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SYNODUS EPISCOPORUM
VERLAUTBARUNGEN

XII. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
DER BISCHOFSSYNODE
5.-26. OKTOBER 2008

Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche


Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.


Deutsche Fassung

 

26 - 17.10.2008

INHALT

- CIRCULI MINORES: ZWEITE UND DRITTE SITZUNG
- ACHTZEHNTE GENERALKONGREGATION (FREITAG, 17. OKTOBER 2008- VORMITTAG)

CIRCULI MINORES: ZWEITE UND DRITTE SITZUNG

Am gestrigen Donnerstag, den 16. Oktober 2008, wurden die Arbeiten der Circuli minores fortgesetzt. In der Zweiten Sitzung waren 237 Väter anwesend und 224 in der Dritten.

Die erste Phase der Arbeiten der Circuli minores (mit der Diskussion über die hauptsächlichen Punkte, die eine Vertiefung benötigen, dargelegt in der Relatio post disceptationem), wurde mit der Abbrobation der Beiträge der Circuli minores geschlossen, die die Referenten der Circuli minores in der Achtzehnten Generalkongregation von heute Vormittag, den 17. Oktober 2008, vorgestellt haben.

ACHTZEHNTE GENERALKONGREGATION (FREITAG, 17. OKTOBER 2008- VORMITTAG)

- BEITRÄGE DER CIRCULI MINORES
- AUDITIO AUDITORUM (IV)

Gestern, am Gedenktag des hl. Ignatius von Antiochien, Bischof und Märtyrer, hat um 09.00 Uhr in Gegenwart des Heiligen Vaters mit dem Gesang der Terz die Achtzehnte Generalkongregation zur Lesung der Beiträge der Circuli minores in der Aula begonnen.

Turnusmäßiger Delegierter Präsident S. Em. Kardinal William Joseph LEVADA, Präfekt der Glaubenskongregation (VATIKANSTADT).

Während der Pause hat der Heilige Vater Benedikt XVI. die italienisch- und spanischsprachige Gruppe in Audienz empfangen.

Bei dieser Generalkongregation, die um 12.30 Uhr mit dem Gebet Angelus Domini abgeschlossen wurde, waren 234 Väter anwesend.

BEITRÄGE DER CIRCULI MINORES

Ergebnis der Diskussion der Circuli Minores sind die Berichte, die zu einer Sammlung der Minderheit und der Mehrheit der Meinungen zusammengefasst sind und die mit Transparenz die übereinstimmenden und eventuell entgegengesetzten Meinungen wiedergeben. Diese Berichte, die den Circuli Minores zur Annahme vorgelegt werden, fassen alle Anregungen und Reflexionen der Mitglieder der einzelnen Circuli Minores zusammen. Diese Berichte geben somit die Meinungen sowohl der Mehrheit, als auch jene der eventuellen Minderheit genau wieder. Diese Berichte sind von größter Bedeutung, da sie unmittelbarer Ausdruck der erarbeiteten Gedanken der Synodenväter sind, die an den Diskussionen der Circuli Minores beteiligt sind, und zudem beinhalten sie den Keim jener Elemente, die die Synode zu einem allgemeinen Konsens führen soll.

Alle Berichte stellen in ihrer Gesamtheit gewissermaßen die erste Zusammenfassung der Arbeit der Synode dar.

Bei der Achtzehnten Generalkongregation von heute Vormittag wurden, gemäß der Reihenfolge der Präsentation der gewünschten Beiträge, die Berichte der Circuli minores präsentiert, die von den Referenten der Circuli minores vorbereitet wurden:

- RELATION DER CIRCULUS MINOR GERMANICUS: S.Exz. Friedhelm HOFMANN, Bischof von Würzburg
- RELATION DER CIRCULUS MINOR GALLICUS C S. Exz. Pierre-Marie CARRÉ, Bischof von Albi
- RELATION DER CIRCULUS MINOR ANGLICUS C: S.Exz. Patrick Altham KELLY, Erzbischof von Liverpool
- RELATION DER CIRCULUS MINOR HISPANICUS A: P. Julián CARRÓN, Präsident von Comunione e Liberazione
- RELATION DER CIRCULUS MINOR ITALICUS A: S.Exz. Salvatore FISICHELLA, Titularbischof von Voghenza, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben; Großrektor der Päpstlichen Lateranuniversität
- RELATION DER CIRCULUS MINOR HISPANICUS C: S.Exz. Víctor Hugo PALMA PAÚL, Bischof von Escuintla
- RELATION DER CIRCULUS MINOR ANGLICUS A: S.Exz. Mark Benedict
COLERIDGE, Bischof von Canberra-Goulburn

