöse Bücher, Bibeln oder Katechismen zu drucken, nach der Logik: Wo es kein gedrucktes Wort Gottes gibt, wird es auch keine Religion geben. Unser lettisches Volk tat das, was die Christen im ersten Jahrhundert taten: Sie lernten Abschnitte der Heiligen Schrift auswendig. Noch heute gibt es in Lettland eine lebendige mündliche Überlieferung. Wir stehen auf den Schultern unserer Märtyrer, um das Wort Gottes zu verkünden. Unsere Enkel erinnern sich an die Großmütter und -väter, die für ihren Glauben gestorben waren, und sie möchten ihrerseits “Helden” des Glaubens sein.
In Lettland verkünden wir das lebendige Wort Gottes! Wir veranstalten Prozessionen, machen Wallfahrten, wir singen, beten und sagen: “Das ist das Wort Gottes”, für das unsere Großeltern gestorben sind. Wenn in Lettland die heilige Messe nur eine Stunde dauert, sagen die Leute, es ist nur ein Warmwerden für die wirkliche Begegnung mit Gott im Sakrament und seinem Wort.

[00141-05.04] [IN125] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Néstor Rafael HERRERA HEREDIA, Bischof von Machala (EKUADOR)

Wenn das Wort Gottes die Quelle des Lebens in der Kirche und zugleich die Seele der von ihr durchgeführten Evangelisierung ist, ergibt sich daraus die Bedeutung und Notwendigkeit einer Bibelpastoral, die folgendes verlangt:

1. Das Wort Gottes, die Bibel, allen zugänglich zu machen

Die dogmatische Konstitution über die Göttliche Offenbarung sagt, dass die Gläubigen leichten Zugang zur Heiligen Schrift haben müssen und dass das Wort Gottes allen Zeiten zur Verfügung stehen soll (DV 22). Gott sei Dank werden jetzt, wie in der frühen Zeit der Kirche Bibelübersetzungen in verschiedene Sprachen angefertigt, so dass sie allen zugänglich wird. Die Neue Evangelisierung wird mit und durch die Bibel verwirklicht. In Lateinamerika gibt es in den Gemeinschaften, in den apostolischen Gruppen und Bewegungen und vor allem durch die Katechese eine weite Verbreitung der Bibel.

2. Die Bibel im alltäglichen Leben lesen

Das wichtigste Ziel einer Bibelpastoral besteht nicht so sehr darin das Lesen der Bibel zu verbreiten, sondern das Leben mit Hilfe der Bibel zu verstehen. Die christlichen Gemeinschaften, die Gruppen und Bewegungen, die über eine gute Bibelkenntnis verfügen, glauben fest daran, dass Gott direkt zu ihnen spricht und die Bibel für jeden einzelnen von ihnen geschrieben hat.

3. Die Bibel im Licht des Glaubens lesen

Für die Gläubigen ist das Lesen der Bibel die Ausübung ihres Glaubens. Und es ist so, dass die Bibel in einer Atmosphäre gelesen werden muss, wie wir sie im Gebet schaffen, sodass der Geist ihre Bedeutung aufklären und zeigen kann, wie der Herr zu uns spricht. Eine bevorzugte Form um die Bibel zu lesen ist die Lectio Divina mit ihren vier dafür vorgesehenen Momenten: Lesen, Miditation, Gebet und Kontemplation führen zu einer persönlichen Begegnung mit Christus (A 249).

4. Kraftspendend für einen Wandel

Die christliche Gemeinschaft nimmt das Wort Gottes ernst und liest es nicht nur, um es zu verstehen, sondern um es in die Praxis umzusetzen. Die Menschen suchen in der Bibel nach einem Lebenssinn und finden ihn auch, weil sie die Gewissheit haben, dass es Gott selbst ist, der zu ihnen spricht. Das Lesen der Bibel führt zur Bekehrung, weil es ein maßgebliches Buch, das durch Gott inspiriert ist und Gehorsam verlangt.

