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  ST.PAUL

 RICHTUNG GRIECHENLAND
 

LYDIA UND DIE KIRCHE VON PHILIPPI

In Troas hört Paulus in einer Vision den Ruf eines Mazedoniers: „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“ (Apg 16,9) Sofort segelt er in Richtung Griechenland und macht Halt in Philippi, einer Handelsstadt und römischen Kolonie, die von Veteranen und lateinischen Bauern bewohnt war und wo das Judentum vom Hellenismus beeinflusst war.

Das Haus der Lydia, einer Purpurhändlerin, die sich mit ihrer ganzen Familie taufen lässt und die Missionare während ihres Aufenthalts beherbergt, wird das Zentrum einer Gemeinde, die rasch wächst und zu denen gehört, die Paulus am treuesten bleibt und die ihm Unterstützung und materielle Hilfe gibt (2 Kor 11,8). Mit ihr will er einige Zeit später vor seiner endgültigen Abreise aus der Region des Ägäischen Meeres Ostern feiern.

Paulus wird bald von den örtlichen Autoritäten der Proselytenmacherei angeklagt. In dieser Zeit war das Christentum nicht deutlich vom Judentum zu unterscheiden, wenngleich das Judentum einen privilegierten Rechtsstatus genoss. Paulus wird schließlich zum ersten Mal in den Kerker geworfen, zusammen mit Silas. Zu Mitternacht, während sie damit beschäftigt sind zu beten und zu singen, befreit ein Erdbeben die beiden Gefangenen. Als der Kerkermeister die Türen des Kerkers offen sah, versucht er sich zu töten. „Wir sind alle hier!“, ruft ihm Paulus zu (Apg 16,28). Daraufhin lässt sich der Kerkermeister mit seiner Familie taufen. Paulus macht seine römische Bürgerschaft geltend, um nicht im Verborgenen, sondern „im Triumph“ befreit zu werden. Anschließend kehrt er in das Haus Lydias zurück.

THESSALONICH: FAMILIÄRE KULTSTÄTTE

Dieses Mal trifft Paulus auf den Widerstand der Juden, als er sich, wie gewohnt, in die Synagoge begibt und ihnen, ausgehend von den Schriften, „an drei Sabbaten“ erklärt, dass „Christus leiden und von den Toten auferstehen musste“ (Apg 17,3). In Anbetracht der Anklage, Aufruhr gegen das kaiserliche Gesetz anzustiften, schicken sich die Brüder an, seine Abreise nach Beröa zu organisieren. Verfolgt von den Juden aus Thessalonich muss er ein weiteres Mal fliehen, über das Meer in Richtung Athen, wo Silas und Timotheus zu ihm stoßen. Kurze Zeit später wird die Gemeinde von Thessalonich die ersten beiden Briefe des Paulus erhalten; in ihnen liest man von dem Eifer und der Unruhe einer jungen Kirche.

In Thessalonich befindet sich, so wie zuvor in Philippi bei Lydia, der Ort des Kultes und der Religion im Hause beziehungsweise in der Familie Jasons. Diese wird daher zum Mittelpunkt der sozialen Bindungen und der Arbeit.

ATHEN, DIE GÖTZEN

In der Hauptstadt des Hellenismus, wo man aus dem gesamten Römischen Reich zu Studienzwecken zusammenkommt, trifft Paulus auf die griechische Kultur und ist „bewegt, als er sah, dass die Stadt voll von Götzenbildern war“ (Apg 17,16). Er predigt viel in Synagogen wie auch auf öffentlichen Plätzen – sogar auf dem Areopag – und weckt dadurch die Neugier der Intellektuellen, „Epikuräer und Stoiker“, erreicht aber wenig Hinwendung zum Christentum. „Ich fand auch ... eine Aufschrift: Einem unbekannten Gott. Was ihr nun, ohne es zu kennen, verehrt, das verkünde ich euch!“ (Apg 17,23) (Paulus zitiert diese Episode nicht. Diese Form des Redens erinnert vielmehr an die Predigten der ersten Missionare in den hellenistischen Kirchen Ende des ersten Jahrhunderts vor den vom Stoizismus beeinflussten Heiden. Das Fehlen jeglichen Hinweises auf das Kreuz und das Heil lassen Zweifel daran aufkommen, dass Paulus jemals so gesprochen hat.)

 
 

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