- RELATION DER CIRCULUS MINOR ANGLICUS B: S.Exz. Gerald Frederick KICANAS, Erzbischof von Tucson, Vizepräsident der Bischofskonferenz
- RELATION DER CIRCULUS MINOR HISPANICUS B: S.Exz. Freddy Antonio de Jesús BRETÓN MARTÍNEZ, Bischof von Baní
- RELATION DER CIRCULUS MINOR GALLICUS B: S.Exz. Joseph Luc André BOUCHARD, Bischof von Saint Paul in Alberta
- RELATION DER CIRCULUS MINOR ITALICUS B: S.Exz. Vincenzo PAGLIA, Bischof von Terni-Narni-Amelia, Präsident der Katholischen Bibelföxderation
- RELATION DER CIRCULUS MINOR GALLICUS A: S.Exz. Fidèle AGBATCHI, Erzbischof von Parakou

Hier veröffentlichen wir im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge der Circuli minores, die bei der Achtzehnten Generalkongregation gehalten worden sind:

- RELATION DER CIRCULUS MINOR GERMANICUS: S.Exz. Friedhelm HOFMANN, Bischof von Würzburg

- RELATION DER CIRCULUS MINOR GALLICUS C: S. Exz. Pierre-Marie CARRÉ, Bischof von Albi

Die biblische Erneuerung in der katholischen Kirche begann erst vor kurzem. Wir entdecken das Gotteswort neu und müssen uns die lange Auslegungstradition ins Gedächtnis rufen, die bis zu den Kirchenvätern zurückreicht. Gut, der Kontext ist nicht mehrt der gleiche. Dei Verbum stützt sich auf die biblische Erneuerung und gibt Auslegungsschlüssel vor, die noch wenig bekannt sind. Wir müssen daran arbeiten, damit dieser große Text bekannter gemacht wird. Einfache Vorschläge sind notwendig, damit die Bibel zur spirituellen Nahrung aller Mitglieder der Kirche werden kann.
Wir machen folgende Vorschläge:
1. Das Lesen der Bibel, erst in der Familie und dann bei den Bibelabenden der Pfarreien. In der Veranstaltung von Bibelwochen in den Bistümern wird diese Bemühung fortgesetzt.
Erziehung zum lebendigen Zuhören auf das Gotteswort.
Jeder Gläubige muss sein Herz in eine Bibliothek des Gottesworts verwandeln können. Die Bibel wird so lebendige Quelle der Katechese (wie Maria die Worte im Gedächtnis bewahren, gewisse Texte werden vertont). Das Gotteswort den Armen zu verkünden ist das erste Ziel der Sendung in der Kirche. Es ist notwendig, den Begriff der Armut auszuweiten, damit man die verschiedenen Aspekte wahrnimmt.
5. Pädagogische Mittel, computergestützte Mittel (Internet), um das Verständnis der schwierigen Bibelstellen zu erleichtern.
6. Wir wünschen uns eine Überprüfung des Lektionars.
7. Man könnte außerordentliche Dienstämter des Gottesworts anerkennen und einrichten, diese Ämter - Katecheten, Lektoren, Animatoren der Basisgemeinschaften, Männer wie Frauen, werden besonders auf diese Sendung vorbereitet und offiziell von dem Bischof beauftragt.
8. Innige Verbindung zwischen Eucharistie und Gotteswort.
Dei Verbum sagt, dass die Kirche das Brot vom Tische des Gottesworts und der Eucharistie nimmt, um ihre Kinder damit zu ernähren. Das Wort Gottes ist Jesus Christus; die Eucharistie ist Jesus Christus. Es wäre schön, wenn man die Rollen der Diener des Gottesworts (Lektor, Chorsänger, Prediger, usw.) aufwerten könnte. Jesus Christus gibt sich durch die Diener des Gotteswortes und den Zelebrant der Eucharistie.
9. Verbreitung der Bibel.
Es muss alles getan werden, damit die Übersetzungen und die Verbreitung der Bibel in der größtmöglichen Zahl an Sprachen sicher gestellt wird. Die Bibelverbände der Welt sollen einen Fonds zur finanziellen Unterstützung der Bibelprojekte dank eines Aufteilungsschlüssel unter den Bistümern schaffen.
10. Wie können die Beziehungen zwischen Exegeten und Theologen verbessert werden?
Der wahre Exeget muss ein demütiger Diener des Gottesworts sein und sich dem Geist Gottes öffnen. In der Ausbildung der Priester müßten mehrere Annäherungsweisen an die Bibel gegeben sein: Lectio Divina, Exegese.
12. Weltkongress über das Wort Gottes
Die Eucharistischen Weltkongresse sollten dem Wort Gottes, Gegenwart Christi unter uns, den ihm gebührenden Platz einräumen.
13. Dialog mit den Juden
Eine gesunde jüdische Lesart der Schrift, die die kritischen Ausgaben und die Datierung der jüdischen Texte berücksichtigt, könnte die Erforschung der Umwelt des biblischen Textes, wie sie die historisch-kritische Forschung unternimmt, vervollständigen.
17. Das Heilige Land, fünftes Evangelium
Eine Pilgerfahrt auf den Spuren Christi und der Apostel erlaubt es, den Glauben zu erneuern.
20. Die Frau, die den Glauben weitergibt
Man wünscht, dass die Frauen und vor allem die Familienmütter eine angemessene Ausbildung für ihren Auftrag haben, den Glauben weiterzugeben.