[00035-05.07] [IN010] [Originalsprache: Spanisch]

- S.Exz. Eugène Lambert Adrian RIXEN, Bischof von Goiás (BRASILIEN)

Eine große Errungenschaft auf dem Weg der Bibellehre in unserem Land war die Entdeckung, dass die Bibel das bevorzugte Buch für die Katechese ist, das seine Mission nicht erfüllt, wenn der Gläubige nicht erkennt, dass er mit ihr das Wort Gottes in der Hand hält, nach dem er leben soll. Zweifellos ist die Bibel in Brasilien durch die Änderungen und die Mobilisierung, die sie verursacht hat, das von den Gläubigen am meisten gelesene, geliebte, bewunderte und gelebte Buch. Unter uns gesagt, ist ein Katecheseprojekt, das nicht von der Bibel ausgeht und zu ihr zurück kehrt, unakzeptabel.
In unserem Land schöpft die Katechese an erster Stelle aus der Heiligen Schrift, die im Kontext der Tradition und des Lehramts erklärt, gelesen und “gebetet” wird: Sie ist der Ausgangspunkt, das Fundament und die Norm dessen, was den Gläubigen vermittelt wird, damit sie alle missionarische, eifrige, dynamische und prophetische Jünger Jesu Christ werden. Eine der Charakteristiken der Katechese ist, dass sie in den Gläubigen wirkt, damit diese entdecken, wie Gott heute dort wirkt, wo er uns als Zeugen für Seine Liebe und Seine Aktion der Befreiung hingestellt hat. Hier ist es wichtig, sich wieder an das zu ereinnern, was die Bischöfe bei der Zweiten Bischofskonferenz Lateinamerikas in Medellin (1968) gesagt haben.” In der Katechese muss die Heilige Schrift als Hauptquelle dienen und im Kontext des Lebens im Lichte der Tradition und des Lehramts der Kirche gesehen werden. Darüber hinaus muss sie den Glauben symbolisieren und vermitteln. Deswegen wird dem biblischen Apostolat, dass das Wort Gottes verbreitet, besondere Wichtigkeit zugestanden indem Bibelgruppen eingerichtet werden (vgl Medellin).
Auch in San Domingo wurde 1992 die Wichtigkeit der Bibel in der Katechese hervorgehoben: “Die Neue Evangelisierung muss eine kerygmatische und missionarische Katechese hervorheben. Es ist für die Lebendigkeit der Kirchengemeinschaften notwendig, mehr Katechisten und in der Pastoral Tätige mit soliden Bibelkenntnissen auszubilden, die ihrerseits zum Lesen im Lichte der Tradition des Lehramts der Kirche ausbilden und - von dem Wort Gottes ausgehend - die eigene persönliche, gemeinschaftliche und soziale Wirklichkeit erleuchten” (SD, 49).
Die Fünfte Konferenz bestätigte 2007 mit Nachdruck eine biblische, kerygmatische, missionarische und mystogogische Katechese und erinnerte daran, wie wichtig es ist, mit dem vom Gotteswort geleiteten Kerygma zu beginnen, das sich der Person von Jesus Christus nähert und zur Bekehrung und dem Engagement in der kirchlichen Gemeinschaft führt, wo Sakramente und Dienst praktiziert werden. (vgl Da. 288). Die Katechese muss mystogogisch sein, d.h. sie muss einen experimentellen, liturgischen, feierlichen und gebetsintensiven Charakter haben (vgl. DA 289). Sie hebt hervor, dass die “Einführung in das Christentum, einen schrittweisen Unterricht in der Kenntnis, der Liebe und dem Weg in der Nachfolge Christi ermöglicht” (DA 291).
Wie in den Lineamenta bestätigt wird, muss das Ministerium des Wortes in der pastoralen Predigt, in der Katechese und aller Form christlicher Unterweisung wieder aufgegriffen werden. Die liturgische Homilie muss in der Feier einen bevorzugten Platz einnehmen, holt aus dem Wort der Schrift gesunde Nahrung und heilige Kraft (vgl. Lineamenta, 23).
Es ist notwendig, die Lesung der Bibel persönlich und in Gemeinschaft aufzuwerten und eine Katechese zu fördern, die eine Einführung in die Heilige Schrift ist, die die Programme in der Katechese und den eigenen Katechismus, das Predigen und die Volksfrömmigkeit belebt (vgl. Instrumentum Laboris, 32).
In allen vollständigen Katechesen müssen Kenntnis des Gotteswortes, Zelebration des Glaubens in den Sakramenten und dem Glaubensbekenntnis im tagtäglichen Leben immer miteinander verbunden sein (vgl. Synode 1977, Botschaft an das Volk Gottes, Nr. 11).

[00049-05.04] [IN021] [Originalsprache: Französisch]

- S.Exz. Patrick Altham KELLY, Erzbischof von Liverpool (GROßBRITANNIEN)

Dialog mit Juden und Muslimen
Die Art des Dialogs in anderen Bereichen.
Die Auswirkungen von Überzeugungen, die in besonderen Ereignissen verwurzelt sind, in der Treue von Juden, Christen und Muslimen . Das Neue Testament als Zeugnis für eine Person und für besondere Ereignisse. Trotzdem legt es in einer Art Zeugnis ab, dass der Dialog für die Wahrheitsfindung für den zu Grunde liegenden Text wesentlich ist und so vielleicht - obwohl man Zeuge für Jemanden und für besondere Ereignisse ist - nicht a priori zum Hindernis im Dialog mit Juden und Muslimen wird.

