EVANGELII GAUDIUM - page 8

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letztendlich die Mission. «
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Folglich dürfte ein Verkünder des Evangeliums
nicht ständig ein Gesicht wie bei einer Beerdigung haben. Gewinnen wir
den Eifer zurück, mehren wir ihn und mit ihm » die innige und tröstliche
Freude der Verkündigung des Evangeliums, selbst wenn wir unter Tränen
säen sollten […] Die Welt von heute, die sowohl in Angst wie in Hoffnung
auf der Suche ist, möge die Frohbotschaft nicht aus dem Munde trauriger
und mutlos gemachter Verkünder hören, die keine Geduld haben und
ängstlich sind, sondern von Dienern des Evangeliums, deren Leben voller
Glut erstrahlt, die als erste die Freude Christi in sich aufgenommen
haben.
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Eine ewige Neuheit
11. Eine erneuerte Verkündigung bietet den Gläubigen – auch den lauen
oder nicht praktizierenden – eine neue Freude im Glauben und eine
missionarische Fruchtbarkeit. In Wirklichkeit ist das Zentrum und das
Wesen des Glaubens immer dasselbe: der Gott, der seine unermessliche
Liebe im gestorbenen und auferstandenen Christus offenbart hat. Er lässt
seine Gläubigen immer neu sein, wie alt sie auch sein mögen; sie
» schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und
werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt « (
Jes
40,31).
Christus ist das » ewige Evangelium « (
Offb
14,6), und er ist » derselbe
gestern, heute und in Ewigkeit « (
Hebr
13,8), aber sein Reichtum und seine
Schönheit sind unerschöpflich. Er ist immer jung und eine ständige Quelle
von Neuem. Die Kirche hört nicht auf zu staunen über die » Tiefe des
Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes « (
Röm
11,33). Der
heilige Johannes vom Kreuz sagte: » Dieses Dickicht von Gottes Weisheit
und Wissen ist so tief und unendlich, dass ein Mensch, auch wenn er noch
5
Ebd.
6
P
AUL
VI., Apostolisches Schreiben
Evangelii nuntiandi
(8. Dezember 1975), 80:
AAS
68 (1976),
75.
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...185
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