[00301-05.03] [CN002] [Originalsprache: Französisch]

- RELATION DER CIRCULUS MINOR ANGLICUS C: S.Exz. Patrick Altham KELLY, Erzbischof von Liverpool

- RELATION DER CIRCULUS MINOR HISPANICUS A: P. Julián CARRÓN, Präsident von Comunione e Liberazione

- RELATION DER CIRCULUS MINOR ITALICUS A: S.Exz. Salvatore FISICHELLA, Titularbischof von Voghenza, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben; Großrektor der Päpstlichen Lateranuniversität

- RELATION DER CIRCULUS MINOR HISPANICUS C: S.Exz. Víctor Hugo PALMA PAÚL, Bischof von Escuintla

- RELATION DER CIRCULUS MINOR ANGLICUS A: S.Exz. Mark Benedict COLERIDGE, Bischof von Canberra-Goulburn

Im Verlauf der Diskussion sind gewisse übergeordnete Themen entstanden, aus denen Vorschläge kommen werden. Hier liste ich die Themen als Notwendigkeiten auf, die ermittelt worden sind:
1) Es besteht die Notwendigkeit eines inklusiven und verständlichen Pastoralplans, der auf das Wort Gottes gegründet ist und in all seinen Elementen auf das Wort Gottes blickt.
2) Es besteht die Notwendigkeit, kleine Gemeinschaften zu entwickeln - auch innerhalb größerer Gemeinschaften -, um ein Gefühl der Zugehörigkeit, ein Programm der Teilhabe am Wort Gottes in der Schrift, eine Ausbildung im Glauben und eine Stärkung hinsichtlich der Sendung zu fördern.
3) Es besteht die Notwendigkeit, die Armen mit dem zu versorgen, was ihr höchst grundlegendes Recht und Anspruch ist - das Wort Gottes, für welches sie eine besondere Offenheit haben, da Gott für sie eine besondere Liebe hat. Deshalb ist es lebensnotwendig, dass die Bibel in so viel als mögliche Sprachen übersetzt wird.
4) Es besteht die Notwendigkeit, junge Leute anzuleiten, das Wort Gottes zu kennen und zu lieben, damit sie ihre Rolle als Mittler der Sendung, besonders unter den Gleichaltrigen, übernehmen können.
5) Es besteht die Notwendigkeit, die grundlegende evangelisierende Sendung des Laientums angesichts ihrer Taufe zu betonen. Insbesondere besteht die Notwendigkeit, sich auf die Familie als häuslicher Kirche zu fokussieren.
6) Es gibt die Notwendigkeit zu betonen, dass das Leben der Kirche Sendung ist, und so viele Menschen wie möglich zu bestärken Missionsarbeit zu übernehmen, ohne übertriebene Angst darüber, ob sie vollkommen ausgerüstet sind oder nicht,.
7) Es besteht die Notwendigkeit solider fortlaufender Ausbildung hinsichtlich des Wortes Gottes aller Mittler der Sendung, die Bischöfe eingeschlossen.
8)Die Notwendigkeit der Fokussierung der Sendung ad extra und ad gentes eher als auf die Fokussierung auf das innere Leben der Kirche impliziert im allgemeinen die Notwendigkeit des Dialogs mit anderen Kulturen.
9) Es besteht die Notwendigkeit zu untersuchen und zu erklären, was mit “Erlösung” gemeint ist.
10) Es besteht die Notwendigkeit, die Untrennbarkeit von Kontemplation und Sendung zu betonen.
11) Es besteht die Notwendigkeit der Fokussierung auf die lebensspendende Kraft des Heiligen Geistes.Es wurde bei unserem ersten Treffen vorgeschlagen, dass es besser sein könnte, wenn die kleinen Gruppen sich eher in geographischen als in linguistischen Gruppierungen träfen, denn so würden sie mehr Gemeinsames als Basis ihrer Diskussion haben. Unsere Diskussion hat seitdem ergeben, dass es bisweilen schwierig und frustrierend sein kann, sich durch komplexe Bereiche in solch einer großen und verschiedenartigen Gruppe, die eher durch Sprache denn durch Geographie zusammengesetzt ist, hindurch zu arbeiten. Aber es hat sich auch gezeigt, dass wir nicht nur durch den Zufall der Sprache, sondern auch und tiefer durch das Band des Glaubens miteinander verbunden sind.