[00053-05.03] [IN034] [Originalsprache: Englisch]

- S.Exz. Paolo PEZZI, F.S.C.B., Erzbischof der Erzdiözese von der Gottesmutter in Moskau (FÖDERATION RUßLAND)

Im derzeitigen historischen Augenblick darf das Wort Gottes nicht vom Christus-Ereignis getrennt werden. Er ist der Logos, die Mitteilung des Vaters, sein Ebenbild (Kol 1, 15). Zugleich dürfen wir nicht vergessen, dass die Worte und die Taten Jesu durch das Wirken und die Inspiration des Heiligen Geistes überliefert worden sind. Sein Leben hat sich selbst weiter vermittelt und dauert bis in unsere Zeit. In diesem Sinne sind die Worte, mit denen Benedikt XVI. seine Enzyklika über die Liebe Gottes beginnt, entscheidend: “Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt.”.
Im derzeitigen Relativismus, bei dem alle Unterschiede abgeflacht werden, sodass jedes Wort gültig, aber keines aussagekräftiger als das andere ist und in dem alles auf einzelne Meinungen reduziert ist, muss das Bibelwort in der Schönheit seiner Zeugen Fleisch werden, wenn es in der Welt Interesse für seine Wahrheit erwecken soll. In Instrumentum Laboris (48) wird mit Scharfsinnbemerkt:”Indem er (der Bischof) das Wort Gottes und die Heilige Schrift zur Seele der Pastoral macht, ist er in der Lage, die Gläubigen zur Begegnung mit Christus zu bringen” (...) «damit die Gläubigen durch eigene Erfahrung feststellen, dass die Worte Jesu Geist und Leben sind (vgl. Joh 6, 63) (...).”
Die Verkündigung des Wortes Gottes muss das Ziel verfolgen, die Menschen sozusagen in die Gegenwärtigkeit einer lebendigen Person zu versetzen: Es muss ein Zeugnis der Person Jesu Christi sein, des Logos, der Fleisch wurde. Oder wenn wir es mit den wunderbaren Worten des Heiligen Paulus ausdrücken wollen: muss der gekreuzigte Christus vor den Augen der Menschen aufgezeigt werden. Das Wort Gottes ist die Quelle für eine authentische und immer tiefer gehende Kenntnis Christi, “der Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi” (2Kor 4, 6). Dieser Glanz Christi entzündet in uns ein Feuer und erweckt unseren Wunsch ihn zu bezeugen.
In Instrumentum Laboris (54) steht
«Das Hören des Wortes Gottes ist auch von vorrangiger Bedeutung für unseren ökumenischen Einsatz.”. Es muss unter den Christen wieder das Interesse für die Person Christi und der Wunsch erweckt werden sein, Mysterium tiefer zu erfahren. Durch die Begegnung mit dem fleischgewordenen Wort , das durch den Geist ermöglicht wurde, können wir die Gemeinschaft mit ihm wiederentdecken: Es ist die Kraft des auferstandenen Christus , der das zerstreute Volk hin zu seinem einzigartigen Leib zieht.

[00057-05.11] [IN036] [Originalsprache: Italienisch]

- P. Antonio PERNIA, S.V.D., Generaloberer der Gesellschaft des Göttlichen Wortes

