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50 JAHRE INTERNATIONALE THEOLOGISCHE KOMMISSION:
GESCHICHTE, WEG, PERSPEKTIVEN

EIN DOKUMENTARFILM ÜBER DIE ITK

 

Dank der Zusammenarbeit zwischen der Internationalen Theologischen Kommission (ITK) und Vatican media wurde anlässlich des 50-jährigen Bestehens der ITK ein Dokumentarfilm mit dem Titel 50 Jahre Internationale Theologische Kommission: Geschichte, Weg, Perspektiven produziert. Nach einer Vorab-Aufführung während der offiziellen Feier zum fünfzigjährigen Jubiläum im Dezember 2019 in Rom wird er nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die somit mehr über diese Institution – eine Frucht des Zweiten Vatikanischen Konzils – erfahren kann. Der etwa zehnminütige, durch zahlreiche Archivdokumente (Fotos, Videos, Auszüge aus päpstlichen Reden,…) illustrierte und von einem klaren und nüchternen Text begleitete Dokumentarfilm, besteht aus drei Hauptteilen.

Der erste,historische Teil zeigt zunächst die Überlegungen auf, die den heiligen Paul VI. zur Gründung der ITK im Jahre 1969 bewogen haben. Wie vom heiligen Johannes Paul II. angemerkt, bestand ihr Hauptzweck darin, „die enge Zusammenarbeit zwischen Hirten und Theologen dauerhaft fortzusetzen, welche die Arbeit des Zweiten Vatikanischen Konzils kennzeichnet hatte, und dabei Theologen aus verschiedenen Teilen der Welt anzusprechen“ (hl. Johannes Paul II., Ansprache an die ITK, 1994). Der Dokumentarfilm hebt einige Schritte hervor, die die neun Quinquennien ihres Bestehens unter der Leitung der Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre geprägt haben, und erinnert auch an einige prominente Protagonisten sowie an die Ankunft der ersten Theologinnen im Jahr 2004.

Der zweite Teil befasst sich mit den Methoden und vor allem mit dem Geist, der die Arbeit der ITK prägt. Tatsächlich „bietet die Kommission durch ihre Existenz und die Durchführung ihrer Arbeit ein Zeugnis von großem Wert für das, wie Theologie in der Kirche betrieben werden soll“ (hl. Johannes Paul II., Ansprache an die ITK, 1994). Es wurden drei Schlüsselwörter gewählt: „Pluralismus“, „Kollegialität“ und „Kirchlichkeit“. Der Pluralismus ergibt sich aus dem internationalen Charakter der ITK: „Ein Merkmal eurer Kommission ist ihr internationaler Charakter, der die Katholizität der Kirche widerspiegelt. Die unterschiedlichen Blickwinkel sollen die Katholizität bereichern, ohne der Einheit zu schaden. Die Einheit der katholischen Theologen entspringt ihrem gemeinsamen Bezug auf den einen Glauben an Christus und nährt sich aus der Verschiedenheit der Gaben des Heiligen Geistes. Ausgehend von dieser Grundlage und in einem gesunden Pluralismus dürfen sich die verschiedenen theologischen Ansätze, die sich in unterschiedlichen kulturellen Kontexten und unter Anwendung unterschiedlicher Methoden entwickelt haben, nicht gegenseitig ignorieren, sondern sollten sich im theologischen Dialog gegenseitig bereichern und korrigieren. Die Arbeit eurer Kommission kann ein Zeugnis für dieses Wachstum sein.“ (Franziskus, Ansprache an die ITK, 2014). Ebenso zeigt die Kollegialität, dass, „wie es bei allen christlichen Berufungen der Fall ist, […] der Dienst der Theologen personal, aber auch gemeinschaftlich und kollegial [ist]; das heißt, er wird in und für die Kirche als Ganze geleistet und er wird solidarisch gelebt mit all denjenigen, die dieselbe Berufung haben“ (ITK, Dokument Theologie heute, Nr. 45). Die Kirchlichkeit schließlich bedeutet, dass die theologische Forschung von Natur aus vom Glauben der Kirche abhängt und sich in den Dienst ihrer Mission stellt.

Der dritte und letzte Teil des Dokumentarfilms präsentiert einige der 29 von der ITK veröffentlichten Dokumente (in der Zwischenzeit wurde ein dreißigstes, Reziprozität zwischen Glaube und Sakramenten in der sakramentalen Heilsordnung [2020], hinzugefügt). Der Dokumentarfilm zeigt, wie eng diese Dokumente mit dem Leben der Kirche selbst verbunden sind. So begleitete beispielsweise Erinnern und Versöhnen: Die Kirche und die Verfehlungen in ihrer Vergangenheit (2000) das Große Jubiläum des Jahres 2000. Die jüngeren Dokumente über Sensus fidei im Leben der Kirche (2014) und Synodalität in Leben und Sendung der Kirche (2018) beleuchten den synodalen Weg der Kirche von heute. Andere behandeln Probleme, die in den Beziehungen zwischen der Kirche und den zeitgenössischen Kulturen aufkommen, wie die Frage der religiösen Gewalt (Der Dreifaltige Gott, Einheit der Menschen. Der christliche Monotheismus gegen die Gewalt, 2014) oder die aktuellen Herausforderungen der Religionsfreiheit (Religionsfreiheit zum Wohle aller, 2019).

Wir hoffen, dass dieser Dokumentarfilm einem breiteren Publikum eine verborgene kirchliche Institution zugänglich macht, die sich aber leidenschaftlich dem Lehrauftrag der Kirche widmet: „Geht und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Mt 28,19).

P. Serge-Thomas BONINO OP
Generalsekretär em.