[00302-05.03] [CM007] [Originalsprache: Englisch]

- RELATION DER CIRCULUS MINOR ANGLICUS B: S.Exz. Gerald Frederick KICANAS, Erzbischof von Tucson, Vizepräsident der Bischofskonferenz

- RELATION DER CIRCULUS MINOR HISPANICUS B: S.Exz. Freddy Antonio de Jesús BRETÓN MARTÍNEZ, Bischof von Baní

- RELATION DER CIRCULUS MINOR GALLICUS B: S.Exz. Joseph Luc André BOUCHARD, Bischof von Saint Paul in Alberta

- RELATION DER CIRCULUS MINOR ITALICUS B: S.Exz. Vincenzo PAGLIA, Bischof von Terni-Narni-Amelia, Präsident der Katholischen Bibelföxderation

- RELATION DER CIRCULUS MINOR GALLICUS A: S.Exz. Fidèle AGBATCHI, Erzbischof von Parakou

Schließlich folgten die freien Beiträge.

AUDITIO AUDITORUM (IV)

Schließlich haben folgende Hörer und Hörerinnen das Wort ergriffen:

- Abt. Michel JORROT, O.S.B., Abt der Benediktinerabtei Clervaux (LUXEMBURG)
- Sr. Janice SOLUK, S.A.M.I., Generaloberin der Schwestern Mägde Mariens von der Unbefleckten Empfängnis, Roma (ITALIEN)
- Sr. Apollinaris SHIMURA YURIKO, C.S.M., Generaloberin der Schwestern der Nachstenliebe von Miyazaki (JAPAN)
- Sr. Marija Ana KUSTURA, S.M.I., Generaloberin der Mägde vom Kinde Jesu; Präsidentin der Union der Höheren Ordensoberen in Kroatien (KROATIEN)
- Herr Francisco José GÓMEZ ARGÜELLO WIRTZ, Mit-Gründer des Neokatechumenalen Weges (SPANIEN)
- Dr. Ponpuzhakottayil Cherian ANIYANKUNJU, Sprecher der Erzdiozese Changanacherry der Syro-Malabaren (INDIEN)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:

- Abt. Michel JORROT, O.S.B., Abt der Benediktinerabtei Clervaux (LUXEMBURG)