In Bezug auf den III. Teil von Instrumentum Laboris möchte ich den Punkt unterstützen, der in diesem Teil angesprochen wird, nämlich, dass das Gotteswort im Mittelpunkt der Sendung der Kirche steht. In diesem Sinn möchte vorschlagen, dass die Überschrift umformuliert wird in “Das Wort Gottes ist die Sendung der Kirche”.
Die Idee begründet sich auf der Aussage von Vaticanum II in Bezug auf den Beginn jeder Mission in der Dreieinigkeit (AG 1-2,9). Hier haben wir die Vision des Dreieinigen Gottes als Einheit und Dialog zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist. Diese innere Einheit oder Dialog fließt über - oder besser gesagt, umfasst - die Schöpfung und Geschichte. Die Sendung ist daher der weiterführende Dialog des Dreieinigen Gottes mit der Welt und Menschheit, ein Dialog, der die Menschheit einlädt zu einer vollen Einheit mit Gott Selbst und sie mit hineinzieht. Der Hauptakteur in dem weitergehenden Dialog Gottes mit der Welt ist das Gotteswort selbst. Jesus, das fleischgewordene Wort, ist Gottes Wort für die Menschheit. Er ist Gottes laufender Dialog mit der Welt. Das Göttliche Logos ist Gottes dia-logus mit der Welt. Die Kirche besteht, damit sie sich an Gottes laufendem Dialog mit der Welt beteiligen kann. Das Wort Gottes ist der Grund für ihr Bestehen, die Substanz ihres Lebens und Herz ihrer Aktivität.
So muss die Sendung der Kirche - aus der Sicht des Gottesworts als ein Dialog verstanden werden. Das Evangelium, das wir predigen, ist die Einladung Gottes zum Dialog. Wir müssen deshalb die verschiedenen Menschengruppen, mit denen wir die Bibel austauschen wollen (IL 42) “als Dialogpartner” verstehen. Dialog bedeutet, dass die Evangelisierung keine “Einbahnstraße” ist, sondern ein Austausch von Gaben zwischen dem Missionar und den Menschen. Deshalb muss der Missionar bereit sein, zu evangelisieren und evangelisiert zu werden, zu sprechen und zuzuhören, zu geben und zu nehmen. Das Dokument von Vaticanum II., Dei Verbum, sagt das zutreffend so: “Dei Verbum audiens et proclamens”, dem Gotteswort zuhören und es predigen (DV 1). Die Missionskirche verkündigt das Gotteswort, aber hört zugleich darauf , so wie es in den Heiligen Schriften offenbart wurde, aber auch in “Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Bedrängten aller Art..”. (GS 1).
Geweihte Männer und Frauen, besonders die Missionare, die in der Mission an den Grenzen unseres Glaubens und den Grenzen der Gesellschaft engagiert sind, können zum “Hörgerät” der Kirche werden, wenn sie eifrig dem Wort Gottes lauschen, welches sich besonders in den Leben der Menschen offenbart, in der Suche derer, die den Glauben suchen, in den kulturellen und religiösen Traditionen der Völker, die einen anderen Glauben haben und in den Erwartungen der Armen und Ausgegrenzten. So kann das geweihte Leben dazu beitragen, dass die Kirche zu einer Gemeinschaft wird, die nicht nur verkündigt, sondern auch zuhört - “Die Verbum audiens et proclamans”.

[00056-05.04] [IN039] [Originalsprache: Englisch]

MITTEILUNGEN

- KONZERTE
- SCHENKUNGEN
- BRIEFING DER SPRACHGRUPPEN
- POOLS FÜR DIE SYNODENAULA
- VERLAUTBARUNG
- TELEFONMITTEILUNG
- ÖFFNUNGSZEITEN DES PRESSEAMTES DES HEILIGEN STUHLS

KONZERTE

Am Montag, dem 13. Oktober 2008 um 18.00 Uhr, wird sich der Heilige Vater Bendikt XVI. in die Basilika St. Paul vor den Mauern begeben, um dem Konzert der Wiener Philharmoniker aus Anlass des VII. Internazionalen Festivals der sakralen Kunst und Musik beizuwohnen. Das Orchester unter der Leitung von Christoph Eschenbach wird die Sinfonie Nr.6 von Anton Bruckner spielen. Das Konzert ist im Paulinischen Jahr der Bischofssynode gewidmet. Bei dem Konzert werden die Synodenväter sowie die übrigen Teilnehmer der XII. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode zugegen sein. Die Journalisten, die an dem Konzert teilnehmen möchten, werden gebeten, sich für den Erhalt einer (kostenlosen) Eintrittskarte per E-mail an die folgende Adresse zu wenden: ufficiostampa@promusicaeartesacra.it.
Am Donnerstag, dem 23. Oktober 2008 um 17.00 Uhr, findet ein Konzert zu Ehren der Synodenväter, auf Betreiben von S. Em. Kard. Giovanni Lajolo, Präsident der Päpstlichen Kommission und des Governatorates des Staats Vatikanstadt in der Kirche der Maria Madre della Famiglia, am Governatoratspalast statt.. Das Orchester und der Chor Melos ensemble, unter der Leitung von Filippo Manci, spielen Stücke von W. A. Mozart e A. Vivaldi.

SCHENKUNGEN

Zum 50. Jahrestag des verstorbenen Papstes Pius XII. wurde den Synodenvätern und anderen Teilnehmern der XII. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode eine DVD A Hand of Peace. Pope Pius XII & The Holocaust, von der katholischen, kanadischen Salt & Light Television, Regie von R.P. Thomas Rosica, C.S.B., geschenkt.

