Schon bald soll dieses Grab zur ersten Verkündigung des Lobpreises für den Gottessohn in der Herrlichkeit des Vaters werden.
"Gekreuzigt, gestorben und begraben [...], am dritten Tage auferstanden von den Toten".
Mit der Grablegung des Leichnams Jesu zu Füßen des Hügels Golgota beginnt die Kirche die Wache des Karsamstags.
Maria bewahrt das Leiden des Sohnes in ihrem Herzen und denkt darüber nach;
die Frauen verabreden sich für den Morgen des nächsten Tages, um den Leichnam Christi mit wohlriechenden Ölen zu salben;
die Jünger halten sich in der Verborgenheit des Abendmahlssaales auf, bis der Sabbat vergangen ist.
Diese Wache wird mit der Begegnung am Grab enden,
am leeren Grab des Erlösers.
Jetzt wird das Grab sprechen als stummer Zeuge der Auferstehung.
Den weggewälzten Stein, die Leere im Inneren, die Leinenbinden am Boden,
das wird Johannes sehen, als er mit Petrus zum Grab kommt:
"Er sah und glaubte" (Joh 20,8).
Und mit ihm glaubte die Kirche,
die von jenem Augenblick an nicht müde wird,
der Welt diese grundlegende Wahrheit ihres Glaubens zu künden:
"Christus ist von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen (1 Kor 15,20).
Das leere Grab ist Zeichen für den endgültigen Sieg
der Wahrheit über die Lüge,
des Guten über das Böse,
der Barmherzigkeit über die Sünde,
des Lebens über den Tod.
Das leere Grab ist Zeichen der Hoffnung, die "nicht zugrunde gehen läßt" (Röm 5,5).
"Unsere Hoffnung ist ganz auf Unvergänglichkeit gerichtet" (vgl. Weish 3,4).
Herr Jesus Christus,
du bist vom Vater kraft des Heiligen Geistes
aus der Finsternis des Todes
zum Licht eines neuen Lebens in Herrlichkeit geführt worden.
Laß das Zeichen des leeren Grabes
zu uns und zu den kommenden Generationen sprechen
und zur Quelle lebendigen Glaubens,
hochherziger Liebe
und unerschütterlicher Hoffnung werden.
Dir, o Jesus, verborgene und siegreiche Gegenwart in der Weltgeschichte,
sei Lob und Ehre in Ewigkeit. Amen.