Hochverehrter Heiliger Vater, Synodenväter, liebe Brüder und Schwestern,
Ich bin sehr dankbar, dass ich an dieser Synode teilnehmen kann. Ich verdanke die Teilnahme der Tatsache, dass Sie die sechzig Jahre berücksichtigt haben, die (unter anderen) die Benediktinermönche von Clervaux der kritischen Ausgabe der Vulgata gewidmet haben, in der Abtei Saint-Jérôme, einer Gründung von Pius XI. aus dem Jahre 1933.
Zu meiner Dankbarkeit gesellt sich noch die Dankbarkeit meiner Gemeinschaft (Ihnen gegenüber), da Sie in ihrer Ansprache im Collège des Bernardins in Paris viermal Dom Jean Leclercq, Mönch in Clervaux (gestorben 1993), erwähnt haben. Der Titel seines Buches über die monastische Kultur und Spiritualität im Mittelalter ist vielsagend: “L’ámour des lettres e le désir de Dieu” ( Die Liebe zum Wort und das Verlangen nach Gott). Ich danke Ihnen, Heiliger Vater, “gratia Benedictus et nomine” (Hl. Gregor der Große).
Die Aufnahme des Gotteswortes
“Die Liebe zum Wort und das Verlangen nach Gott” sind der Regel des hl. Benedikt eingeschrieben und werden in der Hauptempfehlung an die Klostermönche konkret: “Nichts ist dem Werke Gottes, d.h. dem liturgischen Gebet, vorzuziehen”.
IL, Nr. 34 “Wir sind das, was wir hören!”
Hier finden wir eine ausschlaggebende Bestätigung in Bezug auf die Haltung, die man beim Zuhören haben muss. Derjenige, der zuhört, lässt sich innerlich durch den Gedanken Gottes bilden. Diese Bereitschaft zuzuhören kann als eine Annahme a priori all dessen betrachtet werden, was uns von Gott kommt, im Gegensatz zu dem, was wir immer wieder im Evangelium finden. Erlauben sie mir, diese Annahme a priori anhand der 4 Buchstaben des Wortes AMEN zu erklären.
Vier Punkte des Nachdenkens
A wie Abba (IL, Nr.9). Jesus wollte mit diesem neuen Namen für Gott uns alles über seinen Vater und sich selbst sagen. Dieser “Abba” ist derjenige, der will, dass alle Menschen gerettet werden, indem er sie zu einer einzigen Familie von Söhnen und Töchtern in seinem einzigen Sohn macht. Dieser Vater wirkt immer durch die vorausschauende Gnade im Herzen aller Menschen, damit sie bereit seien, sein fleischgewordenes Wort zu empfangen. Die Unbefleckte Empfängnis ist die wichtigste vorausschauende und gleichzeitig die heiligendste aller Gnaden, die bewirkt, dass die Jungfrau “Fiat” sagt. Amen.
M (2. Buchstabe) wie Erinnerung. Man hat an das Sakramentale des Gotteswortes erinnert. Die Verkündigung gibt der Heiligen Schrift ihre Kraft als gesagtes Wort. Die Heilige Schrift wird oft in Formen abgefasst, die zur Bewahrung im Gedächtnis bestimmt sind. Aus dem Gedächtnis dringt das Wort in die Menschen ein und wirkt in ihnen. Wie Maria muss man selbst das, was man nicht versteht, behalten und im Herzen meditieren.
E (3. Buchstabe) wie Erklärung. Das Gotteswort richtet sich an die Intelligenz im Glauben und muss erklärt werden. Diese Erklärung ist zu jeder Zeit nötig, sie stützt sich auf den dialogischen Charakter der Offenbarung ein. Muss diese Erklärung des Wortes nicht schrittweise geschehen, so wie LG von einer hierarchischen Darstellung der Dogmen spricht?
N (4. Buchstabe) wie Nahrung (IL, vor allem in Nr. 38). Die Lectio divina ist nicht ausschließlich auf die Mönche beschränkt. Mit dieser Nahrung kann man wirklich, “das werden, was man hört”, hieraus erklärt sich der dem Evangelium entsprechende Radikalismus des monastischen Lebens. Überdies hat derjenige, der betet, schon das Gotteswort erfüllt, das zum Gebet aufruft. Wenn dieses Gebet gesungen wird, durchdringt es die Seele, weil der Gesang (vor allem der gregorianische Gesang) die Wörter des Gotteswortes so ausdehnt, dass ein immenser Raum entsteht, in dem das Hören mit dem Leben verschmilzt.
Die Lektüre des hl. Paulus durch die Heilige Theresa vom Kinde Jesu zeigt, in wie weit sie zu dem wurde, was sie gelesen hat: “Im Herzen der Kirche werde ich die Liebe sein”. Sie schreibt: “Oh Leuchtturm der Liebe, ich weiß, wie ich bis zu dir kommen kann. Ich habe das Geheimnis gefunden, mich deiner Flamme zu bemächtigen”. Amen. Vielen Dank.

[00289-05.04] [UD033] [Originalsprache: Französisch]

- Sr. Janice SOLUK, S.A.M.I., Generaloberin der Schwestern Mägde Mariens von der Unbefleckten Empfängnis, Roma (ITALIEN)

Unsere in der Ukraine 1892 gegründete Kongregation ist die erste apostolische Kongregation päpstlichen Rechts östlich-byzantinischer Tradition, die Ukrainisch-Griechisch Katholische Kirche.
Als ukrainisch-katholische Kongregation sind wir sehr nah am Herzen unseres Volkes. Sogar in der kommunistischen Ära haben die Schwestern nie unser Volk verlassen. Als Untergrundkirche und unter großem Risiko für sich selbst, haben die Schwestern weiterhin katechisiert, Gläubige ermutigt und bestärkt, genauso wie Priesterbesuche für Kranke und Sterbende in den Krankenhäusern vermittelt.
Die östliche Mentalität ist eher herzlicher als intellektueller Natur und so sind die 5 Sinne stark beteiligt und zentral in unseren Feiern. Die Lesung der Heiligen Schrift ist in allen Messen sehr wichtig.
Vor Vaticanum II. gab es nicht viele Bibeln in der Landessprache - ukrainisch, sondern nur in alt-slawisch, was die meisten nicht verstanden. Wenn jemand eine Bibel besass, bekam sie einen besonderen Platz, wurde geküsst und verehrt, aber nicht zur täglichen Nahrung gelesen. Unter dem Kommunismus wurden in der Ukraine die Bibeln konfisziert und verboten. Nur seit 1990 begannen wieder Bibeln und geistliche Bücher aufzutauchen und einen Markt und Einfluss zu haben.
Heute ist die Heilige Schrift für die Schwestern die wichtigste Regel des Lebens.
Drei Traditionen zeigen, die Bedeutung und den Wert, den die Bevölkerung dem Lesen der Bibel, von der früheren bis zu der heutigen Zeit, beimisst.
1) Die Menschen knien unter dem Evangelium, während die Schrift gelesen wird. Sie küssen das Buch und kehren dann auf ihre Plätzen zurück.
2) Während der Lesung des Evangeliums werden Erwachsene, Familien oder Kinder nach vorne gerufen, um Kerzen zu halten - ein großes Privileg. Alle küssen die Schrift am Ende.
3) Örtliche Frauen schmücken den Altar, die Ikone, die Kanzel, von der das Evangelium gelesen wird und wo die Bibel auf reich bestickten Tüchern liegt. In der Ukraine unterrichten die Schwestern wieder Kinder, Jugendliche und Erwachsene, wie sie die Schrift lesen können, um Jesus, dem lebendigen Gotteswort, zu begegnen.
Wir als Ordensfrauen einer der Gottesmutter Maria geweihten Kongregation nehmen sehen in ihr unser Vorbild. Wir versuchen das Wort Gottes in uns selbst zu verkörpern, um Jesus, der in uns lebt, anderen in unserer Mission zu vermitteln, so dass Christus immer das Licht der Welt für uns alle sein möge.

