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VIDEOBOTSCHAFT DES HEILIGEN VATERS
AN DIE TEILNEHMER DES
JUGENDTREFFENS IN DER KARIBIK

 

Guten Tag!

Ich grüße Euch, die Jugendlichen, die die Familie der Karibik verändern wollen, sehr herzlich. Eine schöne Arbeit. Man sieht, dass Ihr voll Energie seid und kämpfen wollt. Macht weiter so. Es ist ein herausforderndes Thema, Ihr seid jung, aber ich frage mich: Seid Ihr jung, oder seid Ihr gealterte Jugendliche? Denn wenn Ihr gealterte Jugendliche seid, dann werdet Ihr nichts erreichen. Ihr müsst »junge« Jugendliche sein – mit all der Kraft der Jugend, um etwas zu verändern.

Und zunächst müsst Ihr schauen, ob Ihr Euch vielleicht »angepasst« habt. Nein, wenn Ihr Euch angepasst habt, dann geht es nicht. Wer sich angepasst hat, muss aus dieser Anpassung herauskommen und beginnen zu kämpfen. Ihr wollt etwas verändern, wollt vorangehen und habt Euch die Weisungen des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens über die Familie zu eigen gemacht, um die Familie voranzubringen, um die Familie in der Karibik zu verändern. Ihr wollt sie heute voranbringen für morgen, also in der Gegenwart für die Zukunft. Und um die Gegenwart zu verstehen, müsst Ihr heute in der Lage sein, sie zu beschreiben, sie zu begreifen, um dem Morgen zu begegnen.

Auf dem Weg vom Heute zum Morgen braucht Ihr die Lehre über die Familie, und Ihr habt sie im vierten Kapitel des Apostolischen Schreibens: Hier liegt der Kernpunkt. Studiert ihn. Schaut ihn an, und Ihr werdet die Richtlinien für das Vorgehen haben. Aber heute und morgen. Es bleibt noch das Gestern. Man kann nicht auf das Morgen blicken, ohne auf das Gestern zu blicken. Man kann nicht in die Zukunft schauen, ohne über die Vergangenheit nachzudenken. Ihr macht Euch bereit, etwas zu verändern, das Euch von Euren Vorfahren hinterlassen wurde. Ihr empfangt die Geschichte von gestern, Ihr empfangt die Traditionen von gestern. Ihr habt Wurzeln, und dabei möchte ich einen Augenblick verweilen: Du kannst weder in der Gegenwart noch in der Zukunft etwas tun, wenn du nicht in der Vergangenheit, in deiner Geschichte, in deiner Kultur, in deiner Familie verwurzelt bist: Wenn du darin keine festen Wurzeln hast. Aus der Wurzel kommt deine Kraft, um voranzugehen. Ihr alle, wir alle sind nicht im Labor entstanden, wir haben diese Geschichte, diese Wurzeln. Und was wir tun, die Früchte, die wir tragen, die Schönheit, die wir in Zukunft hervorbringen können: All das kommt aus diesen Wurzeln.

Ein Dichter beendete sein großes Gedicht einmal mit folgendem Vers: »Alle Blüten, die der Baum hervorbringt, kommen aus dem, was er unter der Erde hat.« Blickt auch zurück, um Wurzeln zu haben, schaut Eure Großeltern an, schaut Eure alten Menschen an und sprecht mit ihnen, und nehmt das und geht voran. Ihr werdet verändert sein, aber dort werdet Ihr Wurzeln haben, die Kraft, um die Familie zu verändern. Es ist eine verändernde Spannung. Man kann nichts ohne Spannung verändern.

Ich habe Euch gesagt, dass der Kernpunkt von Amoris laetitia das vierte Kapitel ist. Wie man die Liebe leben kann. Wie man die Liebe der Familie leben kann. Sprecht miteinander über das vierte Kapitel. Dort werdet Ihr viel Kraft erhalten, um voranzugehen und Veränderungen vorzunehmen.

Und vergesst Eines nicht: dass die Liebe ihre eigene Kraft hat. Die Liebe hat ihre eigene Kraft. Und die Liebe hört niemals auf. Der heilige Paulus sagt: Der Glaube und die Hoffnung werden enden, wenn wir einst beim Herrn sein werden, die Liebe dagegen wird mit dem Herrn weitergehen (vgl. 1 Kor 13,13). Ihr werdet etwas verändern, das für die ganze Ewigkeit ist. Diese eigene Kraft, die für immer bleiben wird. Eine schöne Arbeit habt Ihr Euch da vorgenommen! Macht weiter. Gott segne Euch, ich bete für Euch, und bitte vergesst nicht, für mich zu beten. Auf Wiedersehen.

 



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