Heute, am Freitag, 10. Oktober um 15.30 Uhr, wird der heilige Vater im Atrium der Aula Paulus VI. gemeinsam mit den Teilnehmern ein Geschenk der Deutschen Bibelgesellschaft entgegennehmen, einen Schuber, der einige kritische Ausgaben der Bibel enthält. Es handelt sich dabei besonders um die drei Werke: Hebräische Bibel (Stuttgarter Ausgabe), Septuaginta (Ralphs - Hanahart - Edizione Altera); Novum Testamentum Graece (Nestlé - Aland).

BRIEFING DER SPRACHGRUPPEN

Das fünfte Briefing der Sprachgruppen wird am Samstag, 11. Oktober 2008, um ca. 13.10 Uhr (an den Briefingsstellen und mit den im Bollettino Nr. 2 erwähnten Pressevertretern), stattfinden. Es wird daran erinnert, dass das Personal des Fernsehens (Kameramänner und Techniker) und die Fotografen gebeten werden, sich für die Akkreditierung an den Päpstlichen Rat für die sozialen Kommunikationsmittel zu wenden (stark beschränkt).

POOLS FÜR DIE SYNODENAULA

Der vierte “Pool” für die Synodenaula wird für das Eröffnungsgebet der Achten Generalkongregation Samstagmorgen, 11. Oktober 2008, gebildet.
Im Informations- und Akkreditierungsbüro des Presseamtes des Heiligen Stuhls (in der Eingangshalle rechts) stehen den Korrespondenten Listen zur Eintragung in die “Pools” bereit.
Es wird daran erinnert, dass das akkreditierte Fernsehpersonal (Kameramänner und Techniker) und die Fotografen gebeten werden, sich an den Päpstlichen Rat für die sozialen Kommunikationsmittel zu wenden, um an den “Pools” für die Synodenaula teilnehmen zu können.
Die Teilnehmer der “Pools” werden gebeten, sich um 08.30 Uhr im Pressesektor, der sich vor dem Eingang der Aula Paul VI. befindet, einzufinden. Von dort aus werden sie dann in die Synodenaula gerufen. Die Korrespondenten werden von einem Assistenten des Presseamtes des Heiligen Stuhls oder von einem Assistenten des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel begleitet.

VERLAUTBARUNG

Die nächste Verlautbarung Nr. 14 zur Arbeit der Achten Generalkongregation der XII. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode vom Freitagnachmittag, 10. Oktober 2008, wird den akkreditierten Journalisten bei Öffnung des Presseamts des Heiligen Stuhls zur Verfügung stehen.

TELEFONMITTEILUNGEN

Während der Bischofssynode wird eine Telefonmitteilung eingerichtet werden:
-+39-06-698.19 enthält die normalen Verlautbarungen des Presseamtes des Heiligen Stuhls;
- +39-06-698.84051 enthält die Verlautbarungen der Bischofssynode, Morgenausgabe;
-+39-06-698.84877 enthält die Verlautbarungen der Bischofssynode, Abendausgabe;

ÖFFNUNGSZEITEN DES PRESSEAMTES DES HEILIGEN STUHLS

Das Presseamt des Heiligen Stuhls wird während der Dauer der XII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode wie folgt geöffnet sein:

- Bis Samstag 11. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Sonntag 12. Oktober: 09.30 - 13.00 Uhr
- Montag 13. Oktober und Dienstag 14. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Mittwoch 15. Oktober: 09.00 - 20.00 Uhr
- Donnerstag 16. Oktober und Freitag 17. Oktober: 09.00 - 16.00 Uhr
- Samstag 18. Oktober: 09.00 - 19.00 Uhr
- Sonntag 19. Oktober: 10.00 - 13.00 Uhr
- Von Montag, 20. Oktober, bis Samstag, 25. Oktober,: 09.00 - 16.00 Uhr
- Sonntag 26. Oktober: 09.00 - 13.00 Uhr

Das Personal des Büros für Information und Akkreditierung wird wie folgt zur Verfügung stehen (am Eigang rechts):
- Montag-Freitag: 09.00-15.00 Uhr
- Samstag: 09.00-14.00 Uhr

Eventuelle Änderungen werden sobald wie möglich am schwarzen Brett des Journalistenraums im Presseamt des Heiligen Stuhls, in den Verlautbarungen des Informationsausschusses der XII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode und im Bereich Serviceinformationen auf der Internetseite des Heiligen Stuhls bekanntgegeben.

 

 

Zurück nach:

- Verzeichnis Verlautbarungen Synodus Episcoporum - XII Ordentliche Geralversammlung - 2008
  [Mehrsprachig, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch]

- Verzeichnis Presseamt des Heiligen Stuhls
 
[Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch]

 

top