Home   Die Basilika   St. Paul   Paulinisches Jahr   Öffnungszeiten   Kalender   Kontakt
 St. Paul
 Der Völkerapostel
 Die Missionsreisen
 Die Bekehrung zu Christus
 Die Anfänge des Dienstes
Das Konzil
 Nach Griechenland
 Die Anfänge der Kirche
 Nach Jerusalem
 Die Reise in Gefangenschaft
 Das Martyrium in Rom
 
  Photogallery


  ST. PAUL

 DIE REISE IN GEFANGENSCHAFT
 

INMITTEN DES UNWETTERS

Hier nun die großartigste Erzählung des Neuen Testaments. Von Cäsarea nach Rom „war die Schiffahrt unsicher“ (Apg 27,9) nach der Fastenzeit, mit welcher der Herbst beginnt. In der Tat driftet das Schiff 15 Tage lang von Kreta nach Malta ab, ohne noch Orientierung zu haben, weil „weder die Sonne schien noch die Sterne sich zeigten“ (Apg 27,20). Der Gefangene Paulus zeigt sich freier als die 276 Männer der Besatzung, als der Kapitän, der Steuermann, der Hauptmann und die Matrosen. Er ist ans Meer gewöhnt, hat bereits drei Schiffbrüche erlitten (2 Kor 11,25) und besitzt vor allem die von Gott kommende Gewissheit: „Keiner von euch wird verlorengehen, nur das Schiff.“ (Apg 27,22). Er bestärkt seine Begleiter, als alles verloren scheint: „Ein Engel des Gottes, dem ich angehöre und dem ich diene, kam zu mir und sprach: ‚Fürchte dich nicht, Paulus! ... und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren.‘“ (Apg 27, 23f.)

MALTA

Alle erreichen die Insel, der eine schwimmend, der andere dank einer Planke oder eines Bretts. Diese schlichte und idyllische Zwischenstation („Die Eingeborenen erwiesen uns ungewöhnliche Freundlichkeit; sie zündeten nämlich ein Feuer an und holten uns alle ... heran.“ Apg 28,2) symbolisiert die Aufnahmebereitschaft, welche die heidnische Welt dem Evangelium entgegenbringt. Nach der Gefahr und dem Schiffbruch ist der wunderbare Aufenthalt auf Malta für Lukas wie die Morgenröte einer Wiederauferstehung. Eine Viper beißt Paulus in die Hand, während er das Feuer schürt; er wirft sie in die Glut, ohne Schmerz zu empfinden ... und die Menschen halten ihn für einen Gott. Auch heilt Paulus den Vater seines Gastgebers durch Handauflegen, was er ebenso bei einer Schar Kranker tut, die zu ihm laufen. Schließlich „zeigten sie [ihm] viele Ehren und versahen [ihn] bei der Abfahrt mit allem, was [er] nötig hatte.“ (Apg 28,10)

ROM

Anschließend geht es nach Syrakus, Regium und Puteoli. Paulus hat die Freude, von einigen Brüdern empfangen zu werden – sie haben 50 km zu Fuß zurückgelegt - , weil der Apostel kein Unbekannter ist: Drei Jahre zuvor haben sie von ihm den großartigen Römerbrief erhalten. In Rom trifft er auch auf eine Gemeinschaft von Christen, deren Herkunft unbekannt ist und von der Lukas berichtet, dass sie zahlreich gewesen und berühmt für ihren Glauben und ihr Werk sei. Das Christentum ist sicherlich sehr früh von jüdischen Händlern nach Rom gebracht und nahe der Synagogen etabliert worden. Beim Tod des Claudius zählte Rom ungefähr 50.000 Juden aus unterschiedlichen Regionen, die in ganz verschiedenen Gruppen auf unterschiedliche Synagogen verteilt waren.
Paulus kommt also im Jahr 61 n.Chr. nach Rom, um gerichtet zu werden. Nach zwei Jahren Aufenthalts unter Bewachung im Herzen der Stadt nahe des Tibers (dem heutigen jüdischen Viertel), den er mit Bekehrungen und Schreiben verbringt, löst sich der Prozess wegen dem Fehlen von Anklägern auf. Aber nach dem Brand von 64 n.Chr. klagt Nero die Christen als Brandstifter an. Paulus wird verhaftet, im Mamertinischen Kerker in Ketten gelegt und zur Enthauptung verurteilt, die außerhalb der aurelianischen Mauern auf der Via Ostiense wahrscheinlich zwischen 65 und 67 n.Chr. vollstreckt wird.

 
 

© 2007 Basilica Papale San Paolo fuori le Mura