[00273-05.06] [UD031] [Originalsprache: Englisch]

- Sr. Apollinaris SHIMURA YURIKO, C.S.M., Generaloberin der Schwestern der Nachstenliebe von Miyazaki (JAPAN)

Mein Geburtsland ist Japan, wo nur 0,4 % der 120 Millionen Einwohner katholisch sind. Trotzdem ist auch in Japan die Bibel eines der meistgelesenen Bücher und wird auch von Nichtchristen geschätzt, vor allem von gebildeten Menschen. Für die Kleinsten gibt es eine Zeichentrickbibel (MANGA) und für die Liebhaber geistlicher Musik gibt es eine hervorragende Auswahl an Kompositionen.
Trotz aller Wertschätzung und Sympathie für die christliche Kultur und Ethik bleibt Japan ein “Missionsgebiet,“ in dem viele noch nie vomEvangelium gehört haben und noch die erste Verkündung erwarten. (Instr. Lab. Nr. 43)
Die wichtigste Aufgabe der Ordensmänner und der Ordensfrauen, die in Japan leben und wirken, ist die, das Gotteswort Menschen zu verkündigen, die es zum ersten mal hören. Sie tun das durch das lebendige Zeugnis, verschiedene wohltätige Werke, unter denen die in dem Erziehungsbereich besonders wirksam sind. So ist es beispielsweise immer rührend, die Wirkung zu beobachten, die die Kindergartenkinder auf ihre Eltern haben, wenn sie die Geschichten von Jesus erzählen, die sie in der Schule gehört haben.
Trotzdem bedeutet eine erste Evangelisierung, dass man nur langsam vorankommt, geduldig abwarten muss bis man sicher sein kann, dass Gott sein Reich in Stille wachsen lassen wird, ohne dass wir es wissen und trotz unserer Unzulänglichkeiten.
Die japanische Gesellschaft hat sich in diesen letzten 60 Jahren nach dem zweiten Weltkrieg für einen ungebremsten ökonomischen Fortschritt entschieden; der jedoch große Wunden in der Gesellschaft mit sich gebracht hat: so steht Japan in der Zahl der Selbstmorde - die vor allem von Jugendlichen begangen wurden - weltweit an zehnter Stelle. “Wenn man die Ohren spitzt, kann man den aus den Familien und von den Arbeitsstellen herkommenden Schrei von Menschen hören, die ständig Schmerzen verspüren, weil sie von den nur auf Profit ausgerichteten Strukturen unserer Gesellschaft, die nur den ökonomischen Wohlstand im Sinn hat, erdrückt werden” (Botschaft der japanischen Bischöfe 2001).
Angesichts der Herausforderungen einer solchen Gesellschaft fühlen wir Religiösen uns unzulänglich und schwach, aber wir können unsere Ohren nicht vor dem Aufschrei der Leidenden verschließen und müssen dem Ruf Gottes, das Evangeliums des Lebens und der universalen Brüderlichkeit in unserem Volk zu verkünden, folgen, um der Gewalt, die nicht nur unsere natürlichen Ressourcen zerstört, sondern auch zu Diskriminierung und Vernichtung von Menschen führt, entgegenzutreten.
Wie das Instrumentum laboris in Nr. 43 sagt, gibt es viele Schwierigkeiten bei der Verkündigung des Evangeliums. In Asien und in Japan verspüren wir das Bedürfnis, Jesus als wahre Gläubige zu folgen und uns Seiner Freundschaft immer mehr zu öffnen , indem wir das Wort Gottes verinnerlichen.
Am 24. des kommenden Monats (November) werden in Nagasaki in Japan 188 Märtyrer heilig gesprochen. Auch in der japanischen Kirche gibt es wie in vielen anderer Nationen in Asien viele Märtyrer als Fundament des Glaubens. Wenn wir ihrem Beispiel folgen und ihrer Fürbitte sicher sind, werden auch wir die Schwierigkeiten mutig meistern und die Mission der uns anvertrauten Prophezeiungen erfüllen können. Ich bitte euch alle, dafür zu beten.

[00281-05.05] [UD032] [Originalsprache: Italienisch]

- Sr. Marija Ana KUSTURA, S.M.I., Generaloberin der Mägde vom Kinde Jesu; Präsidentin der Union der Höheren Ordensoberen in Kroatien (KROATIEN)

Ich gehe von Instrumentum Laboris III, 7. Kapitel aus und beziehe mich ausschließlich auf das geweihte apostolische Leben. Zu oft ist das Gotteswort im Leben unserer Gemeinschaften und Kongregationen nur unzureichend auch das Wort des Lebens, das in einem Einsatz im konkreten Leben der Kirche umgesetzt werden muss. Oft denken wir zuerst an die Gemeinschaften, Konstitutionen und Kongregationen, ohne an die konkreten Bedürfnisse und die Probleme der Ortskirche zu denken. Die allgemeine Tendenz ist, sich auf sich selbst zurückzuziehen, was uns daran hindert, die Bedürfnisse der Kirche zu verstehen. Aus dieser Situation können sektenartige Abweichungen entstehen, die es uns verwehren, das Gotteswort und die verschiedenen Aufrufe des kirchlichen Lehramts zu hören. Das Gotteswort sollte uns dahin führen, dass wir die Lehre des Heiligen Vaters in seinen verschiedenen lehramtlichen Verlautbarungen wie auch der Hirten unserer Ortskirchen mehr berücksichtigen, die für uns Ordensleute, Männer wie Frauen, Führer und Bezugspunkt in unserem geweihten Leben sein müssen. Die verantwortlichen Oberen müssen darüber wachen, dass diese Dimension in dem rechtenGeist der Barmherzigkeit gelebt wird.
Im Monat Oktober kann uns die hl. Teresa von Avila in dieses mystische Leben der Kommunikation mit Jesus und seiner Lehre durch sein Wort und seine Liebe für die Kirche einführen. Und die kleine Therese vom Kinde Jesu und vom Heiligsten Antlitz lehrt uns, wie wir, geweihte Menschen, nach ihrem Vorbild Missionare sein können, indem wir im Herzen unserer Mutter, der Kirche, Liebe sind.

[00233-05.05] [UD010] [Originalsprache: Französisch]

- Herr Francisco José GÓMEZ ARGÜELLO WIRTZ, Mit-Gründer des Neokatechumenalen Weges (SPANIEN)

Ich danke dem Heiligen Vater für die Einladung, an dieser Synode teilzunehmen; wir sind vor allem zutiefst dankbar für die endgültige Billigung des Statuts des Neukatechumenalen Wegs, der als Ergebnis des Konzils anerkannt und als eine christliche Einführung und permanente Erziehung zum Glauben im Bistum definiert wird, eine öffentlich - rechtliche Persönlichkeit erhält und den Bischöfen als Instrument im Dienst ihrer Sendung der Evangelisation zur Verfügung stellt.
Die Verkündigung des Kerygma: dass Gott Jesus vom Tod hat auferstehen lassen und ihn zum Herrn gemacht hat, damit allen Menschen die Verwandlung und das ewige Leben verkündet werden kann. Gott hat es zur großen Überraschung und Verwunderung geschafft, mitten unter den Armen in den Baracken von Palomeras Altas in Madrid zu leben; dort entdeckten wir die drei Säulen, auf dem das christliche Leben aufbaut: das Wort Gottes, die Liturgie und die Gemeinschaft.
Eine der drei Säulen auf unserem Weg ist das Wort Gottes, das in kleiner Gemeinschaft gefeiert wird. Bei der anfänglichen Katechese hören die Neukatechumenen die Predigt des Kerygma und erhalten die notwendigen hermeneutischen Schlüssel, um das Wort zu hören, in Jesus Christus den Mittelpunkt und die Erfüllung der Schriften zu sehen und das eigene tagtägliche Leben von seinem Wort erleuchten zu lassen. Diese Einführung in die Schrift wird in einer Feier des Wortes besiegelt, bei der die Teilnehmer die Bibel aus den Händen des Bischofs, Garant ihrer authentischen Auslegung, entgegen nehmen. So beginnen sie einen Weg der Wiederentdeckung des Glaubens im Lichte des Wortes, das die eigene Geschichte als Geschichte der Erlösung beleuchtet.
Der neukatechumenale Weg , der jetzt vom Heiligen Stuhl definitiv anerkannt wurde, ist ein Instrument, das den Pastoren der Kirche für die Umsetzung der neuen Evangelisation angeboten wird, die einen Weg der christlichen Einführung für die bietet, die weitentfernt von den Pfarreien wohnen.
[00263-05.04] [UD019] [Originalsprache: Italienisch]

- Dr. Ponpuzhakottayil Cherian ANIYANKUNJU, Sprecher der Erzdiozese Changanacherry der Syro-Malabaren (INDIEN)

Viele Väter haben sich auf den spirituellen Hunger in der Mitte der Vielfalt an Nahrung bezogen. Ist es nicht das Problem der Art und Weise, wie wir ihn bedienen? Jede Verkündung, ob durch Schweigen, Worte oder Taten findet Frucht im Ausmaß der Bestätigung, Bereitschaft und Vorbereitung des Predigers zu inkarnieren. Wir sprechen eine Person mit ihrem oder seinem besonderen Lebenskontext, Gefühlen etc. an. Damit die Botschaft des Evangeliums gut aufgenommen werde, sollten wir uns die Mühe machen, uns auf das Niveau des Zuhörers ‘hinabzubegeben’. Ein echtes ‘Sich Hinabbegeben’ schließt Leiden in seinem wahren Sinne ein, wie das Zurseitelegen unseres Egos und hart daran zu arbeiten, die Leute zu verstehen. Es kommt unserer Glaubhaftigkeit als Dienern des Wort Gottes zugute.
Fleischwerdung, wie ich sie verstehe, bedeutet auch das ‘Hinaufsteigen’ zum Niveau der Zielgruppe. Manchmal unterschätzen wir die Leute, wenn wir predigen. Dieses betrifft auch den Umfang der Rezeption. Wir müssen uns weiterbilden hinsichtlich verschiedener, aber miteinander verbundener Bereiche des Wissens des jeweiligen Themas. Dieses ist von besonderer Wichtigkeit für den Bereich der Homilie.
Das Prinzip der Fleischwerdung bezieht sich gleichermaßen auf Eltern und Lehrer. Der christliche Sinn der Demut hat seinen Ursprung darin. Das Konzil lehrt, dass Eltern die ersten Lehrer des Glaubens ihrer Kinder sind (AA.11). Sie sind es, die ihre Kinder in das Wort Gottes einführen müssen. Es ist das erste und wichtigste Ding, einen Sinn der Demut dem Gotteswort gegenüber zu entwickeln. Das Konzil mahnt zu Beginn jedes Eröffnungssatzes der Konstitution (DV.1), sich dem Wort Gottes mit Demut zu nähern. Diese muss im Kindesalter gelehrt werden, was nur Eltern tun können. Es ist ihre erste Pflicht, diesen Sinn durch ihre Art der Bibelbehandlung zu übermitteln. Sie müssen das Wort Gottes für ihre Kinder kochen, damit sie es verdauen können. Wenn die Kindern älter werden, gewöhnen sie sich an das Buch. Unser Herr wohnt in der Tat in der Familie durch die Heiligen Schriften und hilft den Eheleuten, das Sakrament der Ehe zu leben. Versuchen es die Eltern, das Wort Gottes in der Familie und im Beruf zu bezeugen? Zu diesem Zweck sollte angemessene Orientierungshilfe den Gläubigen gegeben werden, damit die passive Minderheit die aktive Mehrheit beim Verkünden des Gotteswortes werde.
Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung als Oberhaupt einer Familie ist die Stundenliturgie ein wirksamer Weg, mit den Schriften bekannt zu werden, und ein einfaches Mittel zu beten, indem man Gottes Worte benutzt. Wenn ein Kind Milch nicht trinken will, vermischt sie seine Mutter of mit anderen Dingen - und siehe: sie erreicht den Magen des Kindes. Die Kirche, unsere Mutter durch die Stundenliturgie, tut dasselbe im Falle des Gotteswortes. Auch hier ist besonderes theologisches, liturgisches und biblisches Training, den Laien gegenüber, sehr wichtig (AA.28). In Indien haben bestimmte Diözesen Initiativen ergriffen für die Einrichtung theologischer Zentren für die Laienschaft.

[00264-05.04] [UD022] [Originalsprache: Englisch]

 

Zurück nach:

- Verzeichnis Verlautbarungen Synodus Episcoporum - XII Ordentliche Geralversammlung - 2008
  [Mehrsprachig, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch]

- Verzeichnis Presseamt des Heiligen Stuhls
 
[Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch]

 

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